Nachvollziehbar war die Entscheidung der Messe-Leitung am Vortag des ersten Messetages, die Anzahl der noch zu vergebenen Tickets zum Wohle aller zu begrenzen und die Bitte an die Besucher, doch, wenn möglich, auf die Wochentage auszuweichen. Vorab wurde ebenso positiv in den sozialen Medien wahrgenommen, dass es diesmal ein Arwareness-Team geben würde, zu welchem man hätte gehen können, sollte man sich während der Messe unsicher oder überfordert fühlen, Grenzüberschreitungen oder Belästigungen erleben. Eines war ja von vornherein klar: Die nächsten Tage würden sich Unzählige durch die Messehallen schieben. 296.000 Besucher sollten es am Ende insgesamt sein.
Nicht nur die erlebten jedoch, vor allem am ersten Messetag zu Beginn eine böse Überraschung. Vor der Glashalle, die in den Jahren zuvor als Eingang zu den restlichen Messehallen fungierte, staute sich alles. da diese selbst erst Punkt 10:00 Uhr ihre Tore öffnete, so dass sich davor auf dem gesamten Gelände riesige Warteschlangen bildeten, die sich teilweise vermischten. Wo die Schlange für Ticketinhaber und Ticketkäufer, zwei unterschiedliche, waren, war wohl nicht immer klar. Zudem standen Besuchende teilweise bis zu zwei Stunden vor der Glashalle an, um hineingelassen zu werden. Unverständlich, zudem es nach Corona ja auch funktioniert hatte, selbst mit Taschenkontrollen in den Jahren zuvor schneller ging.
Auch einige Aussteller und Autorinnen und Autoren waren wohl betroffen, so wie an den Ständen teilweise diskutiert wurde. Von beiden Seiten muss es Menschen gegeben haben, die so nicht rechtzeitig zu ihren Veranstaltungen konnten. Nach einem Aufschrei in den sozialen und klassischen Medien änderte die Messe ihr Einlasskonzept zwar für die folgenden Tage, was wohl auch leidlich gut funktioniert hat, aber zumindest das muss nächstes Jahr anders gedacht werden, zumal es, wie bereits erwähnt, ja in den Jahren zuvor funktioniert hatte. Es kann jedoch nicht sein, dass der Hauptorganisator des Gastlandes deshalb Probleme hat, seine Mitarbeitende auf das Messegelände zu bekommen, geschweige denn dass Veranstaltungen für zehn Uhr angesetzt sind, aber nicht stattfinden können, da das Publikum oder daran beteiligte Personen fehlen, was berechtigterweise an einigen Ständen zu etwas Frustration führte.
Auch über die Kommunikation innerhalb des Security-Teams sollte einmal gesprochen werden. Die Presse durfte am ersten Tag einige Minuten eher durch die Hallen gehen, stieß jedoch an den darauf folgenden an ihre Grenzen, da die veränderten Regelungen nicht gerade großflächig, das heißt, direkt im Pressezentrum bekannt gegeben wurden, was zumindest bei mir zu weiteren Unmut geführt hatte, der ich jetzt nicht ständig auf den sozialen Medien unterwegs bin. Ein ausliegendes Informationsblatt auf den Tischen im Pressezentrum oder beim Einlass hätte vollkommen gereicht.
Nichts destotrotz war es eine sonst sehr gelungene Messe mit vielen interessanten Veranstaltungen, Begegnungen und Gesprächen. Über diese vielen positiven Eindrücke werde ich in den nächsten Tagen ausführlich schreiben. Alles Negative sei damit abgehakt.
Nur noch wenige Tage und es ist wieder so weit: Der wichtigste Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche öffnet seine Pforten auf der Leipziger Messe. Vom 27. bis zum 30. März findet die Leipziger Buchmesse statt, die zusammen mit der Manga-Comic Con und den Veranstaltungen im Rahmen des Programms „Leipzig liest“ im letzten Jahr über 280.000 Besucher begeistern konnte. Damals präsentierte sich eine ganze Gastland-Region, die Niederlande und Flandern, unter dem Motto „Alles außer flach“. In diesem Jahr dürfen wir literarisch in den hohen Norden reisen. „Worte bewegen Welten“ ist der Leitspruch des Gastlandes 2025, Norwegen.
Auch ich werde wieder Messe-Luft atmen dürfen und freue mich schon darauf, euch hinterher darüber berichten zu können. In den letzten Jahren waren dabei nicht nur die Lesungen, Interviews und Podiums-Diskussionen, denen man lauschen durfte, Highlights, sondern immer wieder auch Zufallsbegegnungen, Gespräche zwischen den Ständen. Ob nun mit Lesenden des Blogs, anderen Bloggenden oder an den Verlagsständen und auf Veranstaltungen. Prinzipiell jagd ohnehin auf der Messe ein Highlight das nächste.
Zahlreiche Veranstaltungen habe ich mir notiert, wie etwa bereits am Donnerstag die Eröffnung des Gastlandstandes Norwegen mit Kronprinzessin Mette-Marit oder „Reisefieber“ mit Julia Finkernagel am Stand von MDR Kultur. Wenn ihr auch die Messe besuchen wollt, hier findet ihr das Programm und die App, in der sich Lesungen, Signierstunden und anderes finden lässt, sortiert nach Ort und Datum. Wie ihr zur Messe gelangt, erfahrt ihr hier und den Messeplan könnt ihr hier finden.
Neben den üblichen Verdächtigen, wie Sebastian Fitzek, dessen Signierstunden wie in jedem Jahr auch diesmal sicherlich den Rahmen sprengen werden, empfehle ich euch einen Gang zu den Ständen des Netzwerks „Schöne Bücher„, der unabhängigen Verlage. Dort bekommt ihr nicht nur Lektüre abseits des Mainstreams sondern auch ein Goodie, wenn ihr euch an einer Sticker-Sammelaktion beteiligt. Wie das aussieht, könnt ihr hier nachlesen. Aber auch wer nicht sammelt, dem seien ein Blick auf diese und andere Verlagsstände natürlich empfohlen, von denen wir alle wohl unsere ganz eigenen Favoriten haben. Ob diese nun unter den klassischen Romanen, Mangas, Comics oder Graphic Novels oder Hörbüchern zu finden sind, die dieses Jahr nochmals besonders auf der Messe präsentiert werden oder gar zwischen den Regalen der Antiquariatsmesse und im Bereich Druck-Kunst.
Quelle: Privataufnahme (so viele Menschen)
Manch einer muss jedoch vielleicht den finanziellen Ruin mit einkalkulieren. Im Gegensatz zur Frankfurter Buchmesse, die ohnehin nur an zwei Tagen für die normalen Besucher geöffnet ist, dürft ihr schon ab Donnerstag auf die Leipziger Buchmesse und überall dort auch Bücher kaufen, nicht nur in der Messe-Buchhandlung selbst.
Treffen wir uns also zwischen den Gängen, an den Verlagsständen und stöbern uns gemeinsam durch die Verlagsprogramme. Ich wünsche uns allen viel Spaß in den kommenden Tagen. Und allen, die zu Hause bleiben, viel Spaß dann beim Stöbern in den Blogs, Literaturforum, auf Youtube und den zahlreichen Social Media Kanälen, auf denen hoffentlich ein wenig Messe-Feeling zu euch auf’s heimische Sofa transportiert werden wird. Und sicher das eine oder andere Buch euch auf die Wunschliste wandern lässt.
Dein Bücherschrank quilt über? Im Portemonaie ist Ebbe, doch brauchst du neuen Lesestoff? Dann könnte diese Secondhand-Plattform für dich interessant sein. Hierzulande noch nicht ganz so bekannt wie die üblichen Verdächtigen verspricht der ursprünglich aus Tschechien stammende Online-Gebrauchthandel eine neue Qualität. Denn, was viele zurückschreckt, schlechte Erfahrungen beim Kauf von bereits gelesenen Büchern, scheinen Zustandsbeschreibungen oft genug einem sehr wohlwollenden Interpretationsspielraum zu unterliegen. Hier setzt bookbot.de an, bessere Fotos, auch von mehreren Seiten geben ein klar darüber Auskunft, in welchem Zustand sich das Buch, welches man ins Auge fasst, befindet. Einer Bestellung soll so die Hemmschwelle genommen werden, ebenso eine mögliche Enttäuschung zu Hause vermieden. Doch, funktioniert das?
Wir haben es ausprobiert.
Über bookbot.de durfte ich vier Bücher meiner Wahl im Wert von insgesamt 40,00 Euro bestellen und war dabei völlig frei in meiner Entscheidung, weshalb ich mich daran gemacht habe, einige Werke von meiner Wunschliste zu befreien. Das Suchsystem auf der Plattform ist dabei denkbar ein, entweder lässt man sich eine Auswahl an Büchern über die verschiedenen dort angezeigten Kategorien (z. B. Belletristik, Sach- und Fachbücher oder fremdsprachige Bücher), die dann nochmals eigene Unterpunkte aufweisen, anzeigen oder man gibt ganz klassisch den Titel- oder Autor:innennamen in die Suchleiste ein. Wenn vorhanden, wird das gewünschte Buch angezeigt, die Zustände und die Sprachen, in denen es auf der Plattform erhältlich ist. Dies sieht, am Beispiel von Stephen Kings „Duddits“ etwa so aus.
Die Übersicht bei ausgewähltem Buch zeigt, was bookbot.de anders macht als andere. (Screenshots von bookbot.de)
Wir sehen, das Buch gab es zum Zeitpunkt der Beitragserstellung in tschechischer Sprache und auf Deutsch, diese grüne Taschenbuchausgabe haben wir uns ausgewählt. Sie hat starke Gebrauchsspuren, genauer „Spuren von Nässe“. Wie das insgesamt aussieht, davon können wir uns mit Hilfe weiterer Fotos überzeugen.
Beim Hinzufügen in den Warenkorb werden uns weitere Vorschläge für andere Bücher gemacht, wir klicken das oberste an und legen unser ausgewähltes Buch dort hinein. Im Warenkorb wählen wir dann die Versandart aus, können z. B. in diesem Falle zwischen der Lieferung nach Hause oder zu einer Packstation wählen, erst danach kommen wir zur Zahlung, bei der wir Vorkasse auswählen oder uns zwischen verschiedenen Online-Zahlungsmethoden entscheiden können. Anschließend geben wir unsere Versanddaten ein, abweichende Lieferadressen sind möglich, ebenso die Eingabe von Rabattcodes, die am Ende der Bestellung berücksichtigt werden sollen. Innerhalb weniger Tage kommt anschließend ein Päckchen zu euch nach Hause.
Das hat bei meiner Bestellung ohne Probleme funktioniert, meine Bücher kamen alle im beschriebenen Zustand an und waren tatsächlich auch genau die abgebildeten. Sogar der Versand mit GLS hat geklappt, der sonst in meiner Gegend eine Katastrophe darstellt. Na ja, vielleicht haben die sich ja geändert.
Übrigens, wer das passende Buch gerade nicht findet, kann sich auch hier einen Kaufalarm setzen. Dieser heißt hier, ganz sympathisch Kaufwächter.
Ich bin zufrieden mit meiner Bestellung und kann mir gut vorstellen, bookbot.de häufiger zu nutzen. Wer mehr über Versand- und Zahlungsbedingungen wissen möchte, informiere sich gerne hier. Als nächstes probieren wir vielleicht den Verkauf einiger Bücher aus, um auch diese Möglichkeit von bookbot.de einmal getestet zu haben.
Bookbot.de habe ich euch dauerhaft in der Seitenleiste verlinkt. Vielleicht ist ja das eine oder andere Buch für euch dort auch dabei. Übrigens, auch einen deutschsprachigen Kundenservice gibt es, ihr erreicht ihn unter info@bookbot.de und unter +4978195633044 (von 8-20 Uhr MEZ).
In wenigen Tagen steht die Messestadt wieder ganz im Zeichen der Literatur. Der traditionelle Frühjahrsauftakt der Buchbranche, in dem Verlage, Autorinnen und Autoren auf ihre Leserschaft treffen und nicht nur Cosplayer für ein buntes Innenleben sorgen, findet mit über 2500 Veranstaltungen und 2900 Mitwirkenden statt, und einer ganz besonderen Gastregion. Auch ich bin wieder mit dabei.
Im vergangenen Jahr waren gleich zu Beginn die Messehallen mehr als voll. (Quelle: Privatbesitz)
Bereits ohne Blog habe ich mir damals regelmäßig mehr Lesungen und Diskussionen aus dem Messeprogramm herausgeschrieben, als ich in der Lage gewesen wäre, diese zu verfolgen. Alles, was irgendwie interessant klang, wurde erst einmal notiert. Entschieden, welche Veranstaltungen ich mir tatsächlich ansehe, habe ich dann auf der Messe selbst, was bisher immer zu einem veritablen Chaos geführt hat. Das hat sich auch mit der Schreibarbeit nicht geändert, ist eher schlimmer geworden, da jetzt nebst den regulären Angeboten auch Presse- und Bloggertermine hinzukommen, zwischen denen ich auswählen muss. Kurz vor knapp aber steht die Planung und die Vorfreude steigt.
Damit auch euer Messe-Besuch gelingt, hier einige Tipps für euch:
In diesem Jahr hat die Messe wieder ihren angestammten Platz im Kalender bekommen und findet vom 21.-24. März statt, nicht nur auf dem Messegelände selbst, auch finden im gesamten Stadtgebiet verschiedenste Veranstaltungen unter dem Motto „Leipzig liest“ statt. Einen Überblick über das Programm könnt ihr euch hier verschaffen (oder in der App der Leipziger Buchmesse), diesmal mit besseren Filter-Funktionen, die man verbessert hatte, nachdem es da 2023 so einige Kritikpunkte gab, die die Planung eher erschwerten als dass sie eine Hilfe waren.
Wie ihr zum Messegelände kommt, seht ihr hier, die besonderen Punkte der parallel verlaufenden Klimabuchmesse sind hier zu finden. Eine Übersicht über die Ticketpreise gibt es hier (wer vorher kauft, hat im Ticket die Fahrt von und zum Messegelände enthalten). Für die Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln empfiehlt es sich, Stehvermögen mitzubringen, die eine oder andere Tram an sich vorbeifahren zu lassen und Wartezeiten einzukalkulieren. Wer eine Unterkunft in der Innenstadt hat, dem empfiehlt sich, nicht am Hauptbahnhof, sondern eine Haltestelle vorher, am Augustusplatz, in die Tram zu steigen.
Was das diesjährige Gastland Niederlande und die Region Flandern zu bieten haben, könnt ihr hier erfahren.
Nehmt euch etwas Essen wie Energieriegel oder Nüsse mit und unbedingt eine Flasche Wasser oder ähnliches mit. Zwar wird dort sicher wieder an vielen Ecken frisch gepresster Orangensaft angeboten, flüssiges Gold wäre jedoch günstiger.
Ihr könnt sowohl an den Ständen und in den von Hugendubel organisierten Messebuchhandlungen Bücher kaufen, vom ersten Messetag an. Sogar Messe-Merch gibt es diesmal, an einem Stand in der Glashalle.
[Einklappen]
Eine Übersicht über die für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Bücher findet ihr hier.
Ich werde einen Tag eher anreisen, um dann entspannt am nächsten in die Messe einzutauchen und erste Eindrücke sammeln, nachdem ich in der Innenstadt ein Interview geführt habe, welches ihr nach der Buchmesse auf den Blog lesen könnt. Mit wem, wird noch nicht verraten.
Bei verschiedenen Verlagstreffen und Bloggerveranstaltungen werde ich ebenso sein, wie auf Lesungen. Nur nicht ganz so überladen wie sonst, da ich diesmal mit etwas weniger Technik auskommen muss. Trotz zusammengestellten Programm dürfte es daher für mich etwas entspannter ablaufen als sonst. Sprecht mich also gerne an, wenn ihr mich seht. Ich beiße nicht. 🙂
Ich wünsche uns allen eine tolle Zeit auf der Buchmesse. Vielleicht sehen wir uns ja.
Euer Nick.
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Mit den Fingern streiche ich vorsichtig über das Papier, erfahre Glätte und Unebenheiten, an einer Stelle ist das Papier rauh. Ich reibe vorsichtig zwei Finger aneinander, und verbinde fortan einen neuen Geruch mit Büchern, der so zuvor noch nicht mit ihnen in Verbindung stand. Der Duft von frischen Erdbeeren steigt mir in die Nase, ein Gefühl von Sommer kommt auf, doch schaue ich durch das Fenster sehe ich das Wetter unschlüssig, öffne ich das Fenster kommen mir die Gerüche (und der Lärm) der Straße entgegen. Ich wohne inmitten der Stadt.
Der Sommer existiert plötzlich nur noch auf den Papier.
Ein Kinderbuch aus Lettland ist es, was dieses Hin und Her auslöst. Geschrieben hat es die Autorin Lote Vilma Vitina, auch die liebevollen Illustrationen stammen von ihr. Erschienen ist „Der kleine Dichter und der Duft“, in der deutschen Übersetzung von Lil Reif bei Mirabilis. Der Dichter folgt einer Wolke nach draußen, Gerüche inspirieren ihn. Die mich in den Sommer versetzende Erdbeere duftet tatsächlich. Im Vorsatzpapier ist sie zu finden.
Im Frankfurter Ostpark geht es nicht ganz so idyllisch zu. Enten und Nilgänse sind sich nicht grün, da kann noch so viel Entengrütze für alle vorhanden sein. Missgunst bestimmt den Tag. Schnell geraten die schöne Gans Nilgül und der schlaue Enterich Hausen zwischen die Fronten ihrer Vogelscharen. Es wäre doch einfacher für alle, an einem Strang zu ziehen. Nur, wie zusammenfinden, wenn vermeintliche Unterschiede als kaum zu überwindende Barrieren erscheinen? Doch Freundschaft und Zusammenhalt können viel bewirken.
Liebevoll illustriert von Viktoria Wagner erleben „Nilgül und Hausen“ in der Geschichte aus der Feder von Riccarda Gleichauf dieses große Abenteuer. Und alle kleinen Leser und Leserinnen (oder allen, denen diese wunderschöne Geschichte vorgelesen wird) können sich nicht nur an den Ententeich träumen, die beiden Hauptfiguren laden auch zum Singen ein. Drei Lieder, abrufbar bei Youtube oder per QR-Code runden Text und Bild ab. Dieses Kinderbuch ist interaktiv, im besten Sinne.
Geschichten für die Kleinsten, interaktiv oder haptisch erlebbar, so lieb, dass ich keine Sterne-Bewertung, sondern einfach nur beide Bücher allen ans Herz legen möchte, die gerne ihre oder andere Kinderbuchregale sinnvoll auffüllen möchten. Wer kann schon etwas gegen dönerfutternde Enten sagen oder Erdbeeren?
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Er kann einfach nicht nein sagen. Immer wenn ein Buchhändler, eine Volkshochschule oder eine andere Kulturinstitution anruft und um eine Lesung oder einen Vortrag bittet, sagt er zu. Also hetzt der begnadete Erzähler kreuz und quer durch Deutschland, kennt jedes Hotel – und wird sich selbst dabei ganz fremd. Da bringt ihn eines Tages ein Freund auf die Idee, sich zu vervielfältigen. Mit einer Zeitungsannonce werden Doppelgänger gesucht, die fortan für ihn auf Reisen gehen sollen, während der echte Rafik Schami zu Hause in Ruhe neue Bücher schreiben kann. Doch die Katastrophe bleibt nicht aus … (Inhalt lt. Verlag)
Autor: Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus geboren. Er studierte Chemie und zählt zu den erfolgreichsten Schriftstellern in deutscher Sprache und wurde in zahlreichen Sprachen übersetzt.
Diesen kleinen Roman möchte ich einmal ohne Rezension grundsätzlich empfehlen oder zumindest präsentieren, da ich mich mit „Sieben Doppelgänger“ mit Rafik Schamis Schreiben versöhnt habe. Vor Jahren hatte ich eine Kurzgeschichten- oder Kolumnensammlung von ihm zur Hand genommen und das hat für mich ganz eindeutig nicht funktioniert. Zugegeben, damals wusste ich vielleicht auch nicht, dass für mich Kolumnen und Kurzgeschichten nur bedingt bis gar nicht funktionieren.
Vom Umfang her klappt das mit kürzeren Romanen oder Novellen besser. Während also eine seiner Kurzgeschichtensammlungen bei mir durchfiel, hat dieser Roman, bei dem Figuren genug Platz bekommen haben, um ausgestaltet zu werden, doch zumindest so funktioniert, dass ich mich mit dem Werk des Autors versöhnt habe. Ob ich nochmal ein Buch von Rafik Schami lesen werde, steht indes in den Sternen. Dafür ist mein Stapel ungelesener Bücher einfach sehr groß, aber zumindest möchte ich es nicht mehr ausschließen. Das sah vorher anders aus. Daher zumindest diese kleine kurze Empfehlung hier.
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Christine Westermann taucht ein in die wechselvolle Geschichte ihrer Familie – anhand der Bücher, die ihr Leben geprägt haben.
Elegant, ehrlich und warmherzig erzählt sie von Büchern, die die Familien der anderen beschreiben. Von Lektüren, die helfen, die eigene Geschichte besser zu verstehen. (Klappentext)
Rezension:
Der Traum eines jeden bibliophilen Menschen. Christine Westermann träumt ihn schon als Kind. Eine Bibliothek mit Leiter soll es sein, um auch mal die oben stehenden Bücher zu erreichen. Dort oben, im Regal ihrer Eltern, stand z. B. „Der Zauberberg“ von Thomas Mann, dieser Roman, der alleine schon durch seinen Umfang zu beindrucken weiß. Die Journalistin, die selbst jahrelang im Fernsehen und Rundfunk schon unzählige Bücher empfohlen und einige geschrieben hat, nimmt ihn sich nun vor, während sie ihr neues Werk schreibt, in dem sie sich entlang der Werke hangelt, die sie für ihr Leben prägten.
In diesem Sinne ist es keine klassische Biografie, die uns Lesenden mit „Die Familien der anderen“ vorgelegt wird, auch eine Art Ratgeber sucht man hier vergebens, obwohl die Werke von Christine Westermann in diese Rubrik einsortiert werden. Vielleicht sind es eher zu Papier gebrachte Überlegungen, ein wenig von allem.
So wie in der Öffentlichkeit sie nur Bücher empfehlen möchte, die ihr selbst zusagen, schreibt und erzählt sie, nachdenklich, melancholisch zuweilen, mit einer Prise Humor, denen die das lesen werden, zugewandt. Ausschweifend wie Thomas Mann, gar hochtrabend, wie der, der sein Vorwort Vorsatz nannte, möchte sie nicht sein. Kann sie auch nicht.
Das Lesen dieses Werks fordert, ist anstrengend, die Erinnerungen an erste Auftritte im Literarischen Quartett, an Lesereisen, an deren Ende meist ein Kölsch auf dem Tisch steht oder zermürbende Diskussionen in Sitzungen der Jury zum Deutschen Buchpreis, immer wieder auch das Rückbesinnen auf die eigene familiäre Vergangenheit, zudem, warum sie heute noch mehr an Familienkonstellationen, Brüchen und Wandlungen interessiert ist als an allem anderen.
Das Hochtrabende geht ihr ab, kompakt hangelt sich entlang der Bücher, die sie prägten. Eine sehr interessante Lektüreliste steht am Ende des Buches. Und „Der Zauberberg“ von Thomas Mann? Hat sie ihn beenden können, bewältigt diesen Berg? Muss man das überhaupt? Ist abbrechen auch eine Option, wenn man sehr lange schon anderen Bücher empfiehlt? Wenn nicht empfehlen, vielleicht selbst schreiben? Wie macht man das, wird Christine Westermann auf einem Klassentreffen gefragt.
Mir hat diese Art der biografischen Lektüre sehr gefallen. Der Wechsel zwischen Anekdoten der Vergangenheit und Gegenwart, dem Vergleichen mit gelesener Lektüre und wahrscheinlich nicht nur Abgabedatum des Manuskriptes im Nacken, sondern eben auch schwergewichtige Lektüre auf den Nachttisch. Das wirkt sehr locker, sehr nahbar. Was kann ich reinen Gewissens empfehlen, doch bitte nur das, was ich selbst gern gelesen habe. Verrisse versucht Christine Westermann Zeit ihres Lebens zu vermeiden.
Ein paar Anekdoten verraten viel, die Bücherliste der Autorin noch viel mehr, über sie selbst, die für ihre Auswahl der Lektüre oft genug gescholten wurde, nicht nur von Quartett-Kollegen. Doch, was nützt die beste Lektüre, wenn sie die Lesenden nicht erreicht. Das gelingt Christine Westermann mit „Die Bücher der anderen“ viel besser.
Autorin:
Christine Westermann wurde 1948 in Erfurt geboren und ist eine deutsche Moderatorin, Journalistin und Autorin. Nach der Übersiedlung von Erfurt nach Mannheim, machte sie nach der Schule ein Volontariat beim Mannheimer Morgen und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Von da an arbeitete sie als freie Journalistin für verschiedene Radio- und Fernsehsender, produzierte Filme und Reportagen.
Später moderierte sie im ZDF „Die Drehscheibe“, später bis 2002 die „Aktuelle Stunde“. Von 1996-2016 moderierte sie die Sendung „Zimmer frei!“ und wurde zusammen mit Götz Alsmann dafür mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Von 2015-2019 war sie eine der Teilnehmerinnen des Literarischen Quartetts, daneben präsentiert sie per Podcast und Radiosendung Bücher. Ihr erstes Buch erschien 1999, weitere folgten. Christine Westermann lebt in Köln
Mit welcher Reihe wurdest Du an das Lesen herangeführt, mit welchen Büchern hast Du in Themenwelten eintauchen und dich gänzlich verlieren können. Wie hast Du deine Fragen beantworten, deinen Wissensdurst stillen können? Viele von uns denken da sicher an Reihen wie die der „Was ist was“-Bücher des Tessloff-Verlags, aber auch andere Häuser haben sehr interessante Reihen, zuweilen gar schon für jene, die gerade erste Sätze lesen lernen, sich aber natürlich auch bereits für verschiedenste Sachen interessieren. An anderer Stelle habe ich bereits einen Versuch gezeigt, Kinder für Kunst zu begeistern. Der Verlag Dorling Kindersley hat jedoch auch Werke zu zahlreichen anderen Themen. Auch die können spannend und kindgerecht aufbereitet werden. Dies zeigt die nun überarbeitete Reihe „Superleser!“, die verschiedenen Inhalte den Kleinsten zugänglich macht, ob dies Natur und Tierwelt betrifft, Sport oder Personen, deren Namen man im Gespräch oder im Fernsehen aufschnappen könnte.
In vier verschiedenen Abstufungen werden Themen wie etwa die „Tiere des Regenwalds“ oder die „Expedition zum Mars“ aufbereitet, je nachdem ob Kinder gerade beginnen, lesen zu lernen und noch an einfachen Sätzen üben müssen; hier ist die Schrift extra groß, Sätze sind sehr einfach gehalten und Silben markiert; oder schon kleinere Sachtexte gelesen werden können. Das Spektrum bewegt sich dabei vom Können im Grundschulbereich der ersten bis zur dritten Klasse. Dies dient der Leseförderung und funktioniert in Begleitung von Illustrationen, Fotos, einem Lese-Quiz sowie einer hintenan gestellten kindgerechten Begriffsklärung.
Dem Blog wurde die Ausarbeitung „Das Leben von Anne Frank“ zur Verfügung gestellt, welches die Lesestufe 3 bedient. Sehr kompakt stellt der Autor Stephen Krensky das Leben des Mädchens, ihr Schicksal und dies ihrer Familie dar, immer mit den Fokus, welche Fragen haben Kinder, wenn sie vielleicht den einen oder anderen Satz irgendwo zufällig aufschnappen. Wie kann man das schier Unerklärliche irgendwie fassbar machen? Dieses Buch ist für das gemeinsame Lesen und Sprechen geeignet. Andere Werke aus der Reihe, wie z. B. über Dinosaurier können durchaus alleine geschmökert werden. Es kommt, wie bei allem, auf die Thematik und das Kind selbst an. Es ist ein gelungener Ansatz, Kindern bestimmte Inhalte zugänglich zu machen und sicher für den Verlag auch, sich auch die jüngsten Lesenden zu erschließen, aber auch ein schmaler Grat ob der Auswahl an Themen. Wichtig zunächst, es gibt sie. Die bereits große Auswahl scheint jedenfalls ein Indiz dafür zu sein, dass der Verlag durchaus mit der Reihe einen gewissen Erfolg hat.
Überblick über die Lesestufen:
Extraleicht – Markierte Silben, sehr einfache Wörter, sehr kurze Sätze – Extragroße Fibelschrift – Lese-Quiz – Ab 1. Klasse
Lesestufe 1 – Markierte Silben, sehr einfache Wörter, kurze Sätze – Extragroße Fibelschrift – Lese-Quiz – Ab 1. Klasse
Lesestufe 2 – Klare Gliederung, einfache Wörter, kurze Kapitel – Große Fibelschrift – Lese-Quiz – Ab 1./2. Klasse
Leseprofis – Spannende Geschichten und Sachtexte, längere Kapitel – Fibelschrift – Lese-Quiz – Ab 2./3. Klasse
Es bleibt zu hoffen, dass noch mehr Bücher dieser Art hinzukommen. Wissen, aufbereitet für die Kleinsten, ist ja schließlich nie verkehrt.
DK Superleser! – Das Leben von Anne Frank (Lesestufte 4 – Leseprofis), Autor Stephen Krensky, Seiten: 128, ISBN: 978-3-8310-4491-7, DK-Verlag
Das Buch wurde zur Vorstellung der Reihe dem Blog vom Verlag zur Verfügung gestellt.
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Es ist egal, über welche Themen man in einem Blog schreibt. Ein interessierter Mensch wird immer nur die veröffentlichten Beiträge sehen, lesen und kommentieren. Vielleicht teilt jemand den Artikel auch in den sozialen Netzwerken oder jemand fühlt sich inspiriert, ebenfalls seine Gedanken dazu niederzuschreiben? Alleine, die Hintergrundarbeit bleibt zumeist im Dunkeln.
Und so möchte auch ich, inspiriert von lesestunden.de in dieser Kategorie über das Buch-bloggen schreiben und meine Gedanken mit euch teilen. Für den ersten Beitrag hierfür, habe ich mich an den Fragen von Tobias orientiert.
Angefangen habe ich mit einer Homepage aus dem Baukastenprinzip, da ich mich zunächst weder mit den technischen, noch mit den rechtlichen Hintergründen auseinandersetzen wollte. Ich wollte einfach nur über mein liebstes Hobby schreiben. Das Lesen. Freunde und Arbeitskollegen hatten mir das ans Herz gelegt, zumal man mich praktisch immer mit einem Buch sieht. Irgendetwas lese ich immer, warum also nicht meine Gedanken mit Interessierten teilen?
Nur, was bringt das mir? Was bringt es den Lesern? Gibt es nicht schon genug Schreiber im Netz und auch sonst? Sicher, gerade im Internet herrscht eine Vielfalt, wie es sie vor Jahrzehnten vielleicht in der Presse gab, aber gerade das macht es spannend.
Gelesen habe ich dort schon länger, in Foren wie buechertreff.de, dem größten deutschsprachigen Literaturforum im Netz und erste Versuche beim Verfassen von Rezensionen gewagt. So war es dann nur noch ein kleiner Schritt bist zum wirklich eigenen Blog, der natürlich zu Beginn noch nicht einmal halb so professionell war, wie heute. Mittlerweile macht mir sogar auch die Hintergrundarbeit Spaß.
Veit Etzold und Ich auf der Leipziger Buchmesse 2019.
Ich schreibe grundsätzlich zu jedem Buch, welches ich lese, eine Rezension. Ausnahmen gibt es natürlich, z.B. Mangas oder Bücher, die ich, was sehr selten vorkommt, abbreche. Über erstere schreibe ich nicht, da mir dazu noch Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Zu wenig habe ich in diesem Bereich bisher gelesen. Über letztere will ich es mir nicht anmaßen. Wie soll man bitte ein ausgewogenes Urteil über ein Buch fällen, von dem man vielleicht nur die Hälfte des Inhalts kennt?
Ansonsten wird alles verschriftlicht. Nachdem Lesen ist das Schreiben ein schöner Abschluss. Die Inspiration zum Lesestoff geben mir Verlage, literarische Agenturen, Freunde, Blogger, Instagram und Booktuber, sowie Mitglieder des besagten Literaturforums. Der eine oder andere Gang in die heimischen Buchläden schadet natürlich auch nicht.
Mein Blog dient mir für mich als Gedankenstütze. Ich freue mich aber über jeden Leser, den es interessiert, was andere schmökern und auf die Meinung von uns Bloggern wert legt. Literaturblogs können Filter sein für all jene, die sich nicht durch Vorschauen der Verlage wühlen und herausfinden möchten, was außerhalb der Bestsellerlisten und Buchpreise zu finden ist.
Manchmal werden auch Buchläden im Urlaub zu Fundgruppen. Dieses Kleinod entdeckte ich am Rand von Rhetymnon auf Kreta.
Wobei mich persönlich auch manche Werke davon begeistern.
Ansonsten ist der Blog für mich Archiv, Filter, Ausgleich, in jedem Fall mehr als ein bloßes Hobby. Vielleicht kompensiere ich auch damit, dass ich nicht Journalist geworden bin? Das bleibt jedoch mein kleines Geheimnis. Vorerst.
Nachdem Lesen schreibe ich direkt drauf los. Vielleicht lasse ich mir einen Tag oder zwei Zeit, aber dann muss ich meine Gedanken in Worte fassen, sonst gehen sie mir verloren. Wie schwer das Schreiben im Nachhinein ist, merke ich immer dann, wenn ich im Urlaub gelesen habe und mit einer Woche Abstand darüber schreiben möchte.
Das funktioniert dann mehr schlecht als recht.
Das eigentliche Verfassen einer Rezension dauert dann zumeist nicht mehr als eine Stunde. Zusammen mit der Aktualisierung des Blogs und den Social Media Posts, gehen noch mal weitere zwei Stunden auf das Zeitkonto. Für das Lesen selbst nehme ich mir am Tag mindestens eine Stunde, meist mehr, Zeit. So erscheinen mehrere Beiträge pro Monat, in unregelmäßigen Abständen. Ich schreibe so, wie ich lese. Unbeständig. Nur im Urlaub setze ich länger aus.
Manchmal viel, manchmal wenig. Feste Zeiten gibt es da nicht, wobei ich oft abends schreibe. An freien Tagen kann es jedoch durchaus mal eine morgendliche Aktion werden. Die meisten Beiträge werden sofort danach veröffentlicht, jedoch immer erst, wenn ich wirklich zufrieden bin. Ein Artikel erfährt also durchaus mehrere Updates. Fehler korrigiere ich, wenn ich sie entdecke. Genau so unregelmäßig kümmere ich mich um die technische Hintergrundarbeit, z.B. die Aktualisierung von Plugins oder WordPress. Technik, sehr wichtig und Social Media, für mich weniger, sind leider große Zeitfresser. Das hätte ich gerne etwas weniger.
https://www.instagram.com/p/B-lwv3aK1tq/
Technische Updates am Blog. Immer wieder eine zweifelhafte Freude.
Bloggen ist für mich zunächst wie das Lesen eine einsame Tätigkeit. Ich mach das ja zunächst für mich, doch die Kommunikation im Hintergrund durch E-Mails, Rückmeldungen und Feedback belebt dies, auch wenn man das hier, wie auch in vielen anderen Blogs nicht unbedingt an der Anzahl von veröffentlichten Kommentaren sieht. Die könnten mehr sein.
Zudem tausche ich mich aber über mehrere Plattformen mit anderen Lesern aus. Eine kurze Zeit lang habe ich auch Youtube ausprobiert. Dort geht man jedoch als Einzelgänger schnell unter. Daher diese Variante. Hier bin ich Leser, Schreiber, Mensch. Hier darf ich sein. Und das funktioniert gut. Mich mit jemanden über Blogbeiträge abstimmen, kann ich mir nicht vorstellen.
Nur als Teil einer Aktion (z.B. #ComicMärz), aber doch bitte nicht mehrere Autoren auf einem Blog. Nein, ich weiß, wie ich ticke. Das ist manchmal schlimm genug. Blogbeiträge entstehen dabei am Schreibtisch oder, wenn ich unterwegs bin, am kleinen Laptop. Fotos nutze ich entweder eigene oder, bei Buchcover, die der Verlage.
Wo Verlage erwähnt werden, ist die Frage nach Rezensionsexemplaren und mein Umgang damit nicht weit. Über meine Zusammenarbeit in diesem Sinne mit Verlagen, Autor/innen und literarischen Agenturen werde ich vielleicht in einem anderen Beitrag eingehen. Dieser Artikel sprengt schon jetzt den Rahmen. Dazu dann vielleicht auch etwas über den Einfluss dieser und anderer Faktoren (auch Blogger) auf mein Schreiben.
Der Austausch mit Verlagen und Autoren ist wichtig. Hier z.B., beim Sommerfest von Kiepenheuer & Witsch (LCB Berlin 2018) und Galiani Berlin oder auch auf den Buchmessen.
Zuletzt möchte ich noch Tobias‚ Frage nach der Aktualität der Bücher beantworten, die ich lese. Fangen wir vielleicht jedoch mit dem Genre an oder den Themen. Mich interessieren vor allem Sachbücher, Romane und Coming-of-age-Geschichten, wobei ich durchaus für Neues zu haben bin. Jagen kann man mich mit New Adult, High Fantasy, Chick-Lit und Esoterik. Damit kann ich nichts anfangen.
Ein Sachbuch muss zudem ausgewogen und gut recherchiert, darf sehr ausführlich sein. Bei Romanen sind mir Spannungsbögen und die Vielschichtigkeit von Protagonisten wichtig. Themen in Sachbüchern können biografische sein, geschichtliche oder geografische. Wichtig für mich ist auch, dass, wenn ich hier etwas vorstelle, jeder, der Interesse hat, es auch bekommen kann.
Was nützt die Vorstellung eines vergriffenen Romans, der nicht wieder aufgelegt oder nur noch zu Mondpreisen zu bekommen ist? Was nützt auch die Vorstellung eines längst veralteten Sachbuches, welches sich durch die Entwicklungen da draußen überholt hat? So habe ich auch schon Beiträge zu Büchern über die Entwicklung von arabischen Ländern gelöscht, da diese nicht mehr haltbar waren.
Im Großen und Ganzen halte ich mich jedoch für beständig, genau so wie meine Spleens immer mehr ausufern. Und das ist doch sehr schön, oder?
Euer findo.
P.s. Und wie bloggt ihr?
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Manchmal muss man die Situation so nehmen, wie sie ist und da nun einmal der Urlaub eingeplant war, die Verwandtschaft darauf vorbereitet, mich unterzubringen und ich die Zugtickets gebucht hatte, hatte ich mich trotzdem dazu entschlossen, nach Leipzig zu fahren.
Wer konnte, hatte sein Hotel umgebucht oder storniert. Viele hatten diese Möglichkeit nicht und hatten die Zeit genutzt, die Messestadt zu erkunden oder sich Alternativen zum Programm „Leipzig liest!“ zu suchen, welches nur in sehr komprimierter Form stattfand.
Hashtags, wie #Buecherhamstern, machten seit der Bekanntgabe der Messe-Absage im Internet auf das Programm unabhängiger und kleiner Verlage aufmerksam. Große Verlage, wie dtv oder Carlsen, veranstalteten eigene Aktionen. Selbst die Medien, wie MDR Kultur, stellten kurzerhand quasi eine Online-Messe zusammen. Blogger vervollständigten das Bild mit Aktionen, wie den #ComicMärz. Die Buchmesse ging in die Digitale.
https://www.instagram.com/p/B9g7cUUAQkS/
Bücherhamstern.
Dies brachte zumindest ein wenig Ersatz für volle Messehallen, Lesungen und Autorenrunden, brachte Leser und Leserinnen diesmal auf anderen Wege einander näher und zeigte auf, was möglich ist, wenn eine Ausnahmesituation die Tage bestimmt. Und das war großartig.
Bücherfreunde halten zusammen. Wenn wir dies als Fazit in das nächste Jahr mit hinein nehmen könnten, wäre dies klasse. Natürlich kann dies alles eine reale Messe nicht ersetzen, und so habe ich mir auch die Tage entsprechend ein Alternativprogramm gestaltet.
Für mich und einige andere Bücherfreunde ging es auf Goethes Spuren durch die Leipziger Innenstadt, am Sonnabend in den Zoologischen Garten, den kleinen Elefanten bewundern. Und natürlich wurden trotz fehlender Lesungen Bücher begutachtet und gekauft. Ich habe mich diesmal nur auf die Bücher beschränkt, die ich ohnehin vorhatte, mir näher anzuschauen.
Gelesen habe ich auch. Ganze zwei Bücher habe ich geschafft. Wenn Buchmesse wirklich ist, komme ich nicht einmal zum Lesen.
https://www.instagram.com/p/B9t3JLLKR09/
Der kleine Elefant im Leipziger Zoo.
Und einen Schuber, der schrittweise hier vorgestellt werden soll, und jedweden Rahmen sprengt. Lesestoff für die kommenden Wochen.
https://www.instagram.com/p/B9moaBKKQLc/
Das sprengt den Rahmen oder den Koffer.
In diesem Sinne waren es trotzdem schöne Tage. Leipzig, natürlich, eine wunderschöne Stadt, die es sich lohnt, zu besuchen. Ich hoffe aber dennoch, dass wir im nächsten Jahr alle wieder eine farbenfrohe, bunte und vielfältige Buchmesse besuchen können und wieder live begegnen werden.
Und, dass wir alle unbeschadet aus dieser Situation herausfinden.
Gesundheit ist schließlich das Wichtigste.
In diesem Sinne, Leipzig liest dennoch.
Euer findo.
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