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Das Bloggen mit Büchern: Vernetzung ist wichtig

Über das Bloggen. Über das Schreiben.

Vor geraumer Zeit, ich weiß nicht einmal mehr wann genau, habe ich es einmal mit einem eigenen Youtube-Channel probiert, den ich nutzen wollte, um über Bücher zu sprechen. Schnell stellte sich heraus, dass dies nicht meine Plattform ist. Zwar schaue ich auf Youtube oft vorbei; nichts ist manchmal schöner, als sich berieseln zu lassen; doch ist die Hintergrundarbeit dort mir zu viel des Guten. Das Aufnehmen und Bearbeiten von Videos ist das eine, das andere aber ist, dass man sich praktisch sofort mit Hater- und Troll-Kommentaren auseinandersetzen muss, so zumindest meine Erfahrungen. Wer damit vorher noch nie konfrontiert wurde, wird davon abgeschreckt und sollte sich schnell mit anderen vernetzen, um nicht lange allein auf weiter Flur zu stehen.

Deswegen ist der Blog Mittel meiner Wahl, ebenso andere Social Media Plattformen, wo man zunächst einmal schreiben muss und dies längere Zeit unter dem Radar anderer tun kann. Unkommentiert kann man sich in aller Ruhe ausprobieren, am Blog feilen, sowie an der Art der Beiträge, bis man sein Schema gefunden hat und dann, erst nach und nach und im eigenen Tempo mit anderen in Kontakt treten. Das ist etwas, was mir sehr entgegen gekommen ist und daher ist der Blog auch für mich die geeignetere Plattform.

Social Media Plattformen, Twitter und Instagram, kamen erst viel später hinzu.

Sträflich vernachlässigen tue ich die trotzdem, wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass das meiste an Vernetzung darüber passiert. Bei Blogger-Aktionen verliere ich sehr schnell den Atem, da ich oft genug mit dem Erscheinen der Verlagsprogramme für Frühling und Herbst meine Leselisten fülle und dann kaum mehr davon abweichen kann und auch bin ich jemand, der lieber liest und schreibt, als dass er die vorhandenen Social media Kanäle bedient. Bei mir laufen die eher nebenbei, da es Verlage teilweise fordern, trotzdem bekommt man natürlich am schnellsten dort mit, wenn Bloggende, Schreibende und Verlage kreative Aktionen und Ideen haben, die es zu verfolgen lohnt.

Alleine dafür schon ist das Vernetzen untereinander wichtig. Ohne bekommt man viel zu wenig mit. Ich selbst bin da dennoch, wie beschrieben, eher zurückhaltend. Es ist genau so wie bei Feiern. Ich bin gerne dort, beteilige mich aber nicht an jeder Diskussion, höre oft genug nur zu. Ausführlich unterhalte ich mich eher mit wenigen, das dafür um so intensiver. So ist das auch mit mir und meinen Vernetzungen auf Social Media Kanälen. und Blogs. Ich lese gerne, kommentiere (Gut, ein wenig Faulheit spielt leider auch mit hinein.) wenig, aber verfolge alles, was ich verfolge, mit großen Interesse.

Das ist dann nicht ganz so anstrengend und zermürbend, als würde man versuchen, auf möglichst vielen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, um mal diesen abgedroschenen Satz zu nutzen. Ich stürze mich dafür um so mehr auf die „Hintergrundarbeit“, das Lesen und das Rezensieren, das Austauschen per E-Mail mit Verlagen und Autoren und Autorinnen. Auch eine Art des Vernetzens, vielleicht zurückhaltender und langsamer, aber nichts destoweniger wichtig.

So habe ich vielleicht etwas weniger „Vernetzungskontakte“ zu anderen Bloggenden, dennoch möchte ich diese nicht mehr missen. Petrissa von 100morgenwald.eu zum Beispiel, der das Vernetzen viel leichter von der Hand zu gehen scheint als mir, deren Schreibstil lockerer ist als meiner und deren Leseinteressen gar nicht so weit entfernt ist, von dem, was ich auf meinem Nachttisch liegen habe oder Nico von buchwinkel.de, für mich #thePersonyoucangoifyouwanttoknowaboutcomics, der nicht nur darüber viel erzählen kann, auch mit seinem Interesse für Feminismus sich selbst ein Nischenthema im Bereich von Männern betriebener Blogs erarbeitet hat. Auch Monika oder auch das Monerl schreibt auf ihrem gleichnamigen Blog sehr lesenswerte Rezensionen und sorgt für den Blick über den Tellerrand, der mir manchmal abhanden kommt.

Natürlich gibt es noch viele andere, die erwähnenswert wären. Ganz viel zur Vernetzung in der Buchblog-Welt trägt auch Conny auf Twitter bei, die nahezu alle dortigen Autoren und Autorinnen, Bloggende und Verlage auf den Schirm hat, beständig Artikel verlinkt, retweetet und liked und damit viel Vernetzungsarbeit betreibt, die sonst gar nicht zu stemmen wäre. Im Literaturforen-Bereich konzentriere ich mich dann auf buechertreff.de. Dort tummelten sich meine ersten Leser und Leserinnen und schärfsten Kritiker. Zudem lektorieren sie viele meiner Buchmesse-Interviews, auch das wäre so ohne Vernetzung nicht möglich.

So konzentriere ich mich eher auf die Qualität und Quantität meiner Beiträge und betreibe Vernetzung vielleicht etwas zurückhaltender als andere. Weniger ist mehr. Manchmal denke ich darüber nach, etwas aktiver zu kommentieren, zu verlinken, halte das auch eine Weile durch. Oft verliert es sich jedoch. Vielleicht muss ich mich hier ändern? Vielleicht ist meine Art des Bloggens und Vernetzens aber auch genau richtig so, für mich? Wie eine TV-Dokusendung der Öffentlich Rechtlichen, versteckt im Abendprogramm. Etwas weniger Lesende, aber dafür treue, im Gegensatz zu schwankenden in der Hauptsendezeit. Funktionieren tut beides. Für einen Weg sollte man sich jedoch entscheiden.

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Bücher gegen das Vergessen #05

Bücher gegen das Vergessen sollen uns geschichtliche Ereignisse vor Augen führen, für die wir nicht unbedingt die Verantwortung tragen, aber dennoch verantwortlich sind, sie nicht zu vergessen. Abseits von Rezensionen soll hier eine Auswahl vorgestellt werden.

Der Untergang der Titanic 1912 – Eine Auswahl an Literatur.

Der Glaube an die Unbesiegbarkeit der Technik war Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts ungebrochen, doch erlitt er schon am Beginn des zweiten Jahrzehnts desselben einen herben Dämpfer. Der Untergang der Titanic 1912, das damals größte und luxuriöseste Passagierschiff der Welt, forderte über 1500 Menschenleben und erschütterte die Gemüter zu beiden Seiten des Ozeans.

Wer versucht, den Bann des Ereignisses der Nacht des 14. Aprils zu begreifen, die damalige Faszination für dieses Flaggschiff der Reederei White Star Line zu erfassen, landet heute bei einigen Filmen und einer ganzen Reihe literarischer Werke, die sich damit beschäftigen. Zeit, sich einiges näher davon anzusehen.

Grundlage dessen, was wir über die Geschehnisse an Bord des Schiffes wissen, bildet eine Sammlung von Augenzeugenberichten, die erstmalig 1955 erschien. Der Sachbuchautor Walter Lord konnte noch über sechzig Zeugen der Katastrophe, Überlebende, befragen und kurz vor seinem Tode James Camerons Team für die Dreharbeiten zu ihrem Film beraten.

Walter Lord „Die letzte Nacht der Titanic – Augenzeugen erzählen“
Seiten: 272, erschienen bei S.Fischer, ISBN: 978-3-596-19269-4
Übersetzer: Erwin Duncker

Zwar reichten seine Kenntnisse als das Buch erschien, nicht an dem heran, was wir heute über den Untergang wissen, doch alleine die Versammlung der Berichte überlebender Passagiere ist historisch wertvoll und nicht zu unterschlagen.

Natürlich hatte kein Passagier mit einer solchen Katastrophe gerechnet. Wer tut das schon, wenn man solch eine Überfahrt bucht? Vielleicht ohne Wiederkehr als Einwanderer mit dem Ziel, in der Neuen Welt ein neues Leben zu beginnen oder, als Passagier der ersten Klasse, einfach die Annehmlichkeiten, den Luxus der Art einer solchen Reise zu genießen? Getrost der Kategorien heutiger Kreuzfahrtschiffe, kann man ja auch die Titanic als eine Art „schwimmende Stadt“ bezeichnen.

Begeben wir uns also in die Rolle eines Reisenden an Bord der Titanic. Der ehemalige Marineoffizier und Nautiker John Blake hat eine fiktive Handreichung für Passagiere verfasst.

Wir begrüßen Sie auf der Titanic zur Jungfernfahrt nach New York.

Damit Sie sich zurechtfinden, hier ist Ihr Bordbuch. Dort finden Sie alles, was Sie über unser Schiff wissen, Informationen zum Aufenthalt und zur Orientierung in allen Klassen, die Anordnung der Decks und Unterkünfte, und, und, und,… Wir hoffen, Sie haben einen angenehmen Aufenthalt.

John Blake „Das Titanic-Bordbuch – Eine Handreichung für Passagiere“
Seiten: 128, erschienen bei Delius Klasing, ISBN: 978-3-667-11079-4
Übersetzer: Klaus Neumann

Reich bebildert und sehr detailliert bekommen wir so als Passagiere ein erstes Bild von dem, was uns erwartet.

Wie angenehm ist es doch, auf diese Art zu reisen. Wo war jetzt gleich nochmal meine Kabine? Wie gelangt man zu den Rettungsbooten? Wobei, das passiert sowie so nicht.

Natürlich gibt es auch viel romanhaftes über die Schiffskatastrophe zu lesen und auch darüber lohnt es sich, einen Blick zu werfen. Gleichsam eine Vorwegnahme, wenn nicht gar Vorahnung der Ereignisse ist der bereits 1898 erschiene Roman von Morgan Robertson „Titan. Eine Liebesgeschichte auf hoher See.“, in der ein Unglück beschrieben wird, in welchem das Schiff „Titan“ erstaunlichen Parallelen zur später erbauten Titanic aufweist.

Im Fokus steht die Liebesgeschichte der darin vorkommenden Protagonisten, eine Vorhersehung der Ereignisse hat der Autor natürlich später mehrfach in Befragungen verneint, manchmal jedoch sind Zufälle recht sonderbar.

Jüngeren Lesern einen Zugang zu der Katastrophe zu geben, gelingt dem Kinderbuchautoren Stephen Davies, der in seinem Roman „Titanic – 24 Stunden bis zum Untergang“ eine Jungen-Freundschaft in den Fokus stellt. Zunächst erleben Jimmy und Omar bei der Erkundung des Schiffes Abenteuer auf ihrer „Entdeckungsreise“, als es zum Untergang kommt, überschlagen sich jedoch die Ereignisse. Werden sie es schaffen, auf einem der Rettungsboote unterzukommen, auf denen es insgesamt nicht einmal annähernd genug Plätze für alle Personen an Bord gibt?

Stephen Davies „Titanic – 24 Stunden bis zum Untergang“
Seiten: 127, erschienen bei Aladin, ISBN: 978-3-8489-2103-4
Übersetzerin: Ann Lecker

Das wunderbar illustrierte Werk mit einem angeschlossenen historischem Glossar erzählt es. Eine Rezension davon, gibt es hier zu lesen. Vorweggenommen, der Autor orientiert sich am überlieferten Geschehen, wie zum Beispiel diese, dass bis fast zuletzt eine Gruppe von Musikern zur Beruhigung der Passagiere Instrumente spielte.

Erik Fosnes Hansen „Choral am Ende der Reise“
Seiten: 512, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3-462-05388-3
Übersetzer: Jörg Scherzer

Der norwegische Schriftsteller Erik Fosnes Hansen setzte diesem mit seinem Roman „Choral am Ende der Reise“ ein Denkmal. Die nachgezeichneten Biografien der Musiker sind fiktiv, doch im Bereich der Prosa wird man nicht umhinkommen, sich auch damit zu beschäftigen.

Geschichte zum Anfassen jedoch, gelingt am Leichtesten mit Fundstücken oder, wo nicht verfügbar, Nachbildungen, so genannten Memorabilien. Auch rund um die Titanic gibt es solche, wie z.B. von Memorabilia Pack Company, die damit verschiedene historische Ereignisse lebendig werden lassen. Enthalten sind mehrere Fotopostkarten mit Motiven der Titanic, eine Ticketnachbildung, ein Telegramm, ein Booklet für Passagiere, Plakate, eine Dinner-Karte und vieles mehr, was in die Zeit eintauchen lässt. Für Liebhaber allem Historischem sehr zu empfehlen.

Memorabilia Pack Company „Titanic Replica Pack“
Enthalten sind folgende Nachbildungen, u.a. Ticket, Brief, Telegram, Booklet für Passsagiere, Dinner Karte, Poster, Flyer, Fotos, Postkarten, Zeitungsnachbildung, Poster etc.
Leo stellt den Inhalt einmal vor. Achtung, Englisch. 🙂

Anhand von Biografien lässt sich die Katastrophe nachvollziehen, egal ob das die Geschichte eines einfachen Passagiers ist oder die des Zeitungsjungen Ned Parfett, der am Tag nach der Katastrophe Magazine vor dem Büro der Reederei verkaufte. Augenzeugenberichte, daraus entstandene Romane und Filme sind es, die die Faszination weiterleben und das Ereignis nicht vergessen lassen.

In Anbetracht unserer vollen Weltmeere mit immer mehr und größeren Kreuzfahrtschiffen, die die Titanic um Welten übertreffen, wenn auch die Sicherheitsstandards gestiegen sind, ist das nicht falsch. Heute genügt der Name „Titanic“, um die Illusion absoluter Sicherheit und Unfehlbarkeit zu zerstören.

Cover gehören, wie immer den Verlagen, das erste Video auch. Das zweite einem sehr engagierten kleinen Youtuber, der das Memorablia Pack vorstellt.

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Das Bloggen mit Büchern: Der Kampf mit den Updates

Die durchschnittliche Lebensdauer eines Blogs beträgt angeblich zwei Jahre, nicht mehr. Das, meine ich zumindest, irgendwo gelesen zu haben. Ob dem so ist? Keine Ahnung. Sicher ist, die fünfte Geburtstagskerze darf ich für meinen Blog bald anzünden. Gewissermaßen kommt dieser nun in die Vorschule, was natürlich so Einiges mit sich bringt.

Dieses Jahr waren das vor allem Aktionen, wie eben das Schreiben über das Bloggen selbst oder die „Bücher gegen das Vergessen“, welche auch noch fortgeführt werden. Andere Ideen warten noch auf die Umsetzung, schließlich lese ich nicht nur, hauptsächlich zwar, aber es gibt im Bereich Kultur so viel, was erwähnenswert ist und sich lohnt, beschrieben zu werden. Das bedeutet vor allem Recherche-Arbeit, das Schreiben an sich, zunehmend auch das Beschäftigen mit rechtlichen Sachen, wie zuletzt die DSGVO oder auch ein ständiger Kampf mit der Technik.

Gerade der ist es, der mich mehrere Nervenzusammenbrüche kostet, wenn wieder ein Update nicht so funktioniert, wie es soll, wenn wieder WordPress (das Blog-System) meint, machen zu können, was es möchte oder ich den Editor wechseln muss, ein Plugin aktualisieren oder gleich komplett entfernen soll. Bei bereits vielen veröfffentlichen Beiträgen ist dann guter Rat teuer, was ich spätestens im vergangenen März gemerkt hatte.

Ausgerechnet vor der angepeilten Leipziger Buchmesse (die verständlich nicht stattfand, aber das ist ein anderes Thema), ließen sich viele Rezensionen nicht mehr so aufrufen oder darstellen, wie es der Fall sein sollte, was natürlich nicht geht, gerade bei einem Blog, bei dem es sich hauptsächlich darum dreht, Bücher zu besprechen.

Und so wurden seit dem, nach und nach, vorher nur punktuell, dann jedoch großflächig, alle Rezensionen bearbeitet. Plugins entfernt oder aktuallisiert, neu geordnet und sortiert. Cover eingefügt, die ältesten Beiträge zeigten nicht einmal welche. Artikel ohne Sterne-Bewertung haben nun eine, Links zu Verlagen funktionieren alle wieder (Klopf auf Holz.) und Rezensionen zu Buchreihen haben entsprechende Reihenhinweise erhalten. Nicht zuletzt wurden ix Schreibfehler entfernt (sicher nicht alle).

Ich hoffe nun, es passt so, alles funktioniert und der Blog ist lese-freundlicher. Mit dieser Arbeit, mit mehr Beiträgen zu bestehenden und neu erdachten Blog-Aktionen, die das alles hier auflockern sollen und nicht zuletzt dem Erfüllen von Anforderungen der Verlage und Autor/innen, sollte der Blog nun für die nächsten Jahre gerüstet sein, die „Schulzeit“ sozusagen. Auf, dass das nächste Update wieder querschießt und mich an der Technik verzweifeln lässt. Im übertragenen entfernten Sinne ist das ja bei Schulkindern ähnlich. Nun denn. Auf die nächsten fünf Jahre.

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Das Bloggen mit Büchern: Wie hältst du’s mit Rezensionsexemplaren?

Der Blog startete als kleines Privatvergnügen, zur Gedächtnisstütze nach der Lektüre. Mehr war es zu Beginn nicht, wollte ich doch aufschreiben, wie ich ein gelesenes Buch fand und warum das so ist, schließlich verdrängt man als Vielleser eine ganze Menge. Irgendwo muss ja der Platz für Gedanken zu neuen Büchern her. Da ist solch eine Schreibarbeit schon eine feine Sache.

Heute, lange nachdem ich mich auf’s Glatteis begeben habe, ohne auf mich zu vertrauen, dass es vielleicht noch jemanden gibt, der sichd afür interessiert, was ich zu sagen habe, mit größerem Selbstbewusstsein, ist aus dem persönlichen Archiv viel mehr geworden.

Inzwischen sehe ich es als meine Aufgabe an, Literatur vorzustellen und kritisch einzuordnen, auch einmal Bücher jenseits der obersten Schichten von Büchertischen und Bestsellerlisten zu zeigen. Gelesen wird das gerne, dafür bin ich unglaublich dankbar. Doch, auch ich muss mir als Blogger eine Frage gefallen lassen und die lohnt einer näheren Ausformulierung.

Wie hältst du’s mit den Rezensionsexemplaren?

Was der Mode-Bloggerin ihr Seidenschal oder ihre Handtasche ist, sind den Literaturbloggern die Rezensionsexemplare. Per se sind das Bücher, die in einer begrenzten Stückzahl von Verlagen und Autoren der Presse zur Verfügung gestellt werden, um diese unter die Menschen zu bringen, auf breiter Basis zu präsentieren und vorzustellen. Für die eine Seite nicht mehr und nicht weniger als kostengünstige Werbung, für uns Blogger Arbeitsmaterial, Content und Lohn zugleich.

Der Stapel ungelesener Bücher ist bei mir naturgemäß nicht klein.
Manchmal kommen aber auch Rezensionsexemplare hinzu.

Natürlich ist kein Schreiberling auf diese Art von Zuwendung angewiesen. Einige nutzen sie mehr, andere konzentrieren sich auf das, was sie ohnehin auf ihren Stapeln ungelesener Bücher finden. Persönlich stöbere ich gerne in den Vorschauen der Verlage, lasse mich auf Benachrichtigungen von Autoren und literarischen Agenturen ein.

Einige intensive Kontakte sind dadurch schon entstanden, mit einigen Schriftstellern hatte ich so die Grundlage für Interviews auf den Buchmessen geschaffen. Da ist die Frage nicht weit, wie kritisch man gerade dann sein darf. Schließlich hoffen die, die Rezensionsexemplare zur Verfügung stellen, auf eine positive Besprechung.

Gerade das ist nicht immer gegeben. Sei es, weil die Thematik nicht so von den AutorInnen verarbeitet oder umgesetzt wurde, wie man sich das als Leser erhofft hatte, weil man ganz andere Erwartungen an die Lektüre hatte oder das Buch zwar zeitnah gelesen hatte, aber in der falschen Stimmung dafür gewesen ist. Das und noch einige andere Punkte beeinflussen die Bewertung von Büchern und dies kann dann natürlich auch nach hinten losgehen.

Anfangs war ich noch vorsichtig. Zu Beginn ist man noch neu in dieser „Bubble“, fühlt sich geehrt, wenn man Rezensionsexemplare zugeschickt bekommt. An meinen ältteren Rezensionen merkt man das teilweise, doch mittlerweile neige ich dazu, zu sezieren, wie ein Rechtsmediziner eine Leiche. Gott sei Dank fühle ich mich nach dem Lesen der meisten Bücher weniger tot als viel mehr erfüllt.

Der Glücksgriff nach guter Lektüre gelingt mir häufiger, auch bei Anfragen an die Verlage, als dass er mir misslingt. Das erklärt viele positive Bewertungen. Ich kenne meine Lesevorlieben, meine Stimmung genau, begründe jedoch auch, wenn dies einmal nicht so funktioniert.

So schreibe ich dann auch negative Rezensionen. Um ehrlich zu sein, auch Verrisse zu formulieren, macht Spaß. Einige Verlage können davon bei mir leidgeprüft ein Lied singen. Doch, mein Anspruch ist es, jede Kritik, die ich äußer, sachlich zu formulieren und ausführlich zu begründen.

Es braucht auch einmal eine negative Meinung, doch letztendlich gilt das, was Marcel Reich-Ranicki einst in einem Interview formulierte. Hauptsache ein Buch wird erwähnt. Auch von ihm verrissene Lektüre verkaufte sich sehr gut. Schließlich wollten viele wissen, was an der Kritik des großen Kritikers dran ist. Inzwischen halte ich das ebenso.

Jeder kann hier sehen, welche Rezensionen auf einem Rezensionsexemplar beruhen. Das schreibe ich entweder in die Datenbox oben hinein, oder bei älteren Rezensionen, die noch nicht überarbeitet wurden, steht diese Information als Kennzeichnung im Verzeichnis. Es ist ersichtlich, transparent. Um so wichtiger dann auch, welches Fazit ich aus der Lektüre für mich gezogen habe.

Wenn das ausführlich und begründet ist, haben alle was davon. Leser, Autoren und Verlage. Es soll ja auch die jenigen geben, die genau wissen, was nicht für den Rezensenten funktioniert hat, könnte es für einem selbst sein. Das ist dann auch eine Hilfe. Vielleicht ist mir eine Handlung zu ruhig und langwierig, andere suchen genau dies. So kann auch eine negative Bewertung zu etwas Positiven führen. Damit ist dann viel gewonnen.

Drei Rezensionsexemplare von drei Verlagen.
Zwei davon funktionierten für mich gut, eines weniger.

Ja, es braucht auch negative Rezensionen und davon sind die von Verlagen zur Verfügung gestellten Werke nicht ausgenommen. Nur einmal hatte ich bisher eine etwas unprofeessionelle Reaktion darauf, ein anderes Mal habe ich auf Nachfrage hin, eine Kritik noch einmal etwas mehr ausformuliert. Relativ selten kommt es auch vor, dass ich mich gar nicht in der Lage sehe, eine Rezension zu schreiben. Dann bekommen Verlag und Autoren darüber eine Nachricht mit Begründung. Ansonsten gilt, was nun geschrieben steht.

Egal, ob die Rezension in die positive oder negative Richtung ausschlägt, begründet muss sie sein und mittlerweile gelingt mir zumindest das ganz gut. Für mich und meine LeserInnen die Lektüre einzuordnen, vielleicht eine Vorauswahl zu treffen, ist eine Hauptaufgabe inzwischen, die ich ernst nehme. Ausformulierte Kritik können Verlage und Autoren aushalten, letztendlich entscheidet ohnehin der Gang in die Buchläden und Bibliotheken. Wer danach anderer Meinung ist als ich, hat vielleicht etwas gefunden, was mir verschlossen geblieben ist. Das ist doch auch ganz schön.

Egal, ob positiv oder negativ. Das ist auch bei Rezensionsexemplaren nicht unbedingt wichtig. Hauptsache, begründet und sachlich muss die Kritik sein. Nur dann funktioniert es.

Mit einigen Verlagen und Autoren verbindet mich eine längere Zusammenarbeit, trotz mancher negativer Kritik oder vielleicht auch deswegen. Fast alle Werke, die ich anfrage, bekomme ich zumeist, zusammen mit den Büchern, die an mich sonst noch herangetragen werden.

Mittlerweile kennt man die Genre, die Themen, in denen ich mich bewege, was auch dazu führt, dass totale Fehlgriffe relativ selten sind. In letzter Zeit frage ich weniger an. Ich habe mich da in der Vergangenheit etwas übernommen, doch bin ich jedes Mal gespannt darauf, was mich erwartet. Heute frage ich gewählter nach.

Oft funktioniert das, manchmal leider nicht. Vielleicht kommt es am Ende auch nicht darauf an, welche Sternebewertung dabei herauskommt. Das Wie und Warum ist wichtiger. Für meine LeserInnen, für die Verlage und schreibende Zunft. Für die Statik meines Bücherregals. Auch, für mich. Dazu gehören dann auch negative Rezensionen.

Letztlich muss sich ein jeder seine eigene Meinung bilden.

Euer findo.

Die Fotos entstammen meinem Instagram-Account.

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Das Bloggen mit Büchern: Das Problem, Buchreihen zu rezensieren.

Je mehr Reihen ich lese, um so schwerer tue ich mich damit, die Einzelbände nach und nach vorzustellen und zu rezensieren. Irgendwann kommt man an den Punkt, bereits in den ersten Bänden Geschehenes zu erwähnen, um den Bericht über die Lektüre zu unterfüttern, nimmt damit das Lesen der vorangegangenen Bände vorweg, spoilert, um eine vernünftige Rezension ohne Geschwafel des Folgebandes zustande zu bringen.

Natürlich würde ich gerne als Schreibender davon ausgehen, dass jemand die Rezension zu einem Folgeband nur liest, wenn er oder sie die vorangegangenen Bücher schon gelesen hat und somit um das bereits Geschehene weiß, doch weiß ich, wie neugierig ich bin. Anderen wird es da wohl kaum anders gehen. Gekennzeichnete Spoiler werden angeklickt, und wenn einem die Reihe mit den bereits gelesenen Bänden gefällt, kann man ja gleich weiter lesen.

Schon ist man bei der Rezension, nicht nur des nächsten Bandes, um sich zu orientieren, ob man eine Reihe weiterverfolgen möchte, sondern irgendwann auch weiter und kennt dann schon den Inhalt des übernächsten und aller weiteren Bände, ohne den Weg dahin durch die wirklichen Buchseiten verfolgt zu haben.

Ein Grund von vielen, warum ich zuletzt Einzelrezensionen zu Büchern aus Reihen vom Blog genommen habe. Ein anderer ist, dass teilweise Zwischenbände nicht rezensiert wurden. Wenn Band 1 und Band 4 rezensiert wurden, wo sind dann die Berichte zu den Büchern, die dazwischen erschienen sind? Das passiert mir immer dann, wenn ich im Urlaub lese und der Abstand zum Gelesenen beim Schreiben nach der Rückkehr zu groß ist. Funktionieren tut dies, wenn es Krimireihen sind.

Da spielt der Kriminalfall eine Rolle. Verbindende Elemente, wie die Beziehungen der Ermittler, wenn es welche gibt, sind eher zu vernachlässigen. Bei Reihen, wie „Harry Potter“ von Joanne K. Rowling, wird es dagegen schon schwierig, Bände auszulassen. Dort bauen ja wirklich alle Elemente aufeinander auf. Ich behaupte einmal, dass es in diesem Fall nichts bringt, Bände auszulassen. Auch nicht beim Rezensieren selbst.

Wie also Reihen gerecht werden, sie doch noch eine Rolle auf den Blog spielen lassen? Ich lese sie ja auch. Durchgehend rezensieren, wirklich jeden Band? Als Sammelrezension nach Beenden des letzten Bandes? Wie sieht das aus, wenn nach einer Sammelrezension weitere Bände erscheinen? Ergänzt man dann, hängt hinten an? Spielt es keine Rolle, wie bei den angesprochenen Krimis, wenn Bände ausgelassen werden? Oder, man rezensiert nur den ersten Band und alle weiteren lässt man aus?

Hier würde mich wirklich eure Meinung interessieren. Eine Ideallösung ist mir bis dato noch nicht über den Weg gelaufen, auch handhaben das Blogger recht unterschiedlich. Meine Zwischenlösung sieht übrigens so aus.

Reihen, die ich z.B. nicht rezensiert oder vom Blog genommen habe:

Margaret Peterson Haddix: Schattenkinder

John Grisham: Theo Boone

Holly Black/Cassandra Clare: magisterium

Colin Dann: Als die Tiere den Wald verließen

Euer findo.

P.s. Jetzt seid ihr dran.

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Das Bloggen mit Büchern: Wie machst Du das?

Über das Schreiben. Über das Bloggen.

Es ist egal, über welche Themen man in einem Blog schreibt. Ein interessierter Mensch wird immer nur die veröffentlichten Beiträge sehen, lesen und kommentieren. Vielleicht teilt jemand den Artikel auch in den sozialen Netzwerken oder jemand fühlt sich inspiriert, ebenfalls seine Gedanken dazu niederzuschreiben? Alleine, die Hintergrundarbeit bleibt zumeist im Dunkeln.

Und so möchte auch ich, inspiriert von lesestunden.de in dieser Kategorie über das Buch-bloggen schreiben und meine Gedanken mit euch teilen. Für den ersten Beitrag hierfür, habe ich mich an den Fragen von Tobias orientiert.

Angefangen habe ich mit einer Homepage aus dem Baukastenprinzip, da ich mich zunächst weder mit den technischen, noch mit den rechtlichen Hintergründen auseinandersetzen wollte. Ich wollte einfach nur über mein liebstes Hobby schreiben. Das Lesen. Freunde und Arbeitskollegen hatten mir das ans Herz gelegt, zumal man mich praktisch immer mit einem Buch sieht. Irgendetwas lese ich immer, warum also nicht meine Gedanken mit Interessierten teilen?

Nur, was bringt das mir? Was bringt es den Lesern? Gibt es nicht schon genug Schreiber im Netz und auch sonst? Sicher, gerade im Internet herrscht eine Vielfalt, wie es sie vor Jahrzehnten vielleicht in der Presse gab, aber gerade das macht es spannend.

Gelesen habe ich dort schon länger, in Foren wie buechertreff.de, dem größten deutschsprachigen Literaturforum im Netz und erste Versuche beim Verfassen von Rezensionen gewagt. So war es dann nur noch ein kleiner Schritt bist zum wirklich eigenen Blog, der natürlich zu Beginn noch nicht einmal halb so professionell war, wie heute. Mittlerweile macht mir sogar auch die Hintergrundarbeit Spaß.

Veit Etzold und Ich auf der Leipziger Buchmesse 2019.

Ich schreibe grundsätzlich zu jedem Buch, welches ich lese, eine Rezension. Ausnahmen gibt es natürlich, z.B. Mangas oder Bücher, die ich, was sehr selten vorkommt, abbreche. Über erstere schreibe ich nicht, da mir dazu noch Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Zu wenig habe ich in diesem Bereich bisher gelesen. Über letztere will ich es mir nicht anmaßen. Wie soll man bitte ein ausgewogenes Urteil über ein Buch fällen, von dem man vielleicht nur die Hälfte des Inhalts kennt?

Ansonsten wird alles verschriftlicht. Nachdem Lesen ist das Schreiben ein schöner Abschluss. Die Inspiration zum Lesestoff geben mir Verlage, literarische Agenturen, Freunde, Blogger, Instagram und Booktuber, sowie Mitglieder des besagten Literaturforums. Der eine oder andere Gang in die heimischen Buchläden schadet natürlich auch nicht.

Mein Blog dient mir für mich als Gedankenstütze. Ich freue mich aber über jeden Leser, den es interessiert, was andere schmökern und auf die Meinung von uns Bloggern wert legt. Literaturblogs können Filter sein für all jene, die sich nicht durch Vorschauen der Verlage wühlen und herausfinden möchten, was außerhalb der Bestsellerlisten und Buchpreise zu finden ist.

Manchmal werden auch Buchläden im Urlaub zu Fundgruppen. Dieses Kleinod entdeckte ich am Rand von Rhetymnon auf Kreta.

Wobei mich persönlich auch manche Werke davon begeistern.

Ansonsten ist der Blog für mich Archiv, Filter, Ausgleich, in jedem Fall mehr als ein bloßes Hobby. Vielleicht kompensiere ich auch damit, dass ich nicht Journalist geworden bin? Das bleibt jedoch mein kleines Geheimnis. Vorerst.

Nachdem Lesen schreibe ich direkt drauf los. Vielleicht lasse ich mir einen Tag oder zwei Zeit, aber dann muss ich meine Gedanken in Worte fassen, sonst gehen sie mir verloren. Wie schwer das Schreiben im Nachhinein ist, merke ich immer dann, wenn ich im Urlaub gelesen habe und mit einer Woche Abstand darüber schreiben möchte.

Das funktioniert dann mehr schlecht als recht.

Das eigentliche Verfassen einer Rezension dauert dann zumeist nicht mehr als eine Stunde. Zusammen mit der Aktualisierung des Blogs und den Social Media Posts, gehen noch mal weitere zwei Stunden auf das Zeitkonto. Für das Lesen selbst nehme ich mir am Tag mindestens eine Stunde, meist mehr, Zeit. So erscheinen mehrere Beiträge pro Monat, in unregelmäßigen Abständen. Ich schreibe so, wie ich lese. Unbeständig. Nur im Urlaub setze ich länger aus.

Manchmal viel, manchmal wenig. Feste Zeiten gibt es da nicht, wobei ich oft abends schreibe. An freien Tagen kann es jedoch durchaus mal eine morgendliche Aktion werden. Die meisten Beiträge werden sofort danach veröffentlicht, jedoch immer erst, wenn ich wirklich zufrieden bin. Ein Artikel erfährt also durchaus mehrere Updates. Fehler korrigiere ich, wenn ich sie entdecke. Genau so unregelmäßig kümmere ich mich um die technische Hintergrundarbeit, z.B. die Aktualisierung von Plugins oder WordPress. Technik, sehr wichtig und Social Media, für mich weniger, sind leider große Zeitfresser. Das hätte ich gerne etwas weniger.

https://www.instagram.com/p/B-lwv3aK1tq/
Technische Updates am Blog. Immer wieder eine zweifelhafte Freude.

Bloggen ist für mich zunächst wie das Lesen eine einsame Tätigkeit. Ich mach das ja zunächst für mich, doch die Kommunikation im Hintergrund durch E-Mails, Rückmeldungen und Feedback belebt dies, auch wenn man das hier, wie auch in vielen anderen Blogs nicht unbedingt an der Anzahl von veröffentlichten Kommentaren sieht. Die könnten mehr sein.

Zudem tausche ich mich aber über mehrere Plattformen mit anderen Lesern aus. Eine kurze Zeit lang habe ich auch Youtube ausprobiert. Dort geht man jedoch als Einzelgänger schnell unter. Daher diese Variante. Hier bin ich Leser, Schreiber, Mensch. Hier darf ich sein. Und das funktioniert gut. Mich mit jemanden über Blogbeiträge abstimmen, kann ich mir nicht vorstellen.

Nur als Teil einer Aktion (z.B. #ComicMärz), aber doch bitte nicht mehrere Autoren auf einem Blog. Nein, ich weiß, wie ich ticke. Das ist manchmal schlimm genug. Blogbeiträge entstehen dabei am Schreibtisch oder, wenn ich unterwegs bin, am kleinen Laptop. Fotos nutze ich entweder eigene oder, bei Buchcover, die der Verlage.

Wo Verlage erwähnt werden, ist die Frage nach Rezensionsexemplaren und mein Umgang damit nicht weit. Über meine Zusammenarbeit in diesem Sinne mit Verlagen, Autor/innen und literarischen Agenturen werde ich vielleicht in einem anderen Beitrag eingehen. Dieser Artikel sprengt schon jetzt den Rahmen. Dazu dann vielleicht auch etwas über den Einfluss dieser und anderer Faktoren (auch Blogger) auf mein Schreiben.

Der Austausch mit Verlagen und Autoren ist wichtig. Hier z.B., beim Sommerfest von Kiepenheuer & Witsch (LCB Berlin 2018) und Galiani Berlin oder auch auf den Buchmessen.

Zuletzt möchte ich noch Tobias‚ Frage nach der Aktualität der Bücher beantworten, die ich lese. Fangen wir vielleicht jedoch mit dem Genre an oder den Themen. Mich interessieren vor allem Sachbücher, Romane und Coming-of-age-Geschichten, wobei ich durchaus für Neues zu haben bin. Jagen kann man mich mit New Adult, High Fantasy, Chick-Lit und Esoterik. Damit kann ich nichts anfangen.

Ein Sachbuch muss zudem ausgewogen und gut recherchiert, darf sehr ausführlich sein. Bei Romanen sind mir Spannungsbögen und die Vielschichtigkeit von Protagonisten wichtig. Themen in Sachbüchern können biografische sein, geschichtliche oder geografische. Wichtig für mich ist auch, dass, wenn ich hier etwas vorstelle, jeder, der Interesse hat, es auch bekommen kann.

Was nützt die Vorstellung eines vergriffenen Romans, der nicht wieder aufgelegt oder nur noch zu Mondpreisen zu bekommen ist? Was nützt auch die Vorstellung eines längst veralteten Sachbuches, welches sich durch die Entwicklungen da draußen überholt hat? So habe ich auch schon Beiträge zu Büchern über die Entwicklung von arabischen Ländern gelöscht, da diese nicht mehr haltbar waren.

Im Großen und Ganzen halte ich mich jedoch für beständig, genau so wie meine Spleens immer mehr ausufern. Und das ist doch sehr schön, oder?

Euer findo.

P.s. Und wie bloggt ihr?

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Bücher gegen das Vergessen #04

Bücher gegen das Vergessen sollen uns geschichtliche Ereignisse vor Augen führen, für die wir nicht unbedingt die Verantwortung tragen, aber dennoch verantwortlich sind, sie nicht zu vergessen. Abseits von Rezensionen soll hier eine Auswahl vorgestellt werden.

Takis Würger: Stella

Das Literatur heute noch großflächig wirken kann, zeigt sich immer dann, wenn wieder einmal ein Werk erscheint, welches die Emotionen kochen lässt. Nichts anderes passierte, als der Hanser Verlag den vorliegenden Roman von Takis Würger veröffentlichte. Man hätte meinen können, ein Beben wäre durch die Landschaft der gedruckten Wörter gegangen. Viele reißerische Artikel und Beiträge sind erschienen, ob der fiktionalen Verarbeitung eines grausamen historischen Geschehens.

Grundlage von „Stella“ ist die Geschichte von Stella Goldschlag, die im Berlin des Nationalsozialismus durch die Gestapo gezwungen wurde, als Jüdin andere Juden aufzuspüren und sie zu verraten. Um ihre Eltern zu retten, schließlich auch, um sich selbst am Leben zu erhalten und weil sie keinen Ausweg mehr aus diesem Teufelskreis sah. Über hundert Menschen soll die echte Stella, deren Ruf als „blondes Gift“ unter den sich versteckenden Juden Berlins bald die Runde machte, so verraten haben. Traurig und erschreckend zugleich.

Takis Würger „Stella“
Hanser Verlag,
221 Seiten, Hardcover,
ISBN: 978-3-446-25993-5

Was nun diesen Roman so besonders macht, ist die fiktionale Verarbeitung des schon für sich unglaublichen Stoffes, in Verbindung mit einer Liebesgeschichte. Darf man das? Die historische Wahrheit so verändern, dass man teilweise Sympathie für jemanden empfindet, der so viele Leben auf dem Gewissen hat, dass einem die Galle hochkommen müsste?

Ich war skeptisch.

Zuerst hatte ich das Buch von Peter Wyden, Sachbuch wohlgemerkt, gelesen, welches in den 1990er Jahren erschien und dann lange Zeit vergriffen war. Selbst die englische Ausgabe konnte man teilweise nur zu Mondpreisen erwerben, doch kaum hatte Takis Würger vorgelegt, stieg auch das Interesse an der Hintergrundgeschichte, so wurde das Buch im Steidl Verlag neu aufgelegt.

Abgesehen davon, dass der Verlag die Chance hat verstreichen lassen, das Sachbuch des mittlerweile verstorbenen Autoren auf der Leipziger Buchmesse parallel zu Würgers Roman vorzustellen, war dies ein erschreckend erzähltes Stück Geschichte mit der Frage, wie weit würde man gehen, wenn man seine liebsten Vertrauten und sich selbst am Leben erhalten möchte? Was tun, wenn die Grenze einmal überschritten ist?

Ich war in diese Stadt gekommen, weil ich dachte, es sei wichtig, dass ich die Gerüchte von der Wahrheit trenne, und jetzt floh ich vor ihr.

Der Hauptprotagonist in Takis Würgers Roman „Stella“.

Peter Wyden, einst Mitschüler Stellas, interviewte sie Jahre nach dem Krieg. Immer wieder ging er der Frage nach, wie passieren konnte, was nicht hätte passieren dürfen. Warum lieferte Stella so viele Juden an die Gestapo aus, selbst als die Gründe dafür wegfielen? Oder, fielen sie je ganz weg?

Peter Wyden „Stella Goldschlag – Eine wahre Geschichte“
Link zur Rezension.

Nun also, Takis Würger, der daraus einen Roman gemacht hatte und zurück zur Ausgangsfrage. Darf man das?

Inzwischen bin ich der Meinung, ja. Man darf, zumindest in dieser Form. Der Autor hat seine Geschichte um tatsächliches Geschehen gewebt. Auszüge der Prozessakten, Aussagen der Opfer von Stella Goldschlags Verrat, durchbrechen und ergänzen sichtbar die fiktionale Handlung. Wahres Geschehen gut unterscheidbar, eingewoben und auch eingeordnet. Takis Würger war so klug, ein Personenregister hintenan zu stellen, um einzuordnen, was mit den Vorbildern der Protagonisten tatsächlich geschehen ist. Auch eine Quellenangabe seiner Recherchen fehlt hier nicht.

Alle Aufregung umsonst oder vielleicht auch nicht. Das muss ein Leser für sich selbst entscheiden. Ich muss für mich ein ganzes Stück Kritik zurücknehmen, sage aber auch, dass man sich wirklich auch mit der Hintergrundgeschichte, der echten Stella Goldschlag beschäftigen sollte, wenn man sich den Roman zu Gemüte führt. Vieles wird man wiedererkennen. Vieles wird nachvollziehbarer.

Und, einiges regt zum Nachdenken an.

Inhaltsangabe des Romans

Ein junger Mann kommt 1942 nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er eine Frau. Die beiden werden ein Paar. Eines Morgens klopft sie an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht, und sagt: „Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt.“ (Klappentext)

Über den Autor von „Stella“

Takis Würger wurde 1985 geboren und ist ein deutscher Journalist und Autor. Nach der Schule arbeitete er als Helfer in einem Entwicklungshilfeprojekt in Peru, bevor er Volontär bei der Münchener Abendzeitung wurde und die Henri-Nannen-Schule besuchte.

Als Redakteur arbeitete er bei der Zeitschrift Der Spiegel und berichtete u.a. aus Afghanistan und der Ukraine. 2017 wurde sein erster Roman veröffentlicht. Für seine Arbeit wurde Würger mehrfach ausgezeichnet.

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Bücher gegen das Vergessen #03

Bücher gegen das Vergessen sollen uns geschichtliche Ereignisse vor Augen führen, für die wir nicht unbedingt die Verantwortung tragen, aber dennoch verantwortlich sind, sie nicht zu vergessen. Abseits von Rezensionen soll hier eine Auswahl vorgestellt werden.

Bisher in dieser Rubrik erschienen:

Der Sohn des letzten Zaren

In einer kalten und klaren Nacht wurde einer einstmals mächtigen Dynastie ein blutiges Ende bereitet. Über dreihundert Jahre Herrschaft der Romanows über das Russische Reich waren entgültig vorbei, als ein Todeskommando den ehemaligen Zaren und seine Familie ermordete. Viele Jahrzehnte später erst sollte feststehen, dass abseits von Legendenbildung niemand die Nacht zum 17. Juli 1918 überlebt hatte.

Elisabeth Heresch „Alexej, der Sohn des letzten Zaren“
Seiten: 416, erschienen bei Langen-Müller, ISBN: 978-3-7844-2587-0

Viel ist bereits darüber geschrieben wurden. Zahlreiche Historiker haben analysiert, warum die glanzvolle Herrschaft der Romanows innerhalb von wenigen Jahren zu Staub zerfiel und weshalb ihr letzter Vertreter Nikolaus II. an einem System, dessen oberster Vertreter er war, scheiterte und nicht zuletzt auch an sich selbst. Bemerkenswert, auch die Personen in seinem Umkreis. Stolypin, einer seiner fähigsten Minister. Rasputin, Mönch und Wanderprediger, der Einfluss auf Nikolaus‘ Frau Alexandra nahm und seinen Teil dazu beitrug, das fragile Kartenhaus zu Fall zu bringen.

Die tragischste Figur ist gleichwohl eine andere. Alexej, das jüngste Kind des Zaren, einziger Sohn und Thronfolger. Bei seiner Ermordung gerade einmal 13 Jahre alt. Gebeutelt vom Schicksal, lebte er mit der von der Familie der Zarin ererbten Bluterkrankheit quasi ständig am Rande des Todes. Kleinste Verletzungen konnten Schlimmes bedeuten.

Die Medizin war, gerade auf diesem Gebiet, noch nicht so weit und so war der Junge der ständigen Bedrohung einer Prellung, einer Blutung oder anderer Verletzungen ausgesetzt, die besonders seiner Mutter zu schaffen machten. Rasputin, dessen Einfluss auf Zarin und nicht zuletzt dem Zaren selbst als Folge und alles, was danach kam, ist bekannt.

Wenn Sie mich töten wollen, sollen sie es nur tun – wenn sie mich nur nicht lange quälen.

Alexej Nikolaiewitsch Romanow, 1918.

Die Historikerin Elisabeth Heresch, die sich lange Zeit mit den letzten Romanows beschäftigte, konzentrierte sich in einer ihrer Arbeiten auch auf Alexej, der nur den Fehler hatte, Sohn des letzten Zaren zu sein. Davon abgesehen wollte er „so sein, wie alle anderen Kinder“, auch. Wer hätte es ihm verdenken können? Die Autorin zeichnet ein vielschichtiges Bild eines Jungen, von den man sich unwillkürlich fragt, wie ein Russland unter seiner Herrschaft hätte aussehen können? Oder, wäre er nicht an den gleichen Problemen gescheitert, wie sein Vater?

Herresch begibt sich nicht in Spekulationen, zeichnet dafür das Bild nach, wie es für Alexej war, am Zarenhof aufzuwachsen, als Thronfolger auf die Aufgaben eines Herrschers vorbereitet zu werden und eine Kindheit in Angesicht eines Krieges zu verbringen. Herauskommt das Bild eines sensiblen und intelligenten, launischen, gerne lebhaften Jungen. Ein Portrait, welches sich zu lesen lohnt.

Weiterführende Links:

Alexej Nikolaijewitsch Romanow, Biografie

Ermordung der Zarenfamilie

Die letzten Tage // Zehn Fakten zum Zarenmord

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Bücher gegen das Vergessen #02

Bücher gegen das Vergessen sollen uns geschichtliche Ereignisse vor Augen führen, für die wir nicht unbedingt die Verantwortung tragen, aber dennoch verantwortlich sind, sie nicht zu vergessen. Abseits von Rezensionen soll hier eine Auswahl vorgestellt werden.

Bisher in dieser Rubrik erschienen:

#01: Die Tagebücher des Petr Ginz

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Kressmann Taylor „Adressat unbekannt“

Es sind nur ein paar Briefe, auf denen diese kleine Novelle beruht und doch traf die Autorin einen Nerv bei ihrem Lesepublikum, als ihre Geschichte als Fortsetzungsreihe 1938 veröffentlichte. Unter Pseudonym in der Zeitschrift „Story“ publiziert, erzählt Kathrine Taylor in Form eines Briefwechsels vom Zerbrechen einer Freundschaft aufgrund der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland 1933.

Wenige Seiten sind es, nicht einmal 60, auf denen ein Strudel von Ereignissen sich abspielt. Zunächst ist da die Freundschaft zweier, die zusammen eine kleine Kunstgalerie in San Francisco gründeten und nun getrennt voneinander leben. Der Eine, seiner Familie zu Liebe in Deutschland, macht nun in der Stadtverwaltung von München Karriere. Martins Freund dagegen, Max, leitet nun alleine die Galerie.

Meine Ausgabe ist eine bei Rowohlt erschienene Taschenbuchausgabe.

Verlinkt ist die aktuell verfügbare.

Sprengstoff tut sich auf. Max ist jüdischer Abstammung und nimmt die aus Deutschland kommenden Berichte mit Sorge auf. Er hakt bei seinem Freund nach, der zunächst beschwichtigt, jedoch immer mehr der grausamen Ideologie der Nazis verfällt. Natürlich muss die Freundschaft zuerbrechen, natürlich macht die Politik auch nicht vor Max‘ Familie in Deutschland halt. Natürlich macht sich Martin schuldig.

Die kleine Novelle besteht nur aus diesen Briefen, die man in sich aufnimmt und immer hilfloser Zeile für Zeile liest. Kressmann Taylor reißt ihre Leser, gleichsam wie ihre beiden Protagonisten, in den Abgrund. Der wahre Hintergrund ist es, der diese Geschichte so grausam werden lässt. Die Nazis hatten das Büchlein in Deutschland wohlweißlich verboten.

Im Jahr 1995, anlässlich des 50. Jahrestages der Befreiung der Vernichtungslager wurde die Novelle, von der nicht viel mehr verraten werden kann, nicht verraten werden darf, wieder aufgelegt. Diesmal in mehr als fünfzehn Sprachen. Es ist eines dieser Bücher, die so ganz unscheinbar sind, von denen man sich angesichts ihrer Dichte nicht viel erhofft, die einem dann jedoch umhauen und nicht mehr loslassen.

Wie viele Freundschaften mögen auf ähnliche Art und Weise zerstört worden sein? Wie erging es den Menschen, die hinter den Briefen steckten, die die Vorlage für diesen erschütternden Roman bildeten? Zumindest von einem der Protagonisten kann man das Schicksal erahnen. Dessen Brief kam mit dem Stempel „Adressat unbekannt“ zurück.

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Bücher gegen das Vergessen #01

In zwölf Teilen soll es hier um besondere Bücher zu geschichtlichen Themen gehen, die gegen das Vergessen geschrieben und veröffentlicht wurden. Es ist eine unvollständige, vollkommen subjektive Auswahl und es gibt sicher noch viel mehr von dieser Sorte zu lesen. Diese Rubrik soll daher nur ein Anstoß sein, sich damit zu beschäftigen.

Dies ist Teil 1.

Die Tagebücher des Petr Ginz

Nicht wenigen dürften, zumindest als Schullektüre, „Die Tagebücher der Anne Frank“ bekannt sein, die das jüdische Mädchen in ihrem Amsterdamer Versteck geschrieben hatte, worin sich die Familie vor ihrer Entdeckung durch die Nazis während der Besetzung der Niederlande im Zweiten Weltkrieg zurückziehen musste.

Doch, auch andere Kinder schrieben das alltäglich Erlebte, das Grauen, auf, welches in besonderen Zeiten Aufsehen erregt hätte, jedoch ein Zustand wurde, mit denen sie versuchten, zurecht zu kommen. Viel davon ist beeindruckend zu lesen und bei Lektüre regelrecht erdrückend.

Petr Ginz: Prager Tagebuch 1941-1942
Bloomsbury, 192 Seiten, ISBN: 978-3-8270-5245-2 (antiquarisch)

Das tschechische Äquivalent zu Anne Frank sind die Tagebücher des Prager Jungen Petr Ginz, der 1928 geboren wurde und als Zwölfjähriger begann, das Erlebte aufzuschreiben. Seine kleinere Schwester und er wuchsen liebevoll umsorgt in der tschechisch-slowakischen Hauptstadt auf, die mit als erste zu spüren bekam, was es bedeutete, von den Nationalsozialisten besetzt worden zu sein.

Petr zeichnete sich dabei durch eine sehr genaue und nachhaltige Beobachtungsgabe aus.

Juden müssen ein Abzeichen tragen. Auf dem Weg zur Schule habe ich 69 ‚Sheriffs‘ gezählt, Mama hat über Hunderte gesehen.

Petr Ginz: Prager Tagebuch 1941-1942

Der Junge schrieb auf, was Alltag wurde. Anders als Anne Frank, kurz und knapp, fast journalistisch genau, ohne Gefühle ausführlich zu beschreiben, die nur hin und wieder durchscheinen. Es war ja ursprünglich nur für ihn selbst gedacht. Sicher dachte er nicht daran, dass einmal seine Erinnerungen veröffentlicht werden würden. Die Gefühle kommen dann eher in seinen zahlreichen Zeichnungen, kolorierten Linolschnitten oder Gedichten zum Vorschein. Ein feinfühliger, sensibler und mental starker Junge, so scheint es den heutigen Lesern.

Die Familie versteckte sich nicht. Seine Schwester Eva und er kamen später nach Terezin/Theresienstadt. Eva überlebte. Petr wurde nach Auschwitz deportiert und dort wie viele andere ermordet.

Nachdem Absturz der Raumfähre Columbia, in die der israelische Astronaut Ilan Ramon die Kopie einer Zeichnung von Petr Ginz mitgenommen hatte, die zeigte, wie sich der Junge die Mondlandschaft vorstellte, erhielt seine Schwester die Nachricht vom Fund seiner Tagebücher in Prag, zusammen mit anderen kreativen Werken Petrs.

Petr Ginz: Mondlandschaft

Im Jahr 2006 wurden sie erstmals veröffentlicht.

Derzeit ist die Ausgabe der Prager Tagebücher 1941-42 nur antiquarisch zu bekommen. Doch, wer Tschechien, insbesondere Prag besucht, findet überall Spuren, nicht nur den Stolperstein vor der ehemaligen Wohnadresse. In einer Prager Synagoge sind die Namen all der Hauptstadteinwohner aufgeführt, die den Holocaust nicht überlebten, in einer anderen findet man ein Bild, welches Petr im Tereziner Ghetto gezeichnet hatte.

Auch in Theresienstadt selbst, wo Petr und andere Jungen die Untergrundzeitung Vedem verfasste, gibt es Werke von ihm zu sehen.

Von Petr Ginz geschriebenes und von Nizza Thobi vertontes Gedicht.

Wer sich mit der Geschichte der Prager Juden beschäftigen möchte, wird unweigerlich auf die von Petr Ginz stoßen, der in anderer Zeit ein großer Journalist, Schriftsteller oder Wissenschaftler hätte werden können. Wer kann, besorge sich die antiquarische Ausgabe des Tagebuchs eines Jungen, der auch Geschichten im Stil von Jules Verne schrieb, den er bewunderte. Heute würde man von einer der ersten Fanfictions sprechen. Leider wurde diese bisher nicht übersetzt.

Seine Prager Tagebücher, die denen in der Beobachtungsgabe von Anne Frank in nichts nachstehen, jedoch schon. Sie seiem jedem zur Lektüre empfohlen.

Vzpominka na Prahu – Petr Ginz

Weiterführende Links:

Website über Petr Ginz – Mehr Informationen

The last flight of Petr Ginz

Schule – Judentum / Petr Ginz

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