Inhalt: Rom – die Stadt der Widersprüche, der marmornen Ruinen und des kometenhaften Wiederaufstiegs zur Welthauptstadt. Tobias Roth entdeckt, übersetzt und kommentiert die literarischen Schätze der Zeit und entführt fachkundig und fesselnd in eine Welt voll hoher Kunst und verrückter Kleriker, antikenbegeisterter Dichter und rauer Wirklichkeit.
Mit Berichten aus den Ruinen von Francesco Petrarca und Poggio Bracciolini, der Entlarvung großer Kirchenschwindelei von Lorenzo Valla, Sonetten von Michelangelo über die Kröpfe lombardischer Katzen, Augenzeugenberichten von der Plünderung Romans 1527 sowie subversiv frommen Gedichten Vittoria Colonnas, einem gigantischen Mittagessen im Vatikan, dem Testament des päpstlichen Elefanten Hanno und vielem mehr. (Klappentext)
Reihe: Dies ist der dritte Band der „Welt der Renaissance“. Vorherige Bände beschäftigten sich mit Florenz und Neapel und können wie dieser unabhängig voneinander gelesen werden.
Rezension: Die Renaissance war eine Zeit der Gegensätze. Kunst und Kultur erlebten eine Blütezeit, auch das architektonische Bild der Städte veränderte sich. Kuppeln waren nun überall zu sehen. Während die einen, allen voran humanistische Gelehrte die Texte und Literatur der Antike wiederentdeckten, brannten die einen antiken Marmor zu Kalk für ihre Bauwerke. Die Kirche selbst war verwickelt, in Ränkespielen und Prunksucht, an deren Ende sie gespalten wurde.
Machtspiele bestimmten das Bild, während die neue Technik des Buchdrucks half, Wissen zu verbreiten, jedoch sie selbst zum Opfer wurde. Plötzlich gab es nun eine erste Liste festgeschriebener verbotener Schriften. Der Autor Tobias Roth hat sich aufgemacht, die Spuren der Geistesgrößen jener Zeit nachzuspüren, durch die ewige Stadt zu wandeln, in der schon damals nichts beständiger war als die stete Änderung. Herausgekommen ist eine Sammlung kurioser Blickwinkel hinter den Mauern der Kurie und dem Alltag zwischen Aufschwung und Unsicherheit, Pilgerströmen und Verkehrskatastrophen.
Es wirkt zu viel auf den ersten Blick, diese kuriose Sammlung, die zunächst genau so chaotisch aussieht, wie es die Stadt am Tiber schon damals gewesen ist. Ein Durcheinander, in den man sich zurechtfinden muss, wie zwischen den engen Gassen der Stadt.
Hier hilft der Autor, ordnet ein, folgt den Schreibenden, unter ihnen die erste Frau, die sich in der vormaligen Männerdomäne zu behaupten weiß und zeigt die zahlreichen Facetten eines faszinierenden Zeitalters, in dem schon damals wenige alles haben und viele andere nichts. Der Übergang zwischen Texten, Kommentar und Einordnung ist da zu weilen fließend. Stichworte am Rand erleichtern die Orientierung, Fußnoten liefern notwendige Erklärungen nicht nur zu Hannos Testament, welches zum Spotttext auf die Kurie geschrieben wurde.
Man staunt hier, schmunzelt da, erschrickt über die Gegensätze, die dennoch später Grundlage für so viele Veränderungen sein werden. Das ist nicht immer einfach zu lesen oder leicht zugänglich. Tobias Roths Text lädt ein zur Recherche.
Wer waren die Menschen, die er manchmal flüchtig, oft ausführlicher beschreibt, wie sahen sie aus die Gebäude, die Statuen und was folgte daraus. Ein gut recherchiertes Sachbuch, welches herausfordert und dazu einlädt, den eigenen Blickwinkel zu erweitern liegt mit dem dritten Teil der „Welt der Renaissance“ vor, deren Vorgänger bereits nach Florenz und Neapel führten. Ein weiteres Puzzlestück, in dem nicht nur Michelangelo sein berühmtes Deckengemälde schafft, sondern selbiges vor bremsenden Geistern gerettet wurde.
Der Autor gibt in seinem Sachbuch, welches zahlreiche Abbildungen originaler Texte als Faksimiles enthält, eine Übersicht über Kunst und Kultur einer Stadt, die sich selbst sucht und in denen die Suchenden unterschiedlichste Antworten darauf finden. Eine Zeitreise, die erstaunliches zu Tage befördert. Nicht nur die Speisepläne der Geistlichkeit.
Autor: Tobias Roth wurde 1985 in München geboren und ist ein deutscher Lyriker, Übersetzer und Essayist. Er studierte Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte in Freiburg, sowie Europäische Literaturen in Berlin. Nach seinem Studium war er von 2007 bis 2015 als Kulturjournalist tätig und betreute eine Seite zur zeitgenössischen Lyrik, war Herausgeber der Berliner Renaissancemitteilungen, 2011 bis 2017.
Er ist Mitglied der Mainzer Gesellschaft zur Förderung von Design, Kunst und Kommunikation e.V. und hat mehrere wissenschaftliche Schriften zu literaturhistorischen Themen veröffentlicht. Zudem ist er als Lyriker, Übersetzer und Essayist tätig. Er ist Mitgründer des Verlags Das Kulturelle Gedächtnis. Tobias Roth wurde für seine Werke mehrfach ausgezeichnet.
Der virtuelle Spendenhut
Dir hat der Beitrag gefallen? Dann freue ich mich über eine virtuelle Spende. Vielen lieben Dank.
Inhalt: Als sich David 2015 endlich seinen langjährigen Traum erfüllt und den Iran bereist, ahnt er noch nicht, dass sein Leben bei der Rückkehr nach England ein anderes sein wird. In Teheran trifft er den Schriftsteller Nader und dessen Freundin Nastaran. Schnell entwickelt sich durch ihre leidenschaftlichen Gespräche eine innige Freundschaft, die schon bald gefährlich zu kippen droht. „Die Rose von Nischapur“ ist ein bewegender Roman über Begehren, Misstrauen und die Sehnsucht nach einer Freiheit, die unerreichbar scheint. (Klappentext)
Rezension: Zwischen den Welten entführt uns der vorliegende Roman „Die Rose von Nischapur“ des iranischen Schriftstellers Amir Hassan Cheheltan in die quirlige Hauptstadt des Landes, die sich fest in den Händen der herrschenden Mullahs befindet. Dazwischen jedoch, Leben. Die Menschen suchen und finden ihre Nischen.
Im Ausland jedoch kennt diese kaum jemand. David jedoch liebt das Werk des alten persischen Dichters und Philosophen Omar Khayyam. Nachdem er den Autoren Nader kennengelernt hat, beginnt er sich nicht nur einen Traum zu erfüllen. Seine Reise wird zur Herausforderung seiner neuen Bekannten werden und nicht zuletzt auch für sich selbst.
Beinahe poetisch wirkt der Roman, dessen Geschehen einige wenige Wochen umfasst und zahlreiche Konflikte aufmacht. So ist dies eine Erzählung über die Wirkung von Beziehungen, zugleich jedoch innerer Zerissenheit und Einsamkeit. Jede der handelnden Figuren sieht sich in dem festgefahrenen Land plötzlich seinen Ängsten oder Sehnsüchten ausgesetzt, die Geschehnisse in Gang setzen werden, die zunächst langsam, dann immer schneller ins Rollen geraten.
Auf das zunächst langsame Erzähltempo muss man sich einlassen, wird dafür jedoch mit einer schönen sprachlichen Ausgestaltung und interessanten philosophischen Betrachtungen belohnt. Letztere ziehen sich die gesamte Handlung hindurch und lassen sich gut auf den Alltag im Gottesstaat übertragen, die Zwänge und Herausforderungen, die damit verbunden sind.
Cheheletan beschränkt sich auf wenige Figuren, wobei Nader allen voran sein alter Ego sein dürfte. Natürlich mit Abwandlungen, jedoch merkt man dem Protagonisten die gleiche Vorliebe zur persischen Dichtkunst und Philosophie an, wie sie auch dem Autoren innewohnen wird, als auch die Kenntnisse der inneren Gefühlswelt während des Krieges.
Auch hier könnten wenigstens in Spuren gewisse Parallelen liegen. Auch die anderen Hauptprotagonisten haben so ihre Ecken und Kanten, wobei die als „Rose von Nischapur“ betitelte, die interessanteste sein dürfte, um sie dreht sich schließlich alles. Nebenfiguren gibt es kaum. Eine wenigstens bildet einen Kontrast zu David, was sie jedoch nicht gerade sympathisch macht. Mit ihrer westlichen Logik ist sie jedoch Handlungstreiber oder zumindest ein nicht zu ignorierender Impulsgeber für die Erzählung, die das Tempo anziehen lässt.
Die Perspektiven wechseln stets zwischen den drei Hauptfiguren, auch innerhalb der kompakten Kapitel. Ihre Reaktionen aufeinander machen den Roman interessant, wenn auch dadurch entstandene Wendungen, so man sie als solche bezeichnen darf, eher langsam entstehen. Wenige Rückblenden als Erinnerung der Protagonisten durchbrechen die Erzählstruktur nicht zu stark, als dass das störend wirken würde. Doch ergibt sich in dieser Kombination eine Art „Romeo und Julia“ auf Persisch.
Melancholie ohne Mehltau und ein paar Alltagsszenen, wie Familienzusammenkünfte sind stark in der Beschreibung. Man kann sich die Herzlichkeit der Menschen einerseits praktisch bildlich vorstellen, andererseits aber auch die Zwänge, unter denen die Protagonisten leben.
In diesem Roman stimmt das Verhältnis poetischer Sprache und interessanter Momente, die sich aus dem Miteinander der Figuren ergeben. Wer ruhige Erzählungen mag, die kompakt sind und sich dennoch Zeit nehmen, ein gewisses Tempo zu erlangen, ist mit „Die Rose von Nischapur“ gut bedient, man muss jedoch diesen Stil mögen und den Zugang dazu finden. Der iranische Autor Amir Hassan Cheheltan hat es hiermit zumindest bei mir geschafft.
Autor: Amir Hassan Cheheltan wurde 1956 in Teheran geboren und ist ein iranischer Ingenieur und Schriftsteller. Zunächst studierte er Elektrotechnik, schriftstellerisch ist er seit den 1970er Jahren tätig. Sein erster Erzählband erschien 1976. Ein paar Jahre später gelang ihn der Durchbruch. Während des ersten Gofkriegs war er Soldat und stand zwischenzeitlich, 1998, auf einer Liste verfemter Schriftsteller.
Mit einem Stependium lebte er für einige Jahre in Italien, verfasste später Drehbücher. 2007 wurde sein Roman „Iranische Morgenröte“ im Iran für den Buchpreis nominiert, derer er sich wegen Zensur und Publikationsverbote verwehrte. Seine Romane dürfen im Iran nicht erscheinen, dennoch lebt der Schriftsteller in Teheran.
Der virtuelle Spendenhut
Dir hat der Beitrag gefallen? Dann freue ich mich über eine virtuelle Spende. Vielen lieben Dank.
Inhalt: Erich Mühsam schrieb seine „Unpolitischen Erinnerungen“ zwischen 1927 und 1929 als Auftragsarbeiten für eine Zeitung. Erst 1949 erschienen diese als Buch unter dem Titel „Namen und Menschen“. Er führt die Leser durch die Kneipen, Kaffeehäuser und Kabaretts, beschreibt die geheimen Gesellschaften, Freundeskreise, Stammtische und Wohngemeinschaften verschiedener Städte und stellt die Künstler der Boheme vor. (Inhalt lt. Verlag)
Rezension: Posthum erschienen die „Unpolitischen Erinnerungen“ von Erich Mühsam, nachdem er 1934 im Konzentrationslager Oranienburg ermordet und nach Kriegsende die DDR gegründet worden war. Der Schriftsteller und Antimilitarist schrieb sie für eine Zeitung. Unpolitische Kolumnen eines politischen Menschen, der vom reichhaltigen und turbulenten Kulturleben der späten 1920er Jahre erzählt. Neu aufgelegt tauchen wir darin ein, erleben Frank Wedekind, Heinrich Mann und viele andere aus der Sicht eines Getriebenen.
Das vorliegende Werk ist sowohl Reportagesammlung als auch biografisches Versatzstück und zeichnet sich eben dadurch aus, dass jemand, der beständig aneckte, seine Thematik, womit er das tat, außen vorlassen musste und gerade durch diese damit entstandene Lücke erzählte. Temporeich erzählt der Autor vom wandelhaft unbeständigen Kulturbetrieb, in dem Stadtviertel zum Schmelztigel von Journalisten, Autoren und Malern wurden und ein jeder sein Auskommen suchte. Ereignisse reihen sich da aufeinander wie Perlen auf eine Kette, doch muss man aus dem Heute heraus innehalten. Was haben diese oder jene Personen zu den Zeitpunkt gemacht? Wer war das? Der Text, der sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch leicht gelesen haben muss, wirkt schwerfällig.
Und doch lohnt es sich, ihn zu lesen und nebenbei zu recherchieren. Dazu lädt Mühsam aus heutiger Sicht ein. Interessante Schauplätze für nicht minder spannende Biografien entdeckt man da und spürt doch zwischen den Zeilen, dass der Autor ihn die ganze Zeit über ahnt, den großen Knall, der da kommen wird.
Stete Wiederholungen und Rückgriffe auf Vergangenes machen es nicht leicht, im Lesefluss zu bleiben, auch den Überblick zu bewahren. Hier wird heute vor allem angesprochen, wer sich in der Kulturszene auskennt, innerhalb dessen diese Texte, die hier so schön versammelt sind, bereits auskennt. Für andere bleibt der Text nurmehr als Stichwortgeber eines ruhelosen Menschen, der stets, so scheint es, glücklos gewesen ist, dessen Biografie nur so von Rückschlägen gezeichnet ist und für sich genommen spannender wirkt als es die „Unpolitischen Erinnerungen“ vermögen, zu erzählen. Eben, weil aus heutiger Sicht der politische Teil fehlt, was nicht die Schuld des Autoren selbst ist, jedoch viel zu wenig ausführlich durch den diese Ausgabe begleitenden Text eingeordnet wird.
Und das erzeugt hier ein unrundes Werk, aus heutiger Sicht, eines Menschen mit Ecken und Kanten.
Ergänzung: Nachtragen möchte ich hier die einordnenden Worte von Henning Venske, seines Zeichens Schriftsteller und Kabarettist. Er hat zu diesem Werk Vor- und Nachwort verfasst, die ich in meiner Rezension zunächst nicht habe berücksichtigt. Ein Text muss erst einmal so für sich alleine stehen und wirken. Nun ist der Einordnende Kenner des Metiers, in dem sich Erich Mühsam bewegte, wenn auch so einige Jahrzehnte später. Ich habe daher mir seine Worte und auch meine Rezension mir noch einmal zu Gemüte geführt. Unter der Berücksichtigung bin ich gerne bereit, hier etwas Eis abzukratzen. Mit etwas Abstand würde ich vor allem dies bezüglich nicht ganz so harte Worte wählen. Vielleicht gibt es neben der Lese-Stimmung, in der man für ein Buch sein muss, auch eine Rezensions-Schreib-Stimmung? Oder es liegt einfach daran, wenn andere Bücher zuvor einem positiver erwischt haben? Wie dem auch sei, ich ergänze gerne nach nochmaligen Überlegen, die Sterneanzahl auf 3 1/2 (nicht ganz vier) Sterne, lasse aber die ursprüngliche Rezension stehen. In der Rückschau sicherlich auch nochmal interessant, sollten beide, Henning Venske und Erich Mühsam mir noch einmal begegnen.
Autor: Erich Mühsam wurde 1978 in Berlin geboren und war ein deutscher Schriftsteller, Publizist und Antimilitarist. Als politischer Aktivist war er 1919 maßgeblich an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt, wofür er zu Festungshaft verurteilt wurde, aus der er vorzeitig entlassen wurde. In der Weimarer Rebublik setzte er sich für die Freilassung politischer Gefangener ein. In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet.
Der virtuelle Spendenhut
Dir hat der Beitrag gefallen? Dann freue ich mich über eine virtuelle Spende. Vielen lieben Dank.
Mit Sprache, mit Worten spielen, kann zugleich erhellend und herausfordernd sein, zudem wenn die Texte kompakt gehalten sind. Um so kürzer die Aneinanderreihung der Worte, um so weniger Spiel hat man, die Lesenden zu überzeugen, für sich einzunehmen, in ihren Bann zu ziehen. Um so schöner, wenn dies gelingt. Seit 2007 versuchen es die verschiedensten Autorinnen und Autoren im von Johanna Hansen und Wolfgang Allinger herausgegebenen Magazin „Wortschau„, aus dem heraus gerade einmal neun Jahre später der gleichnamige Verlag entstand, der nicht nur dort, sondern auch in seinen verschiedenen Kunstbüchern und Büchern unterschiedlichste Kunstformen miteinander verbindet.
Ausgabe „Selbstgespräche“ des Literatur-Magazins Wortschau (Quelle: Wortschau Verlag)
Jedem Magazin, welches von einem Bildenden Künstler oder einer Bildenden Künstlerin illustriert wird, steht ein Motto voran, welches den verschiedenen Autorinnen und Autoren zur Inspiration diente, ihre Gedanken dazu zu verschriftlichen. Die gewählten Formen dann sind so unterschiedlich, wie die Schreibenden selbst. In den Heften finden sich sowohl Kurzgeschichten als auch Gedichte, Texte, die ihrer Formatierung wegen ins Auge stechen, die sich keiner Form zuordnen lassen wollen. Nicht jeder Beitrag findet Zugang zur lesenden Person, doch ist für alle etwas dabei. „Selbstgespräche“ etwa, so heißt die dem Blog vorliegende Ausgabe, können auf verschiedene Art und Weise interpretiert werden. Katia Tangian erlaubt mit „Datscha-Storys“ einen Blick in die Kindheit. Auf Worte-Suche, Zeichen für Zeichen, geht Ulrike Damm in „Ich will lernen Text zu schreiben“, während Katahrina Kiening in ihrem Gedicht „Momente“ versucht, selbige zu fassen.
Ebenso liegt hier ein Sonderheft. In „Nahaufnahmen„, welches in Zusammenarbeit mit dem Sprengel Museum Hannover entstand, werden die Arbeiten verschiedener Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts herausgestellt, von denen sich zahlreiche Autorinnen zu Texten inspirieren lassen haben. Die Präsenz von Frauen in der zeitgenössischen Kunst, ist stärker denn je, doch existiert immer noch ein Ungleichgewicht. Für die Literatur gilt das nicht minder. Und so verschafft das Heft hier Frauen beider Kunstformen Aufmerksam- und vor allem Sichtbarkeit. Auch hier gilt, zu manchem Text braucht es schon der Formatierung wegen eine Weile, um Zugang zu finden. Nicht immer gelingt dies, aber das ist ja bei Gemälden nicht anders und doch immer wieder interessant, wie unterschiedlich Sichtweisen sein können.
Intensiv mit Lyrik zuletzt zu Schulzeiten in Berührung gekommen und mit Texten, die kleiner sind als das, was man landläufig als Novellenroman ansieht, so seine Schwierigkeiten habend, war dies eine erfrischende, manchmal herausfordernde Leseerfahrung. Es liest sich eben nicht alles so zwischendurch, schon gar nicht hintereinander weg. Okay, manches schon und irgendwie hat es sich mit beiden Heften angefühlt wie ein Besuch in einem noch nicht bekannten Museum. Man hat vielleicht ungefähr so eine Ahnung, was einem erwartet und geht hinterher mit neuen Eindrücken raus. Und das ist doch sehr schön.
Manchmal sucht man zwischen Instagram-Posts und Messe-App Verlagsstände, die eigentlich da sein müssten, findet sie aber nicht. Gefühlt fünf Mal bin ich die vergangenen Messe-Tage am Stand des Unionverlags vorbeigegangen. Ist halt leicht zu übersehen, wenn die Schriftgröße gefühlt 100 ist , aber der Verlag inzwischen zu einem anderen Verlag gehört. Gott sei Dank einem meiner großen Lieblingsverlage. C. H. Beck, wo mir von beiden das kommende Programm vorgestellt wurde. Ja, ich freue mich.
Ebenso über Wagenbach, bei denen ich auch vorbeischauen konnte, nachdem ich per Zufall eine Veranstaltung zu Sprache und Übersetzung im audiovisuellen Bereich entdeckt hatte. Da ging es um Untertitel und Synchronisation von Texten. Spannend auch einmal diese Thematik zu erleben. Im Anschluss habe ich beim Europa-Verlag ebenso über künftige Titel mich informieren können und über ein Buch zu einem Programm gegen Rassismus, welches ich wohl als solches, unabhängig von der Rezension, vorstellen werde dürfen.
Volle Messehallen am Wochenende. (Quelle: Privatarchiv)
Beim Mitteldeutschen Verlag endete mein Tag ebenfalls mit einem Treffen wirklich lieber Verlagsmenschen, die taz-Veranstaltung zum Gaza-Krieg dagegen konnte ich gar nicht besuchen. Der Stand dieser Zeitung ist aufgrund guter Programmpunkte immer sehr beliebt, nur leider für das Interesse viel zu klein. Da war einfach kein Herankommen möglich.
Am letzten Messe-Tag machen sich immer die Füße bemerkbar, zudem ist der Kopf bereits voll und so hatte ich mir nur wenige Veranstaltungen notiert, keine „Pflicht-Termine“ mehr. Trotzdem waren da noch einige interessante Verlage zu entdecken, einer zum Beispiel mit den Plan ein technisches Verkaufsportal aufzusetzen, nur für unabhängige kleine Verlage als Gegenentwurf zu Amazon. Vielleicht wird ja was daraus. Ich verfolge das mal.
Eva-Maria Weyer und Verlegerin mit ihrem Roman „Tabakpech“ (Quelle: Privatarchiv)
Nur noch wenige Tage und es ist wieder so weit: Der wichtigste Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche öffnet seine Pforten auf der Leipziger Messe. Vom 27. bis zum 30. März findet die Leipziger Buchmesse statt, die zusammen mit der Manga-Comic Con und den Veranstaltungen im Rahmen des Programms „Leipzig liest“ im letzten Jahr über 280.000 Besucher begeistern konnte. Damals präsentierte sich eine ganze Gastland-Region, die Niederlande und Flandern, unter dem Motto „Alles außer flach“. In diesem Jahr dürfen wir literarisch in den hohen Norden reisen. „Worte bewegen Welten“ ist der Leitspruch des Gastlandes 2025, Norwegen.
Auch ich werde wieder Messe-Luft atmen dürfen und freue mich schon darauf, euch hinterher darüber berichten zu können. In den letzten Jahren waren dabei nicht nur die Lesungen, Interviews und Podiums-Diskussionen, denen man lauschen durfte, Highlights, sondern immer wieder auch Zufallsbegegnungen, Gespräche zwischen den Ständen. Ob nun mit Lesenden des Blogs, anderen Bloggenden oder an den Verlagsständen und auf Veranstaltungen. Prinzipiell jagd ohnehin auf der Messe ein Highlight das nächste.
Zahlreiche Veranstaltungen habe ich mir notiert, wie etwa bereits am Donnerstag die Eröffnung des Gastlandstandes Norwegen mit Kronprinzessin Mette-Marit oder „Reisefieber“ mit Julia Finkernagel am Stand von MDR Kultur. Wenn ihr auch die Messe besuchen wollt, hier findet ihr das Programm und die App, in der sich Lesungen, Signierstunden und anderes finden lässt, sortiert nach Ort und Datum. Wie ihr zur Messe gelangt, erfahrt ihr hier und den Messeplan könnt ihr hier finden.
Neben den üblichen Verdächtigen, wie Sebastian Fitzek, dessen Signierstunden wie in jedem Jahr auch diesmal sicherlich den Rahmen sprengen werden, empfehle ich euch einen Gang zu den Ständen des Netzwerks „Schöne Bücher„, der unabhängigen Verlage. Dort bekommt ihr nicht nur Lektüre abseits des Mainstreams sondern auch ein Goodie, wenn ihr euch an einer Sticker-Sammelaktion beteiligt. Wie das aussieht, könnt ihr hier nachlesen. Aber auch wer nicht sammelt, dem seien ein Blick auf diese und andere Verlagsstände natürlich empfohlen, von denen wir alle wohl unsere ganz eigenen Favoriten haben. Ob diese nun unter den klassischen Romanen, Mangas, Comics oder Graphic Novels oder Hörbüchern zu finden sind, die dieses Jahr nochmals besonders auf der Messe präsentiert werden oder gar zwischen den Regalen der Antiquariatsmesse und im Bereich Druck-Kunst.
Quelle: Privataufnahme (so viele Menschen)
Manch einer muss jedoch vielleicht den finanziellen Ruin mit einkalkulieren. Im Gegensatz zur Frankfurter Buchmesse, die ohnehin nur an zwei Tagen für die normalen Besucher geöffnet ist, dürft ihr schon ab Donnerstag auf die Leipziger Buchmesse und überall dort auch Bücher kaufen, nicht nur in der Messe-Buchhandlung selbst.
Treffen wir uns also zwischen den Gängen, an den Verlagsständen und stöbern uns gemeinsam durch die Verlagsprogramme. Ich wünsche uns allen viel Spaß in den kommenden Tagen. Und allen, die zu Hause bleiben, viel Spaß dann beim Stöbern in den Blogs, Literaturforum, auf Youtube und den zahlreichen Social Media Kanälen, auf denen hoffentlich ein wenig Messe-Feeling zu euch auf’s heimische Sofa transportiert werden wird. Und sicher das eine oder andere Buch euch auf die Wunschliste wandern lässt.
Ein Werk voller erstaunlicher Entdeckungen, verblüffender Erzählungen und interessanter Illustrationen – ein einzigartiges Sammelsurium des Seltsamen und Wundervollen aus Geschichte, Wissenschaft, Literatur und vielem mehr.
Edward Brooke-Hitching beantwortet Fragen wie: Warum ist eine Katze zugleich Flüssigkeit und Feststoff? Wie versuchten Wissenschaftler im 18. Jh. mit Außerirdischen Kontakt aufzunehmen? Und warum aßen die Niederländer einst ihren Premierminister?
Entdecken Sie skurrile Geschichten wie die von einem religiösen Führer, der einen elektrischen Messias aus einem Esstisch bauen wollte, oder Menschen, die im Dunkeln leuchten. Ein Buch voller kurioser Fakten und unterhaltsamen Storytelling – ideal, um immer wieder etwas Neues zu entdecken! (Klappentext)
Rezension:
Von Eichhörnchen, die für 10 bis 20 Prozent aller Stromausfälle in den Vereinigten Staaten von Amerika verantwortlich sind, bis hin zu seekranken Fischen gibt es alleine in der Natur allerhand Kuriositäten, über die sich schmunzeln lässt. Nicht nur die hat Edward Brooke-Hitching, Hobby-Geograph und Sammler allerhand Erstaunlichen in seinem neuen Werk zusammengestellt. Dabei ist der Titel bewusst zu hoch gegriffen, doch lädt dieses kunterbunte Sammelsurium zum Schmökern und Entdecken ein, halten doch Wissenschaft, Natur, Kultur und Geschichte abseits des Mainstreams vielfach Interessantes bereit, auf das man erst mit dem zweiten, dritten Blick stoßen wird.
Ohne eine schematische Gliederung, wie es sonst den Werken Brooke-Hitchings eigen ist, werden wir Lesenden quer durch bunt zusammen gewürfeltes Wissen geworfen, welches ohne große Unterteilungen von Themenbereich zu Themenbereich springt. Nahtlos gehen da etwa die Fakten von den Naturwissenschaften zur Technik, in die Menschheitsgeschichte über. Für diese Art von Kompendien ist das eine ungewohnte Herangehensweise, an die man sich erst herantasten muss, andererseits funktioniert doch so das Entdecken und Erforschen vom Unbekannten.
Die einzelnen Fakten werden in mit Absätzen getrennten Textblöcken präsentiert, die man einzeln oder hintereinanderweg lesen kann, durchbrochen von kuriosen Listen, aus denen so interessante Dinge zu erfahren sind, wie etwa wo vor z. B. Alfred Hitchcock eigentlich Angst hatte oder welche ungewöhnlichen Sachen eigentlich schon vom Himmel gefallen sind, und damit ist dann nicht der selbige auf den Köpfen gewisser Gallier gemeint.
In jeder Zeile merkt man die Recherchelust des Autoren, der zwischen kuriosen Erfindungen allerhand Fragen beantwortet, wie etwa die, nach dem Geruch des Universums oder warum man barfußlaufend am Strand von Hawaii ziemlich sicher Ausscheidungen einer bestimmten Tierart zwischen den Zehen hat. Aufgelockert wird das Werk mit einigen Abbildungen, die Recherche untermauert dort zahlreiche Fußnoten, die „The Most Interesting Book in the World“ hervorragend ergänzen.
Halb ernst, aber dann doch immer wieder mit einem zwinkernden Auge geht man in jedem Fall schlauer aus der Lektüre hervor und hat dann allerhand anekdotisches Wissen parat, sicherlich genug Gesprächsstoff. Wer schon immer wissen wollte, wie sich die Kadaver toter Wolfsspinnen zu Händen umfunktionieren lassen oder welche zwei Päpste Ehrenmitglieder der Harlem Globetrotters waren oder welche italienische Bank Käse als Sicherheitseinlage akzeptiert, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. Bevor es einem auf den Kopf zu fallen droht. Auch dazu gab es, weiß der Autor zu berichten, im Laufe der Geschichte bereits kuriose und zu weilen schmerzvolle Ereignisse.
Dann lieber doch hiermit in die Regale oder auf den Nachttisch.
Autor:
Edward Brooke-Hitching ist Sohn eines Antiquars und arbeitete bei mehreren Zeitungen und am Theater, bevor er einen Abschluss in Filmwissenschaft an der University of Exeter machte. Als Dokumentarfilmer gewann er mehrere Preise. Im Jahr 2016 wurde seine „Enzyklopädie der vergessenen Sportarten“ veröffentlicht. Ausgangspunkt zu seiner Recherche geografischer Phänomene war eine alte Landkarte im Familienbesitz. Brooke-Hitching sammelt Werke über englische Forscher und Entdecker und lebt in London.
Der virtuelle Spendenhut
Dir hat der Beitrag gefallen? Dann freue ich mich über eine virtuelle Spende. Vielen lieben Dank.
Wie überlebt man gute Bücher? Besser als schlechte jedenfalls! Der unabhängige Verlag für wildes Lesen feierte im letzten Jahr sein sechzigjähriges Bestehen und das, obwohl er sich anfangs gegenüber politischen Widerständen durchsetzen musste und heute ebenso wie andere mit steigenden Produktionskosten und den Schwund von Leserinnen und Lesern zu kämpfen hat. Nicht einfach, wenn man weder dem Mainstream folgen möchte, Nischen entgegen wirtschaftlicher Erwägungen besetzt hält und sich ganz und gar dem Genuss schön gemachter Bücher hingeben möchte. Wie in den Anfangsjahren eben auch.
Dabei hat der Verlag viel zu bieten, anfangs kontrovers diskutierte Themen, anspruchsvolle Essays und Lesestücke, sehr schnell viel Literatur aus Italien, Lateinamerika, Spanien und innerhalb seiner „roten Reihe“ Alan Bennetts „Die souveräne Leserin“, die lesende britische Monarchin und nicht nur sie als bemerkenswerten und überraschenden Bestseller innerhalb der Verlagsgeschichte. Auf die kann man zurückblicken und dabei überraschend vielseitige Texte, nach Erscheinungsjahr im Verlag geordnet, lesen. In diesem wunderbaren Almanach zum Jubiläum und dabei auch Einblick in Verlagsgeschehen nehmen. Wie ging das damals eigentlich, das schöne Buch? Und wie geht das heute?
Zettel und Stift daneben legen, zum Notieren, ist jedenfalls zu empfehlen. Sei es, um Namen für das spätere Recherchieren herauszuschreiben oder die Wunschliste zu verlängern. Letzteres wird in jedem Fall passieren.
Dein Bücherschrank quilt über? Im Portemonaie ist Ebbe, doch brauchst du neuen Lesestoff? Dann könnte diese Secondhand-Plattform für dich interessant sein. Hierzulande noch nicht ganz so bekannt wie die üblichen Verdächtigen verspricht der ursprünglich aus Tschechien stammende Online-Gebrauchthandel eine neue Qualität. Denn, was viele zurückschreckt, schlechte Erfahrungen beim Kauf von bereits gelesenen Büchern, scheinen Zustandsbeschreibungen oft genug einem sehr wohlwollenden Interpretationsspielraum zu unterliegen. Hier setzt bookbot.de an, bessere Fotos, auch von mehreren Seiten geben ein klar darüber Auskunft, in welchem Zustand sich das Buch, welches man ins Auge fasst, befindet. Einer Bestellung soll so die Hemmschwelle genommen werden, ebenso eine mögliche Enttäuschung zu Hause vermieden. Doch, funktioniert das?
Wir haben es ausprobiert.
Über bookbot.de durfte ich vier Bücher meiner Wahl im Wert von insgesamt 40,00 Euro bestellen und war dabei völlig frei in meiner Entscheidung, weshalb ich mich daran gemacht habe, einige Werke von meiner Wunschliste zu befreien. Das Suchsystem auf der Plattform ist dabei denkbar ein, entweder lässt man sich eine Auswahl an Büchern über die verschiedenen dort angezeigten Kategorien (z. B. Belletristik, Sach- und Fachbücher oder fremdsprachige Bücher), die dann nochmals eigene Unterpunkte aufweisen, anzeigen oder man gibt ganz klassisch den Titel- oder Autor:innennamen in die Suchleiste ein. Wenn vorhanden, wird das gewünschte Buch angezeigt, die Zustände und die Sprachen, in denen es auf der Plattform erhältlich ist. Dies sieht, am Beispiel von Stephen Kings „Duddits“ etwa so aus.
Die Übersicht bei ausgewähltem Buch zeigt, was bookbot.de anders macht als andere. (Screenshots von bookbot.de)
Wir sehen, das Buch gab es zum Zeitpunkt der Beitragserstellung in tschechischer Sprache und auf Deutsch, diese grüne Taschenbuchausgabe haben wir uns ausgewählt. Sie hat starke Gebrauchsspuren, genauer „Spuren von Nässe“. Wie das insgesamt aussieht, davon können wir uns mit Hilfe weiterer Fotos überzeugen.
Beim Hinzufügen in den Warenkorb werden uns weitere Vorschläge für andere Bücher gemacht, wir klicken das oberste an und legen unser ausgewähltes Buch dort hinein. Im Warenkorb wählen wir dann die Versandart aus, können z. B. in diesem Falle zwischen der Lieferung nach Hause oder zu einer Packstation wählen, erst danach kommen wir zur Zahlung, bei der wir Vorkasse auswählen oder uns zwischen verschiedenen Online-Zahlungsmethoden entscheiden können. Anschließend geben wir unsere Versanddaten ein, abweichende Lieferadressen sind möglich, ebenso die Eingabe von Rabattcodes, die am Ende der Bestellung berücksichtigt werden sollen. Innerhalb weniger Tage kommt anschließend ein Päckchen zu euch nach Hause.
Das hat bei meiner Bestellung ohne Probleme funktioniert, meine Bücher kamen alle im beschriebenen Zustand an und waren tatsächlich auch genau die abgebildeten. Sogar der Versand mit GLS hat geklappt, der sonst in meiner Gegend eine Katastrophe darstellt. Na ja, vielleicht haben die sich ja geändert.
Übrigens, wer das passende Buch gerade nicht findet, kann sich auch hier einen Kaufalarm setzen. Dieser heißt hier, ganz sympathisch Kaufwächter.
Ich bin zufrieden mit meiner Bestellung und kann mir gut vorstellen, bookbot.de häufiger zu nutzen. Wer mehr über Versand- und Zahlungsbedingungen wissen möchte, informiere sich gerne hier. Als nächstes probieren wir vielleicht den Verkauf einiger Bücher aus, um auch diese Möglichkeit von bookbot.de einmal getestet zu haben.
Bookbot.de habe ich euch dauerhaft in der Seitenleiste verlinkt. Vielleicht ist ja das eine oder andere Buch für euch dort auch dabei. Übrigens, auch einen deutschsprachigen Kundenservice gibt es, ihr erreicht ihn unter info@bookbot.de und unter +4978195633044 (von 8-20 Uhr MEZ).
Als Hitlers Wehrmacht Frankreich im Juni 1940 besiegt, finden sich Künstler und Intellektuelle, die aus Deutschland sich einst ins Exil geflüchtet hatten, plötzlich wieder in Gefahr, der sie glaubten, entronnen zu sein. Die Gestapo fahndet zu dieser Zeit nach Heinrich Mann, Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger und anderen, die seit 1933 in Frankreich Asyl gefunden hatten. Uwe Wittstock erzählt in „Marseille 1940“ die Geschichten ihrer Fluchten und die des Mannes, der sie ermöglichte. Varian Fry.
findosbuecher (fortan: NH): Am Anfang steht ein Schriftstellerkongress im Jahr 1935? Warum?
Uwe Wittstock (fortan UW): Ich habe mich für das Jahr 1935 interessiert, da Varian Fry in dieser Zeit zum ersten Mal in Deutschland war und dort diese Randale und Ausschreitungen auf dem Kurfürstendamm erlebte. Da war die Überlegung: Die Schriftsteller, die er später gerettet hat, was haben die eigentlich zu dieser Zeit gemacht? So kam ich auf lauter originelle Geschichten.
Das war der Tag, an dem die Ehefrau von Schuschnigg in Österreich beerdigt wurde. Es gibt aber auch das Tagebuch von Feuchtwanger. Da war vom Leben in der „traumhaften Villa in Sanary-sur-Mer mit Blick aufs Mittelmeer“ die Rede, aber auch von diesem Schriftsteller-Kongress, wieder ein Treffen von Schriftstellern, und darüber habe mich genauer informiert und festgestellt, dass dort viele Diskussionen aufgebrochen sind.
Dort kam das Thema Victor Serge auf, der kommunistische Schriftsteller, der stalinfeindlich eingestellt war und der während des Kongresses zum Thema wurde, da er quasi schon in einer Art Gulag oder Lager saß. Ich wusste, dass Victor Serge später in der Villa Air Bel mit Varian Fry zusammenleben musste. An dieser Art von Beziehung konnte ich nicht vorbeigehen, das musste ich mit hineinbringen.
NH: Was war Varian Fry für ein Mensch?
UW: Das war kein einfacher Mensch. Fry war sicherlich ein schwieriger Charakter, jemand der mit einem hohen Idealismus versehen war, auch hohen Ansprüchen an sich selbst, aber diesen Idealismus auch von anderen Menschen erwartete. Das ist etwas für uns normale Menschen Unbehagliches.
Wir haben die Helden so lange gern, so lange die Helden uns verzeihen, dass wir keine Helden sind, dass wir in unserer normalen Alltagswelt leben wollen. Und das war in diesem Fall eben nicht so. Er hatte sehr hohe Ansprüche an seine Mitmenschen. Wenn die sagten, da mache ich nicht mit, waren die ihm unangenehm. Das hatte er sie spüren lassen.
NH: Er hat dann mit anderen zusammen die Rettung von Künstlern und Schriftstellern organisiert. Wie hat man ausgewählt, wer gerettet wird, wer außen vor bleiben muss?
UW: Varian Fry war vor allem begeistert von europäischer Avantgarde-Kunst. Er liebte Leute wie Andre Breton, den er später auch rettete, Heinrich Mann, Anna Seghers. Diese waren ihm alle bekannt. Er hatte in Harvard, wo er studiert hatte, eine Zeitschrift herausgegeben, in der er Texte dieser Menschen publiziert hatte. Nun erfuhr er in Amerika, dass viele von denen in Südfrankreich in Gefahr waren, von den Deutschen gefasst, in Konzentrationslager oder umgebracht zu werden.
Zusammen mit Freunden gründete Fry in New York eine Organisation, um Geld zu sammeln, diesen Leuten zu helfen. Dann ging es darum, welchen Intellektuellen, welchen Künstlern, welchen Schriftstellern und Schriftstellerinnen sollten wir helfen? Dafür wurden Menschen befragt, die sich in den verschiedenen Bereichen gut auskannten, in der Theaterwelt, in der Philosophie, in der Kunst, auch in den Naturwissenschaften. So wurden Listen erstellt, wer dringend gerettet werden musste.
Für die Literatur hatte diese Liste Thomas Mann aufgestellt, der natürlich Listen auch von anderen bekam, aber sich natürlich gut auskannte, da ihm viele Exilanten nach Amerika geschrieben und um Hilfe gebeten haben. Diese Leute wurden dann aufgelistet. Zusammen waren das schon über 200 Personen. Mit dieser Liste fuhr Varian Fry nach Marseille.
Anfänglich hatte er gedacht, er bliebe nur vier Wochen, um einige wichtige Menschen zu retten. Er wollte aber vor allem die Organisation aufbauen, die das übernimmt. Fry hatte dann erkannt, dass die Aufgabe zu groß war, aber auch, dass es gerade für ihn als Amerikaner möglich war, viele zu retten, da die Deutschen Amerikaner anfangs noch mit großem Respekt behandelten. So blieb er dann nicht einen, sondern dreizehn Monate geblieben, und rettete nicht 200, sondern fast 2.000 Menschen.
NH: Zunächst fand sich kein anderer, der das machen konnte oder wollte. Fry kommt in Marseille an. Was war das vor Ort für eine Situation?
UW: Im geteilten Frankreich war es so, dass auch in der unbesetzten Zone viele Deutsche, viele Wehrmachtsangehörige und andere unterwegs waren. Es gab z. B. die Kundt-Kommission, die in den Internierungslagern geschaut hat, was für Menschen dort interniert waren. Waren das reichsdeutsche Hitleranhänger, wurden diese befreit und nach Deutschland zurückgeschickt. Waren es aber Gegner, konnte die Kommission die Auslieferung vom Vichy-Regime verlangen und diese Menschen ins KZ verbringen.
Man hatte da sehr genau geschaut, aber es gab auch andere Gefahren für Juden, für Hitler-Feindliche. Oder für Dissidenten, die nicht die richtigen Papiere hatten, mit denen sie sich in Frankreich frei bewegen konnten, sodass sie wieder verhaftet und ins Lager geschickt wurden.
NH: Fry kannte die Situation in Frankreich vorher nicht. Wie fand er die Fluchtrouten? Wie hat er sichergestellt, dass diese funktionierten?
UW: Er konnte sich mit der Situation in Frankreich nicht auskennen, da der Waffenstillstand und die Teilung des Landes erst am 22. Juli vollzogen wurden. Nur zwei Monate später kam er in Marseille an. In der kurzen Zeit gab es keine gesicherten Informationen und auch die Situation in Frankreich hatte sich noch gar nicht geklärt. Fry ist in ein für ihn ziemlich „unbekanntes Gebiet“ gefahren.
Das geteilte Frankreich im Juli 1940 (Foto: C. H. Beck)
Er setzte sich dort mit anderen in Verbindung, die ebenfalls versuchten, gefährdete Menschen herauszuholen oder ihnen wenigstens vor Ort zu helfen. Da gab es einen Gewerkschaftler namens Frank Bohn, ein deutschstämmiger Amerikaner, der sich für gewerkschaftlich organisierte und für die SPD-Leute stark verantwortlich fühlte.
Mit dem traf er sich, der hatte ihm gesagt: „mach das mit Schiffen“. Das scheiterte und so blieb nur der Weg über Land, zur spanischen Grenze. Von Frankreich nach Spanien, von dort aus nach Lissabon. Von dort fuhren Schiffe ab.
NH: Wie erfuhren die Exilanten und Flüchtenden von Fry?
Von einigen hatte er Adressen. An diese hatte er Briefe geschrieben, z. B. an Heinrich Mann. Nachdem er geschrieben hatte, sprach sich das innerhalb der Exilanten-Gemeinde blitzschnell herum.
NH: Marseille war aber schon zu diesem Zeitpunkt auch ein Schmelztiegel der Spione. Es gab Zensur, abgefangene Briefe. Warum ging es so lange gut, bei so vielen Menschen, die letztendlich davon wussten?
UW: Am Anfang war Varian Fry sicherlich sehr unvorsichtig gewesen, aber er hatet sehr bald Albert O. Hirschmann kennengelernt, einen Deutschen, der schon in Italien gegen Mussolini gekämpft hatte. Der hatte Erfahrung mit Untergrund-Arbeit und hat, sobald er mit Fry zusammenkam, das Schlimmste verhütet und darauf geachtet, dass der nicht zu unvorsichtig ist.
Varian Fry machte aber auch einen klugen Schachzug: Er hat eine Wohltätigkeitsorganisation gegründet, die er ganz offiziell bei der Präfektur in Frankreich angemeldet hat, und ein Büro eröffnet, das sog. Centre Americain de Secours, welches die Aufgabe hatte, Geld- und Sachspenden zu verteilen, also Kleider, Lebensmittel.
Damit hatte er eine Fassade, mit der er rechtfertigen konnte, warum so viele Menschen zu ihm kamen. Hinter dieser Fassade hat er aber mit den Leuten, die gefährdet waren, vertraulich gesprochen und versucht, diese aus Frankreich herauszuholen. Auf welchem Wege auch immer.
NH: Es kam dort auch zu Situationen, dass an ihn „Bedingungen“ gestellt wurden wie: „Ich geh nicht ohne den oder nur unter diesen Umständen“. Sind das Kurzschlussreaktionen gewesen?
UW: Wenn man z. B. von Familien ausgeht, ist es ziemlich klar, dass man zusammenbleiben möchte. Dann gibt es Solidarität und Loyalitäten, die man auch auf der Flucht nicht verletzt. Das ist das eine. Das andere, wir sprechen z. B. von Rudolf Breitscheid und Rudolf Hilferding, der eine Fraktionsvorsitzender der SPD, der Andere Finanzminister zu Zeiten der Weimarer Republik, die waren europaweit bekannt.
Staatsmänner, die sich im ersten Moment darauf verlassen hatten, dass die Vichy-Regierung ihnen Sicherheit zusichert, was diese auch getan hatte, dass sie nicht ausgeliefert werden. Das war ein Fehler. Im Nachhinein sehen wir das ganz deutlich. Schon nach einem Dreivierteljahr hatte das Vichy-Regime sein Wort gebrochen und sie ausgeliefert. Unser Wissen ist vom Nachhinein. Im Nachhinein ist man immer klüger. Ich kann schon verstehen, dass jemand von diesem Rang bleibt, wenn jemand ihm einen besonderen Schutz gewährt.
NH: Auf der anderen Seite ergibt sich der Eindruck, dass viele Schriftsteller wie Heinrich Mann diese Rettungsaktion als selbstverständlich angesehen haben und dann gerät Varian Fry ins Abseits des Vergessens.
UW: Leute wie Mann sind Menschen des 19. Jahrhunderts gewesen. Im 19. Jahrhundert geboren. Die konnten sich nicht wirklich vorstellen, wie sehr sich die Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg und vor allem im Zuge des Beginns des Nazi-Regimes verändert hatten, mit welcher Brutalität und Rücksichtslosigkeit da vorgegangen wurde. Man dachte sich, wenn man sich wie ein guter Bürger verhält, dann kann einem nichts passieren.
NH: Die konnten sich nicht vorstellen, dass eine deutsche Regierung zu solchen Maßnahmen greift?
UW: Unbedingt. In diesen v. a. juristischen Dingen waren die Schriftsteller naiv und kannten sich nicht aus. Es gab natürlich manche, die waren exzellent und haben die Dinge sehr gut vorausgeahnt. Im vorangegangenen „Februar 33“ beschreibe ich etwa Joseph Roth, der bereits am Morgen als Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde, das Land verlässt. Hier kann ich nicht mehr leben. Das ist zu gefährlich.
NH: Beide Werke, sowohl „Marseille 1940“ als auch „Februar 33“ sind in einer kalenderartigen Form gehalten. Was bewirkt diese Form für die Brisanz?
Uwe Wittstock im Gespräch. (Foto: Privatarchiv)
UW: Wenn es zu solchen Umbrüchen kommt, wie im Februar 1933 oder in der Zeit um 1940, in der die Exilanten in Südfrankreich regelrecht gejagt wurden, dann passiert in solchen Situationen unglaublich viel gleichzeitig. Und wenn man das erzählen möchte, ich sehe mich bei diesen Büchern als Erzähler, dann braucht man ein Ordnungsinstrument, um dieses Chaos in irgendeiner Art und Weise zu ordnen. Das chronologische Prinzip ist da sehr naheliegend, da es sehr gut Kausalitäten erklärt. Was ist vorher passiert? Was passierte danach? Auf die eine folgt die nächste Aktion und so weiter.
Ein anderer Fakt ist der, wenn man von mehreren Perspektiven erzählt, nicht nur von einer. In „Februar 33“ habe ich einen Tag erzählt, dann den nächsten, immer wieder mit Unterbrechungen. Wie sieht es jetzt bei Thomas Mann aus, am Schauplatz von Heinrich Mann oder Berthold Brecht? Bei „Marseille 1940“ ist es ähnlich.
Da gibt es Ereignisse, die Folgen für die ganze Geschichte der Rettung der Exilanten haben, in New York, in Kalifornien, in Deutschland oder in Marseille.
Ich muss, wie mit einer Kamera da- und dorthin schwenken, um erzählen zu können, was dort zu dieser Zeit passierte. Damit wird die Sache auch spannender.
NH: Wie gleicht man verschiedene, auch verschwimmende Erinnerungen ab? Wie entscheidet man, was ist erzählenswert, wo sind „Rivalitäten“?
UW: Was ich mache in diesen Büchern ist keine Wissenschaft. Es geht darum, die Dinge zu erzählen, dadurch lebendig zu halten und anschaulich zu halten und ein großes Publikum für die Situation der Flüchtlinge in Südfrankreich zu interessieren.
Wenn man dies wissenschaftlich angeht, muss man versuchen, die historischen Tatsachen so genau wie möglich zu rekonstruieren, wobei immer sehr viele Unsicherheiten bleiben, bei denen man sagen muss, es kann sein, dass es so oder so passiert ist. Wenn Sie erzählen wollen, ist das außerordentlich schwierig. Ich richte mich nach den Erinnerungen der Betroffenen, die dabei waren, und halte mich daran und muss zugegeben, dass natürlich die Erinnerung nicht immer ganz stimmt, ein Unsicherheitselement, das ich hinnehmen muss.
Das Problem ist, die Wissenschaft kennt all diese Dinge. Es ist ihr aber nie gelungen, ein größeres Publikum zu interessieren.
NH: Varian Fry ist bei uns nahezu unbekannt? Wie sieht es in Amerika, in Frankreich aus? Erinnert man sich da an seine Person?
UW: Fry ist in Deutschland viel zu wenig bekannt. Er hat ganz große Verdienste, es gibt aber in Deutschland keine Biografie über sein Leben, in der man sich wirklich intensiv mit seiner Person auseinandergesetzt hat. Das wollte ich unbedingt ändern. Das ist eben auch eine Folge davon, dass wir uns in diesen Dingen sehr stark auf wissenschaftliche Arbeitsweisen zurückgezogen haben. Die liefern aber auch keine völlige Zuverlässigkeit liefern, sondern sagen, „wir wissen es nicht ganz genau, sondern nur so ungefähr“, was dem entgegensteht, dies lebendig darzustellen.
Im Ausland ist das anders. Dort gibt es zwei Biografien über ihn. Da er als Amerikaner große Konflikte mit dem Außenministerium, dem State Departement, hatte, gab es auch eine Aktion des State Departments in den 2000er Jahren, in der er ausdrücklich gewürdigt und wo betont wurde, welch großartige Arbeit er geleistet hat. Der damalige Außenminister persönlich hat ihm posthum einen Orden verliehen.
NH: Was war das für ein Konflikt?
UW: Ein Spiel mehrerer Faktoren. Frys Organisation war eine Art NGO, bevor es diesen Begriff überhaupt gab. Das Außenministerium war nicht daran interessiert, sehr viele Flüchtlinge aufzunehmen. Etwas, was uns heute nicht ganz unbekannt ist. Die USA waren leider sehr vorsichtig, vor allem bei Juden. Auch in Amerika gab es antisemitische Strömungen zu der Zeit. Zum anderen wollte man keine politischen Intellektuellen, Theaterleute, Künstler im Land haben, da immer der Verdacht nahelag, das sie eigentlich Sozialisten oder Kommunisten seien.
Die wollte man definitiv nicht haben. Wer ein amerikanisches Visum haben wollte, musste die Frage beantworte „Waren oder sind Sie Mitglied einer kommunistischen Partei?“ Wer das bejahte, für den war Schluss. Der kam nicht ins Land. Nicht gefragt wurde „Waren oder sind Sie Mitglied einer faschistischen Partei?“ Komischerweise. Da gab es klare politische Vorbehalte und gegen diese hatte Varian Fry immer angekämpft und sich natürlich auch unbeliebt gemacht. Gegen stalinistische Kommunisten hatte auch Fry was. Gegenüber Sozialdemokraten und anderen war er sehr offen.
NH: Er hat die Liste auch sehr weit gefasst.
UW: Wenn er mit einer Liste von 200 Personen angekommen war und nachher fast 2.000 Menschen gerettet hatte, ist das wohl so. Als er in Marseille ankam waren ein paar Leute, die auf dieser Liste standen, bereits umgekommen, andere schon fort. Es gab Menschen, gerade französische Intellektuelle, von denen man in Amerika angenommen hatte, dass sie sehr gefährdet wären, die aber selbst die Gefahr nicht sehr hoch einschätzten. Ich bleibe in Frankreich. Ich möchte mein Land nicht verlassen.
Das Ende war ein eigentlich sehr bitteres. Schon Ende 1941 hatte die amerikanische Botschaft, da sie Frys Arbeit nicht haben wollte, ihm den Pass weggenommen. Ausweislos war er damit nicht mehr durch den Status, Amerikaner zu sein, geschützt. Der amerikanische Botschafter in Vichy-Frankreich, hat Fry signalisiert, dass er nicht protestieren würde, wenn dieses Regime ihn verhaftet.
Daraufhin wurde Fry vom Präfekten in Marseille vorgeladen, um ihn mitzuteilen, dass Fry verhaftet und so untergebracht werden würde, dass er nicht mehr für seine Organisation arbeiten könne.
Das war natürlich ein endgültiges Signal. Fry hat versucht, das noch vier Wochen zu verzögern, aber dann musste er das Land verlassen.
NH: Varian Fry als besonderer Mensch nur für besondere Zeiten?
UW: Er war schwierig in Bezug auf Autoritäten. Er war kein Gruppenmensch, aber offensichtlich ein genialer Teamchef. Die Größe, in Marseille innerhalb von ein bis zwei Wochen ein so großartiges Team aufzubauen, mit Menschen, die idealistisch waren, um andere außer Landes zu bringen, das muss man erstmal machen.
Viele von diesen Menschen, die für ihn gearbeitet haben, sind nach dem Zweiten Weltkrieg in wichtige Positionen gekommen. Das war kein Zufall. Er hatte einen Blick gehabt für begabte Leute und da hat er wunderbar gearbeitet. Ein schwieriger Mensch mit ganz außergewöhnlicher Begabung. Diese dreizehn Monate waren die Sternstunde seines Lebens.
Wir danken Uwe Wittstock und C. H. Beck für die Gelegenheit, das Interview zu führen. Wie immer der Hinweis, dass das Interview Eigentum des Autoren, des Bloggers und des Verlages ist und nicht vervielfältigt, kopiert oder anderweitig verbreitet werden darf. Cover-Fotos werden nach Vorgaben des Verlags verwendet, Fotos des Autoren sind auf der Messe entstanden und gehören dem Fotografen. Das Interview erfolgte ohne Gewinnerzielungsabsicht.
Der virtuelle Spendenhut
Dir hat der Beitrag gefallen? Dann freue ich mich über eine virtuelle Spende. Vielen lieben Dank.