Messe

Leipziger Buchmesse 2025 – Tag 3 & 4

Manchmal sucht man zwischen Instagram-Posts und Messe-App Verlagsstände, die eigentlich da sein müssten, findet sie aber nicht. Gefühlt fünf Mal bin ich die vergangenen Messe-Tage am Stand des Unionverlags vorbeigegangen. Ist halt leicht zu übersehen, wenn die Schriftgröße gefühlt 100 ist :lol: , aber der Verlag inzwischen zu einem anderen Verlag gehört. Gott sei Dank einem meiner großen Lieblingsverlage. C. H. Beck, wo mir von beiden das kommende Programm vorgestellt wurde. Ja, ich freue mich.

Ebenso über Wagenbach, bei denen ich auch vorbeischauen konnte, nachdem ich per Zufall eine Veranstaltung zu Sprache und Übersetzung im audiovisuellen Bereich entdeckt hatte. Da ging es um Untertitel und Synchronisation von Texten. Spannend auch einmal diese Thematik zu erleben. Im Anschluss habe ich beim Europa-Verlag ebenso über künftige Titel mich informieren können und über ein Buch zu einem Programm gegen Rassismus, welches ich wohl als solches, unabhängig von der Rezension, vorstellen werde dürfen.

Volle Messehallen am Wochenende. (Quelle: Privatarchiv)

Beim Mitteldeutschen Verlag endete mein Tag ebenfalls mit einem Treffen wirklich lieber Verlagsmenschen, die taz-Veranstaltung zum Gaza-Krieg dagegen konnte ich gar nicht besuchen. Der Stand dieser Zeitung ist aufgrund guter Programmpunkte immer sehr beliebt, nur leider für das Interesse viel zu klein. Da war einfach kein Herankommen möglich.

Am letzten Messe-Tag machen sich immer die Füße bemerkbar, zudem ist der Kopf bereits voll und so hatte ich mir nur wenige Veranstaltungen notiert, keine „Pflicht-Termine“ mehr. Trotzdem waren da noch einige interessante Verlage zu entdecken, einer zum Beispiel mit den Plan ein technisches Verkaufsportal aufzusetzen, nur für unabhängige kleine Verlage als Gegenentwurf zu Amazon. Vielleicht wird ja was daraus. Ich verfolge das mal.

Eva-Maria Weyer und Verlegerin mit ihrem Roman „Tabakpech“ (Quelle: Privatarchiv)

Auf einer nachfolgenden Lesung „Verschleppt, verbannt, verschwunden“ ging es um Jugendliche, verschleppt in Stalins Lagern und im Anschluss bei einer Lesung von „Tabakpech“ von Eva-Martina Meyer zum ehemals größten Tabakanbaugebiet der Welt. Das lag lange Zeit in Europa. Einer Lesung zu „Emigrant des Lebens – Erich Kästners letzte Jahre“ folgte noch „Wenn Russland gewinnt – Ein Szenario“ von Carlo Masala und damit endete schließlich auch meine Leipziger Buchmesse 2025.

Es war wieder einmal eine tolle Zeit mit vielen Begegnungen und Gesprächen und vor allem auch, mit euch. Bis zum nächsten Mal.

Euer findo

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Das Lesejahr 2024 – Mein Rückblick

Die ersten Tage des neuen Jahres fühlen sich oft so an, als stecke die Welt noch im Pausenmodus. Beginnend mit den Weihnachtstagen des vergangenen Jahres, ein kurzes Aufbäumen zu Silvester, hier wurde bis vier Uhr morgens geböllert, und dann wieder Ruhe, bis der Alltag die Menschen zwingt, Alltagsdinge zu tun. In dieser Zeit schauen wir zurück. Was war los in diesem Jahr? Was möchten wir mit ins neue nehmen, was lieber zurücklassen? Für mich heißt das, auch einen Blick auf das vergangene Lesejahr zu werfen.

Mit diesem zumindest, darf ich zufrieden sein, wenn auch private, nicht ganz so schöne Begleitumstände dazu geführt haben, dass ich mehr Lesezeit hatte, als z. B. im Jahr 2023. Damals habe ich „nur“ 86 Bücher beenden können. In diesem Jahr darf ich glatt 112 Werke auf dem Zähler verbuchen, wobei ein Großteil dieser Steigerung auf das Konto von Graphic Novels, Mangas und Comics geht, die sich mal eben so weglesen lassen. 27 Werke zähle ich in diese Rubrik mit hinein. Noch vor einigen Jahren habe ich die Werke aus meiner Statistik herausgerechnet, doch bei dieser Zahl kann ich sie einfach nicht mehr ignorieren.

39 Sachbücher habe ich lesen können, sowie 24 Romane und Erzählungen. 9 Bücher zähle ich zu Kriminal-, Thriller- und Horrorliteratur und ein Zeichenkurs-Buch, welches ich sozusagen als Verweis auf ein anderes Hobby von mir nehme. In meinen Regalen sind noch eine ganze Menge mehr Zeichen-Bücher eingezogen, aber da ich die nicht von vorne bis hinten durchlese, sondern immer mal wieder vornehme, um bestimmte Sachen nachzulesen oder Motivvorlagen herauszusuchen, eben wenn ich zeichne, zähle ich die nicht in meine Lesestatistik mit hinein. Kinder- und Jugendbücher schlagen bei mir mit 9 Stück zu Buche.

40 Bücher stammten von Autorinnen. 53 Bücher vom Gelesen-Stapel wurden von Männern geschrieben. Der Rest waren Gemeinschaftsprojekte mehrerer Personen.

73 Bücher wurden mir von Verlagen für eine Rezension zur Verfügung gestellt. Dafür einen ganz großen Dank an alle Verlage, literarische Agenturen und nicht zuletzt zahlreichen Autorinnen und Autoren, die mich bei meiner Arbeit unterstützen.

64 Bücher waren Hardcover, der Rest Taschenbücher. In diesem Jahr war kein einziges E-Book darunter. Ja, ich bin immer noch ein Printleser, auch wenn ich mich beim Blick auf meine Regale frage, wie lange das noch gut gehen soll. Auch habe ich 2024 kein einziges Buch in einer anderen Sprache gelesen als Deutsch. Vielleicht schaffe ich es ja im nächsten Jahr einmal, wenigstens für mein Gewissen ein paar Mal Englisch zu lesen?

Ein einziges Werk musste ich abbrechen, was wohl aber eher an mir selbst liegt. Manchmal kann man es halt trotz des Versuchs, halbwegs journalistisch neutral an ein Buch heranzugehen, nicht ignorieren, dass man absolut nicht zur Zielgruppe gehört.

2024 habe ich die Buchmessen Leipzig und Frankfurt, sowie sehr spontan die kleinere Berlin Buch besuchen können. Vielleicht schaffe ich es im nächsten Jahr auch noch Lesungen und andere kleinere örtliche Literaturfeste mitzunehmen. Darüber würde ich mich sehr freuen, ebenso wenn der Dienstplan aus dem Haupt-Arbeitsleben Zeit und Energie für die Besuche von Lesungen hergeben würde.

Auf den Buchmessen selbst habe ich wieder zahlreiche Menschen treffen können, die mir inzwischen ans Herz gewachsen sind, egal ob sie für Verlage, Agenturen arbeiten oder selbst schreiben und nicht zuletzt auch einige Leserinnen und Leser, sowie Bücherforen-Menschen, die mich vor Jahren überhaupt erst ermutigt haben, über die Bücher, die ich lese, zu schreiben. Ihr seid toll.

Alle einzelnen Ereignisse und Erlebnisse entsprechend zu würdigen, würde den Rahmen sprengen. Gerne denke ich an die Bloggertreffen des Schönen-Bücher-Netzwerks in Frankfurt zurück, sowie auf den beiden großen Messen an verschiedenen Ständen großer und kleiner Verlage, an spontan sich ergebende Gespräche oder an Begegnungen mit Autorinnen und Autoren wie, stellvertretend für alle anderen, Isabel Bogdan („Wohnverwandtschaften„, bei Kiepenheuer & Witsch) oder Uwe Wittstock. Mein Interview mit ihm zu seinem Werk „Marseille 1940“ gehört definitiv zu einem der Highlights in meinem Bücherjahr. Es ist einfach toll, wenn alle Beteiligten, sowohl Verlag als auch Autor (und ich) einfach am Gelingen interessiert sind und daraus dann etwas entsteht.

Beeindruckt hat mich auch der Diogenes Verlag, der trotz Messestress meine sehr kurzfristige Bitte nicht vergessen hatte, ein Buch von Sasha Filipenko für mich signieren zu lassen, da ich es nicht zur Signierstunde schaffen konnte. Ich freue mich schon auf die Lektüre, sowie auf zahlreiche andere Bücher aus dem Karl Rauch Verlag, von mirabilis, dem Mitteldeutschen Verlag, Dorling Kindersley, dtv, Rowohlt, S. Fischer, C. H. Beck, um nur einige zu nennen. Und ja, auch alle anderen, die ich im Verlauf der Zeit so entdecke oder die mir über den Weg laufen werden.

Im Januar und Februar 2024 waren das nur sechs Bücher, während Dezember mit 13 Werken mein stärkster Lesemonat gewesen ist.

Und wie geht es weiter? Ein oder zwei Rezensionen werden folgen, dann wird es hier interaktiv, da ich ein Kochbuch besprechen werde. Dazu müssen erst die Reste von Silvester vertilgt werden, aber dann wird nachgekocht, was bei meinen kulinarischen Fähigkeiten einer Herausforderung gleichkommt. Ihr dürft also gespannt sein. Ebenso möchte ich mich an mehr Social Media-Blogger-Kooperationen beteiligen, als es 2024 der Fall war. Die letzte scheiterte ein wenig an meinem technischen Verständnis und an der Technik überhaupt. Hier braucht es Übung. Zudem nehme ich euch auch 2025, wenn alles klappt, wieder mit auf die Messen und wie gesagt, vielleicht auf die eine oder andere sonstige Literatur-Veranstaltung, die dann hoffentlich das eine oder andere Highlight auf den Bücherstapeln hervorbringen.

Highlights gab es dieses Jahr auch, ganz viele sogar. Eloy Moreno mit „Unsichtbar“ oder Lize Spit „Der ehrliche Finder“ mag ich hier besonders hervorheben, aber auch Martina Berscheid, die mit „Fremder Champagner“ mich überzeugen konnte. Geschafft hat mich dagegen Simone Trojahn mit „Kellerspiele„. Manchmal funktioniert so etwas, andere Male eben nicht.

Aber das ist eben auch das Spannende am Lesen. Diese Abwechslung, das Hin- und Hergeworfen werden, Neu- und Wiederentdeckungen, von denen ich hoffe, auch 2025 wieder eine ganze Menge haben zu werden. In diesem Sinne, auf ein weiteres, spannendes und abwechslungsreiches Lesejahr, viele Eindrücke und Begegnungen.

Euer findo.

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Die Frankfurter Buchmesse 2024

Meine Premiere im vergangenen Jahr bedurfte einer Wiederholung und so bin ich auch diesmal wieder auf der Frankfurter Buchmesse gewesen, habe mich aber an meinem Vorsatz gehalten, nur die Fachbesuchertage zu nutzen. Im letzten Jahr war es stellenweise viel zu voll, was ich mir nicht mehr antun möchte, zumal, wenn ich schon die Gelegenheit habe, es anders machen zu dürfen. Einen Tag vorher bin ich mit der Bahn problemlos angereist, übrigens heute ebenso problemlos zurück, auch wenn der eigentliche Zug für die Rückfahrt bereits eine Woche zuvor von der Deutschen Bahn gecancelt wurde. Manchmal muss man halt Glück haben.

Auch mit meinem Hotel, welches im berüchtigten Bahnhofsviertel lag, war das so. Von außen sehr zweifelhaft, was noch freundlich ausgedrückt ist, war es zumindest von innen zwar sehr einfach, aber sauber, auf den Gang vielleicht etwas hellhörig, aber Fenster zum Hof ohne Straßenlärm, den ich eh nicht höre, wenn ich denn einmal schlafe.

Und mehr tut man ja eh nicht in einem Hotel, wenn man eine Städtereise macht, wegen was auch immer. Nach Einchecken im Hotel ging es dann auf das Messegelände, da ich in die Pressekonferenz zur Eröffnung hineinkommen wollte. Dafür aber hätte man extra Tickets gebraucht, die ich nicht hatte, auch nicht bekam und so habe ich den ersten „Eklat“ der Buchmesse verpasst, dem einige schon vorausgegangen waren und weitere folgen sollten.

Gastland war in diesem Jahr Italien, was aufgrund seiner Regierung, nicht allen gefällt, bestimmt doch das Gastland z. B. die Auswahl von Autoren und Autorinnen, die im Rahmen der Messe offiziell das Land vertreten „dürfen“. Kritiker der postfaschistischen Regierung kamen daher nicht auf offiziellen Wege auf die Buchmesse, konnten dennoch aber daran teilnehmen, auf Einladung ihrer Verlage hin.

Auf der Eröffnungsveranstaltung gab es jemanden, so zumindest Social Media, der diese demonstrativ verließ, als der italienische Kulturminister gesprochen hatte. Meine Frage ist, warum man sich eine solche Veranstaltung antut, auf der man weiß, wer sprechen wird und vor allem, mit welcher Ausrichtung sich der oder diejenigen wahrscheinlich präsentieren werden? Spart man sich das dann nicht lieber?

Wie dem auch sei, das ist eine kleine Randnotiz, trotzdem habe ich mir auch in diesem Jahr natürlich die Halle des Gastlandes angeschaut. Da konnte man jedoch die Klaviatur moderner Propaganda sehen. Ein Saal mit stilisierten römischen Säulen, die Bücher an den Rand gedrängt. Ein höherer Rückgriff als auf die Symboliken des alten Roms und der Bauten römischer Kaiser hätte nicht sein können, während im letzten Jahr das Gastland Slowenien noch die Bücher und ihre Übersetzungen in den Vordergrund gestellt hatte.

Los ging es aber mit einem anderen Italienbezug. Tobias Roth sprach am Stand von DLF Kultur über sein Werk „Florenz in der Welt der Renaissance“, an einem anderen Tag auf der Messe ebenso über „Rom in der Welt der Renaissance“, eines von denen wurde mir später übergeben zum Rezensieren, dem anschließend in einem Pavillon im Hof der Messe ein Gespräch über „Ein Jahr nach dem 7. Oktober“ folgte, als Versuch einer Bestandsaufnahme der aktuellen Entwicklungen in Israel. Auch das nächste Gespräch über Demokratien vs. Autokratien war nicht minder spannend, wie auch der Besuch des Bloggertreffens des Wagenbach-Verlags.

Am Stand hat sich der Verlag allen Anwesenden einmal vorgestellt, bevor dort für uns eine Lesung mit dem italienischen Autoren Mario Desiati startete. Nur leider kann er nicht ganz so gut Deutsch und hatte auch kein Mikrofon, so dass man ihn an den äußeren Ecken, wo wir teilweise auf Schaumstoffwolken saßen, kaum verstanden hat. Wenn ich also einen Wunsch frei hätte: Gebt den Autoren und Autorinnen bitte ein Mikrofon in die Hand und lasst sie entweder Englisch oder in ihrer Sprache sprechen und stellt jemanden daneben, der übersetzt. Ist für alle angenehmer, wäre es auch in diesem Falle sicherlich für den armen Autoren gewesen.

Besser hat dies am nächsten Tag für Martina Berscheid geklappt. Sie hat ihren Roman „Fremder Champagner“ auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage vorstellen und daraus lesen können. Hier gab es Mikrofone. Anschließend habe ich ein paar Worte mit ihr und der Verlegerin des Mirabilis-Verlags (welcher in diesem Jahr mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet wurde) wechseln können.

Es war toll, beide zu treffen, wie auch Dmitry Glukhovsky, der ein wenig später am Stand der RandomHouse-Verlage sein neuestes Werk vorstellen durfte, eine Zusammenstellung vieler Zeitungsartikel und Kolumnen aus seiner Feder, über die Entwicklung Russlands. Gedanklich landete dieses Buch nebst vielen anderen natürlich auf meiner Wunschliste.

Nicht auf der Wunschliste, wie so viele, landete in meinen Koffer, wie ebenso viele, ein wenig später „Mein Freund YBor“, das Kinderbuch von Rüdiger Kinting, welchen ich danach treffen durfte. Diese Gespräche und Treffen sind es, die für mich diese Messen ausmachen. Wenn jemand ganz begeistert über sein Buch spricht, die Findung der Geschichte, der Gestaltung, ist das doch ansteckend. Ich bin in jedem Fall positiv gespannt auf dieses kleine Werk und freue mich schon, es zu lesen.

Ein anderer Aspekt der Messen, eher für den Blog wichtig oder den Schrittzähler, den ich nicht besitze, sind die Rundgänge zu den Verlagen. Das ist in Frankfurt ungleich schwieriger als in Leipzig, da alle ständig Termine haben und ich jetzt niemand bin, der selbige sprengt. Nach und nach hat es dann aber doch geklappt, auch wenn mir wiederholt Verlage begegnet sind, die keine Visitenkarten annehmen dürfen (Warum?) oder andere, die meinen, Bloggende nicht zu brauchen. Finde ich schwierig, in Zeiten, wo gerade kleine Verlage darum kämpfen müssen, sichtbar für das Publikum zu sein und doch jeder Beitrag doch nur helfen kann.

Man muss aber auch dazu sagen, dass das Ausnahmen waren. Viele freuen sich über das Interesse, erinnern sich an die eine oder andere Rezension und geben auch das Feedback, dass sie es tatsächlich an den Verkaufszahlen merken, wenn Beiträge über die Bücher erscheinen, übrigens auch in Literaturforen.

Den Abschluss des Tages bildete ein Umtrunk am Stand des Karl Rauch Verlags, dessen Bücher so unterschiedlich wie schön gestaltet sind und anschließend eine Veranstaltung des Netzwerks schöner Bücher von zehn unabhängigen Verlagen. Gott sei Dank, nachdem meine Kopfschmerzen wohl zu müde waren, um weiterzumachen. Die hatten mich von früh an leider begleitet. Aber zu den Zeitpunkt war alles wieder soweit in Ordnung, weshalb ich den Abend genießen und bei Pizza und Getränken mit Verlagen und Bloggenden ein paar wunderbare Stunden verbringen und wir Gleichgesinnte uns austauschen durften.

Natürlich ging es dabei auch um Bücher, aber schaut bitte selbst beim Netzwerk schöner Bücher vorbei. Einige davon werde ich im Laufe der Zeit vorstellen, aber hinter jedem stecken Verlegerinnen und Verleger, die tolle kreative Ideen umsetzen und sich nebenbei zum Teil gesellschaftlich engagieren, was viel mehr Aufmerksamkeit bekommen sollte.

Der Abend endete spät, der nächste Tag startete früh und begann wieder mit Verlagsrundgängen und dem Bloggertreffen von Rowohlt. Dort wurde das kommende Verlagsprogramm vorgestellt und zwei Autorinnen durften zudem ihre Romane vorstellen. Jen Besser mit „Dirty Diana“ und Raphaelle Red mit „Adikou“. Von beiden Büchern lagen zu wenige Exemplare aus, als dass alle eines bekommen hätten, selbst, wenn alle sich nur für einem der beiden Romane entschieden hätten.

Ich habe keines genommen, da für mich die Programmvorstellung im Fokus stand und mich andere Sachen interessieren, aber wenn man sieht, dass so wenige Bücher ausliegen, nimmt man sich doch bitte nur eines, damit mehr Menschen die Chance bekommen, eines zu erhalten. So gehe ich zumindest bei solchen Veranstaltungen vor. Es ist ein Privileg, die Bücher kostenfrei zu erhalten, nur sollte man einschätzen können, was man daraus macht.

Ein Beispiel hierzu, ich hatte es wegen des Bloggertreffens nicht zu einer parallel stattgefundenen Signierstunde von Sasha Filipenko geschafft, der dort seinen neuesten Roman signiert hatte. Deswegen hatte ich vorher dem Verlag geschrieben, ob es vielleicht möglich wäre, für mich, eventuell eines signieren und zurücklegen zu lassen.

Nicht selbstverständlich auf einer Messe, wo alle Termine haben, auch noch solche Anfragen irgendwo zu vermerken und das auch nicht zu vergessen, was ich verstanden hätte. Aber das war ein ganz toller Moment, was mich riesig gefreut hat. Fast schon Tradition hat ein Gespräch mit einer mir bekannten Literaturagentin, bei dem wir uns über unsere Messeeindrücke unterhalten. Auch das ein Bälle einander zuspielen, weswegen ich solche Messen mag und das Bloggen liebe. Es hat schon was, zu sehen, dass auch andere diese Arbeit, die man macht, schätzen.

Danach ging es zum Bloggertreffen von Kiepenheuer & Witsch, wo die Übersetzerin und Autorin Isabel Bogdan ihren neuen Roman „Wohnverwandtschaften“ vorstellte und daraus las. Ich mag ihre Bücher sehr und freue mich darauf, auch dieses zu lesen. Meines hatte ich bereits, so dass ich mich anschließend nur mit meinen Büchern von ihr, die noch nicht signiert waren, in die Schlange einreihen konnte. Die Autorin hat sich jedenfalls sowohl beim Lesen als auch im Gespräch bei der Fragerunde sehr sympathisch gezeigt.

Bei Dorling & Kindersley (DK), Verlag toller Bildbände zu den verschiedensten Themen, wie auch Kochbücher oder Bildenzyklopädien, habe ich anschließend zusammen mit anderen den Tag ausklingen lassen, wieder mit tollen Gesprächen und (hier) mit einem Glas Kaffeecocktail. Am Samstag gab es dann nur noch ein Treffen mit meiner Ansprechpartnerin vom Verlag C. H. Beck, sowie ebenso beim Mitteldeutschen Verlag. Danach jedoch musste ich schon den Zug nach Hause nehmen. Oder wollte es, um den Besuchermassen zu entgehen. Hat geklappt, auch im ausgewählten (da nicht mehr an die Reservierung wegen Zugausfall gebundenen) Zug schnell einen Sitzplatz gefunden.

Im Zug erfuhr ich dann beim Verfolgen der Nachrichten und Social Media von der Debatte um Clemens Meyer, die hier zumindest einmal (und danach nicht wieder) erwähnt werden soll, welcher auf der Preisverleihung des Deutschen Buchpreises das Verhalten eines Kindergartenkindes gezeigt hat, was natürlich die mediale Aufmerksamkeit jetzt von der ausgezeichneten Preisträgerin Martina Hefter für ihren Roman „Hey, guten Morgen, wie geht es Dir?“ ablenkt. Kurzfristig mag das Clemens Meyer ein paar Bucheinkäufe mehr einbringen, langfristig wahrscheinlich aber jeder Verlagsmarketingkampagne schaden, zudem wird er vielleicht so schnell nicht mehr für einen Preis überhaupt nominiert werden.

Und so endete eine tolle Messezeit für mich, mit vielen interessanten Begegnungen und Gesprächen und Ideen, die ich jetzt erst einmal sortieren muss.

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Leipziger Buchmesse 2024: Ein Fazit

Den Beitrag zur Messe-Vorbereitung findet ihr hier, die Berichte zu den Messetagen findet ihr hier und hier.

Nach blanken Zahlen können die für die Messe Verantwortlichen zufrieden sein. 9.000 Besucher mehr als im vergangenen Jahr besuchten, trotz schlechten Wetters und vor allem zwischenzeitlichen Streik der Leipziger Verkehrsbetriebe Veranstaltungen auf dem Messegelände, sowie im Rahmen der Aktionen um #Leipzigliest stattfindenden Lesungen und Diskussionen, überall in der Innenstadt, womit die Marke von 283.000 Besucher erreicht wurde. Insgesamt 3.400 Mitwirkende präsentierten sich auf 2.800 Veranstaltungen, 2.085 Aussteller aus 40 Ländern waren zugegen. Prominente Gäste gaben sich die Klinke in die Hand, die Aktion der Leipziger Messe in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels #DemokratieWählenJetzt war in aller Munde, auch brachte die MangaComicCon wieder ihre bunten Farbtupfer und viel Kreativität mit ein. Preisverleihungen wie die des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung und die Gastland-Region Niederlande & Flandern („Alles außer flach“) taten ihr übriges.

Doch, wie war die Messe nun eigentlich für mich? Nun, vor allem waren es vier Tage voller Begegnungen und Diskussionen, die spannende Einblicke und ein gehöriges Maß an Inspiration für künftige Beiträge lieferten, vor allem in Bezug auf kleine und unabhängige Verlage und ihre Projekte. Es hat mich gefreut, mit vielen von euch sprechen zu können, wenn auch mancher Moment sehr kurz bleiben musste, gerade an den Ständen, auch das eine oder andere Feedback habe ich gerne mitgenommen. Zurückgekommen bin ich mit einem Koffer voller Bücher, die die nächsten Monate auf den Blog bestimmen werden, sowie Verlagsvorschauen und sicher der einen oder anderen Entdeckung, die hoffentlich zu einem Lesehighlight avancieren wird.

Ich freue mich bereits auf die nächste Buchmesse. Ob dies schon Frankfurt oder erst wieder in Leipzig sein wird, wer weiß?

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Leipziger Buchmesse 2024: Das Messewochenende

Den Donnerstag und Freitag auf der Leipziger Buchmesse 2024 könnt ihr hier nachlesen.

Messe-Tag 3

Der Samstag begann mit der Familie. Ich versuche das immer ein wenig zu verbinden, wenn man schon einmal dort ist und diese zum überwiegenden Teil in Leipzig lebt. Es ist zudem nicht das Schlechteste, den Tag mit einem Brunch zu beginnen und den schlimmsten Regen auszusitzen. Also dieses Wetter hatten wir auch länger zu Messe-Zeiten nicht.

Draußen war beinahe durchgehend schlechtes Wetter. Grund genug, auf der Messe zu sein.
(Quelle: Privatarchiv)

Auf der Messe selbst stellte Nora Krug ihr Buch „Im Krieg“ vor, wieder ein interessantes Gespräch am Stand vom Podcast-Radio detektor.fm, danach ging es zu Correctiv, wo es um die Rolle von Journalismus ging und in der Diskussion am viel zu kleinen Stand auch um die Entlarvung von Desinformation.

Auch bei C.H. Beck, einem meiner Favoriten unter den Sachbuchverlagen ging es hoch her. Überhaupt war die ganze Zeit sehr viel los. Es waren wohl über die gesamte Messezeit 9.000 Besucher mehr als im vergangenen Jahr anwesend, nur 3.000 weniger als im Rekordjahr 2019 (dem Jahr vor Corona). Besonders bei den großen Publikumsverlagen hat man das gemerkt, teilweise war dort gar kein Durchkommen. So sehr das Rondell von DroemerKnaur auch schön anzusehen ist, dadurch entsteht immer ein Gedränge, was es einfach sehr schwer macht, sich durch die Menge zu den Büchern zu schieben, bei BasteiLübbe oder Lyx sah das ähnlich aus.

Knapp unter Rekord von 2019, die Anzahl der Besuchenden der Messe. (Quelle: Privatarchiv)

Zu vielen großen Verlagen bin ich auch gar nicht gekommen, tatsächlich war ich viel in Gesprächen vertieft bei kleineren Verlagsständen, die sich einfach über das Interesse gefreut haben und mit denen ich viel öfter und viel mehr machen möchte. Bei C.H. Beck traf ich übrigens nicht nur meinen Verlagskontakt, sondern auch den ARD-Korrespondenten Werner Sonne, der mir sein Buch „Israel und wir“ signierte.

Nach einer letzten Veranstaltung und Diskussion ging es dann schon wieder in die Stadt, ins Pinguin, sowie ins Pub. Ich möchte betonen, dass die Aperol überhaupt keine Auswirkungen auf irgendetwas hatten. Und ich bin am Tag zuvor in die Baugrube gefallen. So zwanzig Zentimeter Loch im Dunkeln, schlecht abgesperrt, sind sehr gefährlich. Auch, wenn man nur Limonade getrunken hat.

Messe-Tag 4

Trotzdem war am Sonntag auch bei mir irgendwie die Luft raus. Das ist immer so und so habe ich von ursprünglich fünf geplanten Sachen nichts gemacht und bin stattdessen zu den Signierstunden von Ralph Ruthe und @KriegundFreitag gegangen. Von beiden hatte ich mir am Tag zuvor Bücher gekauft und natürlich war das Ziel die Signatur.

Dieses Jahr gab es einen extra Signierbereich auf der Messe, den einige, nicht alle Verlage genutzt hatten und der Verlag beider Cartoonisten nutzte diesen und auch den gleichen Tisch, so dass man anstehen, sich die Signatur abholen konnte, um dann sich gleich nochmals anzustellen für den nächsten.

Das hatte zur Folge, dass einige Zuspätkommer das Nachsehen hatten, zudem Verlagsmitarbeiter aufpassten, dass sich niemand in die Schlange hineindrängen konnte. Beide haben mir in den Büchern noch etwas reingezeichnet.

Nach einer letzten Runde ging es, bevor es dann zurück in das Bundeshauptdorf ging, auf dieser Fahrt habe ich beinahe mein Handy verloren, von der Messe runter. Insgesamt wurden es 27 Bücher, mehrere Autogramme, ein Interview und viele tolle Ideen für kommende Beiträge, davon abgesehen, dass meine Wunschliste wieder ins Unermessliche gewachsen ist. So soll das ja auch sein.

Ich habe viele tolle Eindrücke und auch schönes Feedback mitgenommen, die Treffen mit allen, die von euch da waren, waren so schön. Ich zehre davon die Tage und freue mich bereits auf das nächste Mal. Ob auf der Messe oder auch sonst.

Und nun versuche ich mich weiter zu sortieren. Wäsche, Bücherstapel, Programme, verwirrte Menschen. Ach nein, von euch ist ja keiner im Koffer gelandet. Oder doch?

Es folgen noch ein Messe-Fazit, sowie ein Interview und mehrere Rezensionen. Ihr dürft gespannt sein.

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Leipziger Buchmesse 2024: Das Messewochenende Weiterlesen »

Die Frankfurter Buchmesse 2023

Der Innenhof, die Aurora, der Frankfurter Messe. Blick auf die Hallen 3.0 und 3.1. (Quelle: Privatarchiv)

Im vergangenen Jahr stand die Buchmesse in Leipzig einige Wochen lang auf der Kippe und so hatte ich mich ziemlich schnell entschlossen, für beide Termine Urlaub zu nehmen, damit ich im schlechtesten Falle zumindest eine Buchmesse gehabt hätte. Sicher war ich mir nur, dass zumindest Frankfurt als Messe für den großen Lizenz- und Rechtehandel nicht gecancelt werden würde, Leipzig als Lesemesse für das Gefühl schon eher. Dass es anders kam und wieder zwei große Buchmessen stattfinden konnten, die eine mit einer vorausschauenden Verlegung in den April hinein, ist großartig. So habe ich beide Messen mitnehmen können. Die vergangene in Frankfurt war zudem für mich eine Premiere.

Angereist bin ich den Tag vor Messebeginn, was sich schon für Leipzig bewärt hat und hier ebenso gut funktionierte. Die Bahn war sogar pünktlich, was ja auch nicht immer selbstverständlich ist. So ging es entspannt zur Pension und ebenso gemütlich am nächsten Tage zum Messegelände, welches in den ersten zweieinhalb Tagen bereits für das Fachpublikum seine Tore geöffnet hatte. Erkenntnis zu Beginn, wer bisher nur die Leipziger Buchmesse gewohnt ist, ist mit dem Pendant in Frankfurt zunächst einmal heillos überfordert. Lange Gänge, sehr viele Hallen mit mehreren Etagen. So verteilten sich die deutschen Verlage beispielsweise auf die Hallen 3.0 und 3.1. Gut, dass ich einen Messeplan hatte und mir aufgeschrieben hatte, wo welche Veranstaltungen, die mich interessieren, stattfinden würden. Die Möglichkeit einer App gab es auch, welche ich sehr gut strukturiert finde, aber da ich meinem alten Smartphone, der Leistunsgfähigkeit des WLAN auf dem Messegelände nicht über den Weg traue, hatte ich mir vorab Notizen gemacht. Trotzdem habe ich natürlich anfangs immer wieder auf den Plan schauen müssen. Wo bin ich und wo muss ich hin?

Sich zu verirren hat man aber in den ersten Tagen noch gekonnt. An jenen für Fachbesucher ist einfach noch nicht so viel los und so konnte man gut zwischend en Gängen und Hallen wandeln, was am Besucher-Wochenende so einfach nicht mehr möglich war. Bahne dir einmal einen Weg an den Schlangen von Strobel und anderer Autoren vorbei, zumal wenn alle großen Publikumsverlage auf einer Ebene platziert wurden, was wohl intern auch ein wenig für Unmut gesorgt hat.

Noch war aber nicht Wochenende, so dass ich nach und nach ganz entspannt an den Ständen schauen und mit Verlagsmitarbeitenden sprechen konnten, sofern diese einmal greifbar waren, was bei denen naturgemäß auch nicht oft der Fall ist, zumal wenn die Terminkalender, dies ist einfach in Frankfurt so, eng getaktet ist. Trotzdem kamen im Laufe der Tage wunderbare Gespräche zustande, vor allem an den Ständen kleiner unabhängiger und mittelgroßer Verlage, während es bei den größeren manchmal beiderseits nur für die Übergabe der Visitenkarte reichen musste. Das ist aber in Ordnung so und auch eingeplant, wenn auch sich einige nicht ganz so zugänglich zeigten, aus verschiedenen Gründen heraus. Vielleicht muss man sich auch einfach in solch eine Messe eingrooven. So ging es mir anfangs zumindest.

Auch während der Fachbesucher-Tage fanden bereits Lesungen statt, deren Aufzeichnung jetzt sicher in den Mediatheklen diverser Fernseh- und Rundfunksender, auf Youtube und bei diversen Zeitungen zu finden sein dürften. Davon habe ich einige mitnehmen können, so hat Tobias Lehmkuhl etwa sein Sachbuch „Der doppelte Erich – Kästner und das Dritte Reich“ vorstellen können oder Nilufar Karkhiran Khozani ihren Roman „Terafik“. Im Verlauf der Tage gab es noch mehr Lesungen und Gesprächsrunden, denen ich lauschen konnte, etwa Deborah Feldman mit ihrem Buch „Judenfetisch“ oder „Meine Mutter hätte es Krieg genannt“. So heißt das Sachbuch von Tochter Vera über ihre Mutter Anna Politkowskaja.

Dazwischen Autoren und Autorinnen wie Ewald Frie, der vor kurzem den Deutschen Sachbuchpreis erhalten hatte oder Tonio Schachinger mit seinem Roman „Echtzeithalter“, welcher mit dem Deutschen Buchpreis 2023 ausgezeichnet wurde, aber auch Autoren wie Andrej Karkow, Joachim B. Schmidt oder Isabel Schayani waren zugegen, mit Themen und Werken, die in der einen oder anderen Form hier noch auftauchen werden. Überhaupt dominierten für mich einzelne Länderschwerpunkte, wie man sich halt Lesungen und Gesprächsrunden vorher heraussucht, wenn man nicht nur ohne Plan durch die Hallen schlendern möchte. Eine dieser war dem Gastland vorbehalten, welches sich mit der dichtesten Dichte an Dichtern rühmt. Slowenien. Zumindest kurz hatte ich Zeit, mir deren schön gestaltete Räumlichkeiten auch anzusehen.

Egal ob jetzt Frankfurt oder, wie sonst immer Leipzig, solche Buchmessen nutze ich gerne zur Ideensammlung. Dabei hilft sicherlich auch die eine oder andere Veranstaltung, sei es am Stand des Karl Rauch Verlags, der dieses Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, bei Mirabilis oder auch bei den ganz großen, die zu Blogger-Empfängen geladen hatten, wie etwa S. Fischer, Kiepenheuer & Witsch zusammen mit Diogenes oder auch der Sachbuchverlag Dorling Kindersley. Der weiß nicht nur wunderschöne und informative Lexika herauszugeben, sondern auch giftblaue Cocktails zu servieren.

Ab Freitagnachmittag wurde es dann voll. Voller. Am Vollsten. Und das blieb dann auch so die restliche Zeit, als auch endlich das Lesepublikum in die Hallen gelassen wurde. An großen Publikumsverlagen war dann schlicht und einfach sehr schnell ein Vorbeikommen nicht mehr möglich, zumal wenn noch Signierstunden an den Ständen durchgeführt wurden. Da darf mann dann schon fragen, warum zumindest für die deutschsprachigen Verlage nicht noch eine zusätzliche Halle geplant wurde. Das hätte vielleicht schon ausgereicht. Für einige Autor:innen gab es ja zudem einen extra platzierten Signierbereich, für den man sich ein Zeitslot buchen konnte.

Kein Durchkommen mehr an den Besuchertagen. (Quelle: Privatarchiv)

Das setzt zwar einerseits voraus, dass die Verlage das auch kommunizieren, dass es einen solchen braucht, andererseits jene, die ein Zeitfenster ergattern konnten, mussten so auch nicht ewig und drei Tage Schlange stehen. Zu diesem Zeitpunkt selbst war natürlich kein Zeitslot mehr zu bekommen. Ein kleiner Junge hatte dennoch Glück und erwischte die Autorin seines Buchs, direkt nach der Signierstunde am Ausgang des Bereichs. Ich konnte mein Buch einer netten Dame übergeben, die ein Ticket zuvor ergattert hatte und so dies für mich signieren lassen konnte. So habe ich jetzt ein Autogramm von MinaLima. Und wenn die Messe dann so endet, mit der Erkenntnis, dass es immernoch, in all dem Trubel der so um einen herum passiert, gute Menschen gibt, ist das doch eine schöne Erkenntnis abseits dort durchaus ernst diskutierter Themen.

Für mich ziehe ich ein insgesamt doch positives Fazit von der Messe, nicht nur wegen der interessant zu verfolgenden Lesungen und Gespräche, trotz ein paar irritierender Gesprächswechsel. Die meisten waren großartig. Viele Menschen durfte ich kennenlernen, wieder treffen und mich austauschen, ebenso zahlreiche Ideen für kleine und größere Projekte sammeln, so dass ich nicht ausschließen möchte, künftig neben Leipzig regulär auch Frankfurt erneut zu besuchen. Wenn es die Unterkunftspreise zulassen. Dann aber vielleicht nur an den Fachbesuchertagen. Die Besuchertage kollidieren, meinem Gefühl nach, mit dem Konzept und der daraus folgenden Planung der Messe. Und das wird dann sehr schnell einfach nur noch viel zu viel.

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Die Frankfurter Buchmesse 2023 Weiterlesen »

Die Leipziger Buchmesse 2022

Ab heute, 14. Dezember (Dienstag), startet der Vorverkauf für die Messe-Tickets.

Der ist diesmal besonders wichtig, denn es gibt keine Tageskassen und die Besucherzahl ist nach wie vor begrenzt. 25.000 Messe-Besucher pro Tag sind erlaubt. Ihr müsst daher für jeden Tag ein einzelnes Ticket kaufen und eure Daten angeben, da es auch um Kontaktverfolgung geht.

Ist die Zahl erreicht, gibt es für den Tag keine Tickets mehr zu kaufen.

Die Tickets sind personalisiert und gelten gleichzeitig als MDV-Ticket, sprich als Fahrkarte von und zum Messegelände bzw. zu den Veranstaltungen.

Tickets können hier gekauft werden.

Aktuell gilt in Sachsen die 2G-Regel, man muss genesen oder geimpft sein und dies nachweisen können. Bei Senkung der Fallzahlen gilt wieder 3G.

Übersicht über die Testzentren in Leipzig findet ihr hier, das Hygienekonzept der Messe hier.

Alle Angaben sind den Seiten der Leipziger Messe entnommen.
Wir sehen uns, diesmal hoffentlich wirklich, auf der Leipziger Buchmesse vom 17.-20. März 2022.

Euer findo.

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Georgiens erste Republik – 1918-1921. Geschichte. Literatur. Kunst.

Vom 24.-27. Juni 2021 findet, veranstaltet vom Writers‘ Hous of Georgia, in Kooperation mit dem Lettretage und dem Unesco-Project – Tiblisi World Book Capital 2021, ein Festival für Kunst, Literatur und Kultur statt. Gewidmet ist dies der ersten demokratischen Republik Georgiens von 1918-1921, dem 100. Jahrestag der sowjetischen Besatzung und dem 30. Jahrestag zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit Georgiens 1991. Viel zu feiern, also. Auch zahlreiche Autoren nehmen an diesen vier Tagen daran teil.

Neben Musikbeiträgen und Einblicken in die georgische Küche wird es unterschiedliche Beiträge auch von vielen Schriftstellern geben, auf Deutsch und Georgisch, von u.a.
Nino Haratischwili, Aka Morchiladze, Anna Kordsaia-Samadaschwili, Abo Iashagashvili, Tamta Melashvili, Salome Benidze, Merab Ninidze, Kristiane Lichtenfeld, Katja Petrowskaja, Kat Menschik, Stephan Wackwitz, Zaal Andronikashvili, Lasha Bakradze, Cornelia Zetzsche, Doris Akrap und Tilman Spreckelsen.

Sprachen: Deutsch und Georgisch

Was könnt ihr erwarten?:
Beiträge über die Kultur, Geschichte, Politik, Kunst und Literatur aus dem Georgien von 1918-1921, Diskussionen über Wendezeiten, dem Erbe von Stalins Säuberungen und der Sowjetzeit sollen zur Sprache kommen, außerdem die Wahrnehmung und die Rolle der Frau seit der ersten Republik Georgiens.

Wo könnt ihr das Programm einsehen?: Hier klicken.

Wie könnt ihr die Diskussionsbeiträge verfolgen? Wo findet ihr den Stream?:
Alle Gespräche werden auf der Facebook-Seite des Literaturhauses Lettrétage live gestreamt. Hier klicken.

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Leipzig liest extra 2021: So war die Ersatz-Buchmesse

Nachdem pandemiebedingt die Leipziger Buchmesse zuerst verschoben und dann ausfallen musste, fand sie nun an zum dafür vorgesehenen Zeitpunkt in kleineren Rahmen statt. Ganz wenige Veranstaltungen mit Publikum, die meisten Präsentationen und Diskussionen online, per Stream und zum späteren Schauen nochmals abrufbar, von den üblichen Verdächtigen der Öffentlich-Rechtlichen, Verlagen und AutorInnen.

Ein Format, welches sich auch für künftige Buchmessen als Ergänzung denken lässt. Natürlich kann das eine physische Buchmesse nicht vollständig ersetzen, aber die Wahl zu haben, noch mehr als bei den vergangenen Messen und bei dieser, ist schon etwas Wunderbares.

So können auch diejenigen, die kein bezahlbares Hotelzimmer finden, an der Buchmesse teilnehmen, ebenso jene, die sich nicht gerne unter Menschenmassen begeben oder irgendwie eingeschränkt sind. Von dieser Warte aus wäre zu wünschen, das ausgebaut wird, was die letzten Jahre so nebenher lief und dieses Jahr allen Literaturbegeisterten ein wenig Messe-Atmosphäre beschafft hat.

Im Rahmen des diesjährigen, so genannten „Leipzig liest extra“ gab es, neben der Verleihung der hiesigen Literaturpreise, zahlreiche Veranstaltungen und Diskussionen (allesamt online oder per Stream), die sicher nicht nur meine Wunschliste haben, wachsen lassen. Diese und Anregungen in diversen Gesprächen werden die kommenden Wochen bestimmen, nebst den ohnehin schon angefragten Werken, auf die ich mich schon freue, sie hier zu präsentieren.

Bleibt zu hoffen, dass sie sich dann auch genau so gut lesen lassen. Natürlich lässt sich auch das nicht immer vermeiden, zumal der Eindruck von einer direkten Messe fehlt, wo man mal eben schnell durch das Buch blättern kann. Für mich ist das ergiebiger als eine Leseprobe irgendwo online durchzusehen. Aber auch das wird sich zeigen.

Euer findo.

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Leipzig liest nicht – Erst 2022.

Mittlerweile reagiert die überwiegende Mehrheit nur noch mit einem Schulterzucken und tiefen Seufzer, wie es eine Tageszeitung auszudrücken wusste, wenn mal wieder eine Groß-Veranstaltung abgesagt werden muss. So setzt es sich fort, was im letzten Jahr begann, die zunächst auf Mai diesen Jahres verlegte Leipziger Buchmesse findet nicht statt. Unkalkulierbar sind die Risiken, zu groß die Unsicherheiten noch. Verständlich, dennoch schmerzlich. Die Verantwortlichen hoffen auf das nächste Jahr. Wir LeserInnen auch. Was bleibt uns anderes übrig, als dieser kleine Funken Hoffnung, auf eine bessere Zeit, in der es wieder möglich sein wird, sich auch physisch zu treffen und auszutauschen.

Immerhin, es soll eine Art Ersatz online geben, verschiedene Verlage werden etwas planen, sicherlich einige Autoren und Autorinnen auch. Vieles wird auf Blogs und in den sozialen Medien passieren. Haltet also die Augen auf, auf Twitter beispielsweise oder Instagram. Der Hashtag #buecherhamstern, unter dem letztes Jahr unabhängige Verlage und Schreibende ihren Werken Aufmerksamkeit verschaffen konnten, wird sicher wieder reaktiviert werden. Auch ich möchte mich beteiligen, Beiträge beisteuern und mir etwas überlegen. Statt Messe.

Was das sein wird, weiß ich noch nicht, werde darüber rechtzeitig schreiben. Wer Ideen hat, immer her damit.

Kopf hoch, ihr Lieben. Wir stehen das gemeinsam durch. Vielleicht können wir uns alle, ich hoffe es sehr, 2022 wieder treffen. Dann wieder in Leipzig. Immerhin wäre es eine Schnapszahl.

Soll ja Glück bringen.

Euer findo.

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