Sebastian Fitzek

Leipziger Buchmesse 2023: Leipzig liest wieder

Vor den pandemiebedingten Ausfällen hat mich der Messe-Blues immer im Nachgang erwischt. Dieses Mal komme ich regelrecht euphorisch zurück, nachdem ich viele sehr besondere und erfrischende Eindrücke gesammelt, viele Gesichter zum ersten Mal nach drei Jahre bedingtem Ausfall, zudem im etwas kürzeren Ausfall, viele Mitglieder eines bestimmten Literaturforums (buechertreff.de) wieder treffen und zahlreiche Blog- und auch sonstigen Ideen sammeln konnte.  So ging es vielen.

Die rot verkleidete Treppe mit dem obligatorischen Buchmesse-Logo dürfte ein beliebtes Fotomotiv diesmal gewesen sein. (Foto: Privat-Archiv)

Einmal vorausgeschickt, die Verantwortlichen zählten 274.000 Besucher, was nur 12.000 Menschen weniger gewesen sind als im Jahr vor der Pandemie, dies bei nur etwas weniger Ausstellern und Lesungen, die sich nicht nur auf dem Gelände der Leipziger Messe, sondern auch wieder in der Innenstadt und auf der neu hinzugekommenen Klimabuchmesse verteilten, die im Studentenviertel Connewitz stattfand. Die Leipziger und alle anderen natürlich auch haben sich ihre Messe zurückerobert. Das konnte man schon am Donnerstag sehen.

Angereist bin ich einen Tag vorher. Gut vorbereitet, der Zug war pünktlich, meine ersten Online-Termine, ich hatte diesmal viel Blogger-Zeug geplant, fielen aus, so dass ich die Zeit nutzen und mich mit den ersten ebenfalls an diesem Tag eingetroffenen Buechertrefflern, nun ja, treffen konnte. Es war wirklich schön, auch wenn das für mich natürlich an den Grundfesten meiner Planungen gerüttelt hatte. Aber man soll ja seine Chancen durchaus nutzen. 

In jedem Fall war es das Richtige, um sich gemeinsam auf die kommenden Tage einzustimmen, von denen wir uns natürlich vorab gefragt haben, wie werden sie sein? Werden wirklich viele Menschen kommen? Werden wir durch leere Halle schlendern oder wird doch etwas Betrieb die Messe beleben? 

Ja, der tat es. Gleich am ersten Messetag kam ich, der sich wieder ziemlich nah dran einquartiert hatte, nicht in die erste Tram, aber in die zweite, um ins Pressezentrum zu gehen und dort die Garderobe abzulegen, einen Kaffee zu trinken. So beginnt für mich immer die Leipziger Messe. Das Pressezentrum füllte sich schnell, eine mir bekannte Literaturagentin habe ich auch getroffen und ich kam mit einem ZDF-Menschen ins Gespräch. Das ist das, was für mich Messe ausmacht, dass man eben auch von anderen Seiten Einblicke bekommt.

Draußen hat sich derweil der Vorplatz gefüllt, die Glashalle ebenso und dann endlich wurden auch schon die Messehallen geöffnet, die sich schnell belebten. Was war neu? Gänge von der Glashalle zu den eigentlichen Messehallen waren klarer aufgeteilt, die Hallen ebenso durch ein neues Konzept, welches man erst einmal verinnerlichen musste, genau so, wie zu realisieren, dass dies nun wieder eine reguläre Messe ist. Nur, wie macht man die? 

Volle Hallen nach drei Jahren Pause. (Foto: Privat-Archiv)

Die ersten drei Stunden haben sich etwas merkwürdig angefühlt. Wie wir abends festgestellt haben, ging es uns allen so. Eine Weile hat es also doch gebraucht, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Das ging aber dann wieder und für mich hieß das einen ersten Messerundgang zu verschiedenen Verlagsständen. Diese hatte ich mir vorher nptiert, aber natürlich noch zahlreiche andere mehr im Laufe der Tage entdeckt. Dafür ist eben Messe gut. Es gibt Verlage, von denen erfährt man eben nur so.

Die Gespräche an den Ständen empfand ich alle als freundlich, interessiert, was sich über die Tage fortsetzen sollte. Die Trennung zwischen althergebrachten Feuilleton und Blogs/Social Media/Booktube gibt es so wie vor ein paar Jahren noch in diesem Sinne nicht mehr, zumal manch kleiner Verlag nur durch die Aufmerksamkeit letzterer in den vergangenen Jahren überleben konnte. Das empfinde ich als angenehmen Wandel, mal so aus Bloggersicht heraus geschrieben. Am Ende können ja beide Seiten im Prinzip nur dabei gewinnen.

Mein Autoren-Interview mit Frank Vorpahl (“Aufbruch im Licht der Sterne“) fand als einer meiner ersten Termine gleich am Donnerstag statt. Ein sehr sympathischer und uinteressierter Mensch, der bei der Beantwortung meiner Fragen andere gleich vorweg genommen hat. Das hat es mir in der Interview-Situation durchaus leicht gemacht, aber ich fürchte mich schon vor der Aufbereitung. Ihr und andere sollen ja nicht nur Blocktext zu lesen bekommen. 

Weiter ging es dann zu einer Lesung mit Uwe Neumahr, der mir sein Buch “Nürnberg 46 – Das Schloss der Schriftsteller” im Anschluss signierte, sowie zu einer Bloggerveransdtaltung mit Sebastian Hotz (El Hotzo), der über sein Buch “Mindset“, viel mehr darum herum gesprochen hat. Ein sehr witziger Mensch ist das schon, nur weiß ich eigentlich immer noch nicht so richtig, worum es in diesem Roman eigentlich geht. Nun ja, man kann nicht alles haben.

Der Tag endete auf dem Messegelände mit einer Programm-Vorstellung bei Rowohlt, aus der ich sicher das eine oder andere euch künftig vorstellen werde. Nur ein Rezensionsexemplar habe ich mir gleich mitgenommen. Peter Urbans “On Air“, ich bin in jedem Fall gespannt. Im Anschluss habe ich noch ein paar Fotos allgemein in den Hallen geschossen, wie am frühen Morgen auch, z. B. von der Messetreppe, die dieses Jahr ein beliebtes Motiv gewesen sein dürfte. Ohne konnte man es ja zumindest am ersten Tag kaum glauben, dass wirklich wieder Messe ist. Den Abend habe ich dann zusammen mit Freunden im Pinguin (hießige Eisdiele, wo man aber auch wunderbar warm essen kann) und im Irish-Pub ausklingen lassen. Mein Kopf wusste davon jedenfalls im Anschluss zu erzählen. 

Am Freitag ging es weiter mit der Vorstellung des Gastlandes Slowenien der nächsten Frankfurter Messe, wofür ich mich bisher sehr ungünstig einquartiert habe, wie ein Frankfurt-Kennner am Vorabend klar gemacht hatte. Das muss ich in jedem Fall nochmal überdenken. Slowenien wird es auf der Frankfurter Buchmesse 2024 sein, wozu einige Reden gehalten wurden. In ähnlich vollen Hallen.

Da war im Prinzip schon klar, dass sich die Leipziger Veranstalter ziemlich verschätzt hatten. Man ist ja ursprünglich von einer Anzahl von Besuchern ausgegangen, die 60 Prozent der Besucherzahl von 2019 entsprochen hätte. Aus den Gesprächen mit Verlagsmitarbeitern, durch die Bank weg, von groß bis klein, ergab sich ein derart positiver Vibe, auch der Buchverkauf an den Ständen verlief offenbar sehr gut in diesen Tagen.

Danach traf ich eine Literaturagentin, die mich zu verschiedenen kleineren Verlagsständen führte. Dort hielt man sich eben darum mit Rezensionsexemplaren sehr zurück. Natürlich, man wollte ja verkaufen, wenn es schon mal so gut läuft. Das ist verständlich gewesen. Im Nachhinein bin ich auch froh darüber. Es wurden mit Rezensionsexemplaren und dazu gekauften Büchern am Ende übrigens 21 Bücher, die nun bei mir aufgestapelt liegen und dazu diverse Vorschauen und Messedevotionalien. Gelobt sei der zweite kleine Handkoffer.

Darum ging es mir nicht hauptsächlich, wobei es natürlich die Blog-Planung vorwegnimmt, eher um solche Sachen wie um eine Signatur von Sasha Filipenko. Dessen Verlag Diogenes war nicht selbst mit einem eigenen Stand vertreten (Ob die sich jetzt ärgern?), sondern nur im Rahmen des Schweizer Gemeinschaftsstandes.

Er selbst war aber da und hat natürlich die Bücher signiert und sich ehrlich über all die Interessierten gefreut, die sich um ihn herum getummelt haben. Danach ein Treffen mit dem Mitteldeutschen Verlag, die sich ebenso wie andere über viel Andrang an ihrem Stand freuen konnte, zuletzt dann eine Lesung über “Grenzschicksale – Als das grüne Band noch grau war”. Auch das war durchaus interessant.

Nach nur wenigen Stunden Schlaf, der Abend vorher im Pinguin, später Pub, endete, nun ja, spät, ging es am nächsten Tag nach einem ausgiebigen Bloggerfrühstück mit dem S. Fischer Verlag (Das klingt so, als würde ich die ganze Zeit nur essen und trinken, aber dem ist nicht so. Wirklich nicht.) mit integrierter Programmvorstellung und einer Spontanidee für Frankfurt ging es zum C. H. Beck Verlag, wo ich ebenfalls zum ersten Mal das Gesicht hinter der E-Mail-Adresse sehen durfte.

Im Anschluss zu kleineren Verlagen und schließlich ins ARD-Forum zu einem Gespräch von Sebastian Fitzek. Für sein neues Buch “Elternabend” hatte ich am Sonntag versucht, die Signierstunde zu besuchen, bei dem dortigen Andrang aber keine Chance gehabt.

Sebastian Fitzek im Interview im ARD-Forum (Foto: Privat-Archiv)

Danach habe ich meinen Messetag beendet, um auf dem Gespräch zwischen Giovanni di Lorenzo und Angela Merkel beizuwohnen. Dafür hatte ich eines von zwei letzten Tickets damals noch im Online-Verkauf bekommen. Die Veranstaltung selbst muss innerhalb von zwei Tagen ausverkauft gewesen sein. Vor dem Schauspielhaus, wo das stattfand, stand dann auch schon eine lange Schlange Wartender, ebenso wie Leute mit Pappschild, die noch ein Ticket kaufen wollten. Wie auf einem Konzert war das. Ging natürlich nicht.

Nach kurzer Sicherheitskontrolle und dem Einlass in den Saal ging es los. Man kann von Merkels Politik und Entscheidungen halten, was man will, aber sie kann ironisch, witzig sein und di Lorenzo ist jetzt aber auch kein Journalist, der bei Ausweichversuchen locker lässt.

Angela Merkel beim Signieren. (Foto: Privat-Archiv)

In sofern habe ich eine interessante, wenn auch natürlich nicht alles beantwortende Diskussion erlebt. Die könnt ihr übrigens auf der Seite der Zeit und sicher auch in den ÖR-Mediatheken nachverfolgen, wenn ihr mögt. Signiert hat sie ihr Buch “Was also ist mein Land?“, in dem drei exemplarische Reden von ihr versammelt sind, danach auch.

Der letzte Messetag begann wieder mit Rundgängen. So viel Schritte laufe ich sonst nicht, der Veranstaltung “Druckfrisch” mit Denis Scheck und im Anschluss mit einem vereinbarten Treffen mit dtv. Auch hier gab es einen Einblick ins künftige Programm. So viel sei schon mal verraten, es werden wieder ganz tolle Bücher erscheinen. Nach einem letzten Rundgang, habe ich meine erste reguläre Messe nach drei Jahren dann ausklingen lassen. Mit schweren Gepäck. Mitgekommen sind:

– unzählige Bücher

– diverse Vorschauen

– interessante Gespräche und Kontakte

– die Erkenntnis, wie viel eigentlich in einem Koffer passt (und was danach nicht)

Es hat mich gefreut, vor allem euch wieder einmal zu sehen und gemeinsam Messeluft aufzunehmen, dazu diverse Aperol (nicht nur, glaube ich). Ein paar tolle Tage waren es. Natürlich gab es auch im Nachgang wieder die Artikel von wegen der Relevanz zweier Messen oder aber die, die das Nebeneinander von Cosplay und Buchmesse kritisierten, aber auch das gehört ja irgendwie zum Messe-Feeling mit dazu. Ich freue mich aufs nächste Jahr.

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Kurzblick: Thriller goes Graphic Novel – Frank Schmolke und Sebastian Fitzeks “Der Augensammler”

Von den einen Kritiker werden die Bücher dieses Autoren regelmäßig in die Tonne gekloppt, für mich waren sie der Zugang zu einem Genre, welches ich vorher nicht einmal mit der Kneifzange angefasst hätte. Davor gab es für mich nur entweder Romane und Erzählungen oder Sachbücher. Krimis und Thriller kamen erst mit den Büchern von Sebastian Fitzek hinzu und werden heute von mir sehr gerne und regelmäßig gelesen. Begonnen hat es bei mir mit seinem Werk “Das Kind”, welches ich lesen wollte, bevor der gleichnamige Kinofilm zu sehen war, der als nettes Gimmick einen Abspann mit einer Länge jenseits von Gut und Böse hatte, da sich in einer Aktion Fans dort haben eintragen lassen können und so ist dann auch mein Name dort zu finden.

Es hatte dann auch keinen anderen Grund, bis zum Ende dieses Abspanns im Kino sitzen zu bleiben, für einen Film, den man ansonsten das Low Budget Label ansieht, wenn auch mit Christian Traeumer damals ein hervorragender Kinderdarsteller gefunden wurde. Mittlerweile funktioniet das Gesamtpaket Fitzek, Gott sei Dank, nicht nur zwischen den Buchdenkeln, sondern auch auf der Leinwand. Die danach erschienenen Verfilmungen waren insgesamt stimmiger und haben bisher viel besser funktioniert. Das Buch, der Thriller “Das Kind”, ist dennoch sehr lesenswert.

Da Sebastian Fitzek jedoch sehr umtriebig ist und für viele Ideen offen, ist man nun den nächsten Schritt gegangen und hat nun einen anderen, ebenfalls sehr spannenden Thriller einmal grafisch umgesetzt. Der Zeichner Frank Schmolke zeichnete in düsteren Farben die Geschichte des Augensammlers nach, der Frau und Kind verschwinden lässt, das Boulevard in Aufruhr versetzt und mit seinen Ultimaten Berlin in Atem hält. Und den Ex-Polizisten Alexander Zorbach, der zusammen mit Alina Gregoriev, einer blinden Physiotherapeutin, im Gegensatz zur Polizei, die einzige brauchbare Fährte hat. Doch Zorbach, nun als Polizeireporter tätig, steckt da bereits tiefer drin, als ihm lieb ist.

Berlin, der Schauplatz vieler Geschichten von Sebastian Fitzek. (@Splitter-Verlag)

Mehr möchte und kann ich von der Handlung nicht verraten, auch wenn ich gerne mehr erzählen würde. Über den Zeichenstil von Frank Schmolke, der die Geschichte sowohl von den Farbtönen als auch von den Bildern her interessant umgesetzt hat, lässt sich dafür um so mehr sprechen. Vergleichsweise farbenfroh hat der Zeichner den Auftakt von Fitzeks Geschichte umgesetzt, wenn auch schon auf den ersten Seiten starke Kontraste wirken. Die Bilder, die beim Lesen des Thrillers im Kopf hängen bleiben, und es ist hier auch schon ein wenig her, dass ich das “Original” gelesen habe, wurden hier umgesetzt. Jede Szene hat ihren eigenen “Grundton” und ganz düster ist hier fast grau-schwarz. Wer also die Graphic Novel sich abends zu Gemüte führen sollte, müsste einmal für ausreichende Beleuchtung sorgen, sonst könnte das für die Augen vielleicht etwas zu anstrengend wirken.

Einige Figuren habe ich mir etwas anders vorgestellt, als sie in der Vorstellung von Frank Schmolke existieren. Es ist jedoch so, dass ich mit dieser ganz gut leben kann. Da trifft es sich dann auch, dass sowohl Sebastian Fitzek diese Geschichte weiter geschrieben hat, als auch Frank Schmolke am Ende durchaus das Fernglas (dieser Ausdruck ist jetzt bewusst gewählt) für eine Fortsetzung als Graphic Novel offen lässt. Das wäre zumindest mein Wunsch.

Zuletzt, hat es denn funktioniert, einen Thriller als Graphic Novel zu adaptieren? Ein klares -Ja- von mir. Über die hervorragende Farb-, Papier- und Bindungsqualitä des Splitter-Verlags brauchen wir auch nicht zu sprechen. Die ist gegeben. Aufpassen sollte man dennoch, zumindest wer die limitierte und durchnummerierte Ausgabe haben möchte. Die ist auf 1000 Exemplare beschränkt enthält Zusatzmaterial und einen exklusiven Kunstdruck von Frank Schmolke und zum Zeitpunkt dieses Beitrages verlagsvergriffen. Die “einfache” Ausgabe, unten verlinkt, sollte aber inzwischen zu haben sein, wenn sie auch in meiner Stammbuchhandlung ebenfalls verspätet angeliefert wurde. Für Thriller-Fans, aber auch sonst, einen Blick wert. Oder auch zwei. Mit den Augen, die man so hat.

Sebastian Fitzek:

Sebastian David Fitzek wurde 1971 in Berlin geboren und ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Er arbeitet in der Programmdirektion eines Berliner Radiosenders und studierte Jura bis zum ersten Staatsexamen. Er promovierte in Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen Deutschlands. 2006 erschien sein erster Psychothriller “Die Therapie”, welches promt ein Bestseller wurde und als bestes Krimi-Debüt für den Friedrich-Klauser-Preis nominiert wurde. 2012 wurde sein Roman “Das Kind” verfilmt. Merkmale seiner Bücher sind bestimmte Gimmicks zu seinen Büchern, wie wieder auftauchende Personen oder Extras in Form von Links oder Videos, auch sucht er Wege abseits der üblichen Wasserglas-Lesungen. 2016 feierte Fitzek zehnjähriges Autorenjubiläum. Seine Bücher werden für’s Theater adaptiert, eine weitere Verfilmung ist in Arbeit. Fitzek wird in 24 Sprachen übersetzt.

Frank Schmolke:

Frank Schmolke wurde 1967 in München geboren und ist ein deutscher Illustrator, Maler und Comic-Zeichner. 1994 begann er als Zeichner in einer Agentur zu arbeiten, seit 1999 ist er freiberuflich tätig. Schmolke ist Mitbegründer der Münchner Comicmagazine Tentakel und Comicaze und publizierte in seinem eigenen Verlag “Edition Spaceboy” seit 1994 eigene Comics, arbeitet zudem zusätzlich für verschiedene andere Verlage und u. A. im Bereich 3D-Animationsfilm. 2019 wurde er mit den Rudolph-Dierks-Award ausgezeichnet.

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Sebastian Fitzek: Der Heimweg

Der Heimweg Book Cover
Der Heimweg Sebastian Fitzek Droemer Knaur Erschienen am: 21.10.2020 Seiten: 400 ISBN: 978-3-426-28155-0

Inhalt:

Wer das Datum seines Todes kennt, hat mit dem Sterben schon begonnen…

Samstag, kurz vor Mitternacht. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon, ein Service für Frauen, die nachts auf ihrem Heimweg Angst bekommen und eine beruhigende Stimme brauchen. So wie Klara. Die junge Frau glaubt, von einem Psychopathen verfolgt zu werden, der vor Wochen mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! Und dieser Tag bricht gerade an… (Klappentext)

Rezension:

Für seinen Freund übernimmt er die Schicht am Begleittelefon, einen ehrenamtlichen Service für Frauen, um diesen mit beruhigender Stimme Sicherheit auf ihrem Heimweg zu geben. Geübt, mit ruhiger Stimme, spricht Jules ihnen Mut zu. Seine Mission, ihnen Sicherheit zu geben. Komme, was da wolle. Mit diesem Anruf jedoch hat er nicht gerechnet und so gerät Jules zusammen mit Klara, die ihrem Leben anfangs selbst ein Ende setzen möchte, um den zuvor zu kommen, der ihr eine schreckliche Frist gesetzt hatte, in ein grausames Verwirrspiel.

Deutschlands meist gelesener Autor für Psychothriller nimmt wieder einmal eine Gegebenheit aus der realen Welt zum Anlass, um dieses mit den tiefsten menschlichen Abgründen zu verweben, die man sich nur denken kann. In kurzweiligen Kapiteln und stetig steigender Spannungslinie hat er eine Geschichte um eine real existierende Hotline geschrieben, die chaotischer nicht sein könnte.

Aus wechselnden Perspektiven wird “Der Heimweg” erzählt, wobei beide Protagonisten ihre dunklen Seiten aufweisen, die nach und nach aufgedeckt werden, und die Lesenden förmlich dazu einladen, das aufgegebene Rätsel zu lösen. Zugänglich werden beide Figuren nicht wirklich zugänglich, zudem der Titel nur im übertragenen Sinne zu lesen ist und der Klappentext einmal mehr so viel wie wenig mit dem eigentlichen Inhalt zu tun hat.

Wer Fitzeks Erzählstil kennt, weiß jedoch, worauf man sich einlässt, rät mit, um am Ende doch noch überrascht zu werden. Sebastian Fitzek schreibt eben Unterhaltungsliteratur, ohne Ziel, Kriminalität realitätsnah abzubilden. Wer sich das wünscht, kann getrost jeden zweiten Krimi im Fernsehen und in Papierform für sich streichen.

Davon abgesehen ist die nervenzerrende Spannung dieses Werkes nichts für zarte Gemüter. Phasenweise ist die erzählte Geschichte brutal. Der deutsche Psychothriller-Autor nähert sich da sehr manchen britischen oder amerikanischen Kollegen an, wenn auch nicht ganz so absurd wie etwa Cody McFadyen, der kaum lesbar ist.

Hier bekommt Fitzek immer wieder die Kurve, auch wenn es dieses eine Mal hart an der Grenze ist und er immer wieder eine Zehe drüber setzt. Der Autor hat einmal gesagt, dass, um so schöner die Umgebung ist, in der er schreibt, um so erschreckender werden seine Geschichten. Fitzek hatte offenbar viel Zeit, sich eine entsprechende Schreibumgebung hierfür zu schaffen.

So fügt sich das Werk nahtlos in die Reihe der bisher geschriebenen ein und beweist einmal mehr, weshalb der Autor in schöner regelmäßig weiter oben auf den Büchertischen landet. Die Hotline existiert derweil in der Realität und ist anders als in der Geschichte ansonsten für jedem verfügbar, der sie benötigt.

In diesem Sinne darauf aufmerksam und den Service etwas bekannter zu machen, ist ja auch mal ganz schön, zumal Sebastian Fitzek durchaus viele Menschen erreicht. Schön ist auch, wer aufmerksam liest, entdeckt zudem einen Protagonisten in einer Erwähnung, aus einem der anderen Bücher.

Und wenn dies das Werk schafft, ist mit einer grausamen Rätselgeschichte auch einmal etwas Gutes getan worden.

Das reale Heimwegtelefon ist übrigens nicht nur ein Service für Frauen, sondern für alle, die eine beruhigende Stimme auf ihrem Weg brauchen.

Hier klicken.

Autor:

Sebastian Fitzek wurde 1971 geboren und ist ein deutscher Schriftsteller. Mit seinem Debüt “Die Therapie” war er so gleich erfolgreich und so landet seit 2006 beinahe jedes seiner Bücher auf den Bestsellerlisten. Mehrerer seiner Romane wurden bereits verfilmt, zudem für die Theaterbühne adaptiert.

Im Jahr 2018 erhielt Fitzek den Europäischen Preis für Kriminalliteratur und war damit der erste deutsche Autor, der damit ausgezeichnet wurde. Zusammen mit anderen Autoren ging Fitzek bereits mehrere Kooperationen ein. Kennzeichen seiner Erstauflagen sind immer besondere Gimmicks, die seine Werke von anderen auf den Büchertischen abheben. Sebastian Fitzek lebt in Berlin.

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Leipzig liest und findo liest mit – Messetag 2 – 2019

Das letzte Jahr stand für mich und viele andere Blogger, auch für viele Booktuber, die Messe unter den Motto -Begegnungen-. Dieses Jahr eher unter den Motto -Zeit-. Das gilt widerum nur für mich, von anderen Menschen kann ich ja erst einmal schlecht sprechen, aber meinem Plan war es diesmal anzumerken.

Die Ruhe vor den Sturm. Bevor der große Andrang zum Messegelände kommt.

Viel Zeit für mich, für Standbesuche, Verlagsgespräche und überhaupt mehr Luft, um Lesungen anzusehen und Gesprächsrunden zu verfolgen, als im letzten Jahr. Insgesamt waren es trotzdem noch genug Termine, aber eben so, dass die Messe nicht in puren Stress ausartete und ich mich voll und ganz auch auf die Bücher konzentrieren konnte. So war mein Freitag in Leipzig dann auch überschau- und machbar.

Das erste Interview, welches ich mir an diesem Tag angehört hatte, ist eines, welches für mich inzwischen zu einem Muss auf der Buchmesse gehört. Nämlich eines mit Sebastian Fitzek, den ich selbst schon Fragen stellen durfte. In meinem Gespräch damals ging es damals um seinen Thriller “AchtNacht“.

Sebastian Fitzek “Fische, die auf Bäume klettern”

Sein neuestes Werk schlägt jedoch vollkommen aus dem sonst üblichen Schema und so ging es dann auch am Stand der ARD um “Fische, die auf Bäume klettern – Ein Kompass, für das große Abenteuer namens Leben“. Philosophisch die Frage, was man seinen Kindern auf den Weg geben soll oder kann, sicher amüsant und nachdenklich geschrieben, so ganz anders als sonst. Darauf freue ich mich ungemein, dies zu lesen. Natürlich musste das Buch gleich mit. Signiert hat Fitzek das Buch dann natürlich hinterher auch.

Danach ging es nach Österreich. Zumindest gefühlt. Der Verlag Kiepenheuer & Witsch hatte zum Bloggertreffen eingeladen und brachte die österreichische Autorin Vea Kaiser mit, die ihren neuen Roman “Rückwärtswalzer oder die Manen der Familie Prischinger” vorstellte. Bewirtet mit Wein und Keksen und noch vielen anderen guten Sachen, bei denen einem das Wasser im Munde zusammenläuft (so funktioniert Marketing) habe ich die bisher amüsanteste Messeveranstaltung seit Jahren erlebt.

Vea Kaiser “Rückwärtswalzer oder die Manen der Familie Prischinger”

Es wurde gelacht, geschmunzelt und viel geredet. Vor allem die Autorin selbst. Wer so begeistert erzählen kann, die Lektorin (aber nett) konnte sich vollkommen zurücklehnen, und ein Buch näher brachte, was ich mir so vielleicht nie gekauft hätte, der verdient Interesse. ich freue mich jedenfalls schon auf den Moment, wo ich dazu komme, den Roman zu lesen. Wenn das Buch so ist, wie die Vorstellung war, dann kann das nur etwas werden.

Entlassen wurden wir mit vielen Ideen, vollen Magen und guter Laune und so stürzte ich mich dann wieder ins Messe-Getümmel. Verlagsstände besuchen und ein ganz besonderes Projekt. In den letzten Jahren wurde die Messe immer politischer unhd auch immer mehr zu einem Ort der Konfrontation. Im Vorfeld gab es auch dieses Jahr wohl wieder die eine oder andere geplante Aktion gegen rechte Verlage, die leider auf der Messe vertreten waren, aber diesmal blieb alles weitgehend friedlich. Wenigstens das.

Man sollte aber auch einmal davon sprechen, dass durchaus dagegen gehalten wurde. Viele entsprechende Werke wurden vorgestellt und auf der Messe selbst war ein ganz besonderes Projekt vertreten. Ein Fotograf hat sich aufgemacht, um die Orte der Bücherverbrennungen aufzusuchen und den damaligen Zustand anhand von historischen Aufnahmen und heutigen Aussehen zu dokumentieren. Herausgekommen dabei ist eine interaktive Karte, die nach und nach erweitert wird.

Wer möchte, kann ja mal bei verbrannte-orte.de schauen. Hinterlegt werden sollen künftig eine Aufnahme des heutigen Ortes, ein historischer Zeitungsbericht oder ähnliches und ein historisches Foto, um zu zeigen, dass eben nicht nur in Berlin damals die Werke zahlreicher Autoren geächtet wurden. Am Stand war auch ein Regal mit einer Auswahl an Büchern eben jener Schriftsteller zu finden. Dieses Projekt wird sich lohnen, es weiter zu verfolgen.

Großer Andrang überall, auch am Stand des Gastlandes Tschechien.

Danach ging es wieder durch die Hallen, denn bis zu meinen nächsten Termin hatte ich genügend Luft. Schlecht für mein Geldbeutel, weil ich auf der Messe dann zum Bücherkauf neige. So war es gut, dass ich zum Abschluss ein Gespräch mit der netten Blogger-Betreuerin von diogenes hatte, die mir das neue Programm des Verlages intensiv näher brachte.

Ich finde diese, fast immer einheitlichen, Cover ja ganz hübsch, auch wenn ich selten etwas aus den Verlag lese. Trotzdem das Programm ja ganz vielfältig ist, gehört diogenes für mich in die Kategorie -das besondere Buch-. Mal sehen, was ich daraus in Zukunft für mich mitnehmen kann?

Zuletzt entführte mich die Autorin Constanze John nach Georgien und stellte ihren Reisebericht vor, den ich bereits rezensiert habe. Live zu erleben, wie begeistert ein Mensch von einer Reise berichtet, ist für mich jedoch etwas besonderes und so hing ich an ihren Lippen, wie der Rest des Publikums und das war zahlreich erschienen. Wohlgemerkt zu einem Termin, der außerhalb des Messegeländes am Rande der Innenstadt stattfand.

Constanze John
40 Tage Georgien
Seiten: 412
ISBN: 978-3-7701-8293-0
Verlag: mairdumont

Ich glaube, nicht der Verlag und auch die Autorin selbst haben mit so viel Andrang gerechnet. Am Schluss nahm sich Frau John noch die Zeit für meine Fragen, was ebenfalls zu einem interessanten Gespräch führte. Ob ich das als solches oder als Artikel dann hier einstelle, muss ich mir noch überlegen, Bin noch nicht dazu gekommen, das Interview auszuwerten. Ihr werdet das aber mitbekommen, wenn’s so weit ist. Versprochen.

Damit endete dann auch der zweite Messetag für mich.

Fortsetzung folgt…

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Sebastian Fitzek: Der Insasse

Der Insasse Book Cover
Der Insasse Sebastian Fitzek Droemer Erschienen am: 24.10.2018 Seiten: 378 ISBN: 978-3-426-21853-6

Inhalt:

Um die Wahrheit zu finden, muss er seinen Verstand verlieren. Der Insasse. Vor einem Jahr verschwand der kleine Max Berkhoff. Nur der täter weiß, was mit ihm geschah. Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und und schweigt. Max’ Vater bleibt nur ein Weg, um endlich Gewissheit zu haben. Er muss selbst zum Insassen werden. (Klappentext)

Rezension:
Vorweg, zählt eure Kinder noch einmal durch.

Es ist der wohl schrecklichste Zustand für Eltern, zu wissen, dass ihr Kind höchstwahrscheinlich nicht mehr am Leben ist und dennoch keine endgültige Gewissheit zu haben. Till Berkhoff lebt genau in einem solchen und will sich dieses Wissen verschaffen. Doch der, der ihm verraten könnte, was mit Max, seinem kleinen Sohn, geschehen ist, sitzt in der geschlossenen Abteilung einer Berliner Psychiatrie und schweigt.

Wie also mehr erfahren? Till Berkhoff fast einen geradezu absurden Plan. Er will sich in die Anstalt einschleußen lassen, was auch gelingt, um den Täter nahe zu sein. Kaum dort, laufen die Dinge aus den Ruder und Till ist in einem Verwirrspiel gefangen welches ihn um den Verstand bringt. Und dem Tod zu nahe.

So viel zur Geschichte, von der man auch gar nicht mehr verraten kann, ohne den Handlungssträngen vorweg zu greifen, die Deutschlands erfolgreichster Autor für Psychothriller wieder um eine interessante Idee herumwebt. Der Grundgedanke, eine Urangst von Eltern zu nehmen und daraus einen solchen Spannungsbogen zu entwickeln, kann man im Prinzip nur als genial bezeichnen, zumal in dieser Ausführung.

Der Autor spielt hier mit all den Facetten, die auch seine anderen Thriller zu Bestsellern werden ließen, greift hier jedoch noch mehr dort, wo es weh tut. Ein Wohlfühl-Buch ist dies nicht, eher ein Thriller, mit dem sich Sebastian Fitzek selbst übertrifft.

Nicht zahlreich ist das Figurenensemble, dafür gibt es um so mehr kurzweilige Kapitel mit kaum zu fassenden Cliffhangern, bei denen man in Gefahr läuft, als leser selbst irre zu werden. Wieder gibt es doppelte Böden und eine Auflösung, die total überrascht, ohne ins Verschwörungstechnische zu gleiten, was den einen oder anderen Leser bei jüngeren vorangegangenen Werken Fitzeks abgeschreckt haben mag.

Hier haben wir jedoch wieder einen mehr klassischen Psychothriller, in dem der Autor sich etwas traut und seinen Lesern auch etwas zutraut. Auch, wenn’s weiß Gott keine leicht verträgliche lektüre ist. Ein Pageturner ist es dennoch.

Die Ausarbeitung der Protagonisten ist gelungen und auch der kontinuierliche Spannungsaufbau hat es in sich. Selbst an der Auflösung habe ich, psychologisch nicht irgendwie vorgebildet oder so, kein Haar in der Suppe gefunden und war noch gegen Ende völlig ahnungslos.

Wie so oft bei Fitzek. Es gibt einfach Thriller, die funktionieren und Fitzeks Werke gehören für mich immer dazu. Dieses Mal jedoch noch mit einer Steigerung, die unter die Haut ging.

In einer Rezension zu einem Werk von Fitzek gehört es sich schon fast, die Danksagung nicht zu vergessen, denn was passiert, wenn man das tut, weiß der Autor aus eigener Erfahrung. Dieses Mal in der Form einer Kurzgeschiche, sozusagen als Bonus. Auch sehr lesenswert.

Hinzunehmend die haptische Gestaltung, die an eine Gummizelle erinnert, muss man auch den Verlag Respekt vor solch ein Ideenreichtum einräumen. Eben ein Thriller, der nicht spurlos am Leser vorrübergeht. In jeder Hinsicht. Man sollte sich nur fragen, ob man noch bei Verstand ist.

Autor:
Sebastian Fitzek wurde 1971 in Berlin geboren und ist ein deutscher Schriftsteller. Zunächst arbeitete er nach dem Jura-Studium, welches er bis zum ersten Staatsexamen verfolgte, als Chefredakteur und Programmdirektor verschiedener Radiostationen, bevor er 2006 seinen ersten Psychothriller “Die Therapie” veröffentlichte.

In mehreren Sprachen übersetzt avancierte Fitzek zu einem der meist gelesenen Psychothriller-Autoren, der den Europäischen Preis für Kriminalliteratur 2016/2017 erhielt. Einige seiner Werke wurden für das Theater adaptiert oder verfilmt. Seit 2013 engagiert er sich zudem ehrenamtlich als Schirmherr für den Verein -Das frühgeborene Kind-. Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.

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Sebastian Fitzek: Flugangst 7A

Flugangst 7A Book Cover
Flugangst 7A Sebastian Fitzek Droemer Knaur Erschienen am: 25.10.2017 Seiten: 394 ISBN: 978-3-426-19921-3

Inhalt:

Es gibt eine tödliche Waffe, die durch jede Kontrolle kommt. Jeder kann sie ungehindert an Bord eines Flugzeugs bringen.

Ein Nachtflug Buenos Aires – Berlin.

Ein seelisch labiler Passagier.

Und ein Psychiater, der diesen Passagier dazu bewegen soll, die Maschine zum Absturz zu bringen – sonst stirbt der einzige Mensch, den er liebt.

(Klappentext)

Rezension:
In einer schmalen Röhre in mehreren zehntausend Metern Höhe eingesperrt zu sein, gehört gewiss nicht zu den Lieblingszuständen, denen man ausgesetzt sein möchte. Nicht wenige Menschen leiden gar unter einer Phobie, die dies zu einem unerträglichen Erlebnis werden lässt.

Und doch, Mats Krüger, selbst erfolgreicher Psychiater, begibt sich auf die Reise von Buenos Aires nach Berlin, um dort den Kontakt zu seiner Tochter wieder aufzunehmen, die ihr erstes Kind erwartet. Nicht ahnend, dass mit Schließen der Flugzeugtür eine Kettenreaktion in Gang gesetzt wird, in der er eine Schlüsselrolle spielt.

Über einen Anruf wird er aufgefordert, einen ehemaligen Patienten an Bord zu finden und zu aktivieren. Als psychische Bombe für hunderte Passagiere. Ansonsten sterben seine Tochter und das noch ungeborene Kind eines qualvollen Todes.

Wo ist eigentlich der sicherste Platz im Flugzeug, wo der, der statistisch die meisten Todesopfer zu verzeichnen hat? Haben Sie sich das nicht nicht auch schon mal gefragt? Sind Sie eher der Typ Mensch, der die Sicherheitsunterweisungen mit Augenrollen über sich ergehen lässt oder hören Sie tatsächlich hin?

So oder so, der neue Psychothriller von Sebastian Fitzek ist nichts für schwache Nerven. Im gewohnten Schreib- und Erzählstil schafft es Fitzek hier mehrere gesellschaftlich kontrovers diskutierte Themen zu bündeln und in einer spannnenden Geschichte zu verankern.

Die Charaktere glaubwürdig, erlebt der Leser einen stetigen Perspektivwechsel, der mal in die Luft geht, mal am Boden spielt und ein sich haltender Spannungsaufbau, der so typisch für die Werke von Fitzek ist.

Klar und bündig formuliert, wechseln sich die kurzen Kapitel ab, gute Recherchearbeit im Bereich Psychotherapie und Flugzeugbetrieb runden die Geschichte ab. Auch die Auflösung ist nicht ganz so chaotisch, wie es bei vergangenen Thrillern Fitzeks oft genug der Fall war.

Für zartbesaitete Leser ist “Flugangst 7A” mit Vorsicht zu genießen, alle anderen sollten sich während des Lesens anschnallen. Turbelenzen gibt es ganz sicher.

Mit dieser Geschichte bewegt sich Sebastian Fitzek wieder ein kleines Stück zum klassischen Psychothriller, der es in sich hat.eine unbesdingte Lesempfehlung, aber bitte vorher darauf achten, wo man sich hinsetzt. es könnte lebenseintscheidend sein.

Gestaltung:
Für die Erstauflagen der Bücher von Sebastian Fitzek lohnt es sich, einen extra Punkt aufzumachen. Alleine hierfür die Höchstwertung.

Ein Umschlag, der sich glatt rutschig anfassen lässt, wie die Außenhaut eines Flugzeuges, darunter verborgen, eine hochwertige, das ganze Format einnehmende Lentikularfolie.

Umgangssprachlich auch “Wackelbild” genannt. Eine verlegerische Entscheidung, die das Leseerlebnis nicht nur auf die Geschichte beschrränkt hält, sondern das ganze Buch zum Erlebnis werden lässt. Hochachtung, vor den jenigen, der diese Idee hatte.

Autor:
Sebastian Fitzek wurde 1971 geboren und ist Deutschlands erfolgreichster Autor für Psychothriller. 2006 erschien sein Debüt “die Therapie”, welches über Internet-Empfehlungen hinaus zum Besteller avancierte.

Inzwischen werden seine Thriller auf Theaterbühnen aufgeführt, einer seiner Werke wurde bereits verfilmt. Eine weitere Verfilmung wird derzeit produziert. Seine Werke werden in 24 Sprachen übersetzt.

Als erster deutscher Autor erhielt er den Europäischen Preis für Kriminalliteratur. Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.

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Interview mit Sebastian Fitzek auf der Leipziger Buchmesse 2017

Eigentlich sollte an dieser Stelle jetzt ein Video stehen, doch leider ist die Tonqualität meiner Kamera so gut gewesen, dass sie nicht nur das Gespräch zwischen Sebastian Fitzek und mir (NH; alles, was kursiv steht) aufgenommen hat sondern auch sämtliche Hintergrundgeräusche, die auf einer Messe ebenso vorkommen.

Ich habe mehrfach versucht, die Tonspur zu bearbeiten, herauszufiltern, was an Störgeräuschen ging, jedoch ist danach überhaupt nichts mehr zu verstehen gewesen. Daher sehe ich davon ab, das Video zu zeigen, da man es sich kaum eine Minute ansehen kann.

Es wäre weder Werbung für DroemerKnaur, noch für mich und schon gar nicht für Sebastian Fitzek. Deswegen nun, das Interview in Textform.

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NH: Herzlich Willkommen, hier am DroemerKnaur-Stand auf der Leipziger Buchmesse. Bei mir befindet sich Sebastian Fitzek. Ich habe gestern Ihre Signierstunde gesehen, währenddessen hatte ich zwei Lesungen besucht und Sie haben immer noch signiert und die Schlange war nicht kürzer. Haben Sie noch den Überblick? Woher nehmen Sie die Energie für so viele Termine?

SF (lacht): Na ja, es ist tatsächlich dann so, das ist ja alles positiver Stress. Der Unterschied zwischen negativen Stress, der einen herunterzieht, wo man nicht mehr aufstehen will und dann positiver Stress. Die Energie kommt ja zurück. Es ist tatsächlich dann so, dass man viele tolle Gespräche führt, viele tolle Menschen trifft, auch in der Schlange.

Es ist toll, mitzuerleben, wie sich WhatsApp-Gruppen in der Schlange bilden, weil Menschen sich anfreunden, merken, sie haben natürlich ein Interesse „Fitzek“, aber darüber hinaus auch anderes. Das kommt eben wieder zurück. Aber natürlich bin ich am Abend dann auch ganz schön platt.

NH: Gerade negativer Stress gibt es in Ihren Büchern seitenweise von. Angefangen hat es mit „Die Therapie“ und geht jetzt schon seit zehn Jahren so weiter. Woher nehmen Sie die Ideen? Haben Sie manchmal Angst, dass Ihnen die Ideen ausgehen?

SF: Nein. Ich habe leider keine Angst, dass mir die Ideen ausgehen, weil ich von der Realität inspiriert werde. Wir Autoren nehmen die Realität und mildern sie ab, damit sie uns geglaubt wird. Das, was wir heutzutage erleben an Grauen, Schrecken und Merkwürdigkeiten ist oftmals unerklärlich.

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Wir Autoren probieren auch eine Erklärung dafür zu finden. Das heißt, leider wird der Alltag und die Welt gefühlt immer unsicherer, vor allem unerklärlicher und ich verarbeite damit Themen, die mich bewegen. Ich glaube nicht, dass es aufhört, dass ich von Themen bewegt werde.

NH: Eines dieser Themen ist in Ihrem letzten Buch die Manipulation durch die Medien, die Manipulation der Massen. Wie kam es zu der Idee für „AchtNacht“?

SF: Die Idee zu „AchtNacht“ war eine ganz besondere Situation. Ich war mit meiner Frau im Kino, weil unser Felix geboren wurde, der zu früh geboren wurde und 1000 Gramm schwer an Infusionsschläuchen hing und tatsächlich um sein Leben kämpfte. Aber er hat den Kampf gewonnen. Es geht ihn prima, blendend.

Aber wir saßen wie paralysiert davor und wussten nicht, was wir tun sollten. Starrten immer auf diese Monitore, die die lebenserhaltenden Funktionen von Felix überwachten. Irgendwann sagten die Schwestern zu uns: “Sie müssen einfach mal rauskommen aus den Krankenhaus. Gehen Sie ins Kino.”

NH: Das macht einem sonst irre.

SF: Das macht sonst irre. Es ist genau der gleiche Moment, wie wenn wir sagen, wir haben Alltagssorgen und greifen zu einem Buch, um unsere Gedanken auf ein ganz anderes Gleis zu stellen und aus dem Grübeln herauszukommen. Es ist ein Ventil, was wir oft haben. Als Ventil funktioniert Lesen.

Hier sind wir gemeinschaftlich ins AlHambra-Kino, das spielt auch eine Rolle in „AchtNacht“, und haben „The Purge“ gesehen. Der hat uns abgelenkt. Und mich schon im Vorspann, weil ich gedacht habe, diese Vision des Filmes, nämlich, dass in weiter Zukunft in einer Nacht alle Verbrechen legal sind, da muss man gar nicht so weit gehen.

Wobei mich nicht das „Jeder gegen Jeden“ interessiert. Ich habe überlegt, was wäre, wenn schon jetzt ein böses Gerücht gestreut wird, dass in einer Nacht ein Mensch vogelfrei ist, den man straflos töten darf? Würde diese Lüge anders als bei „The Purge“ geglaubt werden?

Buchtrailer zu "AchtNacht".

Gäbe es Menschen, die sagen, klar, wie bei der Tabaksteuer, der Staat weiß, wir sterben, weil wir rauchen aber er nimmt das Geld um damit zum Beispiel Krankenhäuser zu finanzieren. Etwas paradox.

Und dieses soziale Experiment lebt eben davon, dass zwei sich sagen, glaubt jemand, dass man straflos jemanden töten kann am 08.08. 8 Uhr Acht? Dafür sogar zehn Millionen Euro bekommt und dass der Bundespräsident einen begnadigt am nächsten Tag, weil man das Geld von dieser Lotterie braucht, um die Polizei abzuwehren?

Würde dieser Irrsinn geglaubt werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich dieses Buch.

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Autor: Sebastian Fitzek
Titel: AchtNacht
Seiten: 416
ISBN: 978-3-426-52108-3
Verlag: DroemerKnaur

NH: In Ihren Büchern sind sehr viele solcher Szenarien. Jedes Buch handelt von einem anderen. Am Anfang steht die Idee. Wissen Sie am Anfang schon, wie das Ganze ausgeht? Wie arbeiten Sie darauf hin? Setzen Sie sich einfach an den Schreibtisch, schreiben darauf los und schauen, was passiert?

SF: Am Anfang steht die Idee. Dann kommen die Figuren. Alles steht und fällt mit der Figur. Die Frage hier war, wer ist derjenige, der hier ausgelost wird um am 08.08. „geächtet“ zu sein. Daher der Name. Früher sagte man, man verhängt über jemanden die Acht. Was ist das für eine Figur?

Dann meine ich, das Ende zu kennen. Ich schreibe ein Expose, eine Inhaltsangabe und fange an zu schreiben. Eine Figur entwickelt spätestens nach 80 Seiten ein komplettes Eigenleben. Das ist häufig so.

NH: Es kann also auch sein, dass ein anfangs unsympathischer Protagonist dann sympathisch ist oder umgedreht?

SF: Manchmal bin ich dann ganz überrascht davon, wie sich eine Figur tatsächlich entwickelt. Ist meistens aber auch ein glücklicher Moment, weil man sieht, dass der Roman lebt. Es gibt aber leider auch Momente, an denen man denkt, oh Gott, komme ich da überhaupt jemals wieder raus?

Ich weiß gar nicht, was der Protagonist macht. Man ist ja nur Beobachter. Man kann eine Romanfigur, wenn sie wirklich lebt, nicht zwingen, dass zu tun, was der Autor will.

NH: Ihre Figuren stolpern von Szenario zu Szenario. Gab es auch Momente, wo der Verlag eingegriffen und gesagt hat ‘Das kannst du jetzt so nicht schreiben.’ oder lassen die Ihnen völlig freie Hand?

SF: So läuft gute Lektoratsarbeit. Ich habe zwei Lektorinnen und die stellen Fragen. Es ist nicht so, dass sie sagen, da brauchst du noch eine Frau, jünger oder älter. Das findet nicht so statt. Man greift nicht in das Werk ein, aber man fragt schon.

NH: Es gab jetzt nicht Situationen, wo man gesagt hat ‘Das ist zu hart. Das kannst du mit den Lesern nicht machen.’?

SF: Nein. Man muss auch sagen, dass auch hier wieder die Realität ja abgemildert ist. Manchmal heißt es ja, Fitzek schreibt brutal. Ich sage, ja das stimmt. Zum Beispiel bei „Abgeschnitten“, aber da hat ja Gewalt einen speziellen Sinn.

Es gibt andere Bücher, da gibt es lange keine Leiche oder wie bei „Therapie“, da kommt auch gar keine Leiche vor. Beim „Augensammler“ wird auch nicht explizit irgendetwas geschildert.

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Autor: Sebastian Fitzek
Titel: Der Augensammler
Seiten: 464
ISBN: 978-3-426-50375-1
Verlag: DroemerKnaur

NH: Das findet alles im Kopf statt.

SF: Es ist im Kopf und da muss man tatsächlich sagen, es ist brutal, aber es spielt sich dort ab. Je brutaler Sie ein Buch empfinden, desto brutaler ist Ihr Vorstellungsvermögen.

NH: Zum ersten Mal habe ich von Ihren Büchern gehört, als es die Facebook-Aktion zum Film „Das Kind“ gab, bei der man sich eintragen konnte, um seinen Namen im Abspann zu sehen und ich zum ersten Mal erlebt habe, wie Leute auch bei zehn Minuten Abspann sitzen geblieben sind. Wird eines Ihrer nächsten Bücher verfilmt?

SF: Die Dreharbeiten zu „Abgeschnitten“ sind gerade abgeschlossen, mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle und einem ganz wundervollen Cast. Es sollen zwei weitere Bücher für’s Fernsehen verfilmt werden, wofür die Dreharbeiten demnächst starten. Das sind „Passagier 23“ und „Das Joshua-Profil“.

NH: Machen Sie dieses Mal etwas anders als jetzt beim Dreh von „Das Kind“? War ja Ihr erster Film. Da geht man sicher ganz unbefangen an die Sache heran, ohne zu wissen, was auf einen zukommt. Was machen Sie dieses Mal anders?

SF: Alles. (lacht) Man muss einfach sagen, Thriller haben es in Deutschland schwer, hat es auch auf den Büchermarkt. Im Kino fast unmöglich. Auch im Fernsehen, lieber Krimi als Thriller. Thriller ist zu düster, können wir erst ab 22 Uhr senden. 22 Uhr gibt es weniger Werbegelder. Deswegen haben wir viele 20:15 Uhr Filme aber ganz wenig Thriller und ganz wenig Sender, die sich überhaupt trauen, Thriller zu machen.

RTL ist hier eine Ausnahme, die gesagt haben, wir probieren das jetzt einmal mit zwei Fitzek-Thrillern. „Das Kind“ war eine LowBudget-Independent-Produktion mit Freunden, Bekannten, Verwandten.

Titel: Das Kind
Land: Deutschland
Regie: Zsolt Bacs
Drehbuch: Brian Cordray, Zsolt Bacs, Sebastian Fitzek
Schauspieler: Christian Träumer, Ben Becker, Eric Roberts, Sunny Maybrey
Verleih: u.a. Braindogs Entertainment, YMC Films...
IMDb.com

Wir haben alles zusammen gemacht, zusammen gelebt, das Geld beschafft. Wir haben keine Förderung bekommen. Wir haben gesagt, wenn das keiner machen will, machen wir es selbst und haben dann einen Crash-Kurs in Sachen Film bekommen.

Das war eine extrem spannende und aufregende Zeit. Die Filme, die jetzt gemacht werden, sind eine wahnsinnige Arbeit, da der nichts zur Verfügung hat und quasi alles selbst machen muss. Jetzt bin ich nicht beteiligt, das ist der Unterschied.

Ich habe gemerkt, Filmproduzent ist ein Job für Verrückte. Wer sich diesen Stress am Set Film für Film antut, Respekt.

Ich habe das einmal gemacht und es war eine extrem geniale Erfahrung aber wenn ich das noch einmal mache, kann ich mich irgendwann einweisen lassen.

NH: Jetzt gibt es aber nicht nur den Film, sondern z.B. auch in Hannover oder Berlin Theaterproduktionen.

SF: In Berlin läuft es relativ häufig, im Berliner Kriminaltheater.

NH: Haben Sie sich da schon ins Publikum gesetzt, um zu schauen, wie die das umsetzen oder halten Sie sich komplett zurück?

SF: Ich war ja bei der Premiere dabei und gebe auch immer Feedback. Ich bin ja kein Theaterproduzent und habe keine Adaption geschrieben. Ich habe nie gedacht, dass bei meinen Büchern eine Theaterproduktion überhaupt Schauplätze hat und es schafft, sich auf ein Bühnenbild zu konzentrieren.

Absolute Hochachtung. Aber ich bin jetzt nicht derjenige, der sich ins Publikum setzt und den Menschen dabei zuschaut. Da gibt es andere, die sich das trauen. Hätte ich nicht den Mut zu.

NH: Man fragt ja auch, wie das umgesetzt wird. Als Leser springt man von Szene zu Szene und durch die Seiten. Dieses Tempo auf die Bühne zu bringen…

SF: Wobei es da auch Unterschiede gibt. „Die Therapie“ beispielsweise ist sehr dialoglastig, was sich völlig von der Adaption vom „Seelenbrecher“ oder „Passagier 23“ unterscheidet. Drei unterschiedliche Theaterstücke.

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Beim „Seelenbrecher“ gibt es sogar komödiantische Züge, worüber ich mich selbst gewundert habe, wohingegen die „Therapie“ ein absolutes Kammerspiel ist, was steht und fällt mit der schauspielerischen Leistung.

Viktor Larenz mit fast anderthalb Stunden Text, einen langen Monolog und trotzdem spannend. Ich bin da staunender Zuschauer., war bei den Uraufführungen dabei und zum Glück hat’s den Publikum auch gefallen.

NH: Viktor Larenz als Hauptfigur taucht dann als Nebenfigur oder in Form eines Zitates in einem Ihrer anderen Bücher auf. Haben Sie sich inzwischen ein Sammelsurium an Personen aufgebaut, was Sie dann je nachdem verwenden?

SF: Nein. Das passiert beim Schreiben intuitiv. Die Figuren haben natürlich ihr Eigenleben. Wenn die Hauptfiguren nach der Geschichte noch leben, kann es sein, dass sie manchmal auftauchen.

Es gibt eine Situation, der Anwalt schneit herein und wieso sollte ich dann nicht Robert Stern nehmen? Habe ich noch nicht gemacht.

Aber wenn es in Berlin spielt und ich einen angesehenen Strafverteidiger brauche, kann ich den nehmen. Er ist wirklich noch mir präsent, aber ich habe keine Checkliste, wo ich sage, oh jetzt muss mal der wieder auftauchen.

NH: Das ist ein Gimmick, was viele Leser mögen. Genau so wie die Marketing-Aktionen um die Bücher herum. „Das Paket“ muss man wirklich auspacken, die Hand leuchtet im Dunkeln, im Gästebuch wurde geschrieben, es hätten sich Leute erschreckt. Wer denkt sich so etwas aus?

SF: Die leuchtende Hand („Noah“) hat sich der Verlag ausgedacht und mich selbst überrascht bei der Präsentation. Beim „Paket“ war das so, dass ich mir eine Briefträger-Uniform angezogen habe, und ich wusste, es ist eine große Verlagskonferenz. Ich bin mit mehreren Paketen auf einer Sackkarre durch den Verlag gelaufen. Es hat mich keiner erkannt.

Buchtrailer zu "Das Paket" von Sebastian Fitzek.

NH: Keiner?

SF: Keiner. Ich hatte diese Mütze auf und die Uniform. Musste im Kostümfundus unterschreiben, dass ich damit kein Schindluder treibe. Hätte ja sein können, dass ich irgendwo klingel und betrügerische Absichten habe. Als man mich erkannt hat, haben die gestaunt und ich habe die Pakete verteilt und sie haben sich gefreut.

Darin war das Expose für das nächste Buch. Ich hätte einfach eine E-Mail schicken können. Ich wollte das aber nicht. Ein Buch muss Spaß machen. Für mich ist das auch kein Marketing. Ich verstehe nicht, warum ein Buch nur in den Seiten Spaß machen soll. Das Cover soll Spaß machen.

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Es soll ein Erlebnis sein. Das Lesezeichen, wenn eines drin ist, die Danksagung soll Spaß machen. Alles, was mit den Buch zu tun hat. Ich unterhalte und möchte mich nicht beschränken. Meine Lesungen sollen Spaß machen und alles das soll unterhalten.

NH: Ihre Lesungen sind ja auch ganz anders als die sonst üblichen „Wasserglas-Lesungen“.

SF: Aber nur, weil etwas anders ist, wird es in Deutschland gleich mit Marketing tituliert. So gesehen, ist das ganze Buch Marketing. In erster Linie möchte ich, dass die Leute auch das Erleben meiner Bücher, das Wesen des Psychothrillers ist die Grenze zwischen Wahn und Realität, dazu gehört auch das Auspacken der Bücher.

Wie der Protagonist auch das Paket auspackt. Hier verschmelzen die zwei Ebenen. Das ist immanenter Bestandteil des Buches. Bei der Hand ist es anders gewesen. Das ist ein Gimmick, wo ich selbst überrascht war. Beim „Seelenbrecher“ gibt es ein Post-it hinten drin. Das hat einen ganz bestimmten Effekt. Ich habe gesagt, das hätte ich gerne.

Ich möchte, dass die Leser nicht wissen, sind sie in einer Geschichte oder ist das die Realität? Dann sind sie genau in der Situation, in der sich unsere Hauptperson befindet.

NH: Ihre Bücher werden weltweit verlegt. Setzt man das da auch um? Lassen sich die Verlage inspirieren?

SF: Das ist wirklich von Verlag zu Verlag, von Land zu Land unterschiedlich. Unterschiedliche Kulturkreise und ich kenne mich dort nicht aus. Könnte dem japanischen nicht sagen, wie dort das Cover gestaltet werden soll. Da halte ich mich komplett zurück.

NH: Das ist zum Beispiel ein Cover aus Litauen. (halte das hoch)

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Verschiendene Cover von "Die Therapie" (Litauen, England, Portugal).

SF: Haben die schön gemacht, aber bei mir wäre es ein Schatten. Ich will die Vorstellung der Leser nicht so beeinflussen. Die sollen sich das Kind selbst vorstellen.

NH: Es gibt ja auch solche Cover. (halte das koreanische Cover eines seiner Bücher hoch, auf welchen der Protagonist nicht klar zu erkennen ist)

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"Der Augensammler", Cover aus Süd-Korea.

SF: Das wird der „Augensammler“ sein. Da gibt es eine Szene, das ist die grausamste im ganzen Buch.

NH: Sollte der nicht ein Dreiteiler werden?

SF: Sollte ein Dreiteiler werden. Ich arbeite immer noch am dritten Teil, gedanklich. Ich habe noch keinen so tollen dritten Teil, dass ich sage, den muss ich veröffentlichen. Es ist ja nicht so, dass ich mich hinsetze und sage, ich schreibe jetzt Teil drei. Ich mache das dann, wenn die Idee dazu kommt.

Wenn die Idee für ein Kinderbuch kommt, schreibe ich ein Kinderbuch. Tut mir leid für alle, die das nicht lesen wollen, aber muss man ja auch nicht. Wenn ich die Idee habe, setze ich mich hin. Anderes Beispiel, „Abgeschnitten“. Natürlich hätte man eine Reihe daraus machen können aber mir fehlt die zündende Idee.

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Autoren: Michael Tsokos, Sebastian Fitzek
Titel: Abgeschnitten
Seiten: 400
ISBN: 978-3-426-51091-9
Verlag: DroemerKnaur

Ich schreibe nicht etwas, nur weil das jetzt Erfolg bringen könnte. Am Ende des Tages muss ich ein halbes Jahr am Schreibtisch sitzen und mich darauf freuen, jeden Tag an der Idee zu arbeiten.

NH: Sie haben viele Ideen. In kurzer Zeit sind hintereinander zwei Bücher erschienen.

SF: „AchtNacht“ ist tatsächlich dazwischen geschoben. Es kam die Idee und es war wie ein Rausch zu schreiben. Das ist eine Ausnahme, ansonsten in der Regel ein Buch pro Jahr.

NH: Setzen Sie sich morgens 9 Uhr hin und schreiben dann bis 18 Uhr? Wie funktioniert das?

SF: Ich setze mich morgens 9 Uhr hin. Bis 18 Uhr schreiben, wenn es gut läuft. Manchmal funktioniert das aber nicht. Und dann muss man sich motivieren. Ich motiviere mich durch Kreativität. Es gibt nichts, was mich mehr motiviert als Gespräche mit Kreativen (Zeigt auf mich und ich denke, nicht, dass das nächste Buch von einem toten Blogger handelt.), etwas Kreatives zu lesen, zu sehen.

Es reicht vielleicht, dass ich mir z.B. von „The killing“ nochmal die erste Folge ansehe, wie die Figuren gezeichnet sind. Alleine dieses Gefühl. Es geht nicht darum, etwas zu kopieren. Das schaffe ich auch nicht. Das Gefühl der Kreativität löst bei mir etwas aus, dann gehe ich an den Schreibtisch. Dann schreibe ich so lange, wie mich die Tasten treiben.

NH: Es ist ja enorm schwierig, bei den vielen Buchtiteln, die pro Jahr erscheinen, etwas Neues zu erschaffen.

SF: Es heißt sowie so, dass jede Geschichte schon einmal erzählt wurde. Was aber nicht erzählt wurde, sind die Figuren. Man kann ja jede Liebesgeschichte auf „Romeo und Julia“ zurückführen. Man kann jeden Serienkiller-Roman, wenn man es will, auf „Schweigen der Lämmer“ zurückbrechen. „Titanic“ ist acht oder neun Mal verfilmt wurden.

Aber die Figuren sind andere. Deswegen ist es nicht wichtig, etwas komplett neues zu bekommen. Ist natürlich toll, wenn einem das gelingt. Mit interessanten Figuren eine lange Reise anzutreten und die natürlich möglichst originell in eine Handlung einzubinden.

NH: Lesen und schauen Sie Krimis anders als andere?

SF: Zum Glück nicht. Ich habe früher Radio gemacht und vom ersten Tag an als Volontär konnte ich nicht mehr Radio hören. Ich habe nur strategisch gehört. Alles war nur noch Analyse. Und ich dachte, wenn ich jetzt ein Buch schreibe und damit anfange, mir dieses Hobby zu zerstören, weil ich nur noch Satz für Satz seziere, dann höre ich auf zu schreiben.

Ein gutes Buch ist so, dass es mich in eine Welt entführt und ich am Ende sage, wie hat er das wohl geschafft? Und das ist dann schon emotional. Ist manchmal ganz schlimm, wenn ich Sachen höre, wie, dass es einen Twist am Ende gibt, da kommt man nie drauf. Ich will das nicht hören, da ich überrascht werden möchte.

Wenn ich das höre, achte ich darauf und dann entzaubert man das Buch, weil ich weiß, worauf man achten muss etwas. Ist mir mal passiert, bei einem Buch was alle toll fanden. War ein toller Twist, hätte man mir bloß nicht sagen sollen. Ich hätte gerne einfach nur gelesen und am Ende, wow.

NH: Jetzt habe ich ein wenig den Faden verloren…

SF: Wenn ich so viel rede, ist es kein Wunder. Passiert mir normalerweise.

NH: Ihr nächstes Projekt?

SF: Ich habe gerade gestern gehört, dass ich über mein nächstes Projekt nicht reden darf. Es beschäftigt sich auf jeden Fall mit Ängsten und Flugzeugen.

NH: Dann freue ich mich, den Film dazu dann im Flugzeug zu sehen.

SF: Da weiß ich nicht, ob dass dann verfilmt wird.

NH: Hat bei „Passagier 23“ eine Reederei schon mal versucht, Sie zu einer Lesung zu überreden?

SF: Ich habe sogar schon auf Kreuzfahrtschiffen eine Lesung gehalten. Ich durfte bloß nicht aus „Passagier 23“ lesen. Obwohl alle, selbst der Kapitän, am Ende eine Widmung haben wollten, für dieses Buch. Aber lesen daraus, dürfte ich nicht.

NH: Herr Fitzek, ich bedanke mich für das Gespräch.

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Und dann war die Zeit um, trotzdem konnte ich alle meine Fragen unterbringen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dieses Interview und ich bedanke mich bei Herrn Fitzek und Frau Neudeck von DroemerKnaur für diese Möglichkeit. Und ich hoffe, es hat euch auch Spaß gemacht, das Interview zu lesen. Eine halbe Stunde Video abzutippen, ist ganz schön anstrengend, aber das Video ist klangqualitativ einfach nicht gut. Daher Textform.

Bis zum nächsten Fitzek-Buch.

Euer findo (NH).

Wer übrigens mehr ausländische Cover sehen möchte, klicke bitte die englische Seite von Sebastian Fitzek an und schaue unter den einzelnen Buchtiteln.

Dieses Interview ist Eigentum von findosbuecher.com, DroemerKnaur und Sebastian Fitzek.

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Leipziger Buchmesse 2017: Bericht Teil 2 – Freitag auf der Messe

An einem der Abende, an denen die Forenmitglieder des Büchertreffs ihren Messetag ausklingen lassen, habe ich mich von Divina Michaelis dazu überreden lassen, einen ihrer Romane zu lesen. Zwar nicht mein Genre aber was nicht ist oder warum auch nicht, ich werde einen jedenfalls in naher Zukunft lesen und rezensieren.

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Sebastian Fitzek: Das Paket

Das Paket Book Cover
Das Paket Sebastian Fitzek Droemer Erschienen am: 26.10.2016 Seiten: 362 ISBN: 978-3-426-19920-6

Inhalt:

Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen, den die Presse den »Friseur« nennt – weil er denmisshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet.

Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der »Friseur« könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen.

Nur in ihrem kleinen Haus am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bisder Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen.

Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt … (Verlagstext)

Gimmick:
Die Erstauflage ist als gebundene Ausgabe mit festen Kartoneinband erschienen, verpackt widerum in einem Paket gleicher Stärke.

Rezension:
“Back to the roots”, könnte der Untertitel dieses Thrillers sein und tatsächlich hat sich Sebastian Fitzek wieder, gleichsam seines Erstlingswerkes, in die Abgründe der menschlichen Psyche begeben, nachdem er zuletzt sich auf den Feld der Verschwörungsthriller ausprobiert hat.

Zwar waren seine Werke “Noah” und “Passagier 23” sehr gut zu lesen, doch “Das Paket” übertrifft diese um Weiten. Die geschichte beginnt, wie alle Werke des Berliner Erfolgsautoren mit einem Knall und reiht Kapitel für Kapitel schier unglaubliche Cliffhanger aneinander, die die Seiten nur so davonfliegen lassen.

Zum Lesen muss sich hier niemand zwingen, es sei denn, man ist ohnehin empfindlich. Dann aber hat man mit Fitzek sowie so das Genre verfehlt. Für alle anderen gibt der Thriller ein packendes Leseerlebnis, welches von Beginn an flüssig ist. Flüssig wie Blut.

Und das beginnt schon mit der Verpackung, zumindest in der Erstauflage. Das einfache Herausbringen von Büchern diverser Autoren genügt heute nicht mehr. Ein oder zwei Bestseller können die Haushaltszahlen der Verlage retten.

Droemer Knaur weiß das und hat sich in Zusammenarbeit mit dem Autor da etwas Besonderes einfallen lassen. Der Leser öffnet gleichsam der Protagonistin Emma ein Paket und holt sich damit die Spannung, negative Kritiken sprechen auch vom Grauen, ins Haus.

Nur ist der Inhalt ein kartoniertes Buch, nicht wie bei Emma, der Auslöser einer katastrophalen Kette, anhand derer die ohnehin -labile- Psychotherapeutin entgültig zusammenbrechen droht. Nur der Beweis des Gegenteils, der Schritt nach Draußen, da sie das Haus sonst nicht verlässt, glaubt sie, kann die Sicherheit zurückbringen. Wie arg sie sich täuscht.

Am Ende ist dann alles anders als man denkt. Mit gesunden Menschenverstand zwar fast zu viel aber der Leser begleitet hier eine seelisch instabile Hauptperson.

Eine Spezialität Fitzeks, an der er von Thriller zu Thriller feilt und die ihm wieder einmal gelungen ist. Spannungsgeladen beschließt der Autor hiermit sein zehntes schriftstellerisches Jahr in 362 Seiten, mit keiner Zeile zu viel.

Zum Schluss der übliche Dank an die Leser, die ihn einst über Weiterempfehlungen in Internetforen zum Bestsellerautoren machten. Einige der kuriosesten und anrührendsten Leserbriefe hat er ausgewählt und abdrucken lassen. Auf die nächsten zehn Jahre Sebastian Fitzek.

Lesung:
Ich war auf der Lesung von Fitzek im Haus Auensee zu Leipzig Gast und habe eine wirklich beeindruckende Lesung erlebt. Mit Videosequenzen, den Buch-Trailer natürlich, der zuletzt auf den Buchmessen in der Fitzek-Box zu sehen war und musikalischer Untermalung.

Der Autor kann nicht nur schreiben, sondern auch vorlesen. So hatte ich die gesamte Zeit seine Stimme im Ohr. Als Hörbuchsprecher wäre er brilliant.

Auf der Lesung hat er ein wenig über sein Leben erzählt, seinen schriftstellerischen Werdegang über Ideenfindung gesprochen und gezeigt, welche Wirkung unterschiedliche Hintergrundmusik auf gesprochenen Text macht.

Und auch der Autor selbst hat viel Humor bewiesen und war sich nicht zu schade, sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Zum Schluss hat eine der Zuschauerinnen selbst ein Paket öffnen dürfen und sämtliche Hörbücher von Fitzek bekommen.

Fitzeks Buch, das Paket und die Eintrittskarte selbst sind signiert bei mir.

Autor:
Sebastian Fitzek wurde 1971 in Berlin geboren und ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Bis zum ersten Staatsexamen studierte er Jura und promovierte in Urheberrecht, arbeitete dann als Chefredakteur und Programmdirektor bei verschiedenen Radiosendern Deutschlands.

2006 veröffentlichte er seinen Psychothriller bei Droemer Knaur, der trotz einer kleinen Auflage ohne Marketing zum Bestseller avancierte. Inzwischen wurden seine Bücher in über 24 Sprachen übersetzt.

2012 wurde sein Thriller “Das Kind” verfilmt, mehrere Theateradaptionen seiner Bücher laufen auf verschiedenen Bühnen, eine Fernsehserie ist in Planung. Seine Bücher kennzeichnen sich in den Erstauflagen durch besondere Gimmicks aus.

Für seine Lesungen wählt er mintunter auch ungewöhnliche Orte wie die Trauerhalle eines Bestattungsinstituts oder eine Zahnarztpraxis. Er engagiert sich ehrenamtlich als Schirmherr für den Verein “Das frühgeborene Kind” seit der Geburt seines ersten Sohnes. Der Autor lebt mit seiner Familie in Berlin.

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