Johannes Paul II. – Der Papst, der aus dem Osten kam
Matthias Drobinski/Thomas Urban
Rezensionsexemplar/Sachbuch
C.H. Beck
Erschienen am: 17.02.2020
Hardcover
Seiten: 336
ISBN: 978-3-406-74936-0
Inhalt:
Johannes Paul II. (1920-2005) war ein Jahrhundertpapst. Er begeisterte die Massen, und seine Besuche in Polen zeigten den Menschen im Ostblock: Es gibt eine Kraft, die stärker ist als der kommunistische Staatsapparat.
Doch so sehr Karol Wojtyla in seiner Heimat stets die Reformer in der Kirche unterstützt hatte – als Papst regierte er selbst autoritär, beschnitt die Unabhängigkeit der Ortskirchen und maßregelte Theologen. Matthias Drobinski und Thomas Urban erzählen keine Heiligengeschichte, sondern porträtieren eine faszinierende Persönlichkeit, die Revolutionär und Reaktionär in Einem war. (Klappentext)
Rezension:
Im Jahr 1978 begann eines der längsten Pontifikate der Geschichte. Karol Wojtyla, der sich fortan Johannes Paul II. nannte, wurde zum Papst gewählt und ließ die kommunistische Welt aufhorchen. Krisensitzungen im Moskauer Kreml und in Warschau folgten, hatte der Pole doch schon seit seiner Priesterweihe nach dem Zweiten Weltkrieg immer wieder für Aufmerksamkeit und Schwierigkeiten bei den Machthabern gesorgt.
Auch als Papst blieb er Hoffnungsträger für Hunderttausende. Doch, der Mann, der aus dem Osten kam, blieb sich treu und für viele auch hoch umstritten. Die kirchliche Ökomene förderte er, doch gegen Missbrauch in der Kirche unternahm er nichts, auch seine Einstellung gegenüber Frauen, Verhütung und Sexualität waren konservativ. Zu konservativ für eine sich im Umbruch befindliche Welt. Doch, wer war Karol Wojtyla eigentlich? Der Mann, der die katholische Kirche ins neue Jahrtausend führen sollte.
Beitrag aus der Dokumentation „100 Jahre – Der Countdown“, 1981 – Schüsse auf den Papst.
Die Journalisten und Autoren Thomas Urban und Matthias Drobinski zeichnen das vielschichtige Porträt eines Menschen, der zuweilen so widersprüchlich ist, wie die Institution, der er sein Leben verschrieb. Auf relativ wenigen Seiten wird das längste Pontifikat seit mehreren Jahrhunderten dargestellt, aber auch der Weg dorthin minutiös aufgezeichnet.
Welche Wegsteine markierten die Biografie eines Mannes, der Geschichte schreiben und selbst eine solche werden sollte? Wie entwickelte Wojtyla, später als Papst Johannes Paul II., seine Ansichten und woran lag es, dass der einst so progressive Pfarrer, Bischof und Kardinal mit dem Alter immer konservativer wurde?
Beschrieben wird nicht nur der Lebensweg und die Schwierigkeiten der kirchlichen und politischen Auseinandersetzungen, denen sich der „Reisepapst“ ausgesetzt war, sondern immer wieder auch Momente, die Geschichte schrieben. Das Attentat auf den Papst gehört ebenso dazu, wie auch die Unterstützungen der Streikenden auf der Lenin-Werft in Danzig, um Lech Walensa, Beginn des schleichenden Zusammenbruchs der kommunistischen Regime im Osten.
Ungeschönt wird das Bild wiedergegeben, welches sich schon zu Lebzeiten formte, auch die Debatte um die Stellung der Frau in der Kirche, die neuen Schwung aufnahm und in derer der Papst auch viele Gläubige enttäuschte, wird dargestellt.
Intensive Recherchearbeit in Archiven, die Sichtung von Interviews und Berichten gingen der Arbeit voran, in derer die Autoren darstellen, welchen Einfluss Papst Johannes II., der sich der Ökomene verschrieben sah und für den Frieden in der welt kämpfte, doch so voller Widersprüche war, auf die Kirche nahm. Sie zeigen, wie der Mann, der über ein Vierteljahrhundert lang, das Schicksal der Katholiken bestimmte, die Kirche über sein pontifikat hinaus bestimmte und welches Erbe er seinen Nachfolgern hinterlies.
Abgesehen von manchen Längen, die wohl alle Biographien aufweisen, ist diese hier leicht zu lesen, ist doch die Zeit, in der Karol Wojtyla voller hochspannender Ereignisse und Wendungen. Die Autoren zeichnen ungeschönt ein facettenreiches Bild mit all seinen Widersprüchen in handlichen Kapiteln.
Nachvollziehbar auch für die jenigen, die das Weltbild des Johannes Paul II. jetzt nicht vertretetn. Urban und Drobinski zeigen, welche Zeichen das Oberhaupt der Katholiken in die Welt sendete und was davon bleibt. Im Guten, wie auch im Schlechten.
Der erste Medienpapst der Geschichte, der den Vatikan in kleinen Schritten veränderte und doch manche, vielleicht zu hoch an die Institution gestellten, Erwartungen enttäuschte, im Spiegel der Zeitgeschichte und an dessen Leben nicht nur die Katholiken bis zuletzt Anteil nahmen. Wie bewerten wir heute den Polen Karol Wojtyla und sein Pontifikat als Papst Joannes Paul II.?
Die Autoren mit dem Versuch einer sehr vielschichtigen Darstellung.
Autoren:
Matthias Drobinsi wurde 1964 geboren und ist ein deutscher Journalist und Autor. Nach dem Abitur studierte er Geschichte, katholische Theologie und Germanistik in Gießen und Mainz, begann danach eine journalistische Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. 1993 begann er als redakteur für die Zeitung Publik-Forum, später für Die Woche zu arbeiten, auch recherchierte er für mehrere öffentliche Rundfunk- und Fernsehsender.
Seit 1997 arbeitet er für die Süddeutsche Zeitung als innenpolitischer Redakteur und ist dort für Kirchen und Religionsgemeinschaften zuständig-
Thomas Urban wurde 1954 geboren, ist ebenfalls Journalist und Autor, studierte Romanistik, Slavistik und osteuropäische Geschichte. Nach mehreren Stationen arbeitete er zunächst beim Bundessprachenamt.
Nach einem besuch der Henri-Nannen-Schule war er für verschiedene Presseagenturen tätig, später wechselte er zur Süddeutschen Zeitung, wo er als Osteuropa-Korrespondent tätig wurde, sowohl aus Warschau und Moskau berichtete, als auch vom Abchasien- oder dem ersten Tschetchenienkrieg. 2012 übernahm er das Korrespondentenbüro in Madrid.
Ein Tag im Alten Rom
Autor: Alberto Angela
Übersetzerin: Julia Eisele
Sachbuch
Goldmann Verlag
Erschienen am: 14.02.2011
Taschenbuch
Seiten: 413
ISBN: 978-3-442-15638-2
Die Welt der Antike hautnah erleben!
Was ist ein Obolus? Wie wickelt man eine Toga? Wie teuer ist ein Sklave? Und wie fühlt es sich an, den Löwen zum Fraß vorgeworfen zu werden? Alberto Angela lässt uns einen Tag lang am bunten Treiben im antiken Rom teilnehmen:
Wir werfen einen Blick in prächtige Patrizierhäuser, dampfende Kochtöpfe und venusgefällige Schlafzimmer, erleben blutige Gladiatorenkämpfe im Kolosseum und nächtliche Festgelage am Ufer des Tibers. Mit allen Sinnen tauchen wir ein in die Alltagswelt und das Lebensgefühl der Alten Römer. Das ist Geschichte, wie sie lebendiger nicht sein könnte! (Klappentext)
Rezension:
Tausende Touristen erkunden heutzutage das, was vom einstigen Mittelpunkt der antiken Welt und von einem der ersten Imperien der Geschichte übrig geblieben ist. besonders in dessen ehemaligen Zentrum sind noch zahlreiche Überreste zu bestaunen, die einen kleinen Einblick über die ehemaligen Größe des antiken Roms geben.
Doch, die Ruinen auf den Palatin, den Kaiserforen oder das Colloseum sind durch die Jahrhunderte stark in Mitleidenschaft gezogen worden, und so ist es schwer vorstellbar, wie es war, das Leben im Rom der Antike.
Der italienische Paläontologe Alberto Angela nimmt seine Leser wieder gekonnt mit auf eine einmalige Zeitreise und lässt uns einen Tag im Leben eines römischen Bürgers nachvollziehen, der im Jahr 115 n. Chr., zur Zeit Trajans lebte. Von kurz vor Sonnenauf- bis nach Sonnenuntergang streifen wir durch die Gassen des Mittelpunktes der römischen Welt und erleben den Alltag aus vielen Blickwinkeln heraus.
Wir beobachten Sklaven, die eine Villa nach einem Festgelage am frühen Morgen säubern und sehen den domus und der domina beim Ankleiden zu. Detailliert schilder der Autor, welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten der Alltag in damaliger und heutiger Zeit aufweisen und begibt sich mit uns in Tempeln, in die Gladiatorenarena oder den römischen Thermen.
Akribisch werden Fragen geklärt, kurzweilig anhand von tatsächlichen Funden, wie Inschriften und Mosaiken, konstruiert, was tatsächlich passiert sein könnte. Welche gesellschaftlichen Schichten gab es im Rom der Antike?
Vor welchen problemen sahen sich Stadtherren und Politik schon damals gestellt und warum waren Toilettengänge ein Gemeinschaftserlebnis? Was spielten oder lernten römische Kinder und was landete neben Flamingo und Siebenschläfer sonst noch in den Kochtöpfen?
Erstaunen wird man darüber, was es früher schon gab und welche Lösungen die Römer für Probleme aller Art hatten, aber auch, wenn man vergleicht, wie weit die Entwicklung, ob gesellschaftlicher oder technischer Natur seitdem vorangeschritten ist. Ohne Vorkenntnisse kann man Alberto Angela gut durch die kurzweiligen Kapitel folgen, der manchmal ausschweifend erzählt, jedoch durchweg zu begeistern und interessieren vermag.
Es ist dabei kein wissenschaftliches Buch, sondern ein Werk, welches ein Thema der breiten Masse näher bringt, jedoch auf nachweisbaren Funden im Staube Roms beruht. Erlebbarer Geschichtsunterricht, der begeistert. Wer Rom aus seinen Besuchen heraus kennt, wird vieles erkennen. Wer noch nicht in der Ewigen Stadt gewesen ist, wird spätestens jetzt den wunsch verspüren, die antiken Stätten besichtigen zu können.
Die Zeitreise ist in übersichtliche Kapitel, anhand von Uhrzeiten, gegliedert. Ein Tagesablauf eben. Dazwischen immer wieder wieder Einschübe, die einen grundsätzlichen Überblick über bestimmte Fragen geben und so erklären, was z.B. ein Sesterz wert gewesen ist oder was die ersten „Wolkenkratzer“ Roms gewesen sind.
So verwoben bringt der Autor eine sehr komplexe Thematik verständlich näher, auch wenn es sich nur um einen ganz gewöhnlichen Tag im Antiken Rom und dessen Blütezeit handelt. Lebendiger geht Geschichte kaum.
Autor:
Alberto Angela wurde 1962 in Paris geboren, studierte nach dem Abitur in Frankreich und in Italien Naturwissenschaften, bevor er sich weiter auf Paläontologie und Paläoanthropogie spezialisierte. Er arbeitete an verschiedenen Orten der Welt an Ausgrabungen und Forschungen und veröffentlichte mehrere in Fachkreisen anerkannte Aufsätze.
Als Wissenschaftsjournalist arbeitete er für Fernsehsender und veröffentlichte mehrere Sachbücher über die menschliche Entwicklungsgeschichte und das Alte Rom. Er ist Mitglied des Instituts für Menschliche Paläontologie in Rom.
Städtereisen möchte Keiner aus meiner Familie mit mir unternehmen. Auch aus meinen Bekanntenkreis findet sich niemand, der sich dazu bereit erklärt, so etwas mit mir zu machen. Das liegt daran, weil ich Städtetrips für gewöhnlich ausdehne und auch viel anschauen möchte.
Zwar sitze ich auch gerne mal in einem Cafe, aber eben nicht nur. Irgendwo kriege ich einen Rappel und muss mir mindestens zwei sehenswürdigkeiten am Tag oder ein Museum ganz ausführlich anschauen. Da hat schon so mancher Mitreisender kapituliert, also mache ich das alleine. Für alle Beteiligten, auch für mich entspannter.
Los ging es am Samstag-Morgen und ich bin natürlich, wie immer zu früh am Flughafen gewesen. Als Touristiker sowie so tagtäglich mit Notfällen und allerlei Kuriositäten konfrontiert, weiß ich halt, was passieren kann, aber es hat alles geklappt. Einchecken, Kofferabgabe, der Flug war sehr ruhig. Was will man mehr? In Rom angekommen, erst einmal orientieren und das Gepäck holen.
Mit den Leonardo-Express, netter Schnellzug, ging es dann zum Hauptbahnhof Termini mitten ins Zentrum Roms. Beim Zugkartenkauf ein kleiner Schreck, der Automat wollte meine Kreditkarte nicht haben. Am Schalter ging’s jedoch. Die Fahrt selbst dauerte nicht mehr als eine halbe Stunde. Zwei Straßen von Termini entfernt lag dann auch mein Hotel.
Das Haus, wo das Hotel einquartiert war, beheimatete mehrere Hotels, pro Etage eines und insgesamt waren es drei. Wie sich ein paar Zimmer als Hotel rentieren, ist mir schleierhaft, aber für’s Übernachten reichte es. Immerhin war das Zimmer sauber.
In den Fahrstuhl im Treppenhaus habe ich mich allerdings nicht getraut. Das schien einer aus der Zeit gewesen zu sein, als die Dinger erfunden wurden. So eine Art Korb oder Käfig. Da mein Zimmer in der zweiten Etage lag, habe ich dort immer die Treppe genommen.
Als erstes bin ich zum Monument Vittorio Emanuele II. gelaufen, dieser große monolithische Klotz, den die Einheimischen „Hochzeitstorte“ nennen und einfach nur pompös ist. Wenn man durch das gebäude durchläuft und die Fahrstuhlfahrt nach ganz oben bezahlt, hat man von dort aber eine herrliche und beeindruckende Aussicht über Rom. Die kann ich jeden nur empfehlen.
Nach einem kleinen Trattoria-Besuch in der Gegend bin ich dann zum Colosseum gelaufen und habe ein paar Nachtbilder gemacht. Es war schon dunkel. Eis gegessen, und irgendwie sollte das so mein abendliches Rom-Ritual werden. Man gönnt sich ja sonst nichts.
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Auch das oben beschriebene Monument ist bei Nacht übrigens sehr beeindruckend, wie wohl alle sehenswürdigkeiten Roms, zumal sich dort an der Piazza venezia und in der Gegend um Forum Romanum und Colosseum die straßenkünstler tummeln. Da kann man schon eine Weile verbringen.
Am nächsten Tag habe ich zwei Reiseführer-Rundgänge mitgemacht, die mich einmal zu verschiedenen Mosaiken und vielen Kirchen geführt haben, u.a. der Lateranskirche, der noch immer der Bischof von Rom, also der Papst vorsteht und dann den Bernini-Spaziergang, der mich zu verschiedenen Brunnen geführt hat, die ja irgendwie das Markenzeichen Berninis sind und das Stadtbild wesentlich prägen.
Mein nicht funktionierender Orientierungssinn, fehlerhafte Stadtpläne und unzureichende Beschilderungen der Straßen führten im Übrigen dazu, dass ich mich heillos verlaufen habe. Mehrmals. Und wenn ich dabei schöne Plätze und Wege gefunden habe, kann ich euch nicht mehr sagen, wie man dahin kommt und wo das genau war. Ich bin foh, dass ich wieder auf bestimmte Wegpunkte zurückgefunden habe, die mir dann etwas Orientierung ermöglichten.
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Dabei habe ich aber die spanische Treppe entdeckt, das Pantheon und den Bernini-Brunnen, in den man doch bitte eine Münze werfen sollte, um vielleicht einmal wieder nach Rom zurückzukehren. Ist mir nicht gelungen, bei den Menschenmassen das auch nur ansatzweise zu versuchen. Ich kam einfach nicht an den Brunnen nah genug heran. Wohl Pech gehabt. Aber, ich habe dort in der Nähe gut gegessen.
Nicht direkt dort, das sind zumeist Touristenfallen, aber ein zwei Seitenstraßen weiter. Und wieder einmal Eis. In der Nähe des Pantheons befindet sich übrigens eine Gelatoria, die derer 150 Sorten verkauft. Googlet das mal. Das ist toll anzusehen und schmeckt im Übrigen auch.
Am nächsten Tag ging es dann in den Vatikan. Ich hatte mein Ticket vorreserviert, empfehle das auch jeden anderen reisenden. Die Schlange der Ticketlosen war schon um neun Uhr einmal so lang, dass ich das Ende nicht mehr sehen konnte und ich stand in der Reihe daneben und kam dank Ticket innerhalb einer halben Stunde in das Vatikanische Museum, was aus mehreren Bereichen besteht, rein.
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Tipp, nehmt euch ein oder zwei Sammlungen des Museum vor und dafür Zeit, alles schafft man nicht anzuschauen, da es einfach so viel zu sehen gibt. Man wird zwar überall durchgeschleußt, aber irgendwo ist ja auch die Aufnahmefähigkeit begrenzt.
Die Ägyptische und die Griechische Sammlung haben mich am meisten beeindruckt, sowie die Galeria della Geografiche, ein lang gestreckter Saal, deren Decken mit Szenen aus der Schöpfungsgeschichte verziert sind, sowie an den seitenwenden detailliert gemalte Karten der einzelnen Regionen Italiens aus den Mittelalter dargestellt sind. Schön gestaltete alte Landkarten, so etwas begeistert mich und davon habe ich mir dann auch ein Kunstbuch gekauft.
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Danach bin ich noch auf die benachbarte Engelsburg gegangen und auch das ist sehr sehenswert. Wer dort einmal ist, sollte sich diese Sehenswürdigkeit, alleine schon wegen des Ausblickes über den Tiber und die Umgebung und den Kontrast in der Architektur wegen, nicht entgehen lassen.
Der nächste Morgen begann sehr früh, ich wollte nämlich noch auf die Kuppel des Petersdoms, wofür man sich extra anstellen muss. In den Petersdom kommt man ja so rein, aber ohne Bargeld eben nicht auf die Kuppel und ich hatte am Vortag keines mehr. Aber ich war ja dann am nächsten tag dort, habe die Variante für Faule genutzt, die Hälfte des Weges per fahrstuhl, dann nochmal einige Treppenstufen. Die letzten Meter sind sehr abenteuerlich.
Die Wände des aufganges werden immer schräger, bald läuft man selbst schräg und sehr beengt, zuletzt dient ein festes Tau als Geländer. Aber der ausblick von Oben in den Petersdom hinein und schließlich über den Petersdom und Rom ist spektakulär und dafür lohnt sich das. Höhen- und Platzangst sind allerdings nicht zu empfehlen.
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Danach ging es nach Trastevere und dort habe ich praktisch den ganzen restlichen Tag verbracht. Das war auch so ein im Reiseführer beschriebener Rundgang, der das zeigte, was heute die Stadt als traditionelles Trastevere verkauft. Für fotos allemal sehr schön, aber man weiß halt nicht, was für Touristen extra so gemacht wurde und was tatsächlich wirklich ist.
Findet ob der Touristenströme dort überhaupt noch echtes römisches Leben statt? An manchen Straßenecken hatte ich da so meine Zweifel. Übrigens, dort wie auch woanders in rom beim essen aufpassen. Die Pasta hat überall geschmeckt, das Eis auch, aber von drei Pizzen waren zwei einfach ekelhaft.
Nächster Morgen, neue Kraft in den Füßen. Man läuft da echt Kilometer, die man zu Hause nicht macht, ging es in die Innereien des antiken Roms. Ich habe das Forum Romanum, der Kapitolshügel und das Colosseum besucht. Und praktisch jeden Stein, vermute ich, aus jeden Winkel fotografiert.
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Ich mag ja so etwas. Hier sieht man das, was in den Geschichtsbüchern beschrieben wird und kann sich die Triumpfzüge nach siegreichen Schlachten, die Gladiatorenkämpfe und überhaupt das römische Leben in der Antike richtig gut vorstellen.
Man sieht, was damals schon möglich war zu bauen und kann auch den einen oder anderen Archäologen bei der Arbeit beobachten. Gegraben wird da nämlich noch immer. Danach bin ich wieder über die Piazza Venezia durch die Gassen gegangen und habe am Plazza del Teatro die beste Eisdiele meines Rom-Besuches entdeckt. Wer sich also dahin verirrt, die haben sehr schönes Apfel-Zimt-Eis.
Im Folgenden wollte ich auch noch die Villa Borghese besichtigen. Diese beherbergt eine Vielzahl von Skulpturen und auch die Parkanlage soll wunderschön sein. ich hatte dazu sogar eine Führung gebucht, alleine der römische Berufsverkehr hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.
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Ich kam erst in die fünfte U-Bahn der Linie, die ich nehmen musste und dann ist es ja noch ein ganzes Stück zu Fuß. auf die Idee, mit den Bus von Termini bis praktisch direkt davor zu fahren, bin ich leider nicht gekommen und so war ich viel zu spät da. Und das, bei nur zwei möglichen Besichtigungsterminen pro Tag, der am Nachmittag war auch schon ausgebucht. Damit der weite Weg, wirklich weit, nicht umsonst gewesen ist, bin ich dafür dann in den benachbarten städtischen Zoo gegangen.
Man vergleicht ja ganz gerne. Ist ein hübsches Glände, das alles, etwas klein und die Tierwelt auf ein paar wenige Exoten beschränkt, aber die haltungsbedingungen sind ordentlich, wenn auch ich das besser kenne und natürlich durch meinen Heimatzoo Leipzig entsprechend verwöhnt bin. Aber, wie geschrieben, ich wollte ja den Tag trotzdem vernünftig verbringen.
Nach den Zoo-Besuch bin ich dann noch zurückgeschlendert, bis zur Spanischen Treppe, von dort aus durch zahlreiche Gassen. Eigentlich bin ich nicht der Typ für’s einfach so Schlendern und sich Treiben lassen, ich plane und wehe es geht etwas schief. Aber da und dort gibt es hübsche Trattorien und das eine oder andere Eis macht auch so manchen Fehlversuch wett.
Am nächsten Tag schließlich die Kapitolinischen Museen und die waren schon toll. Dort steht u.a. auch die Statue von der Romulus und Remus‘ säugenden Wolfin und noch weitere Skulpturen, die wir alle aus Geschichtsbüchern und Dokumentationen kennen. Ein Besuch lohnt sich also, doch ich habe so gegen Ende meines Urlaubes dann doch meine begrenzte Aufnahmefähigkeit bemerkt.
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Die Katakomben z.B. am nächsten Tag habe ich ausgelassen und bin stattdessen weiter durch die Gassen gestromert, noch einmal zum Pantheon. Irgendwie fasziniert mich dieses Gebäude, zur Spanischen Treppe und noch mal dies und das von Außen besichtigt, in einige Kirchen hineingegangen, nachdem ich die vollendete Diskriminierung erlebt habe. Muss wahrscheinlich auch sein, aber ich wollte doch nur Klamotten kaufen, hatte einen Laden meiner eigentlichen Lieblingsmarke entdeckt.
Nein, der Verkäufwer verkauft nur an „Italien persons“, dann bin ich halt einfach gegangen und kaufe das Zeug halt in heimischen läden. Da versteht man mich wenigstens.
Insgesamt bin ich nicht ganz so überzeugt von Rom, wie vielleicht einige andere. Klar, dies und das und jenes sollte man gesehen haben, aber das war’s dann auch schon. Ich möchte, so es sich ergibt, natürlich nochmal zu den antiken Stätten, in den vatikan und auf die Kuppel hinauf, aber das muss nicht mehr in Rahmen eines solchen Tripps erfolgen.
Mich interessieren jetzt andere Städte mehr. Von Italien vielleicht Neapel mit Vesuv, Pompeij und Herkulaneum, wobei man das auch an einem verlängerten Wochenende erledigen könnte. Oder Venedig, wo man einfach mal das Treiben zwischen den Kanälen beobachten kann oder vielleicht Mailand, wobei ich über diese Stadt noch so gar nichts weiß. Nächstes Jahr soll es aber in eine andere Himmelsrichtung gehen. Wohin, steht noch nicht fest.
Souvenirs:
– Harry Potter 1 auf Italienisch (ich Sammler halt)
– Kunstbuch über die Galleria Carte della Geografiche
– Limoncello und Lakritzlikör, die beide den Flug heil überstanden haben
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Inhalt: Moralestix, ein gallischer Stammeshäuptling bittet Majestix einen Kessel voller Münzen im Dorf vor den Steuereintreibern Cäsars zu verstecken. Kurz darauf wird der Kessel samt Inhalt gestohlen und Asterix aus den Dorf verbannt. Fortan versuchen Asterix und Obelix den Kessel wieder mit Geld zu befühlen, doch das ist leichter gedacht als getan.
Der Sohn eines spanischen Häuptlings wird von den Römern als geisel genommen und nach Gallien entführt, die dies mitbekommen und den Jungen befreien. Fortan besteht die Mission darin, den kleinen stolzen und launischen Jungen zurück zu seinem Dorf zu bringen, was sich als nicht ganz einfach herausstellt.
Die Stärke der unbeugsamen Gallier liegt in ihrer Einigkeit, folglich versuchen die Römer nun Zwietracht unter den Dorfbewohnern zu sähen, was auch gelingt. Fortan ist die Dorfgemeinschaft gespalten und in großer Gefahr. Die Römer sehen den günstigen Moment, um anzugreifen.
Einordnung: Die Gesamtausgabe Nr. 5 enthält die Geschichten „Asterix und der Kupferkessel“, „Asterix in Spanien“ und „Streit um Asterix“. Insgesant gibt es 14 Gesamtausgaben mit jeweils 3 Geschichten.
Rezension: Wie hier schon mehrfach geschehen, wird auch dieses Mal eine Gesamtausgabe der Asterix-Comics, des Egmont Ehapa Verlages besprochen. Und zwar nicht, weil sich nur die Einzelbände der Geschichten von Uderzo und Goscinny nicht lohnen würden, sondern weil die in blauen Leder gebundenen Ausgaben eine besondere Würdigung des Zeichner- und Autorenduos sind.
Dieses Mal ist der fünfte Band an der Reihe, es ist aber nicht wirklich wichtig, wann man welche Geschichte der gallischen Krieger sich zu Gemüte führt. Man kommt auch so in die Handlung und in die Figurenkonstellation hinein, zumal das Grundschema immer gleich bleibt.
Asterix und sein Freund, der Hinkelsteinlieferant Obelix, werden ein um das andere Mal in ein Abenteuer verwickelt, was sie quer durch die damals bekannte und, manchmal sogar, noch unbekannte Welt treibt, schlagen Römer, Wildschweine und Piraten in die Flucht. Und am Ende gewinnt wieder einmal David gegen Goliath.
In der Reihenfolge gelesen, offenbaren sich jedoch bei genaueren Hinsehen Details, die im weiteren Verlauf eine Rolle spielen. In einem Band wird z.B. Idefix eingeführt, in „Asterix in Spanien“, bekommt erstmals Automatix Contra. In Form eines Fischhändlers. Spitzfindigkeiten, auf die noch einmal näher eingegangen wird, wenn man diese besonderen Ausgaben besitzt.
Auch hier wird wieder en detail erklärt, welche Anspielungen die Erfinder unserer gallischen Superhelden eingebaut und somit einen vergnüglichen Geschichtsunterricht gleichsam zur Gesellschaftsparodie wohlgemerkt, die Zeit der Entstehung der Comics) gemacht haben. Wieder einmal in hohem Maße gelungen, wenn etwa der Wohnwagentourismus eine Erfindung der antiken Reisenden ist oder das Sprichwort „die Luft anhalten, bis man platzt“ eine besondere Bedeutung erfährt.
Zeitreisende mögen also auch hier, in den Geschichten selbst, und auf Seiten mit unzähligen Zusatzinformation zur Entstehungsgeschichte der enthaltenen Comics, Gefallen an den unbeugsamen Galliern finden, die Dank Zaubertrank, Glück und Ideenreichtum auch hier wieder dafür sorgen werden, dass einem nicht der Himmel auf den Kopf fällt. Unbedingte Empfehlung.
Autoren: Rene Goscinny wurde 1926 in Paris geboren und war ein französischer Comicautor. Er schuf zusammen mit dem Zeichner Alber Uderzo u.a. die Comics der unbeugsamen Gallier Asterix und Obelix (ab 1959), für die er internationale Bekanntheit erlangte. Ab 1955 textete er außerdem die von Morris gezeichneten Comics „Lucky Luke“. Als Autor wurde er für seine von Sempe illustrierten Geschichten über den „Kleinen Nick“ bekannt.
Albert Uderzo wurde 1927 in Fismes bei Reims in Frankreich geboren und ist Zeichner und Mit-Autor der bekannten Comic-Serie „Asterix“. Er wuchs als Sohn italienischer Einwanderer auf, die 1934 die französische Staatsbürgerschaft erhielten. Inspiriert von Wat Disney eignete er sich teils autodidaktisch das Handwerkzeug des Comic-Zeichnens an. Er hat eine Rot-Grün-Sehschwäche und arbeitet teilweise mit nummerierten Farbtönen. Die Comic-Serie „Asterix erschien zunächst in der Zeitschrift „Pilote“, später dann in einem eigenen Verlag. Seit dem Tod Goscinnys1977 produzierte Uderzo die Asterix-Abenteuer alleine, unter Zuhilfenahme eines Teams von Zeichnern seines eigenen Unternehmens.
Inhalt: Falbala, die als junges Mädchen das unbeugsame Dorf verließ, um in Condate zu studieren, kommt in ihre Heimat zurück, wo sich Obelix promt in sie verliebt. Doch, Falbala ist schon verlobt, doch Tragicomix wurde von den Römern aufgegriffen und zwangsverpflichtet, nach Afrika verschickt, wo er mit anderen „Freiwilligen“ in Cäsars Armee Aufständische bekämpfen soll. Asterix und Obelix beschließen Legionär zu werden, um Falbalas Freund zu retten.
Majestetix, Häuptling und großer Chef, hat’s mit den Magen und wird zur Kur ins Avernerland geschickt. Natürlich begleitet von seiner Eskorte, die aus Asterix und Obelix besteht und nicht, ohne auf die Römer zu treffen, die einen bestimmten Schild suchen, der ihren Sieg über Fast-ganz-Gallien symbolisiert, jedoch im Laufe der Jahre verloren gegangen scheint. Asterix und Obelix machen auch hier den Römern wieder das Leben schwer.
Und schließlich treten die zwei Freunde die Reise nach Olympia an, um an den sportlichen Wettkämpfen teilzunehmen, die die bekannte Welt bewegen. Zum Leidwesen der Römer, die unbedingt siegen müssen, und sonst Cäsars Zorn erregen würden. Das gilt es zu vermeiden, doch es ist gar nicht so einfach, gelassen zu bleiben, wenn die Gallier mit ihren Zaubertrank die Selbstsicherheit des römischen Spitzenathleten auf die Probe stellen. Doch, zum Glück für die Römer, gibt es schon damals ein Anti-Doping (Topf) Gesetz.
Einordnung: Die Gesamtausgabe Nr. 4 enthält die Geschichten „Asterix als Legionär“, „Asterix und der Avernerschild“ und „Asterix bei den Olympischen Spielen“. Insgesant gibt es 13 Gesamtausgaben mit jeweils 3 Geschichten.
Rezension: Wer kennt sie nicht, die Geschichten um den kleinen gallischen Krieger, seinen Freund, den Hinkelsteinlieferanten Obelix („Ich bin nicht dick!“) und ihrer Freunde und so geht das Abenteuer in die nächste Runde.
Auch dieses Mal sind die Geschichten rund um die unbeugsamen Gallier gespickt mit vielen Anspielungen auf unseren Alltag, einer Prise gewaltigen Humors und auch dieses Mal siegt wieder David gegen Goliath, bzw. das gallische Dorf gegen die Größe Roms.
Sehr detailliert gezeichnet, versammeln sich in diesem wunderschönen, in bläulichen Leder gebundenen Band, drei Geschichten, eine besser als die andere. Kennzeichnend ist auch hier, wie bei allen Sammelbänden auch, eine einführung vor jedem Comic, die nochmal deren entstehung beleuchtet. Wie kam man auf die oder die Idee? Welche Anspielungen haben die Macher in den Geschichten versteckt und welche Besonderheiten gibt es vor allem für die jenigen, die vielleicht noch die ersten erschienenen Asterix-Comics in Form der Zeitschrift „Pilote“ etwa, oder „MV“, in Erinnerung haben?
Durchsetzt mit Tuschezeichnungen, Entwürfen, am Anfang jedes Comics, gar gespickt mit mehreren zusätzlichen zweiseitigen Kurzgeschichten von Uderzo und Goscinny ist dieses Band ein besonderes Juwel der Sammlung. Nicht zuletzt, da sie die auflagen- und resonanzmäßig beliebteste Geschichte um Asterix und Obelix enthält.
Dieser Band ist stark, die Zeichnungen sind im Gegensatz zum ersten Band (und da waren sie schon detailliert) noch eine Spur feiner, Anspielungen noch eine Spur schärfer. So machen Comics Spaß, dem Leser sowie so, Troubadix dem Barden nie. Am Ende geht natürlich alles gut aus. Man hat ja noch weitere Geschichten zu füllen, doch wenn eine Geschichte jeder Altersgruppe zugänglich ist, so ist es ganz bestimmt diese. Leiden müssen indes nur die Römer, Wildschweine und wie viele Schiffe die Piraten inzwischen verloren haben, wer zählt das schon?
Mehr als einmal zaubern diese und andere Running Gags und zahlreiche Überraschungen den Lesern mehr als ein Lächeln auf’s Gesicht und man freut sich, wenn die Römer mal wieder, wortwörtlich, schwarz werden oder der Koloss von Rhodos bei den Olympischen Spielen seinen Wettkampf bestreitet.
Veni, vedi, vici und wenn nicht eines Tages den Galliern der Himmel auf den Kopf fällt, oder Majestetix von seinem Schild, so loohnt es sich getrost diese reihe fortzusetzen oder zu beginnen. Wer das noch nicht getan hat, sollte sich unbedingt Zaubertrank einflößen lassen und in die Welt um ca. 50 v Chr. eintauchen. Es lohnt sich.
Autoren: Rene Goscinny wurde 1926 in Paris geboren und war ein französischer Comicautor. Er schuf zusammen mit dem Zeichner Alber Uderzo u.a. die Comics der unbeugsamen Gallier Asterix und Obelix (ab 1959), für die er internationale Bekanntheit erlangte. Ab 1955 textete er außerdem die von Morris gezeichneten Comics „Lucky Luke“. Als Autor wurde er für seine von Sempe illustrierten Geschichten über den „Kleinen Nick“ bekannt.
Albert Uderzo wurde 1927 in Fismes bei Reims in Frankreich geboren und ist Zeichner und Mit-Autor der bekannten Comic-Serie „Asterix“. Er wuchs als Sohn italienischer Einwanderer auf, die 1934 die französische Staatsbürgerschaft erhielten. Inspiriert von Wat Disney eignete er sich teils autodidaktisch das Handwerkzeug des Comic-Zeichnens an. Er hat eine Rot-Grün-Sehschwäche und arbeitet teilweise mit nummerierten Farbtönen. Die Comic-Serie „Asterix erschien zunächst in der Zeitschrift „Pilote“, später dann in einem eigenen Verlag. Seit dem Tod Goscinnys1977 produzierte Uderzo die Asterix-Abenteuer alleine, unter Zuhilfenahme eines Teams von Zeichnern seines eigenen Unternehmens.
Pompeji – Die größte Tragödie der Antike
Alberto Angela
Rezensionsexemplar/Sachbuch
Goldmann Verlag
Erschienen am: 28.11.2018
Hardcover
Seiten: 511
ISBN: 978-3-442-31427-0
Inhalt: Am 23. Oktober 79 n. Chr. feiert die illustre Gesellschaft Pompejis ein opulentes Fest. Doch der bebende Vesuv wird das bunte Treiben in der Stadt der Ausschweifungen und Intrigen jäh beenden… Auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse rekonstruiert der renommierte Wissenschaftsjournalist und Bestsellerautor Alberto Angela in einem atemberaubenden Countdown Stunde um Stunde den Untergang der Stadt.
Alberto Angela führt uns durch belebte gassen, in prächtige Salons, kleine Läden und winzige Wohnstätten. Unaufhaltsam steuern wir mit den Pompejanern auf den verheerenden Ausbruch des Vesuvs zu. Eine sinnliche Reise in die Welt der Antike, die tiefen Einblick gibt in das faszinierende Alltagsleben der Römer am Golf von Neapolis vor 2000 Jahren. (Klappentext)
Rezension: Es war die wohl größte Tragödie der Antike. Als Rauchsäulen emporstiegen, die Erde bebte und ihr Innerstes preisgab, schien es, als würde der letzte Tag der Menschheit anbrechen und die Welt, wie sie die Bewohner Pompejis, Herculaneums und Stabiaes kannten, für immer untergehen.
So kam es auch. Die Zeichen der bevorstehenden Katastrophe nicht deuten könnend, wurden die Bewohner des Golf von Neapolis von den Urgewalten der Natur überrascht.
Der Berg, damals noch nicht als Vulkan erkennbar, eher ein fruchtbarer Hügel, erwachte zum Leben und der Zorn der Götter, so schien es, brach über die Menschen herein. Beim Ausbruch des Vesuviuvs starben Tausende, nur wenige konnten fliehen.
Alberto Angela nimmt seine Leser mit auf eine Zeitreise, verfolgt die jenigen, die überleben sollten und die, die starben und führt sie durch die Tage, nach denen nichts mehr so sein sollte, wie vorher. Der Autor, der in Fachkreisen schon mit einigen anerkannten Aufsätzen für Aufsehen gesorgt hat, hat für sein neuestes Werk eine ungeheure Recherchearbeit geleistet und von Vulkanologen, Historikern über Archäo- und Geologen die neuesten Erkenntnisse über das Leben im Römischen Reich im Allgemeinen und am Golf von Neapel im Besonderen zusammengetragen.
Herausgekommen dabei ist ein facettenreiches Portrait der Menschen jener Zeit, Der Leser begleitet die Einwohner Pompejis durch die letzten Tage der Katastrophe und sieht die Vorzeichen der Katastrophe, die der Autor ausführlich und doch leicht verständlich erklärt.
Wie konnte es zu diesem Vulkanausbruch kommen? Wie lebten und reagierten die Menschen auf dieses bis dato unbekannte Naturereignis? Wer schaffte es, sich und seine Familie, Freunde oder Sklaven in Sicherheit zu bringen und für wen war auch nur der Versuch, dem Unglück zu entfliehen, ein Schritt in den Tod? Gestützt auf antiken Quellen und Forschungen anderer Vulkanausbrüche, sowie den Erkenntnissen aus den Ausgrabungen von Pompeji und Herkulaneum rekonstruiert Angela minutiös die Geschehnisse.
Dabei kommen auch neueste Theorien und Kenntnisse zur Sprache, sehr dicht recherchiert. Haben wir bisher den Ausbruch des Vulkans falsch datiert? Wer hatte die größten Überlebenschancen? Welche Klischees in der Denkweise über die Katastrophe sind schlichtweg falsch?
Erzählt wird von den einzelnen Schichten der antiken Gesellschaft und ihrem Umgang mit den Ereignissen, vorher mit dem, was sie umtrieb, womit sie sich in ihrem Alltag beschäftigten und weshalb die Katastrophe nicht nur im besagten Ausbruch sondern in mehreren Schüben der Naturgewalt bestand.
Der Leser indes fühlt sich inmitten der Geschehnisse. Spannender als jeder historische Roman, der je darüber geschrieben werden kann. Alberto Angela entfesselt für uns eine Katastrophe, die jederzeit erneut, dieses Mal über die Bewohner Neapels, hereinbrechen kann.
Fast als würde man selbst den Rauch sehen und die giftigen Dämpfe einatmen, unter Vulkangestein begraben oder von pyroklastischen Strömen überrollt werden. Wer dieses Standartwerk über Pompeji gelesen hat wird die Ausgrabungen und den Vesuv selbst künftig mit anderen Augen sehen.
Autor: Alberto Angela wurde 1962 in Paris geboren, studierte nach dem Abitur in Frankreich und in Italien Naturwissenschaften, bevor er sich weiter auf Paläontologie und Paläoanthropogie spezialisierte. Er arbeitete an verschiedenen Orten der Welt an Ausgrabungen und Forschungen und veröffentlichte mehrere in Fachkreisen anerkannte Aufsätze.
Als Wissenschaftsjournalist arbeitete er für Fernsehsender und veröffentlichte mehrere Sachbücher über die menschliche Entwicklungsgeschichte und das Alte Rom. Er ist Mitglied des Instituts für Menschliche Paläontologie in Rom.
Inhalt: In „Asterix bei den Schweizern“ müssen der gallische Krieger Asterix und sein Freund, der Hinkelsteinlieferant Obelix in die römische Provinz Helvetien reisen, um eines der seltenen Eldeweiß-Blumen zu finden, die der Druide des Dorfes für einen Zaubertrank benötigt.
Dabei werden alle Klischees über die Schweizer, Ordnung und Sauberkeit, Kuckucksohren und Käse-Fondue und Bankwesen aufs Korn genommen. Auch der Rütli-Schwur kommt nicht zu kurz. In „Die Trabantenstadt“ versuchen Julius Cäsar und sein Baumeister „Quadratus“ den Galliern herr zu werden, in dem sie eine Planstadt rings um das gallische Dorf errichten. Die ersten Bewohner ziehen ein und schon beginnt ein Umschwung im Denken der Dorfbewohner.
Asterix und Miraculix sehen mit Schrecken, wie ihre Freunde Gewohnheiten, Sitten und Bräuche ablegen und kommen bald hinter Cäsars perfiden Plan. Können sie den Lauf der Zeit aufhalten? In „Die Lorbeeren des Cäsar“ machen sich Majestetix und seine beiden gallischen Krieger auf nach Lutetia, um Gutemine bei einem Einkauf in die gallische Hauptstadt zu begleiten.
Dabei besuchen sie auch Gutemines Bruder und Majestetix verspricht ihm betrunken ein Ragout mit den Lorbeeren aus den Kranz Cäsars. Den müssen Asterix und Obelix nun besorgen und begeben sich nach Rom. Doch, an den Kranz heranzukommen, ist schwerer als gedacht, müssen sie doch dazu Sklaven und Gladiatoren werden.
Einordnung: Die Gesamtausgabe Nr. 6 enthält die Geschichten „Asterix bei den Schweizern“, „Die Trabantenstadt“ und „Die Lorbeeren des Cäsar“. Insgesant gibt es 14 Gesamtausgaben mit jeweils 3 Geschichten.
Rezension: Über die Qualität der Hauptgeschichten um Asterix und Obelix gibt es nichts zu sagen. Wunderbar detailliert gezeichnet, locker erzählt und die Eigenheiten des jeweiligen Spielortes auf’s Korn genommen, haben Asterix und Obelix nicht nur erfolgreich gegen römische Legionen Widerstand geleistet, sondern auch die Herzen von tausenden großen und kleinen Comic-Fans im Sturm erobert.
Letzteres ganz ohne Zaubertrank. Auch in den drei vorliegenden Geschichten brechen der gallische Krieger und sein Freund („Ich bin nicht dick!“) zu neuen Abenteuern auf, die es in sich haben. Vielmehr ist darüber nicht zu sagen, ohne die Pointen, derer es zahlreiche gibt, vorweg zu nehmen und noch ist nicht der Qualitätsabfall späterer Geschichten (u.a. „Asterix und Latraviata“) zu spüren.
Diese Geschichten kann der geneigte Gallien-Fan beruhigt zur Hand nehmen und in die antike Welt Julius Cäsars und seiner fast ganz eroberten Völker eintauchen. Besser ist es hier, sich mit der speziellen Ausgabe zu beschäftigen. Diese wurde, zusammen mit den anderen Abenteuern der gallischen Dorfbewohner in eine mehrbändige Reihe zum Jubiläum der Geschichten in eine mehrbändige Sonderausgabe verpackt, die pro Band jeweils drei Geschichten in sich vereint.
In bläulich gehaltenen Leder gebunden, gibt es zu jedem Comic eine mehrseitige Vorgeschichte über die Entstehung des selbigen. Die Aufmachung wirktt edel, die Papierqualität ist gut.
Das aufgedruckte Comic-Relief und die schrift zeigen auch nach Jahren keine Abnutzungserscheinungen (Erfahrung mit anderen Bänden der Reihe) und auch die seiten vergilben nicht. Für Fans der Reihe, deren Comic-Hefte auseinander zu fallen drohen, ein unbedingtes Muss und ein Hingucker im Regal allemal. Für Neuleser eine interessante Erfahrung, zumal man auch etwas über die Geschichte hinter den Geschichten erfährt.
Es ist nur zu empfehlen, die Geschichten gerade in diesen Ausgaben zu lesen. Hier hat sich der Verlag Mühe, nicht nur in der Aufmachung, gegeben, die unbedingt belohnt gehört. Auf dass die gallischen Krieger noch ewig im Jahre 50 v. Chr. Widerstand gegen Rom, gleichsam David gegen Goliath leisten können und ihnen nie „der Himmel auf den Kopf fallen möge“ (Majestätix).
Autoren: Rene Goscinny wurde 1926 in Paris geboren und war ein französischer Comicautor. Er schuf zusammen mit dem Zeichner Alber Uderzo u.a. die Comics der unbeugsamen Gallier Asterix und Obelix (ab 1959), für die er internationale Bekanntheit erlangte. Ab 1955 textete er außerdem die von Morris gezeichneten Comics „Lucky Luke“. Als Autor wurde er für seine von Sempe illustrierten Geschichten über den „Kleinen Nick“ bekannt.
Albert Uderzo wurde 1927 in Fismes bei Reims in Frankreich geboren und ist Zeichner und Mit-Autor der bekannten Comic-Serie „Asterix“. Er wuchs als Sohn italienischer Einwanderer auf, die 1934 die französische Staatsbürgerschaft erhielten. Inspiriert von Wat Disney eignete er sich teils autodidaktisch das Handwerkzeug des Comic-Zeichnens an. Er hat eine Rot-Grün-Sehschwäche und arbeitet teilweise mit nummerierten Farbtönen. Die Comic-Serie „Asterix erschien zunächst in der Zeitschrift „Pilote“, später dann in einem eigenen Verlag. Seit dem Tode Goscinnys 1977 produzierte Uderzo die Asterix-Abenteuer alleine, unter Zuhilfenahme eines Teams von Zeichnern seines eigenen Unternehmens.