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Autoren-Interview auf der Leipziger Buchmesse 2019: Michael Tsokos und die AbgrĂŒnde der Gerichtsmedizin

Michael Tsokos = MT, ich = NH

Das Interview enthĂ€lt einen Spoiler, den ich als einen solchen gekennzeichnet habe. Dieser kann jedoch ĂŒbersprungen werden; man muss ihn aufklappen, um ihn zu lesen. Wer dies nicht tut, bleibt spoilerfrei. Das Interview kann auch ohne diesen gelesen werden.

NH: In Ihrem neuen Thriller „Abgeschlagen“ geht es um einen Fall innerhalb der Kieler Rechtsmedizin und den Protagonisten Dr. Herzfeld. Wie viel Herzfeld steckt in Ihnen persönlich?

MT: Es steckt einiges Persönliches drinnen, dass ich natĂŒrlich, wie mein Protagonist das Problem habe, zu viel zu arbeiten, zu wenig zu Hause bin und zu wenig Zeit fĂŒr die Familie zu haben. Das klingt ja immer wieder durch, sowie dass ich von Berufs wegen neugierig bin und es mir keine Ruhe lĂ€sst, wenn sich mir etwas nicht erschließt.

Was nicht auf mich zutrifft ist, dass ich nie diese Risiken eingehen und AlleingĂ€nge machen wĂŒrde, die Herzfeld macht. Das muss man aber, der Dramaturgie geschuldet, machen. Wenn Sie jemanden haben, der 16 Uhr nach Hause kommt und bei jeder Kleinigkeit die Polizei ruft, haben Sie keine Hauptfigur.

NH: Sie können fĂŒr sich auch das Dramaturgische und das, was fachlich vielleicht notwendig wĂ€re, trennen?

MT: Das kann ich. Das ist der Vorteil der Belletristik. Im Sachbuch kann man das nicht, dort muss man bei den FĂ€llen genau dranbleiben. In der Belletristik habe ich die Möglichkeit, einen echten Fall mehr auszuschmĂŒcken, mehrere FĂ€lle zusammenfließen zu lassen und den Protagonisten Dinge tun lassen, die man sonst als Rechtsmediziner nicht machen wĂŒrde. Die Möglichkeiten habe und nutze ich auch.

Autor: Michael Tsokos
Titel: Abgeschlagen
Seiten: 414
ISBN: 978-3-Ă€426-52438-1
Dromer Knaur

NH: Ist das Schreiben eines Thrillers fĂŒr Sie eine Art „Ausgleich“ zur Wirklichkeit?

MT: Irgendjemand hat mich einmal gefragt, ob es eine Art „Therapie“ wĂ€re. Vielleicht ist es das auch. Einmal macht es natĂŒrlich Spaß. Ich habe ansonsten relativ wenige Hobbys, aufgrund der fehlenden Zeit. Ich habe frĂŒher auch sehr viel Wissenschaftliches publiziert, in Fachzeitschriften ĂŒberall auf der Welt, von der Idee bis zur Druckfahne und dem Erscheinen.

Das ist auch das, was bei einem Buch Spaß macht. Es ist sicherlich eine Art „Therapie“ zu wissen, ich schreibe etwas und irgendwann gibt es Leute, die lesen das, die finden es gut und es gibt Feedback. Das ist Erfolg, der einem auch positiv bestĂ€tigt.

NH: Wie war das Feedback zum neuen Thriller von Kollegen der Rechtsmedizin? Gab es da welches?

MT: Nein, bisher nicht. Das ist jedoch auch nichts, was ich jetzt erwarten wĂŒrde. Ich habe einigen Arbeitskollegen das Buch geschenkt, da diese mich beraten und als Probeleser fungiert haben. Ansonsten gibt es da fachlich kein Feedback. Es macht jeder seines. Es interessiert einen Rechtsmediziner in Hamburg nicht, ob ich Rechtsmediziner in Berlin ein Buch schreibe.

https://www.instagram.com/p/BSETeWdFf_f/
Das war 2017. Michael Tsokos stellte damals einen anderen True-Crim-Thriller vor.

NH: Wie erklĂ€ren Sie sich bei den einfachen Publikum und Lesern die Faszination fĂŒr Thriller und Krimis?

MT: Der Tod als zentraler Bestandteil von Krimis und Thriller ĂŒbt natĂŒrlich eine große Faszination auf die Menschen aus. Das ist etwas, was ich aus meinem Leben als normaler BĂŒrger ausklammern möchte. Ich kann mir als NormalbĂŒrger nicht vorstellen, dass ich jeden Tag frĂŒh ins BĂŒro gehe, zwölf Leichen auf den Tisch liegen habe, so wie ich, die aufgeschnitten und untersucht werden…

NH: Sind das so viele?

MT: Ja, wir machen jeden Tag so viele Obduktionen. Ich bin auch bei allen Obduktionen in Berlin dabei. Wir machen ca. 2200 Obduktionen pro Jahr. An regulÀren Arbeitstagen sind das schon zwölf.

NH: Auch der Thriller „Abgeschlagen“ hat einen wahren Hintergrund. Wo genau liegt der „wahre Kern“ hinter der Geschichte?

Spoiler

MT: Vor ungefĂ€hr 25 Jahren hat mein damaliger Chef in der Hamburger Rechtsmedizin mir erzĂ€hlt, dass es einmal einen skandinavischen Rechtsmediziner gab, der Prostituierte getötet, zerstĂŒckelt und die Leichenteile in den Park versteckt hat. Als sie dann gefunden wurden, hat er die obduziert. Über diese Geschichte findet man so gut wie nichts im Internet, da das in den 70er und 80er Jahren passiert ist, aber sie hat mich fasziniert.

Das ist das zentrale Thema. Was ist, wenn ein Rechtsmediziner tatsĂ€chlich selbst der TĂ€ter ist? Wenn er sein spezielles Wissen ausnutzt, um der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein. Im Buch ist relativ schnell klar, um wen es sich handelt, aber der Weg bis zu seiner ÜberfĂŒhrung und zum Showdown ist sehr spannend. Das ist entscheidend bei „Abgeschlagen“.

[Einklappen]

NH: Der Weg ist das Ziel. Kann man ja durchaus auf Ihre Arbeit ĂŒbertragen. Wie kommt man zu diesen medizinischen Bereich? Gibt es so etwas wie Freude an dieser Arbeit?

MT: Mein Beruf bereitet mir auch Freude und Spaß. Ich freue mich jeden Tag, wenn ich morgens zur Arbeit fahre, ob dem, was mich erwartet. Es gibt in der Medizin vieles, was ich nicht machen könnte. Wenn ich z.B. auf einer Kinderkrebsstation arbeiten wĂŒrde und die kleinen Patienten sterben oder ich in einer Dialyse-Station, wo die Menschen zunehmend ins Nierenversagen rutschen, da sie keine Spenderniere bekommen, das wĂ€re eine Sache, die ich nicht machen könnte.

Freude an beiden Berufen. Schriftsteller und Gerichtsmediziner Michael Tsokos.

MT: Ich weiß, dass es fĂŒr viele unvorstellbar ist, den Job zu machen, den ich habe. Es gibt fĂŒr mich jedoch genug andere, die ich nicht machen wollen wĂŒrde. Ich war im Studium von der Rechtsmedizin total fasziniert. Das hat angehalten und deshalb habe ich mich auch dafĂŒr entschieden.

NH: Der Protagonist Dr. Herzfeld deckt im Laufe der Ermittlungen die HintergrĂŒnde der Tat auf. WĂ€re dies heute, in Anbetracht der Entwicklung von kriminalistischer Untersuchungsmethoden ĂŒberhaupt noch so möglich? Ein unaufgeklĂ€rter und inszenierter Mord, dieses Schauspiel als Folge?

MT: Absolut. Das ist möglich, da wir natĂŒrlich genau wissen, wie Spuren verĂ€ndert werden können. Wie legen wir falsche und verĂ€ndern eigene Spuren? Das wĂ€re absolut möglich.

NH: Gibt es den perfekten Mord?

MT: Den gibt es. Ich kann natĂŒrlich keine Beispiele nennen, jedoch gibt es gerade in Berlin den Fall eines verschwundenen MĂ€dchens, dass sehr wahrscheinlich Opfer eines Tötungsdeliktes geworden ist. Die Polizei hat nicht den geringsten Anhaltspunkt, was passiert ist.

NH: Wenn Sie im „Schreibprozess“ sind, wie gehen Sie vor? Steht die Geschichte fest oder beginnen Sie zu schreiben und schauen, wohin dies fĂŒhrt?

MT: Der Grundblock steht von Anfang bis Ende fest. Man macht sonst den Fehler, sich zu verzetteln und nicht dort anzukommen, wo man hin möchte. Der Weg dahin ist flexibel. Ich habe den Protagonisten und habe die Rollen verteilt; bei dem, was dazwischen passiert, bin ich flexibel.

Zwischendurch kommen ja auch neue Ideen hinzu. Was von vornherein klar ist, ich brauch einen großen Showdown, ein Finale. Es ist jedoch zum Beginn des Schreibprozesses nicht unbedingt klar, wie das aussieht. In „Abgeschlagen“ war es das auch noch nicht, nur, dass es einen großen Abgang haben und quasi filmische Sequenzen haben muss.

NH: Wie gehen Sie mit der RealitĂ€t in ihren BĂŒchern um, z.B. im Gegensatz zu Sebastian Fitzek? (Die Frage habe ich ursprĂŒnglich anders gestellt, so dass es weder zum damaligen Interview mit Fitzek selbst gepasst hĂ€tte, noch hier zielfĂŒhrend gewesen wĂ€re. Michael Tsokos hat jedoch, unbewusst, so geantwortet, dass ich nachtrĂ€glich in der Abschrift die Frage umformulieren konnte. Jetzt passt es.)

MT: Im Gegensatz zu Fitzek muss ich die RealitĂ€t abmildern, da sonst niemand das Buch lesen wĂŒrde. Das wĂŒrde kein Verlag drucken. Bei mir sind die FĂ€lle aus dem wahren Leben.

Michael Tsokos und „Abgeschlagen“.

NH: Ihre Arbeit ist sehr zeitintensiv, in Berlin und auch im Ausland, wo Sie zu vielen FÀllen hinzugezogen werden? Woher nehmen Sie die Zeit, zusÀtzlich Thriller zu schreiben?

MT: Ich habe es sehr komfortabel, da ich mir keine FĂ€lle ausdenken muss. Die Geschichten kommen zu mir. Ich bearbeite so viele FĂ€lle mit unfassbaren Details und Wendungen. Die Story zu bekommen, ist nicht schwierig. Eher noch die Umsetzung, ein Buch daraus zu formen, neben den sonstigen Pensum. Man muss sehr diszipliniert sein und seine freie Zeit nutzen, zu schreiben.

NH: Zuletzt wurde die Serie „Charite“ ausgestrahlt. Es gibt zwei neue BĂŒcher ĂŒber einen der prĂ€genden Ärzte, Ferdinand Sauerbuch. Welchen Eindruck haben Sie davon?

MT: Ich bin selbst immer wieder erstaunt, wie sich Ärzte im Nationalsozialismus verhalten, zu Handlangern und willfĂ€hrigen Henkern dieses Systems gemacht haben. FĂŒr mich erstaunlich, aber es ist natĂŒrlich ein Punkt, den ich fĂŒr mich selbst kritisch hinterfrage. Wie wĂŒrde ich mich in solch einer Situation verhalten? Mich hat die Serie total fasziniert.

NH: Wie wird es denn auch weitergehen mit Paul Herzfeld?

MT: Es wird eine Trilogie werden. Das nĂ€chste Buch heißt „AbgebrĂŒht, um eben in dieser „Ab-“-Reihe zu bleiben. Es geht weiter.

NH: In diesem Sinne, vielen Dank fĂŒr das GesprĂ€ch.

MT: Vielen Dank.

Wir danken Michael Tsokos und DroemerKnaur fĂŒr die Gelegenheit, das Interview zu fĂŒhren. Wie immer der Hinweis, dass das Interview Eigentum des Autoren, des Bloggers und des Verlages ist und nicht vervielfĂ€ltigt, kopiert oder andersweitig verbreitet werden darf. Cover-Fotos werden nach Vorgaben des Verlags verwendet, Fotos des Autoren sind auf der Messe entstanden und gehören den Fotografen. Das Interview erfolgte ohne Gewinnerzielungsabsicht.

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Leipzig liest und findo liest mit – Messetag 4 und Fazit – 2019

Irgendwann ist die Luft raus und normalerweise ist das bei mir am vierten Messetag der Fall. Zu viele EindrĂŒcke sammelt man auf der Buchmesse, zu viele Kilometer lĂ€uft man und zu viele BĂŒcher wandern von den mobilen Kassierern zu mir in die Tasche. Gut, am letzten Punkt habe ich selbst Schuld, was kaufe ich auch BĂŒcher, aber wenn sonst nichts ist? In diesem Jahr jedoch hatte ich auch am sonntag Lust und Muse, Lesungen zu besuchen. Ob’s am Wetter lag? Wer weiß?

Los ging es mit einer GesprĂ€chsrunde ĂŒber die Zensur zu DDR-Zeiten und die Zensur heute. Gemeinsamkeiten, Unterschiede und wie diese Entwicklung zu erklĂ€ren ist. Brisantes Thema und hoch interessant, genau so wie die nĂ€chste Lesung, in der mal wieder ĂŒber den Tellerrand geschaut wurde, was ja hĂ€ufiger so war auf dieser Buchmesse.

Der Zu Klampen Verlag stellte mit seinem Autor Gerd Hankel ein Buch ĂŒber die Verarbeitung des Völkermords in Ruanda 1994 vor, welcher auch 25 Jahre danach noch fĂŒr große WidersprĂŒche sorgt. Hier möchte ich jedoch nicht zu viel verraten, da ich dieses Buch zu gegebener Zeit noch rezensieren werde. Nur so viel, ich wusste von diesem zeithistorischen Geschehnis nichts, um so mehr beeindruckte mich die Lesung. Der PapyRossa Verlag stellte indes ein Buch ĂŒber die Bewegung der Resistance, des antfaschistischen Widerstands in Frankreich vor. Nicht minder interessant.

Der Verleger zu Klampen stellt „Ruanda 1994. Vom Umgang mit den Völkermord“ vor.

Am 24. Mai zeigt der deutsch-französische Kultursender ARTE eine 24-Stunden-Reportage ĂŒber Europa, genauer gesagt ĂŒber die junge Generation, die nur diesen Kontinent ohne Grenzen und mit einer umspannenden WĂ€hhrung kennt, mit all den Vor- und Nachteilen, die dies mit sich bringt. 47 Kamerateams begleiteten in 26 LĂ€ndern 60 Protagonisten und so wurde auf der Messe, die sich in den letzten jahren auch immer ein wenig politisch zeigte, diese Sendung vorgestellt, die etwa an „24 Stunden Berlin“ anknĂŒpft, nach dem gleichen Konzept. Könnte spannend werden.

„24h Europa“, die Sendung wird am 24. Mai auf ARTE ausgestrahlt.

Danach ging es zu einer Lesung ĂŒber einen Familienroman, der in Marseille spielt und von der Thematik her hĂ€tte ganz interessant werden können. Das ist ja eine Stadt, in der mehr Migranten als Franzosn leben und ĂŒber eine dort lebende, aus verschiedenen Nationen zusammengewĂŒrfelte Familie geht es auch in diesem Roman, dessen Titel ich schon wieder vergessen habe. Da kann man sich vorstellen, wie „spannend“ die Lesung war. Irgendetwas ist ja immer.

Harald JĂ€hner „Wolfszeit. deutschland und die Deutschen 1945-1955“

Beendet habe ich die Buchmesse fĂŒr mich mit einem besuchten Interview eines der PreistrĂ€ger auf der Leipziger Messe. Auf den ARD-Forum wurde das Sachbuch „Wolfszeit – Deutschland und die Deutschen 1945-1955“ vorgestellt und es war zum Ende des Tages dort noch einmal richtig voll. Hatte aber dennoch eine relativ gute Sicht auf das Geschehen. Das Buch ist zumindest vorgermerkt, sollte ich irgendwann einmal dazu kommen.

https://www.instagram.com/p/BvcCJmegNYH/

Und dann, Ende. Das war sie, die Leipziger Buchmesse 2019, bei der ich am Ende 18 BĂŒcher schwerer runtergegangen bin, viele Menschen von Verlagen, viele autoren und viele Blogger, Literaturforen-Mitglieder und andere getroffen habe. Jedes einzelne GesprĂ€ch, auch wenn es manchmal nur ein zwei Minuten waren, hat mir spaß gemacht und ich freue mich auf das nĂ€chste Jahr. Das letzte Jahr war die Messe der Begegnungen, dieses Jahr war es fĂŒr mich die Messe der Geschichten. Ist ja auch mal ganz schön. Ich hatte weniger Termine als in den letzten Jahren, habe mehrmals spontan etwas anderes gemacht, als ursprĂŒnglich geplant und war am Ende nicht so gestresst, wie z.B. im vergangenen Jahr. Das ist doch schon etwas.

Beeindruckt war ich von Tschechien als Gastland, welches sich auf wunderbare Art und Weise, ser vielfĂ€ltig, prĂ€sentiert hat und mit zahlreichen Neu- und ErstĂŒbersetzungen aufwarten konnte. Ein Blick zu unseren Nachbarn lohnt und ich freue mich, mehr tschechische Autoren demnĂ€chst zu lesen. Einige BĂŒcher liegen schon bereit.

https://www.instagram.com/p/BvZRl7GFmEN/

DemnĂ€chst kommen noch die Interviews, die ich auf der Messe gefĂŒhrt habe. Jetzt werde ich mich erst einmal durch den ganzen neuen Lesestoff durcharbeiten. Das gehört fĂŒr mich zu den schönsten Nachwirkungen, bis es dann im nĂ€chsten jahr wieder heißt, Leipzig liest und findo liest mit.

Euer findo.

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Leipzig liest und findo liest mit – Messetag 3 – 2019

Dieses Jahr hat es sich ergeben, dass zwar der Freitag von den Veranstaltungen her, die ich besuchen wollte, ĂŒberschaubar blieb, das Wochenende jedoch nicht. So hatte ich dann auch am Samstag wieder ein volles Programm und machte mich frĂŒher als sonst zum MessegelĂ€nde auf. Die Tram war trotzdem voll. Umfallen konnte man nicht. Luft zum Atmen blieb dennoch. Irgendwie.

Nach einem Kaffee im Pressebereich ging ich direkt zur ersten Buchvorstellung des Tages und lauschte dem GesprĂ€ch am Stand von MDR Kultur in der Glashalle. Dort stellte Julia Finkernagel ihren Reisebericht „OstwĂ€rts – oder wie man mit den HĂ€nden Suppe isst, ohne sich nachher umziehen zu mĂŒssen“ vor.

Julia Finkernagel (links) ĂŒber ihr neues Buch „OstwĂ€rts“.

Dort beschreibt sie ihre ersten Erfahrungen als Moderatorin einer Reisereportage fĂŒr den MDR und dies, wie ich inzwischen bestĂ€tigen kann, auf eine sehr humorvolle Art und Weise. Wer des Untertitel RĂ€tsels Lösung erfahren möchte oder auch, wie man in der Steppe auf#s Klo geht ohne gesehen zu werden, der sollte dieses Buch lesen. Auch die anderen, dort beschriebenen, Episoden lohnen ĂŒbrigens einen Blick hinein.

Danach wurde es mörderisch. Zumindest fĂŒr mich, denn ich hatte bereits Wochen vor der Buchmesse zwei Interview-Termine vereinbart. Der eine mit Michael Tsokos, deutschlands wohl bekanntesten Rechtsmediziner und der andere mit Veit Etzold. Unternehmensberater, Thriller-Autor. Die Interviews werde ich alle beide noch verschriftlichen, zumal zumindest letzterer fast ins Wasser gefallen wĂ€re und deswegen kurz gehalten musste. Veit Etzold stand nĂ€mlich zunĂ€chst im Stau. Es wurde dann aber doch noch ein sehr interessantes GesprĂ€ch. DafĂŒr danke ich den Droemer Knaur Verlag und den beiden Autoren. Ich war so nervös.

Ob Michael Tsokos erleichtert war, als wir das Interview beendet hatten?
Veit Etzold und ich.

Hat dann jedoch alles ganz gut geklappt.

Tschechien war das diesjÀhrige Gastland auf der Buchmesse und so bestimmten auch viele Themen die Lesungen und GersprÀchsrunden mit tschechischen Autoren, die unsere Nachbarn bewegen. In einer GesprÀchsrunde ging es u.a. um die Aufspaltung der damaligen Tschechoslowakei in die zwei Staaten Tschechische Republik und Slowakei und die politischen entwicklungen seit diesen Zeitpunkt.

Erkenntnis, die Spaltung in zwei Staaten war wohl eher dem Gockelverhalten der Politoberen geschuldet als dem Willen des Volkes, welches anders entschieden hĂ€tte, hĂ€tte man ihn berĂŒcksichtigt. Wusste ich so auch noch nicht und lĂ€sst sich doch auf viele andere Situationen in unserer Gesellschaft ĂŒbertragen, oder? Ich werde dabei die Diskussion um den derzeit im Umlauf befindlichen Artikel 13 nicht als beispiel nennen. Ups. 😉

Danach ging es zum traditionellen BĂŒcherforen-Blogger-Booktuber-Bookstagramer-Treffen, was seit einigen Jahren irgendwie immer parallel und am gleichen ort stattfindet. Bei der Messebuchhandlung in Halle 4, hinter den viel zitierten ominösen schwarzen Vorhang. Wir werden dabei jedes Jahr immer mehr Leute. Es ist einfach schön, mit so vielen Menschen das gleiche Interesse zu teilen, fern aller Ansichten und Denkweisen, die uns voneinander unterscheiden.

Nur einen Nachteil gibt es vielleicht. Es findet eben in der NĂ€he der Messebuchhandlung statt. Mein armes Portemonaie, was die Tage ĂŒber schon genug zu leiden hatte. Nun ja, Messe ist ja schließlich nur einmal im Jahr (Ja, ich weiß um die Frankfurter Messe, aber auf der war ich bisher noch nicht zugegen und werde es auch dieses Jahr wieder nicht schaffen, dorthin zu fahren.).

Es folgte eine Lesung in China, genauer gesagt mit Stephan Orth, der sein Buch „Couchsurfing in China“ vorstellte, nachdem er zuvor schon den Iran und Russland nach dieser Methode bereist hatte. Nur so viel sei gesagt, genau ein Hund hat diesen Trip wohl nicht ĂŒberstanden. Wer mehr wissen möchte, muss den Reisebericht lesen. Wurde bereits kurz vor Messebeginn gekauft. Ich freue mich schon darauf, das zu lesen.

Stephan Orth „Couchsurfing in China – Durch die Wohnzimmer der neuen Supermacht“

Danach war Free Flow und ich habe den Messetag ausklingen lassen. So langsam hatten sich nĂ€mlich meine FĂŒĂŸe bemerkbar gemacht. So viel laufe ich sonst nie am StĂŒck. Zur Signierstunde von Katja Brandis konnte ich mich noch bewegen, ebenso wie zur Kinderbuchlesung von Salah Naoura, der aus seinem Roman „Matti und Sami“ las, und auch, wenn dies ein Kinderbuch ist und ich lĂ€ngst nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, Erwachsene wie Kinder haben gleichermaßen und ausgiebig lachen mĂŒssen. Ich auch. Sehr witzig war das und wird in jedem Fall irgendwann einmal gelesen werden. Nur, nicht heute. Vorgemerkt ist es jedoch.

Salah Naoura „Matti und Sami“

Der Rest des Tages war Familienzeit. Ist immer schön. In Leipzig kann ich wunderbar beides miteinander verbinden und so habe ich den Abend noch auf einer Geburtstagsfeier verbracht und war am Ende des Tages voller abwechslungsreicher EindrĂŒcke. So soll es ja auch sein, oder?

Fortsetzung folgt…

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Leipzig liest und findo liest mit – Messetag 3 – 2019 Weiterlesen »

Leipzig liest und findo liest mit – Messetag 2 – 2019

Das letzte Jahr stand fĂŒr mich und viele andere Blogger, auch fĂŒr viele Booktuber, die Messe unter den Motto -Begegnungen-. Dieses Jahr eher unter den Motto -Zeit-. Das gilt widerum nur fĂŒr mich, von anderen Menschen kann ich ja erst einmal schlecht sprechen, aber meinem Plan war es diesmal anzumerken.

Die Ruhe vor den Sturm. Bevor der große Andrang zum MessegelĂ€nde kommt.

Viel Zeit fĂŒr mich, fĂŒr Standbesuche, VerlagsgesprĂ€che und ĂŒberhaupt mehr Luft, um Lesungen anzusehen und GesprĂ€chsrunden zu verfolgen, als im letzten Jahr. Insgesamt waren es trotzdem noch genug Termine, aber eben so, dass die Messe nicht in puren Stress ausartete und ich mich voll und ganz auch auf die BĂŒcher konzentrieren konnte. So war mein Freitag in Leipzig dann auch ĂŒberschau- und machbar.

Das erste Interview, welches ich mir an diesem Tag angehört hatte, ist eines, welches fĂŒr mich inzwischen zu einem Muss auf der Buchmesse gehört. NĂ€mlich eines mit Sebastian Fitzek, den ich selbst schon Fragen stellen durfte. In meinem GesprĂ€ch damals ging es damals um seinen Thriller „AchtNacht„.

Sebastian Fitzek „Fische, die auf BĂ€ume klettern“

Sein neuestes Werk schlĂ€gt jedoch vollkommen aus dem sonst ĂŒblichen Schema und so ging es dann auch am Stand der ARD um „Fische, die auf BĂ€ume klettern – Ein Kompass, fĂŒr das große Abenteuer namens Leben„. Philosophisch die Frage, was man seinen Kindern auf den Weg geben soll oder kann, sicher amĂŒsant und nachdenklich geschrieben, so ganz anders als sonst. Darauf freue ich mich ungemein, dies zu lesen. NatĂŒrlich musste das Buch gleich mit. Signiert hat Fitzek das Buch dann natĂŒrlich hinterher auch.

Danach ging es nach Österreich. Zumindest gefĂŒhlt. Der Verlag Kiepenheuer & Witsch hatte zum Bloggertreffen eingeladen und brachte die österreichische Autorin Vea Kaiser mit, die ihren neuen Roman „RĂŒckwĂ€rtswalzer oder die Manen der Familie Prischinger“ vorstellte. Bewirtet mit Wein und Keksen und noch vielen anderen guten Sachen, bei denen einem das Wasser im Munde zusammenlĂ€uft (so funktioniert Marketing) habe ich die bisher amĂŒsanteste Messeveranstaltung seit Jahren erlebt.

Vea Kaiser „RĂŒckwĂ€rtswalzer oder die Manen der Familie Prischinger“

Es wurde gelacht, geschmunzelt und viel geredet. Vor allem die Autorin selbst. Wer so begeistert erzĂ€hlen kann, die Lektorin (aber nett) konnte sich vollkommen zurĂŒcklehnen, und ein Buch nĂ€her brachte, was ich mir so vielleicht nie gekauft hĂ€tte, der verdient Interesse. ich freue mich jedenfalls schon auf den Moment, wo ich dazu komme, den Roman zu lesen. Wenn das Buch so ist, wie die Vorstellung war, dann kann das nur etwas werden.

Entlassen wurden wir mit vielen Ideen, vollen Magen und guter Laune und so stĂŒrzte ich mich dann wieder ins Messe-GetĂŒmmel. VerlagsstĂ€nde besuchen und ein ganz besonderes Projekt. In den letzten Jahren wurde die Messe immer politischer unhd auch immer mehr zu einem Ort der Konfrontation. Im Vorfeld gab es auch dieses Jahr wohl wieder die eine oder andere geplante Aktion gegen rechte Verlage, die leider auf der Messe vertreten waren, aber diesmal blieb alles weitgehend friedlich. Wenigstens das.

Man sollte aber auch einmal davon sprechen, dass durchaus dagegen gehalten wurde. Viele entsprechende Werke wurden vorgestellt und auf der Messe selbst war ein ganz besonderes Projekt vertreten. Ein Fotograf hat sich aufgemacht, um die Orte der BĂŒcherverbrennungen aufzusuchen und den damaligen Zustand anhand von historischen Aufnahmen und heutigen Aussehen zu dokumentieren. Herausgekommen dabei ist eine interaktive Karte, die nach und nach erweitert wird.

Wer möchte, kann ja mal bei verbrannte-orte.de schauen. Hinterlegt werden sollen kĂŒnftig eine Aufnahme des heutigen Ortes, ein historischer Zeitungsbericht oder Ă€hnliches und ein historisches Foto, um zu zeigen, dass eben nicht nur in Berlin damals die Werke zahlreicher Autoren geĂ€chtet wurden. Am Stand war auch ein Regal mit einer Auswahl an BĂŒchern eben jener Schriftsteller zu finden. Dieses Projekt wird sich lohnen, es weiter zu verfolgen.

Großer Andrang ĂŒberall, auch am Stand des Gastlandes Tschechien.

Danach ging es wieder durch die Hallen, denn bis zu meinen nĂ€chsten Termin hatte ich genĂŒgend Luft. Schlecht fĂŒr mein Geldbeutel, weil ich auf der Messe dann zum BĂŒcherkauf neige. So war es gut, dass ich zum Abschluss ein GesprĂ€ch mit der netten Blogger-Betreuerin von diogenes hatte, die mir das neue Programm des Verlages intensiv nĂ€her brachte.

Ich finde diese, fast immer einheitlichen, Cover ja ganz hĂŒbsch, auch wenn ich selten etwas aus den Verlag lese. Trotzdem das Programm ja ganz vielfĂ€ltig ist, gehört diogenes fĂŒr mich in die Kategorie -das besondere Buch-. Mal sehen, was ich daraus in Zukunft fĂŒr mich mitnehmen kann?

Zuletzt entfĂŒhrte mich die Autorin Constanze John nach Georgien und stellte ihren Reisebericht vor, den ich bereits rezensiert habe. Live zu erleben, wie begeistert ein Mensch von einer Reise berichtet, ist fĂŒr mich jedoch etwas besonderes und so hing ich an ihren Lippen, wie der Rest des Publikums und das war zahlreich erschienen. Wohlgemerkt zu einem Termin, der außerhalb des MessegelĂ€ndes am Rande der Innenstadt stattfand.

Constanze John
40 Tage Georgien
Seiten: 412
ISBN: 978-3-7701-8293-0
Verlag: mairdumont

Ich glaube, nicht der Verlag und auch die Autorin selbst haben mit so viel Andrang gerechnet. Am Schluss nahm sich Frau John noch die Zeit fĂŒr meine Fragen, was ebenfalls zu einem interessanten GesprĂ€ch fĂŒhrte. Ob ich das als solches oder als Artikel dann hier einstelle, muss ich mir noch ĂŒberlegen, Bin noch nicht dazu gekommen, das Interview auszuwerten. Ihr werdet das aber mitbekommen, wenn’s so weit ist. Versprochen.

Damit endete dann auch der zweite Messetag fĂŒr mich.

Fortsetzung folgt…

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Leipzig liest und findo liest mit – Messetag 2 – 2019 Weiterlesen »

Leipzig liest und findo liest mit – Messetag 1 – 2019

Eine Buchmesse im Jahr muss auch ich mir geben und da die Frankfurter Messe zumeist in meine Hauptreisezeit, beruflich bedingt, gehe ich eben auf die FrĂŒhjahrsschau der Verlage und Autoren in Leipzig. Das klappt immer ganz gut, zumal ich dort Familie habe und mich um mein Quartier keine Sorgen zu machen brauche.

Es gab auch keine Probleme mit der Bahn. Ich kam ein paar Tage vor Messebeginn an und verbrachte die Tage damit, mich auf die Messe vorzubereiten. Interviews ausarbeiten, wovon ihr spĂ€ter noch etwas zu lesen bekommt, erste BĂŒcher in den stĂ€dtischen BuchlĂ€den sichten, welche zu den ersten KĂ€ufen fĂŒhrten und einen Plan ausarbeiten, welche VerlagsstĂ€nde ich besuchen möchte und wo die zu finden sind. Nicht zuletzt die Presseakkreditierung musste freigeschalten werden, aber das war noch das wenigste. Hat auch so weit alles ganz gut geklappt.

https://www.instagram.com/p/BvKTEoZAj5X/
Das war schon in Leipzig, aber noch vor der Messe.

Los ging es am ersten Messetag ganz entspannt mit einem ersten Rundgang durch die Messehallen. Eigentlich hatte ich eine Fotoausstellung besuchen wollen, die es in einer Ecke gab, aber dort fanden eben auch Lesungen statt und diese Kombination machte sich wirklich nicht gut. Wie sollen sich die GÀste auf die Lesung konzentrieren, wenn sich andere die an der Wand hÀngenden Fotos anschauen oder umgekehrt? Das funktioniert nicht, blieb aber weitgehend mein einziger Fail in der Planung. Gott sei Dank.

https://www.instagram.com/p/BvTJgtCAVRa/
Diese Treppe kennt jeder Besucher und Fan der Leipziger Buchmesse.

Am ersten Tag habe ich mehrere interessante Lesungen besucht, die es in sich hatten. Von der Art der PrĂ€sentation zum Einen, zum Anderen von den EindrĂŒcken, die man mitnehmen konnte.

Genannt ist hier Wladimir Perewersin, der sein Buch „Matrosenruhe – Meine Jahre in Putins GefĂ€ngnissen“ vorstellte. Der Titel lĂ€sst erahnen, was man vom Erfahrungsbericht erwarten kann und ich bin gespannt, diesen hoffentlich bald zu lesen. Dazu waren die Schilderungen des Autoren auf der Lesung zu erdrĂŒckend. Wurde gleich gekauft, wie auch „Winterbers letzte Reise“ zumindest schon mal auf die Wunschliste kam.

Jaroslav Rudis ĂŒber seinen Roman „Winterbergs letzte Reise„.

Der Autor Jaroslav Rudis prĂ€sentierte am Stand von MDR Kultur sehr witzig sein neuestes Werk und gehörte zu einem der grĂ¶ĂŸeren Autoren auf der Messe und ReprĂ€sentanten des Gastlandes. Das war in diesem Jahr Tschechien, welches sich mit ĂŒber 60 neu ĂŒbersetzten Werken und sehr einnehmend prĂ€sentierte.

Wie gestaltet man eigentlich eine Lesung mit Comics? Der Ostfalia Verlag hat gezeigt, wie das funktionieren kann. Verleger und Zeichner verteilten zunĂ€chst ihre Comics unter den anwesenden Zuschauern und es wurde mit verstellten Stimmen und verteilten Rollen gelesen, erklĂ€rt, weshalb bestimmte Dinge gezeichnet wurden, was und wen man erreichen möchte und hatte dabei einen großen Erfolg. NĂ€heres, es sind Comics, die die sozialen und gesellschaftlichen Entwicklungen z.B. zu Zeiten des DreißigjĂ€hrigen Krieges beleuchten. Das funktioniert sehr gut, ĂŒbrigens ohne Darstellung von Gemetzel und kann von allen Altersgruppen gelesen werden.

Der Ostfalia-Verleger Thomas Dahms stellt ein neues Comic vor.
Und hier ein ganz kleiner Einblick.

Christian Hardinghaus stellte am ersten Messetag seine Werke „Ferdinand Sauerbruch und die Charite“ und „Die Spionin der Charite“ vor und war dabei sehr nervös. Zumindest wirkte es so, aber das machte absolut nichts, fand ich sogar sehr sympathisch. Wir haben hinterher kurz ein paar Worte gewechselt und natĂŒrlich hat er mir seine beiden BĂŒcher, die ich schon rezensiert hatte, auch signiert.

Die Verlage prĂ€sentierten indes natĂŒrlich auch Ideen, wie man einem Leserschwund begegnen möchte, denn den haben vergangene Studien immer wieder prognostiziert. Wenigleser lesen immer weniger und Vielleser können nicht alles auffangen. dtv scheint dabei schon eine mögliche Antwort gefunden zu haben. bold! wurde prĂ€sentiert und richtet sich an Digital Natives als Zielgruppe, soll genau so vernetzen und das Lesen soll wieder cool werden. Ob’s klappt, mal sehen. Die AnfĂ€nge sind gemacht. Dazu hier ein interessanter Artikel im Börsenblatt des deutschen Buchhandels.

Bold! Hip, cool und mit Musik. Der Andrang war all die Tage groß. Ob’s klappt? Ich hoffe es.

Zum Abschluss des ersten Messertages, der merklich mehr Besucher anzog als im letzten (Gut, da war Schneechaos.) sowie in den vergangenen Jahren, ging ich wieder mit andere buechertreff.de-Mitgliedern klönen und die ersten EindrĂŒcke auswerten. Hat Spaß gemacht und war auch bitter nötig. Hatte den ganzen Tag nichts gegessen. Gegen Mitternacht fand ich dann zu meiner Unterkunft zurĂŒck. Der nĂ€chste Tag sollte Überraschungen bereithalten.

Fortsetzung folgt…

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Leipzig liest und findo liest mit – Messetag 1 – 2019 Weiterlesen »

Schaufenster zur Leipziger Buchmesse 2019

Die Leipziger Buchmesse 2019 öffnet ihre Pforten vom 21.-24. MĂ€rz. Von 10 bis 18 Uhr heißt es auf dem MessegelĂ€nde wieder „Leipzig liest!“, spĂ€ter auch noch auf diversen Veranstaltungen in der Innenstadt selbst. UnzĂ€hlige Besucher werden dieses Jahr wieder erwartet, die Ausstellerzahlen scheinen schon jetzt wieder Rekordniveau erreicht zu haben. Und Leipzig, wird voraussichtlich nicht im Schnee versinken (Hoffen wir, dass die Wetterfrösche Recht behalten). Noch so ein Jahr, wie das letzte, braucht niemand.

https://www.instagram.com/p/BgVmESKDGNB/
Das war im letzten Jahr. Verfolgt mich von dort live auf Instagram.

Wer es dennoch nicht auf die Messe schafft, aus welchen GrĂŒnden auch immer, hat trotzdem Gelegenheit diverse Veranstaltungen zu verfolgen. Zahlreiche Buchvorstellungen, Podiumsdiskussionen und Interviews werden live ĂŒbertragen und sind in den Mediatheken diverser Rundfunk- und TV-Sender spĂ€ter abzurufen. Inklusive Programmtabellen.

Ich habe euch ein paar herausgesucht, die sich lohnen.

Die Öffentlich-Rechtlichen tragen wieder Sorge dafĂŒr, dass auch der BĂŒcherwurm zu Hause voll auf seine Kosten kommt und erfĂŒllen damit gefĂŒhlt einen Großteil ihres Kulturauftrages. Veranstaltungen dieser Art sind auf der Messe immer gut besucht und so ist man manchmal mit den Stream oder der Aufzeichnung eines Interviews, vor allem was die Sicht betrifft, besser bedient als live vor Ort.

Dort muss man gefĂŒhlt schon frĂŒh dabei sein und dann, einmal einen Platz erhascht, nicht mehr aufstehen. Denn der Platz ist gefĂŒhlt sofort weg. Veranstaltungen finden sowohl auf den Blauen Sofa (ZDF, 3sat, Bertelsmann, DeutschlandfunkKultur) statt als auch im ARD-Forum, Aufzeichnungen finden sich dann in der Mediathek des MDR.

Der messeigene Blog buecherleben verlinkt zu den Social Media KanÀlen und zum Programm des Gastlandes Tschechien. Auch dort wird es Berichte und wohl auch Aufzeichnungen geben.

3sat ist eine ganz gute Quelle, vor allem mit seinem Magazin „kulturzeit“ und auch arte, sowie das „taz studio“ sind zu erwĂ€hnen. Auch diese haben Mediatheken, die die Veranstaltungen auf der Messe abrufbar halten werden.

Die stÀdtische Leipziger Volkszeitung ist auch in diesem Jahr sicher ein Publikumsmagnet mit seiner LVZ-Autorenarena. Auch hier gilt vor Ort, wer zuerst kommt, steht nicht mehr auf. Dort ist es immer sehr voll und daher ist auch hier der Livestream bzw. die Mediathek nicht zu verachten. Das Aufgebot an Autoren ist auch in diesem Jahr wieder sehr reichhaltig.

Die Preisverleihungen der Buchmesse sollten spÀter hier zu sehen, genau so wie diverse Podcasts zu horen sein.

Diverse Blogger werden ebenfalls auf der Buchmesse vor Ort sein und von dort berichten. Entweder schon am gleichen Tag oder kurz danach. Einfach mal stöbern. Ihr könnt meinen Messerundgang an allen Tagen ĂŒbrigens auch verfolgen. Schaut einfach auf meinen Instagram-Kanal vorbei.

Auf Twitter bin ich @findosbuecherw1. Auch dort versuche ich regelmĂ€ĂŸig zu posten.

SpĂ€ter gibt’s dann natĂŒrlich auch hier ausfĂŒhrliche Berichte und die Messe-Auslese. Versprochen. Bis dahin, man liest sich.

Habt ihr im Übrigen noch ErgĂ€nzungen, wo noch Veranstaltungen gestreamt werden oder spĂ€ter als Aufzeichnung zur VerfĂŒgung stehen, schreibt’s in die Kommentare. Schließlich sollen alle Daheimbleibenden auch ihre Portion Buchmesse bekommen.

Euer findo.

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Messe-Countdown LBM 2019 #2

Im ersten Beitrag ĂŒber die Vorbereitungen ging es um Unterkunft und Visitenkarten, die ersten Termin-Absprachen mit Verlagen und Autoren und um das erste Durchsehen des Programms. Mittlerweile sind diese Punkte erledigt und die Technik wird zusammengesucht (Kamera, Video-Cam, Stativ, Akkus usw.), das Zugticket gebucht und ich lese noch die letzten BĂŒcher, um mich auf die Interviews vorzubereiten. Die Ergebnisse davon werdet ihr nach der Messe hier lesen können, doch zuvor habe ich, aus meiner eigenen Messeplanung ein paar interessante Programmpunkte ausgesucht, die ich mir anschauen werde und die sicher auch den Einen oder Anderen von euch interessieren könnte. NatĂŒrlich habe ich mir noch mehr Veranstaltungen herausgesucht, aber hier einmal eine kleine Auswahl:

Donnerstag, 21. MĂ€rz 2019

12:00-12:30 Uhr Matrosenruhe – Meine Jahre in Putins GefĂ€ngnissen
Lesung und GesprĂ€ch mit Wladimir Perewersin ĂŒber JustizwillkĂŒr und Grausamkeit des Strafvollzugs in Russland – ein erschĂŒtternder Bericht
Forum Sachbuch, Halle 5, Stand F401/G410 – Ch. Links Verlag

15:30-16:00 Uhr Ferdinand Sauerbruch und die Charite – Operationen gegen Hitler
Lesung und GesprĂ€ch mit Christian Hardinghaus ĂŒber die Neubewertung eines großen Mediziners
Forum Sach- u. Fachbuch, Halle 3, Stand H300 – Europaverlag

17:00-17:30 Uhr Frieden oder Krieg
Lesung und GesprĂ€ch mit Fritz Pleitgen und Michael Schischkin, ErklĂ€r mir Russland – eine AnnĂ€herung
Forum Sachbuch, Halle 3, Stand E201 – Ludwig Verlag

Freitag, 22. MĂ€rz 2019

10:30-11:00 Uhr „Fische, die auf BĂ€ume klettern – ein Kompass fĂŒr das Abenteuer namens Leben“
GesprĂ€ch mit Sebastian Fitzek, der sich existentiellen Fragen: Was zĂ€hlt das Leben? Wie findet man sein GlĂŒck?
ARD Forum, Halle 3, Stand B400 – Droemer Knaur

Samstag, 23. MĂ€rz 2019

10:00-10:30 Uhr OstwĂ€rts – oder wie man mit den HĂ€nden Suppe isst, ohne sich nachher umziehen zu mĂŒssen
Julia Finkernagel im GesprĂ€ch ĂŒber ihr Buch zur TV-Reihe
MDR, Glashalle, Stand 17 – MDR Kultur und Knesebeck Verlag

16:00-16:30 Uhr Couchsurfing in China. Durch die Wohnzimmer der neuen Supermacht
Stephan Orth im GesprĂ€ch ĂŒber sein neues Buch, und plötzlich wirkt das schwer durchscheinbare China weniger fremd, als man vermutet hĂ€tte
MDR, Glashalle, Stand 17 – MDR Kultur und Piper Verlag

Sonntag, 24. MĂ€rz 2019

11:00-11:30 Uhr Ruanda 1994. Vom Umgang mit dem Völkermund
Lesung und GesprĂ€ch ĂŒber den Völkermord in Ruanda vor 25 Jahren, der noch immer von großen WidersprĂŒchen geprĂ€gt ist
Forum Sachbuch, Halle 5, Stand F401/G410 – Zu Klampen Verlag

11:30-12:00 Uhr Die Resistance
Lesung und GesprĂ€ch mit Ulrich Schneider ĂŒber den Antfaschistischen Widerstand in Frankreich 1940-1945
Die BĂŒhne, Halle 5, Stand E404 – PapyRossa Verlag

Das sind natĂŒrlich nicht alle Programmpunkte der Messe. Ich selbst habe mir vier A4-Zettel vollgeschrieben, mit fĂŒr mich spannenden Terminen. So kann ich dann nach Lust und Laune entscheiden, was ich mache, ohne mich stundenlang durch das Programmheft zu wĂŒhlen. Ihr könnt die Veranstaltungen auf der Messe und in der Stadt hier durchsuchen. Ich empfehle euch außerdem auch mal das Programm des Gastlandes zu sichten. Das ist in diesem Jahr Tschechien.

Viel Spaß dabei.

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Messe-Countdown LBM 2019 #2 Weiterlesen »

Messe-Countdown LBM 2019 #1

Dieser Artikel ist schon lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llig. Da ich aber gerade arbeitstechnisch voll und ganz ausgelastet bin, komme ich erst jetzt dazu, ihn zu schreiben. Dabei ist die Leipziger Buchmesse, in der uns die Verlage und Autoren ihre derzeitigen und kommenden Werke prĂ€sentieren, schon in ein paar Wochen und ich selbst bin seit Ende Dezember des letzten Jahres dabei, mir meine persönlichen Messetage zusammen zu stellen. Ein wenig möchte ich euch, in diesem Beitrag und weiteren, an den Vorbereitungen teilhaben lassen.

Von Kindesbeinen an bin ich praktisch seit ich das Lesen gelernt habe, jedes Jahr auf der Buchmesse in Leipzig gewesen. Klar, ich bin in der Stadt aufgewachsen und jede Schule schleppt ihre SchĂŒtzlinge mindestens einen Tag dorthin und das behalten die meisten dann auch ihr Leben lang bei. Ausgesetzt habe ich, glaube ich, nur ein oder zwei Mal aus beruflichen GrĂŒnden, doch als Blogger ist es praktisch „Pflicht“ zumindest sich auf einer Messe einmal sehen zu lassen. Frankfurt fĂ€llt fĂŒr mich meist weg, da die Messe meist in meine Haupturlaubszeit hineinfĂ€llt und die verbringe ich dann doch lieber woanders als im schnöden Frankfurt/Main. Was natĂŒrlich nichts gegen die Stadt oder der dortigen Messe heißen soll.

https://www.instagram.com/p/BgVmESKDGNB/

Es sind zudem ganz praktische ErwĂ€gungen, die mich zur Leipziger Messe bewegen. Ich spare mir schlicht und einfach die Hotelkosten. Bis jetzt ist zumindest mein Bruder noch nicht auf die Idee gekommen oder ich konnte es erfolgreich verhindern, etwas fĂŒr mein Aufenthalt zu verlangen. Wehe dir. Nein, Spaß. Außerdem ergibt sich damit die Gelegenheit zwei Familiengeburtstage zu begehen und die ganze Sippschaft zu sehen. Etwas, was mir seit meinem beruflichen Umzug nach Berlin wirklich fehlt.

Und so bereite ich mich jedes Jahr auf die Verlags- und Autorenschau im MĂ€rz vor, wobei das bei mir schon im Dezember beginnt. ZunĂ€chst schreibe ich sĂ€mtliche Verlage an, die mich interessieren und kann meist schon am Anfang des Jahres die ersten Treffen und Interviews organisieren. Dies bezĂŒglich dĂŒrft ihr euch ĂŒbrigens auf sehr interessante BeitrĂ€ge gefasst machen, sofern Leipzig nicht wieder im Schnee versinkt.

https://www.instagram.com/p/BgahiXpjHeI/

Ist das geschafft oder zumindest angestoßen, gestalte und bestelle ich Visitenkarten, die ich jedes Jahr ein klein wenig anders designe (Klingt gut, was?) und dann trudeln auch schon die ersten Rezensionsexemplare ein, die ich fĂŒr die Messe lesen möchte oder muss. Je nachdem, wie man das sieht. dazu kommt dann noch die Akkreditierung bei der Messe und dann wird gewartet.

Auf das Messeprogramm, was auch dieses Jahr wieder ein paar fĂŒr mich abwechslungsreiche und interessante Programmpunkte bereithalten wird. So viel ist sicher, aber auch davon verrate ich jetzt noch nicht all zu viel. Ein wenig Überraschung muss sein. Nur so viel, es werden wieder vier volle Tage werden, mit Bloggertreffen, Literaturforentreffen, Autoren und Buchvorstellungen, denen ich mittlerweile sehr entgegenfieber. Vorfreude ist doch das schönste.

https://www.instagram.com/p/BuLkKr2AP_O/

Ihr könnt mich die gesamte Zeit ĂŒber auf der Messe, die vom 21.-24. MĂ€rz stattfinden wird, treffen. Es wĂŒrde mich freuen, auch eure Gesichter einmal kennen zu lernen und wenn nicht auf der Messe, sieht man sich unter UmstĂ€nden in der Innenstadt, in der Woche davor. Ich reise nĂ€mlich schon eine Woche vorher an, um noch ein wenig Zeit fĂŒr mich zu haben und den einen oder anderen Stadtrundgang zu machen. In den Zoo wollte ich auch mal wieder.

Das Messeprogramm findet ihr ĂŒbrigens hier. Wer damit nicht zurecht kommt, lade sich die App der Leipziger Buchmesse auf sein Smartphone. Ich selbst nutze sie nicht, da ich mir meine Termine bereits auf Papier notiert und ausgedruckt habe.

Bis dahin. Man sieht und liest sich.

LG Euer findo.

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Messe-Countdown LBM 2019 #1 Weiterlesen »