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Das war der Gratiscomictag 2019

Es gibt Tage, von denen man erst etwas mitbekommt, wenn sie gerade laufen oder schon gelaufen sind. Praktisch, wenn es schon fast zu spät ist. Bei mir ist das der diesjährige Gratiscomictag, der sich 2019 zum zehnten Mal jährt. Nach amerikanischen Vorbild möchten auch im deutschsprachigen Raum namenhafte Verlage auf sich aufmerksam machen und junge Leser für Comics gewinnen, alte Leser zurück gewinnen und so wurden am Samstag in Buchhandlungen und Spezialgeschäften gratis Comics verteilt.

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Über vierzig verschiedene, vom Comic bis zum Manga war alles dabei. Zwei bis drei Hefte durfte man pro Geschäft mitnehmen, ich habe vier meiner Stammbuchläden aufgesucht und bin auf insgesamt zwölf Stück gekommen. Als hätte ich nicht schon genug Lesestoff zu Hause.

Ob sich das für mich gelohnt hat, wird sich spätestens beim Lesen zeigen. Ich bin mir aber unsicher, ob ich mir dies noch einmal antue? Auf der Buchmesse machen mir ja Menschenmassen nichts aus, aber in so kleinen Läden bekommt so ein Gedränge noch einmal eine ganz andere Bedeutung. Und, wenn Erwachsene sich freuen, noch vor dem zehnjährigen Knirps das letzte Heft eines bestimmten Comics abgegriffen zu haben, trauriges Kindergesicht und erwachsene Schadenfreude, dann ist das auch nicht Sinn der Sache. Trotzdem ist es eine interessante Aktion und vielleicht hat ja der eine oder andere Ladenbesuch zu einem ungeplanten Buchkauf geführt? Dann hätte sich der Tag auch für die Buchhandlungen gelohnt.

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Man muss dazu sagen, dass ich ansonsten in Buchhandlungen sehr viel Geld ausgebe.

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Leipzig liest und findo liest mit – Messetag 4 und Fazit – 2019

Irgendwann ist die Luft raus und normalerweise ist das bei mir am vierten Messetag der Fall. Zu viele Eindrücke sammelt man auf der Buchmesse, zu viele Kilometer läuft man und zu viele Bücher wandern von den mobilen Kassierern zu mir in die Tasche. Gut, am letzten Punkt habe ich selbst Schuld, was kaufe ich auch Bücher, aber wenn sonst nichts ist? In diesem Jahr jedoch hatte ich auch am sonntag Lust und Muse, Lesungen zu besuchen. Ob’s am Wetter lag? Wer weiß?

Los ging es mit einer Gesprächsrunde über die Zensur zu DDR-Zeiten und die Zensur heute. Gemeinsamkeiten, Unterschiede und wie diese Entwicklung zu erklären ist. Brisantes Thema und hoch interessant, genau so wie die nächste Lesung, in der mal wieder über den Tellerrand geschaut wurde, was ja häufiger so war auf dieser Buchmesse.

Der Zu Klampen Verlag stellte mit seinem Autor Gerd Hankel ein Buch über die Verarbeitung des Völkermords in Ruanda 1994 vor, welcher auch 25 Jahre danach noch für große Widersprüche sorgt. Hier möchte ich jedoch nicht zu viel verraten, da ich dieses Buch zu gegebener Zeit noch rezensieren werde. Nur so viel, ich wusste von diesem zeithistorischen Geschehnis nichts, um so mehr beeindruckte mich die Lesung. Der PapyRossa Verlag stellte indes ein Buch über die Bewegung der Resistance, des antfaschistischen Widerstands in Frankreich vor. Nicht minder interessant.

Der Verleger zu Klampen stellt „Ruanda 1994. Vom Umgang mit den Völkermord“ vor.

Am 24. Mai zeigt der deutsch-französische Kultursender ARTE eine 24-Stunden-Reportage über Europa, genauer gesagt über die junge Generation, die nur diesen Kontinent ohne Grenzen und mit einer umspannenden Wähhrung kennt, mit all den Vor- und Nachteilen, die dies mit sich bringt. 47 Kamerateams begleiteten in 26 Ländern 60 Protagonisten und so wurde auf der Messe, die sich in den letzten jahren auch immer ein wenig politisch zeigte, diese Sendung vorgestellt, die etwa an „24 Stunden Berlin“ anknüpft, nach dem gleichen Konzept. Könnte spannend werden.

„24h Europa“, die Sendung wird am 24. Mai auf ARTE ausgestrahlt.

Danach ging es zu einer Lesung über einen Familienroman, der in Marseille spielt und von der Thematik her hätte ganz interessant werden können. Das ist ja eine Stadt, in der mehr Migranten als Franzosn leben und über eine dort lebende, aus verschiedenen Nationen zusammengewürfelte Familie geht es auch in diesem Roman, dessen Titel ich schon wieder vergessen habe. Da kann man sich vorstellen, wie „spannend“ die Lesung war. Irgendetwas ist ja immer.

Harald Jähner „Wolfszeit. deutschland und die Deutschen 1945-1955“

Beendet habe ich die Buchmesse für mich mit einem besuchten Interview eines der Preisträger auf der Leipziger Messe. Auf den ARD-Forum wurde das Sachbuch „Wolfszeit – Deutschland und die Deutschen 1945-1955“ vorgestellt und es war zum Ende des Tages dort noch einmal richtig voll. Hatte aber dennoch eine relativ gute Sicht auf das Geschehen. Das Buch ist zumindest vorgermerkt, sollte ich irgendwann einmal dazu kommen.

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Und dann, Ende. Das war sie, die Leipziger Buchmesse 2019, bei der ich am Ende 18 Bücher schwerer runtergegangen bin, viele Menschen von Verlagen, viele autoren und viele Blogger, Literaturforen-Mitglieder und andere getroffen habe. Jedes einzelne Gespräch, auch wenn es manchmal nur ein zwei Minuten waren, hat mir spaß gemacht und ich freue mich auf das nächste Jahr. Das letzte Jahr war die Messe der Begegnungen, dieses Jahr war es für mich die Messe der Geschichten. Ist ja auch mal ganz schön. Ich hatte weniger Termine als in den letzten Jahren, habe mehrmals spontan etwas anderes gemacht, als ursprünglich geplant und war am Ende nicht so gestresst, wie z.B. im vergangenen Jahr. Das ist doch schon etwas.

Beeindruckt war ich von Tschechien als Gastland, welches sich auf wunderbare Art und Weise, ser vielfältig, präsentiert hat und mit zahlreichen Neu- und Erstübersetzungen aufwarten konnte. Ein Blick zu unseren Nachbarn lohnt und ich freue mich, mehr tschechische Autoren demnächst zu lesen. Einige Bücher liegen schon bereit.

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Demnächst kommen noch die Interviews, die ich auf der Messe geführt habe. Jetzt werde ich mich erst einmal durch den ganzen neuen Lesestoff durcharbeiten. Das gehört für mich zu den schönsten Nachwirkungen, bis es dann im nächsten jahr wieder heißt, Leipzig liest und findo liest mit.

Euer findo.

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Leipzig liest und findo liest mit – Messetag 1 – 2019

Eine Buchmesse im Jahr muss auch ich mir geben und da die Frankfurter Messe zumeist in meine Hauptreisezeit, beruflich bedingt, gehe ich eben auf die Frühjahrsschau der Verlage und Autoren in Leipzig. Das klappt immer ganz gut, zumal ich dort Familie habe und mich um mein Quartier keine Sorgen zu machen brauche.

Es gab auch keine Probleme mit der Bahn. Ich kam ein paar Tage vor Messebeginn an und verbrachte die Tage damit, mich auf die Messe vorzubereiten. Interviews ausarbeiten, wovon ihr später noch etwas zu lesen bekommt, erste Bücher in den städtischen Buchläden sichten, welche zu den ersten Käufen führten und einen Plan ausarbeiten, welche Verlagsstände ich besuchen möchte und wo die zu finden sind. Nicht zuletzt die Presseakkreditierung musste freigeschalten werden, aber das war noch das wenigste. Hat auch so weit alles ganz gut geklappt.

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Das war schon in Leipzig, aber noch vor der Messe.

Los ging es am ersten Messetag ganz entspannt mit einem ersten Rundgang durch die Messehallen. Eigentlich hatte ich eine Fotoausstellung besuchen wollen, die es in einer Ecke gab, aber dort fanden eben auch Lesungen statt und diese Kombination machte sich wirklich nicht gut. Wie sollen sich die Gäste auf die Lesung konzentrieren, wenn sich andere die an der Wand hängenden Fotos anschauen oder umgekehrt? Das funktioniert nicht, blieb aber weitgehend mein einziger Fail in der Planung. Gott sei Dank.

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Diese Treppe kennt jeder Besucher und Fan der Leipziger Buchmesse.

Am ersten Tag habe ich mehrere interessante Lesungen besucht, die es in sich hatten. Von der Art der Präsentation zum Einen, zum Anderen von den Eindrücken, die man mitnehmen konnte.

Genannt ist hier Wladimir Perewersin, der sein Buch „Matrosenruhe – Meine Jahre in Putins Gefängnissen“ vorstellte. Der Titel lässt erahnen, was man vom Erfahrungsbericht erwarten kann und ich bin gespannt, diesen hoffentlich bald zu lesen. Dazu waren die Schilderungen des Autoren auf der Lesung zu erdrückend. Wurde gleich gekauft, wie auch „Winterbers letzte Reise“ zumindest schon mal auf die Wunschliste kam.

Jaroslav Rudis über seinen Roman „Winterbergs letzte Reise„.

Der Autor Jaroslav Rudis präsentierte am Stand von MDR Kultur sehr witzig sein neuestes Werk und gehörte zu einem der größeren Autoren auf der Messe und Repräsentanten des Gastlandes. Das war in diesem Jahr Tschechien, welches sich mit über 60 neu übersetzten Werken und sehr einnehmend präsentierte.

Wie gestaltet man eigentlich eine Lesung mit Comics? Der Ostfalia Verlag hat gezeigt, wie das funktionieren kann. Verleger und Zeichner verteilten zunächst ihre Comics unter den anwesenden Zuschauern und es wurde mit verstellten Stimmen und verteilten Rollen gelesen, erklärt, weshalb bestimmte Dinge gezeichnet wurden, was und wen man erreichen möchte und hatte dabei einen großen Erfolg. Näheres, es sind Comics, die die sozialen und gesellschaftlichen Entwicklungen z.B. zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges beleuchten. Das funktioniert sehr gut, übrigens ohne Darstellung von Gemetzel und kann von allen Altersgruppen gelesen werden.

Der Ostfalia-Verleger Thomas Dahms stellt ein neues Comic vor.
Und hier ein ganz kleiner Einblick.

Christian Hardinghaus stellte am ersten Messetag seine Werke „Ferdinand Sauerbruch und die Charite“ und „Die Spionin der Charite“ vor und war dabei sehr nervös. Zumindest wirkte es so, aber das machte absolut nichts, fand ich sogar sehr sympathisch. Wir haben hinterher kurz ein paar Worte gewechselt und natürlich hat er mir seine beiden Bücher, die ich schon rezensiert hatte, auch signiert.

Die Verlage präsentierten indes natürlich auch Ideen, wie man einem Leserschwund begegnen möchte, denn den haben vergangene Studien immer wieder prognostiziert. Wenigleser lesen immer weniger und Vielleser können nicht alles auffangen. dtv scheint dabei schon eine mögliche Antwort gefunden zu haben. bold! wurde präsentiert und richtet sich an Digital Natives als Zielgruppe, soll genau so vernetzen und das Lesen soll wieder cool werden. Ob’s klappt, mal sehen. Die Anfänge sind gemacht. Dazu hier ein interessanter Artikel im Börsenblatt des deutschen Buchhandels.

Bold! Hip, cool und mit Musik. Der Andrang war all die Tage groß. Ob’s klappt? Ich hoffe es.

Zum Abschluss des ersten Messertages, der merklich mehr Besucher anzog als im letzten (Gut, da war Schneechaos.) sowie in den vergangenen Jahren, ging ich wieder mit andere buechertreff.de-Mitgliedern klönen und die ersten Eindrücke auswerten. Hat Spaß gemacht und war auch bitter nötig. Hatte den ganzen Tag nichts gegessen. Gegen Mitternacht fand ich dann zu meiner Unterkunft zurück. Der nächste Tag sollte Überraschungen bereithalten.

Fortsetzung folgt…

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LCB 2018 – Das Sommerfest von Kiepenheuer & Witsch und Galiani Berlin

Zwischen Koffern und Karl May

Die Verlagsschauen finden hierzulande eher in Frankfurt/Main oder in Leipzig statt, doch auch die Hauptstadt hat literarisch einiges zu bieten. Einige Schriftsteller leben und wirken hier, ein paar Verlage haben hier ihren Sitz und unterschlagen darf man auch nicht die Geschichte des literarischen Lebens der Stadt, welches sich weit zurückverfolgen lässt.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass es in Berlin auch Refugien gibt, von denen ausgehend Schriftsteller und Übersetzer gefördert werden, die als Talentschmiede und Werkstatt für Autoren dienen, wie etwa das Haus des Literarischen Colloquiums Berlin.

Seit über 50 Jahren eine Adresse für Literatur. Das Haus des Literarischen Collegiums in Berlin.

Seit über 50 Jahren schon, verschreibt man sich dort dem gedruckten Wort und mittlerweile sind die Sommerfeste, die jeweils von ein bis zwei Verlagen pro Jahr ausgerichtet werden dürfen, legendär. Diesmal waren Kiepenheuer & Witsch aus Köln und Galiani Berlin dran, diesen literarischen Höhepunkt am Wannsee zu gestalten.

Doch, wie es eben so ist, schien die Veranstaltung zunächst einmal ins Wasser zu fallen. Da hat man schon einen vermeintlichen Jahrhundertsommer und oft genug Temperaturen jenseits der Schmerzgrenze, ausgerechnet an den Tag erwischt man Regen. Zumindest am Anfang kam ein wenig davon herunter. Im Laufe des Tages klärte der Himmel aber wieder auf.

Der Andrang war riesig, das Programm klein, jedoch sehr ausgewogen. Auch ich hatte mir viele Punkte herausgesucht und los ging’s dann auch nach einer kleinen Eröffnungsansprache der Verlage.

Der erste Programmpunkt, den ich mir herausgesucht hatte, war die Vorstellung des Kriminalromans „Die fehlende Stunde“ von Dinah Marte Golch, die einen eher psychologischen als typischen Ermittler-Krimi geschrieben, und sich beim Schreiben sehr am Drehbuchstil orientiert hat, der sonst ihre Arbeit bestimmt.

Sie ist nämlich eigentlich Drehbuchautorin für Fernsehreihen, wie etwa der „Tatort“. Und so schreibt sie auch, zumindest, was der erste Vorlese-Eindruck erahnen lässt. Dicht, kompakt, die Handlung scheint rasant zu sein und irgendwie packend ist das ganze auch. Das Publikum hing jedenfalls an ihren Lippen. Ist doch ein gutes Zeichen, oder?

Christian Neidhart (Mod.) im Gespräch mit Dinah Marte Golch.

Weiter ging es mit Peter Littger, der über die Vermischung der deutschen und englischen Sprache redete. Und sein neues Buch vorstellte, was nicht eine amüsante Auseinandersetzung mit dieser Problematik in Schriftform werden wird, sondern eine Bilder-Sammlung von Schildern, die in der Öffentlichkeit ob des Denglischen für den einen oder anderen amüsanten Lacher sorgen könnten.

Interessant, dass er zwar einerseits das Kritische daran sah, andererseits aber auch sich für kreative Wortspiele der Vermischung der beiden Sprachen offen zeigte. Schön, dass man das so locker sehen kann. Diese Sichtweise hat mir gefallen. Ob das Buch es aber auf meine Wunschliste zeigt, weiß ich nicht wirklich.

Das kann man eher von einem anderen sagen. Philipp Schwenke berichtet „Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste“, erfunden von ihm selbst, wie der weltbekannte Schriftsteller Karl May sich einst seine Geschichten zusammensponn. Das ist interessant, witzig und voller eingewobener Informationen, die Karl May hinterher ganz anders aussehen lassen, als der das selbst den Leuten einst glauben machen wollte. Philipp Schwenke ist übrigens nicht nur Autor, er kann auch ganz wunderbar darüber erzählen.

Martin Breitfeld (Mod.) im Gespräch mit Philipp Schwenke.

Von Maxim Biller, der war auch da, weiß ich hingegen noch nicht, was ich halten soll. Das langjährige, jetzt ehemalige Mitglied des Literarischen Quartetts (ZDF) stellte seinen Roman „Sechs Koffer“ vor, las ein paar Seiten und sprach dann lieber mit den Moderator der Veranstaltung sehr zum Amüsement des Publikums. Biller selbst gab sich ganz unprätentiös.

Mit diesen Menschen möchtest du aber nicht sprechen, wenn du anderer Meinung bist. Der Autor, der selbst keine Lesungen sonst gibt, und den auch die anschließende Signierstunde schon zu viel war, so mein Eindruck, ist mit Vorsicht zu genießen. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass der Roman meinen Eindruck etwas abmildert.

Maxim Biller, interviewt von Jörg Thadeusz (Mod.).

Tijan Sila hisste indes „Die Fahne der Wünsche“, so zumindest sein neuer Buchtitel. Das Leben junger Menschen in einem fiktiven Staat, der überall auf der Erde sein könnte und welch revolutionäre Kraft ein Flipper-Automat eigentlich hat, besprach er mit so viel Witz und Humor, dass auch das Buch demnächst irgendwann gelesen werden wird. Zumindest habe ich es mir vorsorglich gekauft.

Tijan Sila und Mona Leitner (Mod.).

Kiepenheuer & Witsch und Galiani Berlin begreife ich als Verlage für Bücher, denen man nicht immer unbedingt auf den ersten Blick ansieht, was in ihnen steckt. Das meine ich jetzt im übertragenen und im positiven Sinne. Vor allem aber sind die beiden Verlage sehr politisch. Man positioniert sich, nimmt eine Haltung an.

Das sieht man an den schon genannten Büchern, aber auch schon anderen hier rezensierten, und so war auch Aladin El-Mafaalani zu Gast, der sein Buch „Das Integrationsparadox“ vorstellte und zugleich am Beispiel Kanada zeigte, wie Integration gelingen kann. Ein wichtiges und sicher sehr diskussionswürdiges Buch.

Autor: Aladin El-Mafaalani
Titel: Das Integrationsparadox
Seiten: 240
ISBN: 978-3-462-05164-3
Verlag: Kiepenheuer & Witsch

Der Anfang des Sommerfestes startete kriminalistisch und so ist es nur folgerichtig, dass das Ende (für mich) ebenso war. Es las Burghart Klaußner aus seinem neuesten Berlin-Historienkrimi, der gegen Ende des Zweiten Weltkrieges genau dort spielte, wo sich mit mir viele andere Lese-Begeisterte versammelt hatten. Am Wannsee, u.a.. Mit Recherche und Witz ist auch hier ein Kriminalroman entstanden, der sich gut lesen lässt. So zumindest mein erster Eindruck.

Burghart Klaußner und Jörg Thadeusz (Mod.).

Und mein letzter von diesem Tag. Danach war mein Kopf schlicht und einfach voll, von Eindrücken. Mein Fazit: Das Haus des Literarischen Colloquiums in Berlin ist ein wunderbarer Veranstaltungsort, wenn auch die Räumlichkeiten und die Plätze auf den doch sehr schönen Gelände viel zu klein sind, um bestimmte Menschenmassen aufzunehmen. Umfallen konnte keiner.

Die Verlage Kiepenheuer & Witsch und Galiani Berlin waren tolle Gastgeber. Es hat mich gefreut, meine Ansprechpartnerin vom Verlag wieder zu treffen, die damit offiziell daran schuld ist, dass ich drei Bücher mit nach Hause nehme, die ich ohne diese Veranstaltung nicht so schnell hätte gekauft. Macht nichts. Ich freue mich ja auch auf den neuen Lesestoff und hoffe, ich komme bald dazu, diesen auch zu wirklich zu lesen.

Ausklang mit Seeblick.

Bis dahin,

Euer findo.

Kiepenheuer & Witsch hat mich zu dieser Veranstaltung eingeladen, daher die Kennzeichnung. Ich gebe hier aber lediglich meine eigenen Eindrücke wieder.

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