Kai Meyer: Die Seiten der Welt
Inhalt:
Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Ahnen birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie der Worte entfesseln.
Noch weiß sie nicht, in welch tödlicher Gefahr sie schwebt. Denn Furias Familie wird von mächtigen Feinden bedroht – und die trachten auch ihr nach dem Leben. Der Kampf gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher beginnt … (Klappentext)
Rezension:
Vergleiche hinken zwar, dennoch müssen sich jegliche Fantasy-Werke immer ein wenig mit denen von Joanne K. Rowling messen lassen und das klappt bei Kai Meyer und seinen „Seiten der Welt“ ganz gut. Wie das britische Pendant hat auch die Welt dieses Autoren seine Verknüpfungen in unserem realen Leben, so dass das alles nicht zu abgehoben wirkt und dennoch genug Phantastik inne, um völlig eigenständig und geheimnisvoll zu erscheinen.
Denn, genau das ist die Welt von Furia, der Hauptprotagonistin, die mit ihrer Familie nur für Bücher lebt. Denn ihr Vater und sie sind Bibliomanten, zwar verarmt und verstoßen aber dennoch stolz auf ihre Kräfte, die sie aus den sie umgebenden Büchern ziehen.
Doch, ihre Familie umgibt ein Geheimnis, weshalb sie so abgeschieden vom Rest der Welt, von anderen ebenso befähigten Bibliomanten leben und so gerät Furia als sie ihren Vater bei der Suche nach einem Buch des sagenumwobenen Autoren Siebenstern begleitet, in einem Kampf um Leben und Tod.
Als schließlich auch noch ihr kleiner Bruder Pip entführt wird, ist sie auf sich allein gestellt. Sie, noch ohne Seelenbuch, aus die erfahrene Bibliomanten ihre Kräfte ziehen und die Magie der Bücher. Kai Meyer legt hier einen sehr spannungsgeladenen Schreibstil an den Tag, welcher den Roman nicht nur für die jenigen zur Pflicht macht, die Bücher lieben.
Nein, alle Fantasy-Begeisterten werden auf ihre Kost kommen, bei der Lektüre in die Welt der Literatur zu versinken, die hier spannender und manchmal auch emotionaler hätte nicht sein können. Die Figuren sind dabei weder eindeutig Gut noch Böse, sondern allesamt Grau.
Einseitigkeit ist hier fehl am Platz und nicht zu finden. Auch und schon gar nicht bei den Hauptprotagonisten. Wechselseitig erlebt man Sympathien, dann wieder Abneigungen gegenüber fast allen Figuren. Auch die Zeichnung der Nebencharaktere ist Kai Meyer hier gelungen, egal ob das Pip, Furias kleinen Bruder, den man sofort ins Herz schließt, betrifft oder einem alten Stoffsessel mit Eigenleben.
Wenn auch die Kapitel mit quasi lebenden Möbelstücken meines Erachtens nicht hätten sein müssen aber ein witziger Einfall ist es schon. Auch die vielen Ideen von Kai Meyer, von denen ich mir die eine oder andere mehr oder weiter verfolgt ausgeführt gewünscht hätte, tragen ihr Übriges zur Lektüre bei.
So freue ich mich dann auh auf die Fortsetzung „Nachtland“. Eine Weile möchte ich noch in der Gesellschaft von Furia verweilen.
Autor:
Kai Meyer wurde 1969 in Lübeck geboren, wuchs im Rheinland auf und studierte einige Semester Film, Theater und Philosophie. Danach voluntierte er bei einer Tageszeitung und arbeitet seit 1995 als freier Schriftsteller.
Sein erstes Buch veröffentlichte er im Alter von 24 Jahren, inzwischen sind es um die 50 Romane für Erwachsene und Jugendliche. Darunter einige unter seinem Pseudonym „Alexander Nix“. Seine Werke wurden mit dem Deutschen Bücherpreis und dem Deutschen Kinder- und Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Die Bücher wurden in über 30 Sprachen übersetzt.
Gimmick:
Als Gimmick liegt ein Lesezeichen mit der Aufschrift -Libropolis- dem Buch bei. Zumindest den meisten. Meiner Ausgabe, die eingeschweißt war, lag leider keines bei und so bleibt mir der Zugang zu einer Welt vielleicht verwehrt, der in „Die Seiten der Welt“ eine so wichtige Rolle spielt.
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