Abenteuer

Birge Tetzner: Fred bei den Wikingern

Inhalt:
Irgendwo an einem Fjord in Dänemark lebte vor vielen, vielen Jahren der Wikingerjunge Ivar. Der Tag, an dem Fred zu ihm kommt, ist für Ivar ein trauriger Tag: Odin hat seinen Vater nach Walhall geholt – und das Dorf hat keinen Anführer mehr. Ivar muss ein schweres Erbe eintreten.

Wie soll er jemals ein so großer Krieger werden, wie sein Vater es war? Fred wird Ivar ein treuer Freund. Doch als der streitsüchtige Jarl Eirik sich rüstet, Ivars Dorf anzugreifen, brauchen die beiden schnell einen guten Plan. Fast ein Jahr bleibt Fred bei den Wikingern. Er hört die nordischen Sagas von Odin, Thor und Loki. Er lernt den Bootsbauer Harald kennen und erfährt von ihm, wie die Wikinger ihre schnellen Langschiffe bauten. Er trifft den grimmigen Knut (den er lieber nicht getroffen hätte) und die Seherin Thorbjörk. Bevor ein Jahr vergangen ist, warnt sie ihn, muss er die Wikinger wieder verlassen haben. Sonst wird es ihm nicht mehr gelingen. (Klappentext)

Rezension:
Nach Dänemark soll es gehen, doch als Freds Opa seinem Enkel mit auf die Reise nimmt, reist dieser gleich viel weiter. Ins Wasser, durch die Zeit gefallen, taucht der Junge in der Welt der Wikinger wieder auf, wo er doch eigentlich nur einen Ausflug auf einem nachgebauten Wikingerschiff unternehmen wollte. Ivar, dem Sohn des im Kampf gefallenen Stammesführers zum Geschenk gemacht, freundet dieser sich mit ihm an, als die Dorfgemeinschaft vor einer entscheidenden Auseinandersetzung steht. Nicht nur für Fred, der so das Leben und die Sagen der Wikinger kennenlernt, wird diese zu einer großen Herausforderung werden.

Buchtrailer zu „Fred bei den Wikingern“, von Birge Tetzner. (Quelle: Youtube ultramar media)

Das neu überarbeite Kinderbuch von Birge Tetzner entführt seine jungen Lesenden wieder einmal in ein spannendes Reiseabenteuer durch die Geschichte. Dabei ist diese vieles. Abenteuergeschichte, eine Erzählung über Freundschaft, Mut, Vertrauen und Gemeinschaft, zugleich jedoch auch Wissensvermittlung, wie sie spannender nicht sein könnte, ohne erhobenen Zeigefinger.

„Fred bei den Wikingern“ wirkt dabei auf mehreren Ebenen. Da wäre zunächst einmal die Geschichte selbst, die nicht nur mit den wunderbaren kräftigen Illustrationen von Karl Uhlenbrock aufwarten kann, sondern Protagonisten folgen lässt, die man sich sehr gut vor dem inneren Auge vorstellen kann. Mit den beiden Hauptfiguren, die man einfach nur gerne haben mag, kann sich die Zielgruppe wunderbar identifizieren. Junge Lesende dürften sich ernst genommen fühlen.

Ernste Fragestellungen, manchmal fast philosophische, werden hier auf Augenhöhe verhandelt und doch leicht verständlich vermittelt. Diesen müssen sich Fred und sein neuer Freund Ivar stellen, wie auch den erwachsenen Protagonisten, die ihrerseits mit Ecken und Kanten versehen sind und den fremden Jungen nach und nach in die Gemeinschaft aufnehmen und ihre Welt erklären. Passend zu den einzelnen Kapiteln wechselt das Erzähltempo. Man kann sich das gut als Hörspiel (was auch existiert) vorstellen. Eine sehr lebendige Sprache lässt sowohl Protagonisten und Landschaftsbilder vor dem inneren Auge entstehen.

Man fiebert mit Fred und den Wikingern mit. Werden diese den gefürchteten Jarl Eirik besiegen? Und wird Fred einen Weg finden, wieder in seine Welt zu gelangen? Letztere Frage schwingt immer mit, gleichzeitig möchte man jedoch mehr über die Welt der Wikinger erfahren. Auch das funktioniert sehr gut mit der Lektüre. Immer wieder gibt es an den Seitenrändern gut aufbereitete Wissenstexte, die verständlich formuliert sind. Autorin und Illustrator merkt man dabei viel Liebe zur Recherche und zum Detail an. Das beginnt mit der beinahe exakten Darstellung des Wikingerschiffmuseums Roskilde, bis hin zu den unterstützenden Informationstexten, die, als wäre das nicht schon genug, auch noch durch ein umfangreiches Glossar anhängt, welches ebenfalls kindgerecht aufbereitet ist.

Als spannende Abenteuergeschichte, Wissensvermittlung oder einfach nur zum Vorlesen, in die Illustrationen versinkend funktioniert „Fred bei den Wikingern“, dessen Hauptprotagonist in anderen Werken schon in die Eiszeit oder ins alte Rom hinein gereist ist, auch über die Zielgruppe hinaus. Und das ist einfach wunderbar.

Hier gehts zum Wikingerschiffsmuseum Roskilde: Hier klicken.

Autorin:
Birge Tetzner ist Kunsthistorikerin, Autorin und Sprecherin. Sie spricht Reportagen, erstellt Interviews und verfasst Nachrichten, ist Autorin für Museen, Ausstellungen und Kinder(hörbüchern. Im Verlag ultramar media erscheinen von ihr Bücher und Hörbücher für Kinder.

Illustrationen:
Karl Uhlenbrock ist Illustrator und Designer für Kinderbücher, Museen und Unternehmen.

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Rick Riordan: Percy Jackson 5 – Die letzte Göttin

Einordnung in der Reihe:

Inhalt:

Jetzt ist Percy gefragt: Sein Todfeind Kronos holt zum letzten Schlag aus und marschiert auf den Olymp zu, mitten ins Herz von New York. Dabei sind doch die olympischen Götter alle ausgezogen, um gegen das wiedererstandene Monster Typhon zu kämpfen! Und zu allem Unglück haben Percys Freunde einen Spion in den eigenen Reihen … (Klappentext)

Rezension:

Es ist noch nicht so lange her, da war Band 5 der Reihe um Halbgott Percy Jackson, den Sohn des Poseidon, der Abschluss einer Reihe und ihr Schöpfer Rick Riordan hatte sich längst diversen Spin-Offs gewidmet, inzwischen aber gibt es einen sechsten Band, der bereits ins Deutsche übersetzt wurde und auch ein siebter dürfte folgen, um die Hauptreihe zu ergänzen.

Im Englischen gibt es ihn schon. Aufgrund des zeitlichen Abstands der Erscheinungstermine zum fünften, können alle nachfolgenden Bände jedoch als Ergänzung betrachtet werden. Ein würdiger Abschluss des Hauptstrangs bietet der fünfte Teil der Jugendbuchreihe in jedem Fall.

Und der beginnt, sich mitten hinein ins Chaos stürzend. Eigentlich wollte Percy mit seiner Mutter und deren neuen Freund einige Tage Ferien genießen, doch für seinen Geschmack ist die Ruhe viel zu schnell vorbei. Mehrere Konfrontationen mit Kronos sind nicht einmal wenig, doch nicht nur dadurch beginnt der sonst allmächtige Olymp Verfallserscheinungen zu zeigen.

Percy und seine Freunde steuern auf die größtmögliche Konfrontation zu, derer sie sich bewusst sind, dass sie entweder zu ihrer Rettung oder ihrem entgültigen Untergang führen wird. Dies passiert sehr schnell. Wieder fliegen wir dank Ambrosia und unglaublich hohem Erzähltempo durch die einzelnen Kapitel, in denen sich spannungsgeladene und witzige Szenen einander abwechseln.

Bis zum Schluss hat Rick Riordan eine Figurendynamik gehalten, die vielleicht nicht eine gewisse Vorhersehbarkeit des Endes verhindern kann, aber man da gerne mitgeht. Warum man schon damals nicht an eine Serie gedacht hat, weiß Hermes persönlich. Die Buchreihe bietet sich gerade dafür magisch an.

Der Autor schafft es hier alle seit dem ersten Band begonnenen Handlungsstränge zusammen zu führen und zu einem sinnvollen Ende ohne Sprünge und erzählerische Lücken zu verknüpfen. Zwar verschwimmen nach dem Ende, welches an diverse Schlussszenen amerikanischer Katastrophenfilme erinnert, nur eben auf das jugendliche Lesepublikum heruntergebrochen, die einzelnen Kapitel zu einem undefinierbaren Ganzen, welches sich nicht wirklich mehr entwirren lässt.

Trotzdem bleibt letztlich eine positive Grundstimmung zurück. Die Figuren sind da bis zuletzt durch die Bank weg nicht perfekt und haben, selbst der Hauptprotagonist, ihre Ecken und Kanten, was nicht nur „Die letzte Göttin“ ungemein sympathisch macht.

Ob die nachgereichten Folgebände diesen Stil halten und nahtlos daran anschließen können, trotz des zeitlichen Abstandes, wird entscheiden, ob sie eine sinnvolle Ergänzung nur sind oder die Hauptreihe komplettieren. Bis dato darf jedoch dieser hier als gelungener Abschluss gelten.

Autor:

Rick Riordan wurde 1964 in San Antonio, Texas, geboren und ist ein US-amerikanischer Schriftsteller. Zunächst studierte er Englisch und Geschichte, später unterrichtete er Anglistik und Sozialwissenschaften an einer High School in San Francisco. In Kalifornien und Texas unterrichtete er griechische Mythologie.

Durch seinem Sohn inspiriert, sowie durch ein Schulprojekt „Kreatives Schreiben“, begann die Geschichte um Percy Jackson Gestalt anzunehmen, welche er 2005 veröffentlichte, dem weitere Werke und Reihen folgten.

Seit 2018 unterstützt er ein Segment des Verlags Disney Hyperion, indem unter dem Imprint Rick Riordan Presents mythologisch inspirierte Jugendbücher von Angehörigen der jeweiligen Kulturen erscheinen. Seine Werke wurden mehrfach verfilmt und ausgezeichnet, u. a. mit dem Mark Twain Award 2008 oder den Children’s Choice Book Award 2011.

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Rick Riordan: Percy Jackson 4 – Die Schlacht um das Labyrinth

Inhalt:

Die Armee des Kronos wird immer stärker! Auch Camp Half-Blood ist nun nicht mehr vor ihr sicher, denn Percy entdeckt mitten im Camp einen Ausgang des magischen Labyrinths. Nicht auszudenken, was passiert, wenn Kronos und seine Verbündeten den Weg dorthin finden! Das müssen Percy und seine Freunde verhindern, koste es, was es wolle. (Klappentext)

Einordnung in der Reihe:

Rezension:

Der Olymp ist in Aufruhr. Kronos, der gefangene Herrscher der Titanen, der verräterische Halbgott Luke und eine Armee aus wütenden Halbgöttern und Monstern rüsten sich zum Kampf, so dass es nicht verwunderlich ist, dass auch im Camp Halfblood nichts mehr so ist, wie es mal war, als Percy nach viel zu kurzen Ferien wieder zurückkommt. Hier rüstet man sich zum Kampf und auch sonst hat sich viel verändert.

Annabeth und Clarisse sind plötzlich Freunde und auch der neue Schwertkampftrainer mitsamt Höllenhund als Haustier wird vom Sohn des Poseidon kritisch betrachtet. Als dann Percy und Annabeth einen Eingang zum Labyrinth des sagenumwobenen König Minos mitten im Camp und damit eine Sicherheitslücke im Verteidigungssystem finden, ist klar, dass ihnen nur einer helfen kann. gegen Kronos und seine Getreuen zu bestehen.

Doch um den Erfinder des Labyrinths Dädalus aufzuspüren, müssen sie dort hinabsteigen und gegen die Fallen und Illusionen in den Gängen ankämpfen. Doch auch Kronos ist währenddessen nicht untätig.

Kurz vor dem ersten großen Finale, des inzwischen auf weitere Parallelreihen angewachsenen Welt um Sagen und Mythen und Götterwelten angewachsenen Bücheruniversums von Kinder- und Jugendbuchautor Rick Riordan beginnt „Die Schlacht um das Labyrinth“ mit einem packenden Einstieg auf ein neues Abenteuer von Percy Jackson zuzusteuern. Nahtlos schließt das Jugendbuch an die vorherigen Bände an, wobei Autor und Übersetzerin das Kunststück gelungen ist, Formulierungen zu schaffen, die auch nach längerer Lesepause zwischen den Bänden einen leichten Einstieg ermöglichen. Schnell gewinnt man wieder einen Überblick über die Charaktere, von denen gleich mehrere neue zu Beginn eingeführt werden.

In rasanter Tonalität wird die Geschichte mit dicht getakteten Kapiteln erzählt, deren Sprünge zwischen Sagen- und wirklicher Welt ebenso vielschichtig, wie auch die Handlungsorte beschrieben werden, in denen sich die Protagonisten immer wieder Herausforderungen stellen müssen.

Dabei sind die Szenarien deutlich düsterer als in den vorangegangenen Bänden, auch wenn der Spannungsbogen zumindest für die Lesenden immer im richtigen Moment durch Formulierungen unterbrochen wird, die zum Schmunzeln und Lachen einladen. Dieses Kunststück beherrscht der Autor, zudem hat auch die Hauptfigur noch mehr Schattierungen bekommen.

Mehr noch als zuvor zweifelt Percy, doch für ihn als auch die Lesenden füllen sich mit der Lektüre, zwar noch nicht vollständig, Lücken. Das gilt auch für den Schreibstil, welcher ein Worldbuilding unterstützt, das in sich schlüssig ist. Zudem macht es unglaublich Spaß so mit griechischer Mythologie in Berührung zu kommen. Die „echten“ Gestalten dieser werden in einem Glossar im Anschluss erklärt.

Mit Luke und Percy haben wir wieder zwei gegensätzliche Charaktere, die mit zunehmender Seitenzahl auf eine Konfrontation zusteuern. Der Autor traut seinen jungen Publikum hier durchaus etwas zu, was positiv anzumerken ist. Auch wenn so Grautöne herausgearbeitet werden, sind die Seiten durchaus klar, sowie die Botschaft, ohne Freunde kommt man nicht oder nur schwer zum Ziel. Nur gemeinsam ist man stark und kann bestehen.

Die Erzählung folgt konsequent die Sicht des Hauptprotagonisten, es sei denn eine Randfigur bringt durch einen Monolog oder längeren Wortwechsel einen neuen handlungstreibenden Aspekt mit hinein. Hierbei sind Riordan keine unlogischen Sprünge entstanden, aber tolle Twists und so mancher Cliffhänger zwischen den Kapiteln. Die allein sind vielleicht für Viellesende nicht unbedingt mit Überraschungen verbunden, aber dürften das junge Zielpublikum bei Laune halten und begeistern. Auch die Beschreibungen der einzelnen Handlungsorte ergänzen die Geschichte gut. An mancher Stelle ist das fast cineastisch.

„Die Schlacht um das Labyrinth“ ist ein vielseitiges und fantasievolles Werk innerhalb der Reihe und hebt sich von so manchen Versuch anderer Schreibender ab, die beinahe krampfhaft versuchen, ein Finale herbeizuführen. Dagegen ist dies eine Geschichte, an die man gerne zurückdenkt, wobei es auch innerhalb der davor liegenden Abenteuer Percy Jacksons keinen wirklich nach unten abfallenden Band gibt. Alleine das würde Hades schon zu verhindern wissen.

Rick Riordan zieht mit seinen Schreibtisch einem förmlich in die Geschichte hinein, wobei auch klar ist, dass das Schema von der Kapitelgestaltung an inzwischen eingeübt ist. Ob man sich nach längerer Zeit noch detailliert an den genauen Ablauf der Ereignisse in diesem Band erinnert? Eher nicht. Wenn der Nachfolger aber von gleicher Qualität ist, wird man trotzdem wieder nahtlos in die Erzählung einfinden können.

Die Jugendbuchreihe, die sich ein wenig von der klassischen Internatsliteratur abhebt und doch einige der dort vorkommenden Elemente gekonnt für sich nutzt, ist grandios für die Zielgruppe und auch darüber hinaus gut zu lesen.

Ohne, dass man jetzt großartig Kenntnisse von griechischer Mythologie haben müsste. Rick Riordan hat diese didaktisch wieder schön eingearbeitet. Die Probleme von ganz normalen Jugendlichen, wie Percy auch einer ist, scheinen hier durch, schwächer als dies Joanne K. Rowling einst eingeführt hat, aber bei weitem fließender.

Ein Wachsen mit dem Protagonisten ist hier vielleicht dadurch noch besser möglich. Spannend wäre noch zu wissen, wie dieser Band dann innerhalb der zusätzlichen Welten wirkt, die der Autor inzwischen um seine Hauptreihe drum herum geschrieben hat. Die Lust jedenfalls, das herauszufinden, vergeht auch mit diesem Band nicht.

Autor:

Rick Riordan wurde 1964 in San Antonio, Texas, geboren und ist ein US-amerikanischer Schriftsteller. Zunächst studierte er Englisch und Geschichte, später unterrichtete er Anglistik und Sozialwissenschaften an einer High School in San Francisco. In Kalifornien und Texas unterrichtete er griechische Mythologie.

Durch seinem Sohn inspiriert, sowie durch ein Schulprojekt „Kreatives Schreiben“, begann die Geschichte um Percy Jackson Gestalt anzunehmen, welche er 2005 veröffentlichte, dem weitere Werke und Reihen folgten.

Seit 2018 unterstützt er ein Segment des Verlags Disney Hyperion, indem unter dem Imprint Rick Riordan Presents mythologisch inspirierte Jugendbücher von Angehörigen der jeweiligen Kulturen erscheinen. Seine Werke wurden mehrfach verfilmt und ausgezeichnet, u. a. mit dem Mark Twain Award 2008 oder den Children’s Choice Book Award 2011.

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Rüdiger D.C. Kinting: Mein Freund Ybor

Inhalt:

Der elfjährige Felix bekommt von seinem Vater einen Roboter geschenkt. Den möchte er für seine Klasse beim Robotik-Wettbewerb antreten lassen – obwohl er von seinem Mitschüler Angus eingeschüchtert und bedroht wird. Doch „Ybor“, wie Felix den echten Roboter vom Planeten Origan nennt, hilft ihm dabei, an sich selbst zu glauben. Und so hält Felix an seinem Plan fest. Als Ybor am Tag vor dem großen Wettbewerb spurlos verschwindet, ist Felix verzweifelt. Ist Ybor weggelaufen? Oder steckt Angus hinter der Entführung?
(Klappentext)

Rezension:

Eine Geschichte über Freundschaft und Mut präsentiert uns Rüdiger D. C. Kinting mit seinem neuen Kinderbuch „Mein Freund Ybor“, in welchem ein kleiner Roboter seinem menschlichen Freund Felix hilft, über sich hinauszuwachsen. Dabei sieht sich der Elfjährige gegenüber der großen Schwester benachteiligt und von seinem Klassenkameraden Angus drangsaliert, wieder einmal im Hintertreffen, als es um die Teilnahme seiner Klasse an einem Robotik-Wettbewerb geht.

Schließlich würden sie ohnehin den Roboter von Angus nehmen, der sich mit dem Geld seines Vaters stets das Beste und Neueste leisten kann. Als sein Vater jedoch einen Blechroboter von der Arbeit mit nach Hause bringt und dieser schließlich von den Klassenkameraden zur Teilnahme ausgewählt wird, ändert sich alles. Bis Ybor plötzlich verschwindet. Schon da muss Felix über sich hinauswachsen. Ohne zu ahnen, dass seine größte Herausforderung noch bevorsteht.

Dieses feine Kinderbuch kommt zunächst in ruhigen Tönen daher und schafft gleich zu Beginn einen sympathischen Zugang zu den beiden Hauptprotagonisten, die einander kennenlernen und dem menschlichen Part nach und nach aufzeigen, dass nichts in Stein gemeißelt ist, auch und schon gar keine Rangordnung in Klassenzimmer, dass es sich lohnen kann, mutig zu sein. Ohne erhobenen Zeigefinger, in klarer Sprache, baut der Autor dabei nach und nach seine Figuren auf und versieht sie mit Ecken und Kanten. Die junge Leserschaft darf hinter die Kulissen schauen. Auch scheinbare Antagonisten haben nachvollziehbare Gründe für ihr Handeln. Auch innerhalb dieser überschaubaren Seitenzahl der leicht zugänglichen Kapitel handelt niemand einfach so.

Der Autor nimmt seine junge Leserschaft, von der man sich nur wünschen kann, dass sie zahlreich werden möge, ernst und erzählt eine Geschichte von wenigen Tagen, in denen sein Protagonist nicht nur Ängste überwinden muss. Dabei wechseln stets ruhige mit spannungsreichen Momenten ohne unlogische Brüche oder Längen entstehen zu lassen. Das führt wiederum dazu, dass man auch als Erwachsener nicht gelangweilt wird. Ein kleiner Kinderroman, der sich gut zum Vorlesen eignet, ist „Mein Freund Ybor“ auch.

Der psychische Wandlungsprozess der Hauptfigur ist schön gestaltet, ebenso wie die Zeichnungen, die die Erzählung illustrieren und ebenso Kintings Feder zuzuschreiben sind. Für Kinder nachvollziehbar ist die Geschichte durch die aufgebauten Szenarien. Viele werden wohl den Klassenbully kennen, schulische Wettbewerbssituationen oder, wenn sonst nichts schief geht, große nervige Geschwister. Mehr braucht es nicht für ein Abenteuer, oft genügen diese Faktoren jedoch für Herausforderungen, die für Erwachsene vielleicht nicht gerade groß, für Kinder manchmal um so mehr unüberwindbar scheinen.

Dies in kindgerechter Sprache zu verpacken, ohne moralische oder andere Holzhammer auszupacken, ist in „Mein Freund Ybor“ gelungen. Manche Elemente mögen bekannt vorkommen, aber das macht nichts, wenn das Gesamtpaket stimmt. Wen das nicht reicht, der kann sich dann selbst einen kleinen Roboter basteln. Die Anleitung für Ybor wäre auf der Autoren-Seite zu finden.

„Mein Freund Ybor“ ist ein liebevolles Kinderbuch, welches nicht nur seinen Protagonisten über sich hinauswachsen lässt. Nebst Sterne auch ein großes Herz dafür.

Autor:
Rüdiger wurde in Offenburg geboren und studierte Deutsche Philologie, Musik- und Erziehungswissenschaften in Heidelberg. Schon seit seiner Schulzeit schreibt und komponiert er und war zweifacher Preisträger des »Landeswettbewerbes Deutsche Sprache und Literatur Baden-Württemberg«. Seit 2015 veröffentlicht er Kurzgeschichten, Märchen und Bücher im Selfpublishing (http://www.ruedigerkinting.de). Seine Geschichten enthalten meist phantastische Elemente. Hauptberuflich arbeitet Rüdiger in einer Digitalagentur in Mannheim.

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Anthony Bale: Reisen im Mittelalter

Inhalt:

Ob Pilgerinnen oder Kaufleute, Ritter, Mönche oder Spione – die Leidenschaft für das Reisen packte die Menschen bereits im Mittelalter. Getrieben von Fernweh und Abenteuerlust die einen, auf der Suche nach religiöser Erleuchtung oder Ruhm auf dem Kreuzzug die anderen. Für alle war der Weg lang und gefährlich, gute Vorbereitung und Reiseführer mit Tipps für Rast und Übernachtung und Hinweisen auf Gefahren waren unerlässlich.

Anthony Bale nimmt uns mit auf eine Reise nach Nürnberg und Aachen, nach Paris und Rom, in das von Touristen bevölkerte Venedig und nach Rhodos. Wir erkunden Konstantinopel und Jerusalem und gelangen bis in die sagenhaften Länder der Amazonen, Riesen und Fabelwesen, nach China, Äthiopien und Indien. Ein farbiges Panorama der mittelalterlichen Welt, gesehen durch die Augen derer, die sie bereisten. (Klappentext)

Rezension:

Als Martin Behaim, Kaufmann und Seefahrer, einen der ersten europäischen Versuche präsentierte, die ganze Welt auf einem physischen Globus darzustellen, war dieser bereits überholt, doch konnte sich damit Nürnberg als prosperierender Handelsplatz präsentieren. Heute noch erhalten und im Germanischen Nationalmuseum von Nürnberg zu besichtigen, zeigt der Globus uns die mittelalterliche Welt als Produkt dieser besonderen Konstellation von Zeit und Ort. Ein Blick darauf offenbart die Sicht auf die Welt, in der die Menschen schon damals im regen Austausch zueinander standen. Der Historiker Anthony Bale folgt ihren Spuren und nimmt uns mit auf eine ebenso spannende, wie abenteuerliche Zeitreise.

Entlang historischer Reiseberichte entfaltet der Autor eine Welt, in der Reisen noch mit Abenteuer verbunden, dennoch nicht weniger durchorganisiert war, als heute. Auf unterschiedlichen Pfaden und Handelsrouten begegnen wir dabei Menschen, die Handel trieben und zu einer der ersten Vernetzungen der Welt beitrugen, Pilger, Missionare, Ritter und Kämpfer für ihren Glauben und entdecken die ersten Touristen, die nur für sich selbst unterwegs waren und dabei auf allerhand Erstaunliches stießen.

Damals, so erfahren wir, in den nach Routen und Zielen unterteilten Kapiteln, war Reisen mit zahlreichen Schwierig- und Unwägbarkeiten verbunden. So konnte eine Flaute auf See die Menschen zum Innehalten zwingen, Brief und Siegel eines Königs jedoch dabei helfen, Grenzen zu überwinden. Der Historiker zeigt anhand zahlreicher Beispiele die sich verändernden Sichtweisen Fremder auf Gegenden und Orte, die sie bereisten, aber auch, dass Reiseberichte von damals immer eine Mischung aus Wahrheit und Fiktion, sowie politischer und religiöser Standpunkte waren.

Anhand gleichsam philosophischer Überlegungen erläutert Bale Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Reiseetappen damals und heute. Warum reisen wir? Was macht dies mit uns? Welche Ziele haben wir? Was bleibt nach der Reise selbst? Die Gedanken dazu bilden das tragende Konstrukt nebst zahlreicher historischer Überlieferungen für dieses spannende Sachbuch, welches zudem nicht nur die Sichtweise damaliger Reisenden erläutert, sondern auch jener, die sie besuchten. Dabei bleibt Bale nicht eurozentrisch verhaftet, erläutert auch das Unterwegssein aus anderen Teilen der Welt heraus.

Spannend vermischen sich historische Reiseberichte, philosophische Überlegungen, die ergänzt werden mit einer ausführlichen Quellenangabe und Personenregister zu einem bunten Portrait des Unterwegssein in damaliger Zeit. Auf den Spuren von venezianischen Kaufleuten wie Marco Polo, ehrwürdigen Mönchen und doch zahlreichen Frauen wie Margery Kempe, für die das Reisen noch ganz andere Herausforderungen bereithielt, bewegt sich dieses kurzweilige Sachbuch, welches sprachlich schön, sowohl von an der Historie als auch am philosophischen Aspekt des Reisens Interessierten gelesen werden kann.

Autor:

Anthony Bale wurde 1975 geboren und ist ein britischer Historiker. Er lehrt Mittelalterstudien am Birkbeck College der University of London und erhielt 2011 den Philip Leverhulme Prize für herausragende junge Wissenschaftler. 2019 war er Fellow der Harvard University. Für sein Buch ist er den Routen mittelalterlicher Globetrotter gefolgt.

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Patric J. Kaaf: Lucian Mason 1 – Und der Splitter des Schicksals

Zuordnung in der Reihe:

Patric J. Kaaf: Lucian Mason 1 – Und der Splitter des Schicksals

[Einklappen]

Inhalt:

Lucian Mason ist ein ganz normaler Junge aus New York. Doch ein Geheimnis umwittert hin; Er ist ein Magier, der von seinen Eltern in die Menschenwelt geschickt wurde, um ihn zu beschützen. Als er von seiner wahren Herkunft erfährt, beginnt für ihn eine fantastische Reise nach Moridan, die größte und geheimnisvollste Zauberschule aller Welten.

Dort muss er sich nur dem Unterricht, fiesen Lehrern und elitären Mitschülern stellen, sondern auch spannende Abenteuer bestehen. Denn es erscheint ein geheimnisvolles Licht, das alle Welten ins Chaos stürzen kann. Der gefürchtetste aller dunklen Magier steht kurz davor, von seinen Anhängern in unsere Welt zurückgebracht zu werden. (Klappentext)

Rezension:
Liebevoll umsorgt lebt der zwölfjährige Lucian Mason bei seiner Tante, die eine kleine Bar in New York betreibt und mit dem wenigen Geld ihren Neffen den Besuch einer Privatschule ermöglicht. Der Junge, der sich dort vor allem gegenüber seinen elitären Mitschülern schwer tut, hat seine Eltern nie kennengelernt, bis er nach einem Vorfall von der Welt erfährt, aus der seine Familie stammt.

Und auch er soll fortan die Magie dahinter kennenlernen und das Internat Moridan besuchen, eine geheimnisvolle Zauberschule. Für Lucian und seine neuen Freunde ein großes Abenteuer, nicht ahnend, welche Gefahr auf sie zukommt. Eine, die alles verändern könnte.

Nach Tradition der englischen Internatsliteratur und angesichts des großen Vorbilds haben sich bereits einige Schreibende daran versucht, das bekannte Szenario sich zu eigen zu mache. Oftmals kommt dabei jedoch nicht mehr als ein Abklatsch heraus, deren Qualität durchaus breit gefächert wirkt, zumeist nicht einmal über das Niveau einer Fanfiction hinauskommt.

Mit „Lucian Mason und der Splitter des Schicksals“ haben wir einen gelungenen Versuch, der in Elementen einen Wiedererkennungswert hat, jedoch genug Eigenständigkeit und Potenzial für Kommendes bietet, dass sich die Lektüre dieser Jugendfantasy unbedingt lohnt.

Für einen Auftaktband sehr ausführlich, hat Patric J. Kaaf eine spannungsgeladene Vorgeschichte der eigentlichen Handlung vorangestellt, in der die Lesenden zunächst die Chance bekommen, den titelgebenden Hauptcharakter kennenzulernen. Der Autor lässt sich Zeit, schon zu Beginn, was der Ausgestaltung des Protagonisten gut tut. Schon hier sind Unterschiede zum offensichtlichen Vorbild sichtbar, was sich über die gesamte Lektüre zeigt. Lucian ist von Beginn an vielschichtig.

Ein intelligenter, wissbegieriger und sensibler Junge, der für Abenteuer zu haben ist, dem aber im nächsten Moment auch Gefühle übermannen können. „Harry Potter“ wirkt dagegen gerade zu Beginn vergleichsweise ungelenk, auch verweigert Kaaf zunächst eine eindeutige Tendenz, wobei es natürlich klar formulierte Gegensätze gibt, auch unter sich gegenseitig wohlgesinnten Charakteren, die wir lesend über das gesamte Schuljahr auf dieser sehr besonderen Zauberschule in einer magischen Welt begleiten, die in einigen Elementen durchaus weiter entwickelt ist als das britische Pendant.

Dazu kommt eine sehr interessant gestaltete Verbindung zwischen der realen und der magischen Welt, welche einem beim Lesen in den Bann zu ziehen vermag. Bis auf das erste Kapitel erleben wir dabei die Geschichte beinahe durchgängig aus der Perspektive des Hauptprotagonisten.

Stetig wird die Spannung durch das rasante Erzähltempo hochgehalten, wodurch jedoch an einigen Stellen Brüche im Text zu offensichtlich sind, als das man sie ignorieren könnte. Nicht an vielen ist es so, aber doch hin und wieder, folgen Zeilen aufeinander, die zu verschiedenen Figuren gehören, ohne dass dies beim Erstlesen deutlich wird.

Mancher Übergang zwischen einzelnen Szenen wirkt etwas hart, sicher ohne dass dies gewollt wäre, aber dies sind Kleinigkeiten, die in ihrer Gesamtheit nicht wirklich ins Gewicht fallen. Da macht die Ausgestaltung der Charaktere und das World-Building viel wett. Hier liegen Kaafs Stärken. Wirklich störende Logikfehler sind auch nicht zu finden. Der Autor scheint gute Testleser oder Lektoren gehabt zu haben, was sich auch nicht bei jedem Book on Demand sagen lässt. Sogwirkung garantiert.

Für die Zielgruppe wunderbar geeignet und jeden, der gerne in magische Welten a la Harry Potter eintaucht, jedoch keine bloße Kopie lesen möchte, ist „Lucian Mason und der Splitter des Schicksals“ ein spannender Reihenauftakt, dessen Schauplätze und Figuren man sich wunderbar vorstellen kann, auch die Art der Magie und die Schwierigkeiten vor denen sich Lucian und seine Freunde sehen, sind auf eine Art anders, die eine gewisse Eigenständigkeit darstellen.

Herausstellen möchte ich am Ende noch einmal die Vielschichtigkeit in der Gestaltung des Hauptcharakters, was unglaublich Spaß macht, dieses Werk zu lesen.

Schon jetzt wunderbar, darf man gespannt sein auf die weiteren Bände, vor allem, wenn der Autor es schafft, die wenigen Punkte zu verbessern, die hier zu Abzügen in der B-Note führen. Patric J. Kaaf darf man glauben, dass ihm das gelingt.

Ich freue mich bereits darauf, das nächste Schuljahr mit Lucian Mason zu erleben.

Autor:

Schon immer von Games und Filmen fasziniert, wollte Patrick J. Kaaf in diese Branche Fuß fassen. Als dies nicht funktionierte, begann er auf Anregung hin, seine Ideen aufzuschreiben. So entstand u. a. sein Roman „Lucian Mason und der Splitter des Schicksals“, der den Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe bildet.

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Raquel J. Palacio: Pony

Inhalt:
Silas muss hilflos mit ansehen, wie eines Nachts drei Fremde auftauchen und seinen Vater entführen. Als am nächsten Tag ein geheimnisvolles Pony vor seiner Tür auftaucht, weiß Silas, was er zu tun hat: Er begibt sich auf eine abenteuerliche Reise, um seinen Pa zu finden – eine Reise, auf der er es mit unerwarteten Gefahren, gut gehüteten Familiengeheimnissen und den Geistern der Vergangenheit zu tun bekommt. (Klappentext)

Rezension:

Vieles ist besonders an Silas, der allein mit seinem erfinderischen Vater auf einer Farm lebt. Der intelligente, aber zurückhaltende Junge hat einst einen Blitzschlag überlebt. Seit dem ist das Abbild eines Baumes auf seinem Rücken zu sehen, bei dem er vor dem Gewitter Schutz suchte. Auch sein einziger Freund ist besonders.

Ein Geist, den nur Silas selbst sehen kann. Lange sind es glückliche Tage, in denen Vater und Sohn für einen Wettbewerb versuchen, das beste Foto vom Mond zu schießen, doch eines Tages wird Silas‘ Vater von zwei Männern entführt. Der Junge nimmt all seinen Mut zusammen und begibt sich auf eine Reise, nach der nichts mehr so sein wird, wie zuvor.

Der neue Roman der Jugendbuchautorin Raquel J. Palacio entführt uns in eine Zeit voller Pioniergeist, jedoch auch kurz vor Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs und in ein großes Abenteuer. Der mystisch angehauchte Roadtrip zu Pferde erzählt von einer Suche, auf der der kleine Protagonist nur eines finden wird. Sich selbst. Dabei verwebt die Schriftstellerin Fiktion und Realität, zusammen mit ihrer Liebe zur Fotografie. In spannend angehauchten Kapiteln erzählt die Autorin diese wundersame Geschichte, die eine gänzlich andere Tonalität anschlägt, als zuvor ihr fulminanter Debütroman.

Das muss man mögen, doch sind die Ansätze, in die Geschichte hineingezogen zu werden, von Beginn an vorhanden. Der kleine Hauptprotagonist, ein phantasiebegabtes und intelligentes Kind, hält sich nicht für mutig, wächst jedoch im Verlauf der Handlung immer wieder über sich hinaus. Palacio hat offenbar ein Händchen für sich wandelnde Kindercharaktere, mit denen sie ein Identifikationspotential schafft, welches über die gesamte Lektüre trägt.

Das ist auch notwendig. Immer wieder entstehen einzelne Längen, da Übergänge teilweise holprig wirken und die Verbindung zwischen Mystik und Realität, eingewoben in dieser fiktionalen Geschichte nicht immer stimmig daherkommt. Klar definierte Antagonisten stehen im Gegensatz zu Charakteren, die dem Zwölfjährigen im Verlauf der Handlung zu Verbündeten werden. Palacio hat mit dieser Mischung eine Geschichte geschaffen, die vom Über-sich-hinaus-wachsen ebenso erzählt, wie von der Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft, was einem mit Silas, dessen Gefühlswelten umhergeworfen werden, mitfühlen lässt.

Im Gegensatz zu „Wunder“ behalten wir die Perspektive des Hauptprotagonisten bei, sein für die anderen Charaktere unsichtbarer Freund Mittenwool dient sowohl als Rat- als auch Impulsgeber. Natürlich ist, abgesehen von den mystischen Elementen, die Geschichte insgesamt sehr generisch erzählt. Wendungen wirken aus der erwachsenen Sicht heraus sehr gewollt, funktionieren jedoch im jüngeren Lesealter sicher besser. Trotzdem schafft es die Autorin sowohl Protagonisten als auch Schauplätze vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Eine Pferdegeschichte für Jungen hat man zudem ja auch nicht so häufig.

Sprachlich gibt es keinerlei Besonderheiten, dafür ganz viele Anspielungen auf Literatur oder die Geschichte der Fotografie, die die Autorin selbst im Nachwort erläutert. Jedes Kapitel wird zudem mit einem Foto eingeläutet, was das Ganze abrundet. Palacio hat mit ihrem Roman nicht das Level ihres Debüts halten können. Zu schnell verflüchtigt sich diese Geschichte, auch fehlt es diesem Western für Kinder etwas zu sehr an Tempo. Für die Zielgruppe ist dies jedoch vielleicht ausreichend.

Autorin:
Raquel J. Palacio ist das Pseudonym von Raquel Jaramillo, einer amerikanischen Verlegerin und Autorin. Sie wurde 1963 geboren und arbeitete zunächst als Art-Direktorin, Illustratorin und Buchcover Design und veröffentlichte verschiedene Kinder- und Jugendbücher, seit 2006 beim New Yorker Verlag Workman, für den sie seit dem in verschiedenen Positionen tätig war. 2013 war sie Jurymitglied des Kinder- und Jugendprogramms des Internationalen Literaturfestivals Berlin. Ein Jahr zuvor veröffentlichte sie ihr erstes eigenes Werk „Wunder“, welches in mehreren Sprachen übersetzt und verfilmt wurde. 2014 wurde sie mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.

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Christian Linker: Boy from Mars

Inhalt:

Im Jahr 2099 lebt der dreizehnjährige Jonto mit seinem Großvater auf dem Mars. Als Opa Ben stirbt, muss Jonto sich auf den Weg zur Erde machen, zu seiner Mutter, die er seit zwölf Jahren nicht gesehen hat. Im Gepäck hat er das Tagebuch seines Opas voll rätselhafter Andeutungen auf eine spektakuläre Erfindung. Angeblich soll es eine Superwaffe zum Schutz des Klimas sein. Neugierig begeben Jonto und seine neuen Freunde sich auf die Suche danach. Doch sie sind nicht die Einzigen, die Interesse am Supergenerator haben … (Klappentext)

Rezension:

Das vorliegende Jugendbuch von des deutschen Autoren Christian Linker entführt uns in eine nicht allzu ferne Zukunft. Im Jahr 2099 leben Menschen nicht nur auf der Erde, auch der rote Planet ist besiedelt. In Kolonien auf den Mars leben die Pioniere und bauen dort eine neue Gesellschaft auf, nachdem die Zurückgebliebenen dabei sind, die Folgen der gerade erst beendeten Klimakriege zu überwinden. Jonto kennt kein anderes Leben als unter den Kuppeln der Marskolonien. Der Dreizehnjährige liebt seinen Großvater, mit dem er Wanderungen auf den Kratern des Planeten unternimmt und den populären Sport Gravity Dunk.

Doch als sein Opa stirbt, muss er zurück, zu seiner Mutter, die er, wie auch den Planeten Erde, nur von Bildern kennt, ohne zu ahnen, dass das größte Abenteuer ihn noch bevorsteht. Eines, welches das Leben aller verändern könnte.

In einer Mischung aus moderner Zukunftsvision und Abenteuerroman folgen wir den jungen Protagonisten Jonto auf seiner Reise zur Erde, die dort in ein rasantes Abenteuer mündet. Der Dreizehnjährige hadert dabei zunächst mit sich selbst und den Gegebenheiten, denen er zunächst nichts entgegensetzen kann und gibt damit eine perfekte Identifikationsfigur ab, wie auch die Erzählung selbst aus eine Aneinanderreihung vieler Punkte besteht, die Jugendliche beschäftigen. Der Schriftsteller Christian Linker hat damit eine interessante Mischung geschaffen, sowohl die Konfrontation mit der harten Realität der Welt der Erwachsenen darzustellen, als auch die Ängste und Befürchtungen der jungen Generation in Bezug auf Klimaveränderungen und dem Leben in der Zukunft aufzunehmen.

Ohne unlogische Brüche funktioniert die Erzählung, derer wir in kompakten Kapiteln folgen, die Vision eines Autoren, der ein Szenario erschaffen hat, dem man gerne folgen möchte, zudem immer auch ein Hauch optimistischen Untertons mitschwingt. Dazu tragen die Figuren bei, deren Weg und Handlung nachvollziehbar gestaltet ist, welche schnell Konturen bekommen. Hier ist klar, wer Sympathieträger ist. Positiv ist aber zu erwähnen, dass auch die Gründe für das Handeln der Antagonisten glaubwürdig dargestellt werden. Das erzeugt einen Sog, den man sich nicht entziehen kann. Die Ausgestaltung dieser Welt, sowohl des roten als auch des blauen Planeten, wirkt mit jeder einzelnen Zeile.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des Hauptprotagonisten, der erkennen muss, dass die Zukunft der Menschen in der Vergangenheit zu suchen ist und dabei mehr als einmal vor schwierigen Entscheidungen gestellt wird, die zu groß wirken für einen Dreizehnjährigen, selbst wenn einem eine Digi-Linse zum Durchblick verhilft. Linker hat seine Figur mit Ecken, Kanten, der rastlosigkeit und gelegentlichen Stimmungsschwankungen versehen, auch das macht Jonto zu einem glaubwürdigen Protagonisten.

Der Roman wirkt in sich schlüssig, die Welt greifbar. Linkers Stärken liegen nicht nur in der Ausgestaltung seiner Figuren, auch Landschaftsbeschreibungen erzielen ihre Wirkung. Actionreiche Szenen fühlen sich beim Lesen an, einstweilen wie im Film, trotzdem gibt es in „Boy from Mars“, auch sehr ruhige, einfühlsame Momente, die die Erzählung komplettieren.

Christian Linker hat mit diesen Roman für Jugendliche einen spannenden Einstieg in die Welt der Dystopien geschaffen, zugleich Ankerpunkte zu so vielen anderen Genres und einen sympathischen Protagonisten, dessen Weg mit seinen Freunden in diesem wirklich gut ausgestalteten Stand Alone man gerne verfolgt. Und vielleicht muss sich eines Tages wirklich ein Junge auf den Weg vom Mars zur Erde machen und dabei alles verändern.

Autor:

Christian Linker wurde 1975 in Leverkusen geboren und ist ein deutscher Jugendbuchautor. Zunächst studierte er Theologie in Bonn und arbeitete freiberuflich als PR-Redakteur und als Bildungsreferent in der außerschulischen Jugendbildung. Einige Jahre war er in Köln als hauptamtlicher Diözesanvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend tätig. Sein erstes Buch erschien 1999. Sein Roman „RaumZeit“ wurde 2003 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Die Bücher wurden teilweise für das Theater adaptiert. Es folgte 2018 der Jugendbuchpreis Goldene Leslie.

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Rick Riordan: Percy Jackson 3 – Der Fluch des Titanen

Inhalt:

Hilfe, die Titanen rüsten zum Krieg! Percy muss unbedingt bis zur Sonnenwende die Göttin Artemis befreien, die in die Klauen der finsteren Mächte geraten ist. Ein Abenteuer, das ihn und seine Freunde den gefährlichsten Kreaturen der griechischen Mythologie gegenübertreten lässt – und tödliche Gefahren birgt … (Klappentext)

Rezension:

Überall, wo der Sohn des Poseidon auftaucht, scheint sofort höllisches Chaos hereinzubrechen, so ist es auch bei dieser Mission der Fall, als Percy und seine Freunde zwei neue Halbblute ausfindig machen und ins Camp der Halbblute bringen wollen. Nicht nur, dass sie es quasi sofort mit einem Monster aufnehmen müssen, so dann werden auch noch Percys Freundin Annabeth und die Göttin Artemis entführt. Eine gefährliche Suche beginnt, bei der der Sohn des Poseidon auf alte Feinde trifft und finstere Mächte sich erheben.

Gleichsam Wellen sind die einzelnen Abenteuer durchstrukturiert, mit denen der amerikanische Schriftsteller Rick Riordan seine Protagonisten konfrontiert, nur dass diese von Band zu Band an Durchschlagskraft zunehmen. Während der erste Band einen verhältnismäßig ruhigen Auftakt, wenn man noch nicht weiß, wie sich die Geschichte entwickeln wird, hat und der zweite zwar im Tempo zunimmt und mehr zwischenmenschliche Konflikte aufs Korn nimmt, wirkt dieser Folgeband der Jugendbuchreihe noch eine Spur härter, auch ist das Erzähltempo praktisch sofort dort, wofür man bei den Vorgängern noch Zeit bekam, sich einzufinden.

So bleibt mehr Zeit Geschichte zu erzählen, zwischen den Seiten bekommen die Figuren ausgiebiger Konturen, als das noch zuvor der Fall war, was allerdings dazu führt, dass erstmalig kleinere Längen störend überhandnehmen, trotzdem der Autor auch hier gerade so die Kurve bekommt, und die Balance zwischen kompakten Kapiteln und detaillierten Erzählen bewahrt. Auch in diesem Band, den man nicht gelesen haben sollte, ohne die Vorgeschichte zu erkennen, gibt es eine klare Aufteilung der Figuren zwischen Gut und Böse, doch mutet Rick Riordan auch hier seiner Leserschaft einige Grautöne zu. Wohltuend zwischen den ganzen anderen Schreibenden, die es sich mit der Ausgestaltung ihrer Welten oft genug viel zu einfach machen.

Die Erzählung fügt sich, wie auch schon in den Bänden zuvor, harmonisch in unsere Welt ein, aber auch die Götterwelten sind einstweilen vorstellbar, sowie die Götterfiguren selbst, die durch weitere Charaktere ergänzt werden. Auch hier hilft wieder ein Glossar am Ende des Buches, den Überblick zu behalten. Manche Szenen-Übergänge wirken etwas holprig, wenn auch unlogische Brüche glücklicherweise fehlen. Trotzdem kann man sich alles in allem gut in die Geschichte hineinversetzen und ist am Ende geneigt, dieser weiter zu folgen.

Auch hier merkt man die Vorkenntnisse Riordans, der diese gekonnt umgearbeitet seiner Zielgruppe zugänglich gemacht hat und aus dessen Feder inzwischen ein ganzes Universum entstanden ist. Zum ersten Mal jedoch auch, welche Schwächen Jugendbuch-Welten mitunter haben, wenn man sich pro Band nur so wenige Seiten Zeit nimmt.

Autor:

Rick Riordan wurde 1964 in San Antonio, Texas, geboren und ist ein US-amerikanischer Schriftsteller. Zunächst studierte er Englisch und Geschichte, später unterrichtete er Anglistik und Sozialwissenschaften an einer High School in San Francisco. In Kalifornien und Texas unterrichtete er griechische Mythologie. Durch seinem Sohn inspiriert, sowie durch ein Schulprojekt „Kreatives Schreiben“, begann die Geschichte um Percy Jackson Gestalt anzunehmen, welche er 2005 veröffentlichte, dem weitere Werke und Reihen folgten.

Seit 2018 unterstützt er ein Segment des Verlags Disney Hyperion, indem unter dem Imprint Rick Riordan Presents mythologisch inspirierte Jugendbücher von Angehörigen der jeweiligen Kulturen erscheinen. Seine Werke wurden mehrfach verfilmt und ausgezeichnet, u. a. mit dem Mark Twain Award 2008 oder den Children’s Choice Book Award 2011.

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Rick Riordan: Percy Jackson 2 – Im Bann des Zyklopen

Inhalt:
Auch Percys siebtes Schuljahr verläuft alles andere als ruhig: Erst gerät sein bester Freund Grover in die Gewalt eines Zyklopen und dann vergiftet auch noch jemand den Baum der Thalia im Camp der Halbgötter und hebt so dessen magische Kräfte auf. Jetzt kann nur noch das goldene Vlies helfen! Wird es Percy gelingen, Grover und das Camp zu retten?

Rezension:

Nach einem temporeichen Auftakt laufen Buchreihen nicht selten in Gefahr, in beinahe zu ruhige Fahrwasser zu geraten, da nach Einführung der Figuren im Hauptband zumeist oft das eigentliche World-Building beginnt. Fährten werden gelegt, Grundlagen für Szenarien mehr und mehr ausgestaltet und Protagonisten bekommen weitere Ecken und Kanten. In Teilen ist dies auch so mit diesem Band, der eine andere Tür in der Welt Percy Jacksons aufmacht, doch der Autor Rick Riordan beginnt, ohne großartiges Vorgeplänkel, gleich mit den ersten Seiten seine Figuren in ein wieder rasantes Abenteuer zu verwickeln.

Die Vorzeichen im Camp der Halbblüter sind einstweilen düster, als der Baum der Thalia zu sterben beginnt und damit die Grenzen des Areals durchlässiger für allerhand Kreaturen werden, denen sich die Bewohner um Chiron, Dionysos oder Schüler wie Percy und Clarisse erwehren müssen, zudem ist auch noch Grover während seiner Suche nach Pan verschwunden. Alleine durch eine Traumverbindung gelingt es ihn, mit seinem besten Freund Kontakt aufzunehmen, weshalb sich Percy gegen Widerstände, gemeinsam mit seiner Freundin Annabeth auf eine gefährliche Reise begibt. Doch nicht in jedermanns Interesse liegt es, dass sie ihr Ziel erreichen und den Satyr befreien.

Wie auch im ersten Band bilden kompakt gehaltene Kapitel Grundlage dieses Jugendromans, der sich wieder allerhand Anleihen aus der griechischen Mythologie zum Vorbild nimmt und dieses Alleinstellungsmerkmal noch zu verfeinern weiß. Rasant ist dabei das Erzähltempo, ebenso detailreich ist die weitere Ausgestaltung dieser Welten, in denen Rick Riordans Figuren versuchen, das Schicksal zu wenden. Auf unseren Weg lernen wir dabei weitere Protagonisten kennen und, mitunter, fürchten.

Getreu dem Genre gibt es auch hier klare Gegenüber, doch haben beide Seiten Ecken und Kanten und Beweggründe, die sich aus dem Handlungsverlauf heraus ergeben. Nichts bleibt Schwarz oder Weiß. Viele Grautöne sind hier im Spiel, dessen Zusammenhänge sich lose anhand von Mythen und Legenden entlang hangelt. Wie auch schon beim Auftakt macht dies die Geschichte ungemein spannend. Mitfiebern ist angesagt, wobei deren reiche Momente immer wieder auch mit einzelnen Prisen Humor durchbrochen werden. Für junge Lesende vielleicht genau die richtige Mischung, um ab und zu durchatmen zu können. Aber auch so fühlt man sich gut unterhalten.

Perspektivisch wird die Handlung weiterhin aus der Sicht des Hauptprotagonisten erzählt, was es angenehm macht, diese zu verfolgen. Andere Facetten kommen dadurch zum Tragen, dass entweder Percy die beobachtende oder erfahrende Position einnimmt. Für eine Fantasy-Geschichte ist es angenehm, da dadurch nicht allzu viele unlogische oder zu harte Brüche entstehen. Nur ein paar Stellen lassen kurz aufmerken, noch einmal zurückblättern, um sicherzugehen, dass man wirklich nichts überlesen hat.

Rick Riordan versteht es, sich nicht in allzu viele Details zu verlieren, sondern immer nur genau so viel zu erzählen, wie man gerade benötigt, um die Handlung zu verfolgen. Schauplätze und Figuren sind im Allgemeinen sehr gut vorstellbar, bleiben nur hin und wieder etwas blass, wobei die Hoffnung auf die Fortsetzungen liegt, dass diese noch mehr Facetten hinzufügen. Einstweilen ist dies für eine direkte Fortsetzung, die man ohne den Vorgänger nicht gelesen haben sollte, in Ordnung. Als Stand Alone funktioniert das Werk, nochmals die Warnung, nicht.

Mich konnte Rick Riordan wieder in seinem Bann ziehen, wobei ich für die Beibehaltung des Glossars am Ende des Werks ausgesprochen dankbar bin. Sonst gelänge es mir nicht, einen Überblick über die griechischen Götter und Mythen zu behalten, derer sich der Autor hier bedient hat. So kann man die Bücher weiterhin ohne große Vorkenntnisse, eben nur mit dem Wissen der vorherigen Bände, schmökern. Für die Zielgruppe angehender Fantasy-Leser halte ich auch diesen Band für gelungen.

Wenn man über ganz wenige Brüche oder Wendungen hinweg sieht, die nicht funktionieren, empfiehlt sich damit auch „Im Bann des Zyklopen“.

Autor:

Rick Riordan wurde 1964 in San Antonio, Texas, geboren und ist ein US-amerikanischer Schriftsteller. Zunächst studierte er Englisch und Geschichte, später unterrichtete er Anglistik und Sozialwissenschaften an einer High School in San Francisco. In Kalifornien und Texas unterrichtete er griechische Mythologie. Durch seinem Sohn inspiriert, sowie durch ein Schulprojekt „Kreatives Schreiben“, begann die Geschichte um Percy Jackson Gestalt anzunehmen, welche er 2005 veröffentlichte, dem weitere Werke und Reihen folgten.

Seit 2018 unterstützt er ein Segment des Verlags Disney Hyperion, indem unter dem Imprint Rick Riordan Presents mythologisch inspirierte Jugendbücher von Angehörigen der jeweiligen Kulturen erscheinen. Seine Werke wurden mehrfach verfilmt und ausgezeichnet, u. a. mit dem Mark Twain Award 2008 oder den Children’s Choice Book Award 2011.

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