Leben

Matz: Das Verschwinden des Josef Mengele

Inhalt:

1949: Josef Mengele landet in Buenos Aires. Hinter verschiedenen Pseudonymen versteckt, glaubt der ehemalige Folterarzt von Auschwitz, er könne sich ein neues Leben erfinden. Perons Argentinien ist wohlwollend, die ganze Welt will die Nazi-Verbrechen vergessen. Doch die Verfolgung wird wieder aufgenommen und er flieht über Paraquay nach Brasilien. Seine Pdyssee wird nicht mehr unterbrochen … bis zu seinem mysteriösen Tod 1979. Eine herausragende Adaption des Romans von Olivier Guez über die Flucht und die Jagd nach Mengele, dem „Todesengel“ ohne Reue. (Klappentext)

Rezension:

Als 1945 das Deutsche Reich am Boden lag, versuchten viele ihrer Repräsentaten, ehemals hohe Würdenträger, Politiker an den Schalthebeln der Macht und ausführende Beamte ihr Heil in der Flucht. Für nicht wenige führte dieser Weg über die sogenannte „Rattenlinie“ nach Südamerika, Eichmann etwa, der Organisator der Todeslager oder Eduard Roschmann, der „Schlächter von Riga“.

Auch Josef Mengele, der an der Rampe von Auschwitz über Leben und Tod entschied, bestialische Experimente an Zwillingen, unter den Deckmantel der Medizin, durchführte, gelang es so, nicht zuletzt durch die Hilfe einflussreicher Freunde, beinahe spurlos zu verschwinden. Die Geschichte seiner Flucht und des Versteckens hat Olivier Guez zu einem packenden Roman verarbeitet. Fünf Jahre später wurde die Erzählung für die hier nun vorliegende Graphic Novel durch Alexis Nolent (Matz) und Jörg Mailliert adaptiert.

Erdfarben und klare Linien dominieren die einzelnen Panels, die die Geschichte eines Phantoms erzählen, deren unmenschliche Grausamkeiten kaum in Worte zu fassen sind. Das versuchen weder der Autor des Skripts, noch der Illustrator. Die Geschichte setzt nach dem Unfassbaren an, welches in Rückblenden nur gestreift wird. Konzentriert wird sich hier auf die Zeit nach 1945, die sich anhand weniger Puzzlestücke rekonstruieren lässt. Dabei tauchen wir ein in die wirre Gedankenwelt eines Mannes, dessen Handeln nicht mehr nachzuvollziehen ist.

Einige Dokumente und Geld im Gepäck, die Unterstützung von Freunden, nicht zuletzt der Familie, die mit einem gut situierten Betrieb fest im wirtschaftlichen Gefüge des bayerischen Heimatortes der Mengeles, gelingt es dem „Todesengel“ von Auschwitz zu fliehen, wo er sich auf ein funktionierendes Netzwerk verlassen kann. Das Untertauchen gelingt. Man trifft sich untereinander, phantasiert von Rückkehr und „Viertem Reich“, wenn sich die Lage in Europa wieder beruhigt haben sollte. Das tut sie nicht. Mit den Jahren gelingt es Verfolgern in Israel und Deutschland, Spuren aufzunehmen. Die Schlinge zieht sich immer enger zu. Auch in Südamerika selbst wird es einsam um Mengele, der immer mehr seiner Unterstützer verprellt.

Dies die Handlung der verdichteten Graphic Novel, in denen sich großformatige Panels abwechseln, die reine Unbeschwertheit zeigen, abewechselnd mit Details des tiefen Falls einer Figur, die am Ende nur noch der Schatten ihrer Selbst sein wird. Zwei Stränge stehen hier im Fokus, natürlich der Weg Mengeles selbst, zunächst im Versuch sich mit Hilfe alter Seilschaften ein neues Leben aufzubauen, dann zunehmend in Wahn und Verzweiflung verfallend, als alle Unterstützung nach und nach wegbricht.

Zum anderen können wir die Situation in Deutschland verfolgen, der Umgang der Familie, die einerseits ihren wirtschaftlichen Erfolg nutzt, um Mengele in Südamerika zu unterstützen, andererseits aber auch ihren Betrieb aus dem Blickfeld heraushalten möchte, als nach den Anfängen der Bundesrepublik doch noch die Nazi-Gräuel des Familienmitglieds Thema werden, nicht zuletzt auch durch innere Auseinandersetzungen. Auch die Verfolgung der Repräsentanten des NS-Regimes durch Menschen wie Fritz Bauer oder des israelischen Geheimdiensts Mossad schaffen Zeichner und Texter mit einzubringen. So werden die wichtigsten Handlungsstränge und Aspekte des Romans, der als Vorlage diente, eingebunden und auf sehr anschauliche Weise übermittelt.

Der nervöse Strich des Zeichners korrespondiert sich im irren Blick der unmenschlichen Bestie, die sich jämmerlich verkriecht und doch immer wieder Morgenluft wittert, zudem gerade der deutsche Staat in seiner Anfangszeit wenig Interesse verspürt, den Opfern des NS-Regimes Gerechtigkeit zukommen zu lassen. Diese Hoffnungsschimmer zerrinnen der kümmerlichen Figur, zu der Mengele mit den Jahren wird, immer schneller durch die Finger. Am Ende bleibt vom Skorpion, der sich mehrfach gehäutet hat, nichts mehr übrig und verkommt zu einem Phantom.

Eine sehr eindrückliche Graphic Novel, die weder mit visuellen Eindrücken spart, zudem durchaus textlastig daherkommt, jedoch keineswegs überfrachtet wirkt. „Das Verschwinden des Josef Mengele“, kann man als durchaus gelungene Adaption betrachten, deren Bilder nicht so schnell loslassen werden.

Autoren und Illustrationen:

Alexis Nolent ist ein französischer Schriftsteller, vor allem für Drehbücher von Videospielen, zudem veröffentlichte er auch einen Roman und unter dem Pseudonym Matz eine Reihe von Comics. Er wurde in Rouen, Frankreich geboren, wuchs in der Karibik auf, bevor er nach Paris zog. Vor dem Schreiben von Comics studierte er Jura. Für seine Arbeit bekam er u. a. den Priix Saint-Michel, 2004 und 2006.

Jörg Mailliet wurde 1970 im Toulon geboren und ist ein französischer Comic-Zeichner. Er studierte Grafikdesign in Lyon und arbeitet seitdem als freier Grafiker. Er illustriert Kinderbücher und ist Mitgründer eines Kinderbuchverlages. Für die Illustration des Comic Tagebuchs 14/18 wurde er 2015 für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.

Olivier Guez wurde 1974 in Straßburg geboren und ist ein französischer Journalist und Schriftsteller. Er studierte von 1992 bis 1996 in Straßburg Internationale Beziehungen. Weitere Stationen führten ihn nach London. In einem Fernstudium studierte er Jura, bevor er 1998 eine Masterprüfung in Europäische Politik und Verwaltung abglegete. 1998 war er als Beobachter der Wahlen von der OSZE und dem französischen Außenministerium nach Bosnien-Herzegowina entsandt, danach berichtete er für verschiedene Tageszeitungen aus Lateinamerika, Europa und dem Nahen Osten. Nach verschiedenen Stationen u. a. 2009 einer Beobachtermission in Pakistan und Afghanistan lebt Guez in Paris und ist u. a. Kulturberichterstatter für die FAZ und FASZ.

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Kristin Rubra: Keloid

Inhalt:

Christina, eine junge deutsche Medizinstudentin in den USA, verliebt sich Anfang der 1980er Jahre in einen Mitstudenten, der die Traumata seiner jüdischen Familie in Body-Actionpaintings austobt. Sein Vater Leon, ehemaliger GI bei den legendären Thunderbirds, die das KZ Dachau befreiten, ist strikt gegen „alles Deutsche“ und vor allem gegen sie.

Sieben Jahre später liegt Leon nach einem Verkehrsunfall in einem deutschen Krankenhaus auf dem OP-Tisch vor Christina. Aus dem Wiedererkennen entwickelt sich eine spannungsgeladene Beziehung: Leon, der Christina von alten und uralten Verletzungen anhand seiner Edelsteinsammlung erzählt, wird für sie zum wichtigsten Menschen ihres Lebens. (Klappentext)

Rezension:

Zeit heilt alle Wunden, doch Spuren bleiben. Äußerlich kann dies in Form von Narben passieren, die zurückbleiben, doch auch innerlich lassen Kristina bestimmte Ereignisse im Leben nicht los, wie auch Leon bereits als junger Erwachsener erfahren musste. So kommt es, dass beide sich treffen, einander umkreisen und ob der Wunden, die ihnen hinzugefügt wurden und die sie sich selbst gegenseitig verschaffen, im Laufe der Jahre nie zur Gänze fallen und aufeinander einlassen können. Erzählt wird diese Liebesgeschichte von Kristin Rubra, mit den mehrdeutigen Titel „Keloid“. Welche Wunden sind wir bereit einander zuzufügen, im Leben zu tragen und manchmal gar in etwas Positives umzuwandeln?

Die ruhige Erzählung, die unsere zwei Protagonisten begleitet, umfasst eine Zeitspanne von mehreren Jahrzehnten, in denen das Machtgefälle und die Sicht aufeinander, sich stets wandeln. Aus der Perspektive Christinas erzählt, deren anfängliche Unsicherheit im Laufe der Jahre einem pragmatischen Selbstbewusstsein weicht, welches sie sich selbst jedoch immer wieder in Frage stellen wird, erleben wir ein langsames Abtasten, aus dem nur langsam ein Zugang zu Leon wird, der erst mit seinem Autounfall langsam bereit ist, auf die ehemalige Freundin zuzugehen. Die Geister der Vergangenheit verfolgen beide, zudem die Familiendynamik des Älteren, welche Christina nur schwer zu fassen bekommt.

Zwischen Berlin und Amerika spielt der Roman, in dem die Autorin Kapitel für Kapitel die Charaktere seziert. Niemand bleibt hier ohne Ecken und Kanten. Ihr Päckchen haben sie alle zu tragen. Keinesfalls wird man mit beiden Protagonisten gleichsam warm werden. Auch die wichtigsten Nebencharaktere haben ihre Grauschattierungen. Über Strecken wirkt dies zuweilen enervierend, doch sind die Figuren nachvollziehbar ausgestaltet, so dass keine Unklarheiten beim Lesen bleiben werden. Alles fügt sich ineinander. Nur manchmal wünscht man sich ein etwas schnelleres Erzähltempo.

Rückblenden dominieren vor allem, wenn sich der Blick Leon zuwendet, dem die Vergangenheit nicht loslässt, die sich zu öffnen, ihm nur gegenüber Christina möglich sein wird. Behutsam hat die Autorin die Beziehung der beiden Figuren zueinander aufgebaut. Irritierend ist nur der Kontrast. Manchmal reagieren die Charaktere zu ruhig oder zu heftig für eine geschilderte Situation. Darunter leidet zwar nicht die Glaubwürdigkeit des gesamten Handlungsstranges, die Autorin hat sich hier auf einen Haupt- und nur wenige Nebenschauplätze konzentriert, es lässt einem für einen kurzen Moment jedoch etwas verdutzt stehen.

Kristin Rubra schafft es Schauplätze und das Gefühl für Orte mit genau der richtigen Mischung an Detailschärfe und dem Blick fürs große Ganze enstehen zu lassen, ohne dass sie es mit der Sprache übertreibt. Erst bei den Charakteren kippt es an manchen Stellen dann doch ins Kitschige. Genrebedingt ist das in Ordnung. Was widerum gut gelungen ist, ist das hintergründige Thema der vererbten oder nachwirkenden Traumata als Überbleibsel von Erinnerungen. Dies wird erst nach und nach verständlich, funktioniert jedoch über den gesamten Handlungsstrang. Die Auflösung, das Ende, funktioniert je nach eigener Gefühlslage mehr oder weniger gut.

Der Roman „Keolid“ wird seine Leser- oder eher Leserinnenschaft, schätze ich, finden, wenn sie sich darauf einlassen kann. Das ist in Ordnung. Eine Erzählung, in dem die medizinerfahrene Autorin nicht nur sprichwörtlich auf das schaut, was auf unserer Haut an Spuren vom Leben zurückbleibt.

Autorin:

Kristin Rubra ist eine deutsche Ärztin. Zunächst studierte sie u. a. in den USA Medizin und Creative Writing und veröffentlichte dort erste Texte, bevor sie ihr Studium in Düsseldorf abschloss. Sie ist als Ärztin im klinischen Bereich tätig. 2019 erschien eine Geschichtensammlung von ihr. Dies ist ihr erster Roman.

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Empfehlung: Rachel Jedinak – Wir waren nur Kinder

Ein Buch ist zu kurz oder kompakt für eine Rezension, so schön oder so eindrücklich, dass eine Rezension dem nicht gerecht werden könnte, aber trotzdem von vielen gelesen werden sollte? Dafür gibt es die Kategorie „Empfehlungen“, in der Bücher vorgestellt werden, außerhalb von Rezensionen und Sterne-Berwertungen.

Rachel Jedinak, geboren 1934, überlebt die erste Massenverhaftung der Juden in Paris, die als „Razzia vom Velodrome d’Hiver“ in die Geschichte einging. Diese, am 16. und 17. Jungi 1942 stattfindenden, gelten als die symbolträchtigsten Szenen der französischen Kollaboration. Als Gerüchte über die bevorstehende Razzia aufkommen versteckt ihre Mutter Rachel und ihre ältere Schwester bei den Großeltern, doch werden sie von der Concierge denunziert und schließlich zu einer Sammelstelle gebracht. Nur mit Mühe und Glück gelingt es den beiden Mädchen durch einen Notausgang zu entkommen. Darüber schreibt die Autorin in ihrem autobiografischen Bericht, sowie über ihre Arbeit Jahrzehnte später, gegen das Vergessen. (eigene Inhaltsangabe)

Normalerweise versuche ich jedem Buch in einer Rezension gerecht zu werden, nur muss das diesmal in einer abgespeckten Form geschehen, da mehr die Seitenzahlen nicht zulassen, die Eindrücke überwältigend sind und man das, was man da gelesen hat, überhaupt erst unter einen Hut bringen muss, und das mir, der ich durchaus regelmäßig solche Berichte lese. Zeitzeugenberichte. Die, die wichtig sind, die Bücher gegen das Vergessen, die immer wichtiger werden, je weniger Menschen noch von den Ereignissen erzählen können, die immer mehr lieber zu den Akten legen, gar relativieren möchten. Hier und überall in Europa.

Gerade dann ist es wichtig, allen auch Geschehnisse in Erinnerung zu rufen, von denen hierzulande kaum jemand etwas weiß, die Razzia vom Velodrome d’Hiver in Paris ist ein solches, hier in einem kleinen kompakten, aufrüttelnden und schmerzlichen Bericht einer Überlebenden. Rachel Jedinak war damals nur ein kleines Kind, gerade einmal acht Jahre alt, als sich ihre Welt schlagartig änderte, die nur die elterliche Wohnung, die Schule, einige Straßenzüge ihres Viertels umfasste. Doch Krieg, Rassismus, Antisemitismus haben auch dort nicht halt gemacht. Schmerzlich die Erinnerung, von der sicher geglaubten Freundin plötzlich beim Spiel ausgegrenzt zu werden und andere Dinge, die wieder hochkommen, als die Erwachsene Jahrzehnte später vor Schulklassen berichtet.

Im hohen Alter beschäftigt sich die Autorin mit diesem Stück Zeitgeschichte, welche auch ein schmerzlicher Teil ihrer Biografie ist, bringt Gedenktafeln an Schulen und Gebäuden ehemaliger Einrichtungen an, führt Gespräche. Über das, was eigentlich unsagbar ist, unbegreiflich für das damalige Kind, welches kaum in der Lage ist, das, was geschieht, einzuordnen. Wie denn auch? Die Erwachsene versucht es mit wenigen Worten. Ein kompakter Bericht der sich nicht ins Überflüssige verliert und sich dabei an ihre Landsleute richtet. Seht her. Auch Franzosen haben sich beteiligt. Nicht alle, aber eben auch. Auch das darf nicht vergessen werden.

Das Leben hängt manchmal nur an wenigen Worten. Das hat Rachel Jedinak in frühester Kindheit erfahren müssen. Alle anderen dürfen es nicht vergessen.

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Jean-Jacques Sempe: Benjamin Kiesel

Inhalt:
Benjamin Kiesel wird ständig rot, einfach nur so (nur dann nicht, wenn er etwas angestellt hat), und alle lachen ihn aus. Er träumt von einer Fee, die ihn heilen kann, und findet stattdessen … einen Freund, der ihn nicht auslacht, sondern versteht. Denn auch Rudi Rettich leidet an einer seltsamen Krankheit: Er muss ständig niesen,, selbst wenn er nicht erkältet ist. Eine melancholische wie lustige Geschichte über zwei tapfere Außenseiter, die ihre Freundschaft sogar ins Erwachsenenalter retten können. (Klappentext)

Rezension:

Die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft begeistert seit 1971 die Lesenden und könnte nicht besser in die heutige Zeit passen. Grund genug für eine revidierte Neuausgabe mit entsprechender Übersetzung, in der der deutsche Titel „Carlin Caramel“ an den Titel der Geschichte des französischen Originals angepasst wurde.

Viel gibt es nicht über die kleine Erzählung, die man rein von den Textzeilen her als kurze Kurzgeschichte betrachten kann, zu sagen. Beschrieben wird eine Kinderfreundschaft, zweier, die eines gemeinsam haben, nämlich etwas, was sie nicht kontrollieren können und sie so zu Außenseiter macht. Doch, zusammen ist man weniger allein und vor allem immer stärker und so verbringt man fortan viel gemeinsame Zeit, kann sich auch für die Hobbys und Talente des jeweils anderen begeistern. Und das klappt auch, nachdem man sich eine Zeit lang aus den Augen verloren und sich erst im Erwachsenenalter wiedergefunden hat.

Eine Erzählung über Unterschied und Zusammenhalt, Freundschaft und das Interesse für einander, wie es uns in unserer hektischen Zeit zu Oft verloren geht, ist alleine schon deshalb erwähnenswert, hinzu kommen aber noch die liebevollen Zeichnungen von Jean-Jacques Sempe, der nicht nur dem kleinen Nick seine Abenteuer verschaffen hat, sondern auch hier seine Begabung für Wimmelbilder zeigt, die mit schnellen Strich Wimmelbilder entstehen haben lassen, in die man sich verlieren darf.

Großflächig zeichnend hat Sempe eine Unmenge Details in seinen Zeichnungen versteckt, wenn man das Gewusel einer Großstadt betrachtet oder die Massen am Ferienstrand und dort die beiden lieben Protagonisten sucht.

Über die Charaktere lässt sich nicht viel mehr sagen, was auch nicht notwendig ist, tzrotzdem kann man sich mit den beiden gut identifizieren. Bei uns allen gibt es schließlich irgendetwas, was uns irgendwo zu Außenseitern macht, auch wenn für uns dieses Merkmal etwas ganz Normales darstellt, was eben zu uns gehört. Toleranz und Akzeptanz so komprimiert darzustellen und so ein Plädoyer zu schaffen, dass es okay ist, einfach nur man selbst zu sein, sich nicht verbiegen zu müssen, wird hier komprimiert gekonnt dargestellt.

Für mich ist dies eine Geschichte, die man in vielerlei Hinsicht einfach nur liebhaben kann. Anderes ist nicht notwendig.

Autor:
Jean-Jacques Sempe wurde 1932 geboren und war ein französischer Zeichner und Karikaturist. Gemeinsam mit Goscinny entwarf er die bekannte Kinderbuchreihe „Der kleine Nick“, nebst veröffentlichte er zahlreiche Bildbände. Nach dem Militärdienst veröffentlichte er regelmäßig Zeichnungen in verschiedenen Printmedien Frankreichs und im Ausland. Er arbeitete mit Künstlern und Autoren wie Goscinny und Patrick Süßkind zusammen. Kennzeichen seiner Bilder waren großformatige Tuschezeichnungen mit schnellem Strich. Er starb 2022.

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Mike Le/Stephanie Le: Nudeln, Nudeln, Nudeln

Inhalt:

Du kannst dir ein Leben ohne Nudeln nicht vorstellen? Dann kommen hier 75 internationale Nudel-Lieblinge für alle Lebenslagen. Von einfach bis fancy, cremig bis schlürfig und mild bis scharf ist für jeden Nudel-Fan etwas dabei. Und mit selbst gemachter Pasta, gepimpten Instant-Ramen und dem ultimativen Bowl-Baukasten werden deine Nudel-Skills im Nu auf das nächste Level gehoben. (Klappentext)

Rezension:

Nudeln sind nicht gleich Nudeln und gehen immer. Die Grundausstattung für ein Nudelgericht gibt es praktisch überall zu haben und man kann sie vielseitig zubereiten. Aufwendig, wie in einem Sternerestaurant oder schnell nach Feierabend. Nudeln sind ein Gericht für die Seele und das weltweit. Ob als One Pot oder Ramen, als Bowl oder Lasagne, in Form von Reis-Bandnudeln oder Chow Mein. Die Foodblogger Stephanie & Mike Le haben die ganze Welt nach Nudelgerichten abgesucht und die 75 besten in dem hier vorliegenden Kochbuch zusammengestellt.

Doch zuvor werden in dem fotografisch sehr Appetit machenden Buch Grundlagen abgehandelt. Welche Nudelsorten gibt es? Welche kann man wie ersetzen, wenn eine Sorte mal nicht verfügbar ist und wie eigentlich, gelingt eine perfekte Soße, bevor es um die Pasta geht.

Übersichtlich gegliedert sind die Gerichte nach den Aufwand, den man betreiben muss, sie zuzubereiten, immer wieder ergänzt durch Tipps für Toppings und Abwandlungen: Wo bekommt man diese spezielle Zutat eigentlich her? Was ersetzt gut was? Und welche Kombinationen eignen sich eigentlich für verschiedene Lasagnevariationen?

In der Küche sind solche Tipps für jemanden wie mich, mit zwei linken Händen, gold wert, zudem ich auch immer ideenlos bin, auf manche Kombinationen so im Leben nicht kommen würde. Und so habe ich mich bereits an mehreren Rezepten ausprobiert.

„Cacio E Pepe“ sind zum Beispiel Pici-Nudeln mit Käse und schwarzem Pfeffer, eine sehr schlichte Kombination, die aber schnell von der Hand geht und sehr wenig Zutaten bedürfen. Diese waren zwar etwas trocken, was aber durchaus auch an mir gelegen haben mag. Ich muss das Rezept unbedingt nochmals ausprobieren. Die Cowabunga-Nudeln, das sind Chow Mein Nudeln mit Frühlingszwiebelöl, habe ich in einer scharfen Variante probiert und in einer etwas milderen. Das Topping, Chili Crisps, ist hier die ausschlaggebende Zutat.

Eines der Gerichte, und ich bin natürlich noch nicht ganz durch, die mich begeistern konnten, waren „Moules Frites ohne Frites“, aber mit Nudeln. Also, Casarecce, die ich durch kurze Röhrennudeln ersetzen musste, mit Miesmuscheln. Zunächst klingt diese Kombinationen, nun ja, einigermaßen wild und ist für meine Begriffe, einigermaßen aufwendig zuzubereiten, wobei meine Kochkünste in der Küche nun weiß Gott kein Maßstab sind, aber das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen und hat ausgezeichnet geschmeckt.

Dieses Experiment ist also geglückt und damit auch das, des Verlages, der mir wagemutig ein Kochbuch zugesendet hat. Was kommt als nächstes auf den Teller? Eine Bowl? Eine Lasagnevariation? Ich werde mich weiter durch die Rezeptsammlung probieren. Es gibt so viele Möglichkeiten, zumal die AutorInnen dazu ermuntern, zu ergänzen, abzuwandeln. Die Ansicht für den perfekten Bowl-Baukasten erinnert da beinahe an die Homepage-Baukästen aus den 90er Jahren. Mach dies, dann das und tu das dann dazu. Damit kann man doch arbeiten, oder? Mir gefällt nicht nur das, sondern auch die zugänglichen Erläuterungen, gut.

Ein kleiner Kritikpunkt dennoch, der sich wohl bei solchen Rezeptsammlungen jedoch kaum vermeiden lässt: Einige Rezepte sind nicht wirklich für ganz kleine Küchen geeignet, da man sich für die nach meinem Gefühl für die Zubereitung eher ausbreiten können müsste. Organisation ist da alles, trotzdem ist an manchen Stellen die Umsetzung des Schriftlichen nicht wirklich einfach oder, sagen wir mal, gut von der Hand gehend.

Aber man wird sehen. Vielleicht ergänze ich ja den Beitrag noch, nach dem Probieren weiterer Rezepte aus diesem Buch?

Autoren:

Stephanie und Mike Le sind AutorInnen, FotografInnen, entwickeln Rezepte und haben die Welt bereist, um wirklich gute Rezepte zu finden. Ob in den Wüsten New Mexicos oder in den Hügeln von Bologna, kein Weg ist zu weit für ein tolles Gericht. Gemeinsam schreiben sie am preisgekrönten Blog i am a food blog, in dem es um alles geht, was mit gutem Essen zu tun hat. Dies ist ihr zweites Kochbuch.

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Limor Regev: Der Junge von Block 66

Inhalt:

1944 wird der 13-jährige Moshe Kessler mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert. An der Rampe in Birkenau von seiner Familie getrennt, ist er von nun an auf sich allein gestellt. Er entgeht den Tod in den Gaskammern, überlebt monatelange Zwangsarbeit und die Todesmärsche im eisigen Winter, bevor er im Konzentrationslager Buchenwald ankommt. Doch auch dort kann er nur dank der Kühnheit und Entschlossenheit der Untergrundorganisation, der es es gelang, vor Eintreffen der US-Truppen mit gestohlenen Waffen die Wachmannschaft des Lagers zu überwältigen und gefangenzunehmen, im Kinderblock 66 den sicheren Tod zu entkommen.

Dr. Limor Regev hat den anschaulichen Bericht Moshe Kesslers festgehalten und so der Nachwelt ein Zeugnis über den Triumph eines ungebrochenen Lebenswillens vermittelt. (Klappentext)

Rezension:

Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt. Fast 14 Jahre alt ist Moshe Kessler als er in Zeiten der Unmenschlichkeit und des Terrors zusammen mit anderen unter Aufsicht von Antonin Kalina kommt, der zusammen mit anderen KZ-Häftlingen mit den Mut zur Verzweiflung unzähligen Kindern und Jugendlichen das Leben rettete, ausgerechnet im Konzentrationslager Buchenwald, einer der letzten Stationen des Leidenwegs. Zuvor hatte der Junge bereits Todesmarsch und Auschwitz überlebt.

Dies ist die Geschichte eines ungarischen Jungen, dessen Erinnerungen im hohen Alter aufflackern, bei der Bar Mizwa seines jüngsten Enkels, der umgeben ist von seiner ihn lebenden Familie. Moshe Kesslers Bar Mizwa fand dagegen zu einem Zeitpunkt statt, als das Donnergrollen kaum noch zu überhören war und längst einige Familienleben gefordert hatte. Nach Jahrzehnten erinnert und beschreibt Kessler die Geschichte seiner Kindheit und Jugend, die man ihn und unzähligen anderen raubte. Dieses Stück biografischer Erinnerung liegt hier mit „Der Junge von Block 66“ übersetzt vor.

Solche Stücke Erinnerung bilden einen wichtigen Zweig innerhalb der Bücher gegen das Vergessen, als Mahnmal vor allem, wenn sie ohne erhobenen Zeigefinger, sondern nur durch ihre Schilderungen wirken. Diese sind eindrücklich. In klarer, eindeutigiger Sprache schildert die Autorin die Erlebnisse des Kindes, welcher ihr diese Geschichte sehr viel später anvertrauen wird. Dabei wird deutlich, wie sehr Sekunden der Entscheidung über Leben und Tod bestimmen konnten und dass es selbst in unmenschlichen Orten gerade so viel Menschlichkeit gegeben hat, die einigen wenigen geholfen hat, Schreckliches zu überstehen.

In kompakten Kapiteln fügen sich die einzelnen Stationen des Leidensweges zu einem Band zusammen, welches bis ins Mark erschüttert, ergänzt durch ein anschauliches Personenregister, ein Begriffsglossar, welches vor allem dann hilfreich ist, wenn man lesend nicht mit Begrifflich- und Gegebenheiten des jüdischen Glaubens im Einzelnen vertraut ist, sowie einen Fototeil. So eignet sich die Lektüre für Geschichtsinteressierte, aber auch für Jugendliche, zumindest wenn man einige Fußnoten überliest.

Diese wurden zum besseren Verständnis durch die Herausgeberin angefügt, wirken an manchen Stellen wertend und relativierend. Hannah Arendt wird da z. B. als „allgemein etwas überschätzt“ bezeichnet. Solche und andere Meinungen kann man ja durchaus haben, doch gehören sie nicht in den biografischen Bericht eines anderen hinein. Ob der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung über 90-jährige Moshe Kessler um diese Kommentare weiß, sie teilt, die von der Herausgeberin und Übersetzerin stammen, bleibt zwangsweise offen.

Wenn gleich andere Informationen, die in den Fußnoten erscheinen, akribisch recherchiert und behutsam ergänzt worden sind, und es erst einmal überhaupt bemerkenswert ist, einen solchen Bericht für die Nachwelt erhalten zu dürfen, können einen solche Schnitzer eines eigentlich lesenswerten Berichts verhageln. Es bleibt hier also die Empfehlung, den Bericht zu lesen und die Fußnoten einer Überprüfung zu unterziehen. Alles was Augenzeuge und Autorin jedoch zusammengetragen haben, ist es aber wert, gesehen zu werden.

Autorin:

Limor Regev wirkt an der Hebrew University of Jerusalem im Institut für Internationale Beziehungen und hat zuvor über die Auswirkungen des territorialen Rückzugs in Israel geforscht. Ihre weiteren Forschungsarbeiten befassen sich mit territorialen Austritten, Konfliktlösung, internationaler Mediation und israelischer Bedrohungswahrnehmung.

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Michaela Maria Müller: Zonen der Zeit

Inhalt:

Jan Schneider ist Historiker und Archivar. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und pendelt zwischen einem süddeutschen Dorf und Berlin. Jan hat etwas vor sich, von dem niemand etwas weiß: Er muss die Akten des Auswärtigen Amtes des Jahres 1991 bearbeiten – das Jahr, das sein Leben als Zehnjähriger von Grund auf verändert hat. Er kann plötzlich nicht mehr auf Geschichte blicken, ohne seine eigene darin zu sehen. Dann trifft der zögerliche Jan auf Enni van der Bilt, Notrufdisponentin einer Feuerwehr-Leitstelle. Enni ist das Gegenteil von Jan: Sie packt an, will Dinge verändern. Sein Zögern ist ihr fremd. Doch vom ersten Moment an haben die beiden eine Verbindung, ohne dass sie zunächst sagen können, worin diese besteht … (Klappentext)

Rezension:

Ein Roman über Veränderungen, jedoch vor allem über das Dazwischen ist die Erzählung „Zonen der Zeit“, deren Titel in vielerlei Hinsicht Programm ist. Die aus der Feder von Michaela Maria Müller stammende kompakte Geschichte zweier Menschen, die sich zufällig begegnen, deren Leben sich kreuzen und schließlich so weit verwickeln, so dass sie sich nicht mehr voneinander lösen können, beginnt ruhig und ohne Aufregung, in einer Tonalität, die über den gesamten Erzählstrang anhalten wird. Gespickt mit einzelnen Sätzen, die um so mehr ins Mark treffen.

Erzählt wird die Geschichte zweier Hauptfiguren über einen Zeitraum von wenigen Wochen, in derer sich beide Charaktere einander annähern und ihre Leben beiderseits dabei infrage stellen. Jan lebt in der Routine eines festgefahrenen, aber Sicherheit gebenden Jobs für die Vergangenheit und für die Aufgabe, sie zu exerzieren und Übersichten zu erstellen, sowie in einer festgefahrenen Beziehung, während Enni in ihrem Job durch eine Männerdomäne kämpfen muss, ansonsten für den Moment lebt. Gegensätze ziehen sich an. Hier reichen ein Blick und ein Haselnusseis. So klischeehaft, wie das klingt ist es jedoch nicht.

Sehr schnell bekommen die Figuren ihre Ecken und Kanten, zumal in der Betrachtung des jeweils anderen. Auch die Dynamik der Erzählung ergibt sich durch eben diesen Perspektivwechsel. Immer wieder stechen einzelne Sätze hervor, Kontraste, die es jedoch auf so wenigen Seiten auch braucht. Trotz der ruhigen Tonalität hat man so das Gefühl, förmlich durch die Geschichte zu raßen, zwar nicht auf eine Katastrophe zuzusteuern, auch hat Michaela Maria Müller nichts überdreht, aber der sich aufzeigende Konflikt ist alltagstauglich, könnte so oder in ähnlicher Form durchaus passieren.

Trotzdem Jan und Enni sich schnell sympathisch sind, bilden sie alleine durch ihre Charakterzüge den perfekten Kontrast zueinander. Beide wirken glaubwürdig in ihren Handeln, ihrer Unsicherheiten, ihren Zweifeln. Gegensätze entstehen in diesem Kurzroman auch durch die Wahl der Schauplätze, ein Ort im beschaulichen Speckgürtel von München etwa, die pulsierende und zu weilen chaotische, sich ständig im Umbruch befindende pulsierende Großstadt Berlin, praktisch das Äquivalent zu beiden Protagonisten. Andere Figuren bleiben dabei vergleichsweise blass, kommen kaum über ein Zwischenstadium von Impulsgeber und Sidekick hinaus. Mehr als zwei Protagonisten braucht es hier nicht, um eine kurze und bündige Erzählung zu schaffen.

Müllers Geschichte kommt ohne überraschende Wendungen aus, zudem sich die Autorin auf Wesentliches beschränkt. Kein Wort ist zu viel. Auch Überraschungen sind da nicht wirklich vorhanden. Das kann man bedauern, zumindest ein paar Gedankensprünge und Rückerinnerungen der Protagonisten, die damit dem Titel eine zweite Ebene verschaffen, gibt es. Hier ist es gelungen, wie auf einem Foto erzählerisch Momente einzufangen. Es reicht aus, um sich in die Erzählung hinein zu versetzen, zudem auch die Schauplätze greifbar wirken. Gerade Ortsbeschreibungen sind zuweilen sehr plastisch geraten und gerade wer die Großstadt kennt, dürfte dann auch sofort den Geruch eines Kiosks in der Nase haben.

Wie es jedoch mit Gerüchen so ist, verflüchtigen diese sich meist schnell, so auch der Roman über das Dazwischen für eben genau diesen Zeitraum geeignet ist. Er tut nicht wirklich weh, zumal Konflikte sehr schnell und eher komplikationslos aufgelöst werden. Steig in die nächste U-Bahn ein und der Ort ist verlassen oder zieh gleich um, das Problem liegt hinter dir. Wenn das nur immer so einfach gehen würde. Auf einem Raum von mehr Seiten wäre dies zu wenig. Trotz der Kompaktheit, ist dies ausreichend?

Autorin:

Michaela Maria Müller wurde 1974 in Dachau geboren und ist eine deutsche Autorin und Journalistin. Nach einer Ausbildung zur Verlagskauffrau arbeitete sie in München und New York, bevor sie Geschichte und Politikwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin zu studieren begann. Nach Abschluss des Studiums war sie als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen tätig, u. a. Neue Zürcher Zeitung, Süddeutsche Zeitung und Zeit Online. 2015 erschien ihre erste Erzählung, der weitere folgten. Zudem erschienen von ihr einige Essays. Seit 2017 ist die in Berlin lebende Autorin Mitglied des PEN Zentrum Deutschland, auch war sie Gründlungsmitglied 2022, des PEN Berlin.

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Peter Arndt: Die Wetterseite der Bäume

Inhalt:

Kolja ist elf Jahre alt und wächst in der Vielvölkerwelt eines abgelegenen Landstrichs in der Ukraine auf. Als der Krieg ausbricht, geht es für ihn und seine Familie in einen überfüllten Umsiedler-Waggon in ein neues Leben, im Reichsgau Wartheland/Polen, was die Versprechungen der NS-Propaganda einzulösen scheint.

Wie ein Schlafwandler taumelt Kolja durch Jugendorganisation des NS-Regimes bis er sich als Kindersoldat in Berlin wiederfindet, währenddessen seine Familie im eisigen Winter 1945 versucht, vor der anrückenden Sowjetarmee zu fliehen. Gewissheiten brechen. Für alle zählt nur: am Leben bleiben. (gekürzter Klappentext)

Rezension:

Nicht zuletzt aufgrund der derzeitigen Geschehnisse in Europa erfährt der biografische Roman „Die Wetterseite der Bäume“ von Peter Arndt eine besondere Brisanz. Der Autor, der seiner Familiengeschichte, vor allem die seines Vaters, gekonnt erzählerisch nachspürt, hat damit ein eindrückliches Stück Erinnerungsliteratur innerhalb der Bücher gegen das Vergessen geschaffen, welche heute wichtiger denn je ist, zudem in einer sich immer mehr polarisierenden Welt.

Worum geht es? Wir folgen den Spuren Koljas und seiner Familie, die in einem kleinen Ort Wolhyniens zu Hause ist und dort innerhalb einer Vielvölker- und Sprachgemeinschaft eine kleine Mühle betreibt. Man hat nicht viel, aber mehr als man zum Leben braucht, kommt mit den Nachbarn gut aus, auch wenn sich im Miteinander die Zeichen des Krieges 1940 mehr und mehr bemerkbar machen. Da kommen die Umsiedlungspläne der Nationalsozialisten, die Polen zusammen mit der Sowjetunion besetzt und unter sich aufgeteilt haben, gerade recht. Eine Chance, die Koljas Vater nutzt. Nicht ahnend, welche Odyssee ihnen alle noch bevorstehen wird.

Auf Grundlage von Interviews, welches der Autor mit seinem Vater noch bis vor dessem Tod führen konnte, einigen Reisen und Archivmaterial entstand der beeindruckende Roman, der sehr kompakt gehalten mit hohem Erzähltempo die Wege verfolgt, die die Familie auf sich nehmen musste, zunächst um ein neues Leben zu beginnen, anschließend selbiges zu retten.

Dabei verfolgen wir zwei perspektivisch unterschiedliche Erzählstränge. Den Weg von Koljas Familie, zuletzt inmitten der großen Flüchtlingstrecks gen Westen, unter anderen Vorzeichen, denen heutiger Flüchtlinge psychologisch gar nicht mal so unähnlich, zum anderen Kolja, der vom nationalsozialistischen System nach und nach vereinnahmt wird und schließlich als Kindersoldat ums Überleben kämpfen muss.

Einige Jahre, zusammen mit Rückblenden, umfasst die Erzählspanne und wechselt, ohne dass man dabei den Überblick verlieren würde. Dies verleiht der Geschichte eine eindrückliche Dynamik, derer man sich nicht entziehen kann, zudem hilft auch eine stilisierte Landkarte am Anfang des Romans, die Übersicht zu behalten. Kurzweilig ohne Längen und, was noch viel wichtiger ist, ohne Verklärungen, weiß Peter Arndt von Hoffnung und Enttäuschung, Bangen und Grauen, aber auch den Momenten zu erzählen, die vielleicht mehr als einem Schutzengel zuzuschreiben sind.

In klarer Sprache wird eine Zeit wieder lebendig, die in abgewandelter Form auch heute noch für zu viele Menschen bittere Realität ist, zudem wieder Landstriche der Ukraine, zudem auch dieser heute gehört, umkämpft sind.

Hauptfigur dieses biografischen Romans ist Kolja, zu Beginn der Erzählung elf Jahre alt, weshalb „Die Wetterseite der Bäume“ sowohl als Jugendbuch funktionieren kann als auch, mit der Geschichte an sich als biografischer Roman, den man unabhängig davon lesen kann.

Der Protagonist ist dabei nicht unfehlbar, zeigt sich doch an ihm, wie leicht und systemisch die Vereinnahmung Jugendlicher damals vonstatten ging, auch dies hat sich unter umgekehrten Vorzeichen bis heute nicht geändert. Mit ihm und seiner Familie fühlt man jedoch gerne mit, kommt nicht umher die beschriebenen Personen um ihren Mut und Überlebenswillen zu bewundern.

Peter Arndts erzählerische Stärke liegt dabei nicht nur darin, den Figuren ihre Ecken und Kanten anzugedeihen. Auch Orts- und Situationsbeschreibungen verfehlen ihre Wirkung nicht. Fast ist es so, als stünde man neben den Jungen, der bald seinen geliebten Hund zurücklassen muss oder im Flüchtlingstreck mit knurrendem Magen, in klirrender Kälte. Immer wieder werden Atempausen zwischen den Extremen beschrieben, nur um dann im nächsten Moment ad absurdum geführt zu werden. Nichts ist normal in dieser Zeit.

Ohne die Aufnahmen zu kennen, Grundlage der Erzählungen sind Interviews, die der Autor mit seinem Vater geführt hat, könnte der Roman so in dieser Form auch als Hörbuch funktionieren. Die Tonalität ist vorhanden. Auch die Art des Erzählens macht es leicht, sich in die Protagonisten hinein zu versetzen. Auch dies macht „Die Wetterseite der Bäume“ zu einem wichtigen Buch im Rahmen derer gegen das Vergessenn. Was anders in Gefahr laufen würde, nur trocken daher zu kommen, wird hier in Romanform lebendig greifbar.

Von der Ausgestaltung der Protagonisten, sowie dem engen Entlanghangeln anhand der Familienbiografie ohne ins zu Trockene zu geraten, ist dieser biografische Roman sehr empfehlenswert.

Autor:

Peter Arndt wurde 1957 in Wiesentheid geboren und ist ein deutscher Soziologe, Organisationsprogrammierer und IT-Berater. Der Erlebnisfundus seiner väterlichen Vorfahren ist sein Lebensthema. 2024 veröffentlichte er seinen Roman „Die Wetterseite der Bäume“, die fiktionalisiert angelehnt die Geschichte seines Vaters verfolgt.

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Elsa Morante: La Storia

Inhalt:

La Storia ist die große Geschichte von Diktaturen, Weltkriegen und Menschheitsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, aber vor allem die Geschichte der verwitweten Lehrerin Ida und ihren zwei sehr unterschiedlichen Söhnen, vom Leben im faschistischen Rom, Trotz, Not und Hunger, rivalisierenden Partisanen. Manchmal in Gesellschaft, manchmal allein. (eigene Inhaltsangabe)

Rezension:
Die ewige Stadt im Ständigen Wandel, heruntergebrochen auf nur ein paar Geschichten, zu einer großen Erzählung miteinander verwoben, dies ist Elsa Morantes „La Storia“, welches bereits 1974 erschien und mit dieser Ausgabe in einer beeindruckenden Neuübersetzung vorliegt.

In dieser bewegen wir uns durch die Armenviertel Roms, aus derer die behutsam ausgestaltete Protagonistin Ida nie ausbrechen wird können, und den Weg ihrer beider Söhne, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Trotzdem oder gerade deswegen gelingt der Kampf eine lange Zeit, auch wenn alle Figuren immer wieder an gewisse Glasdecken gesellschaftlicher Schichten stoßen und nicht zu durchdringen vermögen. Ein Aufstieg ist kaum gegeben. Ida, Nino und Useppe und all die anderen, denen wir im Laufe der Erzählung begegnen, schlagen sich durch das Leben, welches sie immer wieder umstoßen wird, kaum dass sie Kräfte fassen, in einer Zeit, welche es wahrlich nicht gut mit den Menschen meint.

Dabei werden sehr umfangreich unterschiedlichste Themen aufgemacht, die in verschiedensten Handlungssträngen nicht immer mit aller Konsequenz bis zum Ende hin verfolgt werden. So ist La Storia zugleich ein Roman über eine Familie, Gesellschafts- und Systemkritik, eine Bestandsaufnahme, in der jede der Figuren, von denen einige wunderschön ausgestaltet sind, eine eigene Erzählung vedient hätte. Mit der gewählten Form hier jedoch hat sich die Autorin nur bedingt einen Gefallen getan.

Einzelne Ausarbeitungen von Figuren dürfen als gelungen bezeichnet werden, allen voran die der Hauptfigüre, die man ins Herz schließen mag. Bei Vernachlässigung anderer Handlungsstränge gäbe es hier alleine genug zu erzählen, ob nun der Konflikt zwischen den Generationen beleuchtet oder vererbte unverarbeitete Traumata, deren Auswirkungen sich erst sehr viel später zeigen werden. Aber La Storia ist eben auch Partisanengeschichte oder eben die Verhandlung einer gesellschaftlichen Systemfrage. Schwer zu bündeln und damit über manche Strecken ganz und gar nicht einfach zu lesen.

Erzählt wird dieses italienische Epos per Perspektivwechsel, dem man durchaus folgen kann. Selbst der tierische Begleiter Useppes, einer Figur, die man einfach nur liebhaben muss, bekommt da eine Stimme und der kleine Junge damit eine Form, was aber nicht darüber hinweg hilft, dass alleine durch die Länge es beim Lesen dazu kommt, dass man einzelnen Figuren gerne nachspürt, sich bei anderen Passagen über kurz oder lang erwischen tut, sie nicht mit der gleichen Aufmerksamkeit verfolgen zu wollen. Da kommen sich Handlungsstränge in die Quere. Auch muss man sich des im Vergleich zu heutigen Zeit etwas gemächlicheren Erzähltempos bewusst sein, was dann ebenfalls zu ein paar Längen beiträgt.

Elsa Morante widmet sich kleinteilig der Kriegs- und Nachkriegszeit in den staubigen Gassen Roms und zeigt dabei Licht- und Schattenseiten. Jede Figur hat ihre Ecken und Kanten, auch deren Standpunkte werden immer wieder neu verhandelt, trotzdem schleicht sich immer wieder das Gefühl ein, hier von hätten es gerne ein paar Seiten weniger, hier unbedingt mehr sein können, da es Morante ja durchaus gelungen ist, für Detailschärfe zu sorgen.

Vielleicht ist das aber auch nur ein Empfinden in heutiger Zeit. Zum Erscheinen war La Storia in Italien ein großer Publikumserfolg, der vielerseits diskutiert wurde. Eines ist jedoch gelungen, eine Art Lebensgefühl zu transportieren, auch nicht immer nur auf eine Seite hin fokussiert.

An manchen Stellen übertrieben wirkende Reduzierungen, an anderen eine ewisse Üppigkeit, und ja, auch hin und wieder ruppiger Sprache, hinterlassen einen wechselhaften Eindruck, was streckenweise enervierend sein kann, vor allem auf einem bestimmten Monolog gegen Ende bezogen, ansonsten folgen hier Aktion und Reaktion der Figuren einer gewissen Logik. Die Beschreibungen der Schauplätze ist der Autorin gelungen. Man kann sich die Gassen des Armenviertels, das Flussufer, die Enge von Räumen gut vorstellen.

Der Konzentration fordernde Roman lässt sich in keinem Fall nebenher lesen und ist zumindest im Haupthandlungsstrang durchaus lesenswert. Wer dann noch die anderen mit etwa dem gleichen Interesse begegnet, entdeckt eine Geschichte über viele Geschichten.

Auch das ist ja irgendwie Rom.

Autorin:

Elsa Morante wurde 1912 in Rom geboren und war eine italienische Schriftstellerin. Nach der Schule begann sie ein Literaturstudium, welches sie aus Geldmangel vorzeitig beenden musste. Dennoch veröffentlichte sie Gedichte und Erzählungen, zunächst in Zeitschriften, gab nebenher Unterricht in Italienisch und Latein.

In ihrem Roman La Storia verarbeitete sie Erlebnisse aus ihrer eigenen Biografie, musste vorher zu Zeiten des Krieges aus Italien 1943 fliehen, kehrte aber 1944 bereits wieder nach Rom zurück. 1948 wurde ihr erster Roman veröffentlicht, dem weitere folgten. La Storia, 1974, welches in den 1980er Jahren verfimt wurde. 2023 entstand eine TV-Serie. Morante erhielt u. a. den Prix Medicis, 1984. Ein Jahr später starb die Autorin.

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Yande Seck: Weiße Wolken

Inhalt:

Zwei Schwestern: Die eine arbeitet sich an sämtlichem Unrecht unserer Gegenwart ab, die andere am bürgerlichen Familienideal. Für die eine ist ihr Schwarzsein eine politische Kategorie, für die andere ihr Muttersein.

Dieo lebt mit ihrem Mann Simon und drei Söhnen in einem schönen Altbau im Frankfurter Nordend. Mit ihrem Therapeuten bespricht sie die Eskapaden ihrer exzentrischen Mutter und die ungerechte Verteilung von Mental Load in ihrer Beziehung. Derweil verzweifelt ihre jüngere Schwester zazie zunehmend an der rassistischen und sexistischen Gesellschaft. Ihre Wut trifft auch ihren Schwager Simon, der als mittelalter weißer Mann in der Techbranche für alles steht, was sie verachtet.

Als der Vater der Schwestern, ein eigensinniger Nietzsche-Fan, der vor über vierzig Jahren aus dem Senegal nach Deutschland kam, unerwartet stirbt, gerät das fragile Familiengefüge aus dem Gleichgewicht. (Inhalt lt. Verlag)

Rezension:

Im Spannungsfeld zahlreicher Themenbereiche bewegt sich der von der Autorin Yande Seck vorgelegte Debütroman „Weiße Wolken“, der beachtenswert versucht, verschiedenste Handlungsstränge miteinander zu verbinden. Doch, ist dies gelungen, zumal in einer solch kompakt gehaltenen Form?

Der Schreibstil ist zumindest schon mal eingängig und auch die Tonalität vor allem an den beiden, in der Erzählung, Raum einnehmenden Hauptfiguren eingepasst, die in ihrer ihnen eigenen Dynamik die Handlung vorantreiben und zugleich als Gegenparts zueinander dienen, die doch mehr miteinander verbindet.

In wechselnder Perspektive begleiten wir die Hauptprotagonisten, die sich in verschiedener Form an den Vorstellungen und Gedankengrenzen, zum einen der Gesellschaft, aber auch persönlicher Determinanten stoßen und dabei mehr und mehr unter Druck stehen.

Das beginnt bei der eigenen Familie, zieht sich weiter in verschiedener Ausprägung im beruflichen als auch öffentlichen Kontext, wobei auch das Geschwisterpaar selbst sehr verschieden zueinander ist. Die Nebenfiguren, von denen im Verlauf der Erzählung immer mehr auf das Tableau gebracht werden, bringen dabei eine ganz eigene Dynamik mit, die wiederum den Hauptfiguren ihre Ecken und Kanten geben.

Die Autorin scheut dabei nicht, mehrere Handlungsstränge und vielerlei gesellschaftliche Fragen im Spiegel ihrer Figuren zur Diskussion zu stellen, zudem in einer zugänglichen Tonalität, die dazu führt, dass man vielleicht nicht gleichwertig Sympathin für die Protagonistinnen entwickelt, jedoch ein gewisses Verständnis für Denken und Handeln, ohne dass dies auf Kosten des Leseflusses gehen würde.

Jedoch werden die einzelnen Stränge über die gesamte Strecke der Erzählungen nicht konsequent durchgehalten oder gar am Ende zusammengeführt. Bei Letzterem stellt sich das Gefühl ein, hierfür fehlte die Zeit, Dinge auszuformulieren. Vielleicht hätten es jedoch vorher auch ein paar hundert Seiten mehr sein können, um die Geschichte in all ihren Facetten abzurunden. Trotzdem natürlich sind die einzelnen Figuren greifbar und kann man sich die Schauplätze vorstellen, neben der Sprache eine der großen Stärken Yande Secks.

Die Schwächen der Erzählung sind dennoch sichtbar und kaum zu ignorieren. Ein paar Ausführungen mehr, auch die Ausgestaltung der einen oder anderen Nebenfigur hätte der Geschichte gut getan. Positiv daran, eine solche bietet sich an, fortgesetzt zu werden. Hier wäre ein Weiterschreiben wünschenswert, um genau dies auszugleichen. Wenn nicht, so darf man gespannt sein, wie sich das Schreiben der Autorin mit potenziell weiteren Roman entwickelt.

Der Roman ist eine Großstadterzählung, zugleich Familiengeschichte, die in der einen oder anderen Form mit all ihren Fragen zwischen den Figuren, durchaus vielen bekannt sein dürfte, zudem sehr viel Diskussionspotenzial bietet.

Yande Seck leistet damit gerade heute einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte und lässt überdies keinen Zweifel, welche Gedanken auch sie beschäftigen. In sofern darf man auf weitere Veröffentlichungen gespannt sein. Und vielleicht gelingt es dann, einerseits die Waage zwischen den Themen zu halten und auch Handlungsstränge nicht aus den Blick zu verlieren. Zu wünschen wäre es.

Autorin:

Yande Seck wurde 1986 in Heidelberg geboren und ist eine deutsche Schriftstellerin, Erziehungswissenschaftlerin und Kinderpsychotherapeutin. In Frankfurt promovierte sie zu Mutterschaft, Migration und Psychoanalyse und schoss dem 2015 eine Ausbildung zur Psychotherapeutin an, die sie 2019 abschloss. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Kinder- und Jugendpsychotherapeutin in Offenbach. Seit 2019 ist sie zudem als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sonderpädagogik der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt tätig. Ihr erster Roman erschien 2024.

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