Vision

Jeannette Gusko: Aufbrechen

Inhalt:
Transformationskompetenz ist die wohl größte ungehobene Ressource für unsere Zukunft. Wandlungserprobte Menschen, wie Wende-, Migrations- oder Arbeiterkinder, haben große Umbrüche erlebt und damit eine Kompetenz erworben, die unsere Gesellschaft für die Zukunft handlungsfähig machen kann. Wenn es uns gelingt, diese bislang unerkannte Superkraft freizusetzen, können wir endlich aufbrechen und die dringend nötigen Transformationen unserer Zeit gemeinsam angehen. (Klappentext)

Rezension:

Krisen sind wie Kreuzungen, heißt es gleich zu Beginn in diesem Buch. Einmal eine Abzweigung genommen, wird es mit zunehmender Wegstrecke schwerer zum Ausgangspunkt zurückzukehren, zumal ohne das Wissen, ob nicht ein anderer weg zu einem noch schlechteren Ergebnis führen würde. Verständlich, dass viele Menschen daher angesichts der derzeitigen Ereignisse und düsteren Zukunftsaussichten resignieren oder gar Angst haben, den Status quo zu verlassen, lieber diesen bewahren möchten, gleichwohl wissend, dass ein “Weiter so” ebenso falsch wie auf lange Sicht unpraktikabel wäre.

Vielfach ist bewusst, dass wir Änderungen, nicht nur in Bezug auf z. B. Klimawandel oder sozialen Fragestellungen vornehmen müssen, alleine die Ungewissheit ob der Auswirkungen lassen uns diese nicht oder gar zu zögerlich angehen.

Dabei könnte es schon helfen, Menschen, die selbst bereits Änderungsprozesse erlebt und bewältigen mussten, in die Lage zu versetzen, ihre Transformationskompetenz zu nutzen. Die Autorin Jeannette Gusko erläutert in ihrer Denkschrift “Aufbrechen”, wie dies funktionieren kann.

Transformationskompetente Menschen können sich jederzeit andere Systeme vorstellen. Sie arbeiten mit hoher Analytik sowie Mustererkennung, einer wichtigen Fähigkeit für Kreativität. Sie finden umfangreiche langfristige Antworten auf Systemstörungen […], weil sie die ihnen zugrundeliegenden Ursachen systematisch zurückführen können.

Jeannette Gusko: Aufbrechen

Über die hervorragende Qualität der Reihe -Zündstoff- aus dem Hause Atrium habe ich an anderer Stelle bereits geschrieben, doch sei hier noch einmal hervorgehoben, dass diese theoretisches Grundlagenwissen vielfältiger Themenbereiche so aufbereitet, dass diese kompakten Schriften geeignet sind, diskutiert zu werden und damit Debatten angestoßen werden können, die längst überfällig sind. Dabei greifen diese auch ineinander über, ein Werk ergänzt das andere und bleiben dabei jeder für sich verständlich für alle Lesenden.

Nach etwa z. B. Rassismus oder Klassismus nimmt sich mit “Aufbrechen” eine weitere Autorin einer weiteren Säule an, derer es dringend an Änderungen schon in unseren Ansichten bedarf und zeigt überlegt argumentierend, was Transformationskompetenz bedeutet und für unsere Gesellschaft bewirken kann.

Transformationskompetenz entwickelt sich dann, wenn man Neuem ausgesetzt ist und sich damit auseinandersetzen muss.

Jeannette Gusko: Aufbrechen

Entlang eines stringenten roten Fadens erläutert Jeannette Gusko zunächst ihren Hintergrund als praktisches Beispiel, bevor sie zu den theoretischen Grundlagen kommt. Was ist Transformation, die sich daraus ableitende Kompetenz, wie entsteht sie und welche Bausteine braucht es dafür, aber auch, was passieren mag, wenn diese vom Rest der Gesellschaft nicht genutzt wird und wie transformationskompetente Menschen mit Veränderungen umgehen, die von der Mehrheit kritisch bis ängstlich betrachtet werden.

Es gibt in allen Bevölkerungsgruppen Menschen, die aufgrund verschiedener Erlebnisse Transformationskompetenz entwickelt haben, und wir alle profitieren davon, wenn sie ihre Kompetenz entdecken und sie in den Diskurs und durch ihr Handeln einbringen.

Jeannette Gusko: Aufbrechen

Anhand von drei Gruppen von Menschen, Überschneidungen gibt es und sicherlich auch weitere, die diese Fähigkeit haben, erläutert sie Gemeinsamkeiten in Denk- und Herangehensweisen und was eine Gesellschaft für Voraussetzungen schaffen muss, damit diese zum Wohle aller ausgespielt werden können. Das auf so wenigen Seiten so präzise zu formulieren ist eine Stärke Jeannette Guskos, die damit einen Aspekt eröffnet, den wir noch viel zu selten sehen. Gleichzeitig gelingt anhand der im Werk erörterten Beispiele ein positiver Ausblick, was bereits heute durch Transformationskomponente Menschen möglich ist, die Entwicklung eines weltweit eingesetzten Impfstoffes in sehr kurzer Zeit etwa, um nur ein Beispiel zu nennen.

Die Erkenntnisse der Autorin, über sich selbst und durch ihre Arbeit in verschiedenen daran ausgerichteten Netzwerken und Organisationen, fließen hier ein, ebenso die Erfahrungen anderer, die diese Eigenschaft besitzen, und für sich und andere zu nutzen wissen. Das strukturierte Werk vermittelt dadurch dieses Denkmodell so nahbar, zugleich übrigens mit einer positiven Tonalität, dass wir gar nicht anders können als die dazu befähigten Menschen sich dergestalt einbringen zu lassen. Es wäre für uns alle ein Gewinn.

Autorin:

Jeannette Gusko wurde 1984 in Berlin geboren und studierte Wirtschaftskommunikation und Internationale Beziehungen, sowie Kommunikationsmanagement. Sie ist Sprecherin des Netzwerks 3te Generation Ost und hat verschiedene Plattformen für gesellschaftlichen Wandel mit aufgebaut. Sie ist Geschäftsführerin der Recherche-Organisation Correctiv und wurde für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

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Christian Linker: Boy from Mars

Inhalt:

Im Jahr 2099 lebt der dreizehnjährige Jonto mit seinem Großvater auf dem Mars. Als Opa Ben stirbt, muss Jonto sich auf den Weg zur Erde machen, zu seiner Mutter, die er seit zwölf Jahren nicht gesehen hat. Im Gepäck hat er das Tagebuch seines Opas voll rätselhafter Andeutungen auf eine spektakuläre Erfindung. Angeblich soll es eine Superwaffe zum Schutz des Klimas sein. Neugierig begeben Jonto und seine neuen Freunde sich auf die Suche danach. Doch sie sind nicht die Einzigen, die Interesse am Supergenerator haben … (Klappentext)

Rezension:

Das vorliegende Jugendbuch von des deutschen Autoren Christian Linker entführt uns in eine nicht allzu ferne Zukunft. Im Jahr 2099 leben Menschen nicht nur auf der Erde, auch der rote Planet ist besiedelt. In Kolonien auf den Mars leben die Pioniere und bauen dort eine neue Gesellschaft auf, nachdem die Zurückgebliebenen dabei sind, die Folgen der gerade erst beendeten Klimakriege zu überwinden. Jonto kennt kein anderes Leben als unter den Kuppeln der Marskolonien. Der Dreizehnjährige liebt seinen Großvater, mit dem er Wanderungen auf den Kratern des Planeten unternimmt und den populären Sport Gravity Dunk.

Doch als sein Opa stirbt, muss er zurück, zu seiner Mutter, die er, wie auch den Planeten Erde, nur von Bildern kennt, ohne zu ahnen, dass das größte Abenteuer ihn noch bevorsteht. Eines, welches das Leben aller verändern könnte.

In einer Mischung aus moderner Zukunftsvision und Abenteuerroman folgen wir den jungen Protagonisten Jonto auf seiner Reise zur Erde, die dort in ein rasantes Abenteuer mündet. Der Dreizehnjährige hadert dabei zunächst mit sich selbst und den Gegebenheiten, denen er zunächst nichts entgegensetzen kann und gibt damit eine perfekte Identifikationsfigur ab, wie auch die Erzählung selbst aus eine Aneinanderreihung vieler Punkte besteht, die Jugendliche beschäftigen. Der Schriftsteller Christian Linker hat damit eine interessante Mischung geschaffen, sowohl die Konfrontation mit der harten Realität der Welt der Erwachsenen darzustellen, als auch die Ängste und Befürchtungen der jungen Generation in Bezug auf Klimaveränderungen und dem Leben in der Zukunft aufzunehmen.

Ohne unlogische Brüche funktioniert die Erzählung, derer wir in kompakten Kapiteln folgen, die Vision eines Autoren, der ein Szenario erschaffen hat, dem man gerne folgen möchte, zudem immer auch ein Hauch optimistischen Untertons mitschwingt. Dazu tragen die Figuren bei, deren Weg und Handlung nachvollziehbar gestaltet ist, welche schnell Konturen bekommen. Hier ist klar, wer Sympathieträger ist. Positiv ist aber zu erwähnen, dass auch die Gründe für das Handeln der Antagonisten glaubwürdig dargestellt werden. Das erzeugt einen Sog, den man sich nicht entziehen kann. Die Ausgestaltung dieser Welt, sowohl des roten als auch des blauen Planeten, wirkt mit jeder einzelnen Zeile.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des Hauptprotagonisten, der erkennen muss, dass die Zukunft der Menschen in der Vergangenheit zu suchen ist und dabei mehr als einmal vor schwierigen Entscheidungen gestellt wird, die zu groß wirken für einen Dreizehnjährigen, selbst wenn einem eine Digi-Linse zum Durchblick verhilft. Linker hat seine Figur mit Ecken, Kanten, der rastlosigkeit und gelegentlichen Stimmungsschwankungen versehen, auch das macht Jonto zu einem glaubwürdigen Protagonisten.

Der Roman wirkt in sich schlüssig, die Welt greifbar. Linkers Stärken liegen nicht nur in der Ausgestaltung seiner Figuren, auch Landschaftsbeschreibungen erzielen ihre Wirkung. Actionreiche Szenen fühlen sich beim Lesen an, einstweilen wie im Film, trotzdem gibt es in “Boy from Mars”, auch sehr ruhige, einfühlsame Momente, die die Erzählung komplettieren.

Christian Linker hat mit diesen Roman für Jugendliche einen spannenden Einstieg in die Welt der Dystopien geschaffen, zugleich Ankerpunkte zu so vielen anderen Genres und einen sympathischen Protagonisten, dessen Weg mit seinen Freunden in diesem wirklich gut ausgestalteten Stand Alone man gerne verfolgt. Und vielleicht muss sich eines Tages wirklich ein Junge auf den Weg vom Mars zur Erde machen und dabei alles verändern.

Autor:

Christian Linker wurde 1975 in Leverkusen geboren und ist ein deutscher Jugendbuchautor. Zunächst studierte er Theologie in Bonn und arbeitete freiberuflich als PR-Redakteur und als Bildungsreferent in der außerschulischen Jugendbildung. Einige Jahre war er in Köln als hauptamtlicher Diözesanvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend tätig. Sein erstes Buch erschien 1999. Sein Roman “RaumZeit” wurde 2003 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Die Bücher wurden teilweise für das Theater adaptiert. Es folgte 2018 der Jugendbuchpreis Goldene Leslie.

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Thomas von Steinaecker: Die Privilegierten

Inhalt:

In Norwegen beginnt der Winter. Der erste seit vielen Jahren. In einer abgelegenen Hütte muss sich Bastian eingestehen, dass er zu alt ist, um dort zu überleben. Anstatt zur weit entfernten Siedlung aufzubrechen, beginnt er, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Mit seiner Kindheit in den 90ern zwischen Star Wars, Magnum-Eis und Lichterketten gegen Rechts. Der Zeit als junger Vater und der Herausforderung, Familie, Karriere und eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Und mit den Jahren in der geschützten Wohnsiedlung in der Nähe Münchens, in denen die Welt immer bedrohlicher wurde.

(Inhalt lt. Verlag)

Rezension:

Der neue Roman von Thomas von Steinaecker ist das vielschichtige Porträt unserer Gegenwart in all ihren Widersprüchen. Vor allem aber auch: eine bewegende Geschichte von Liebe und wahrer Freundschaft.

Angaben des Verlags

Das meint zumindest der Verlag, doch zunächst begegnen wir den Protagonisten am Ende der Welt, der Einsam- und Unerbittlichkeit des kargen und unerbittlichen norwegischen Winters ausgesetzt. Bastians Vorräte gehen zu Neige. Er weiß, wenn nicht bald etwas passiert, ist sein Ende nicht weit. Zeit zurückzublicken, zu resümieren, ist genug vorhanden.

Bastian, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Dinge um ihn herum zu katalogisieren und fernab aller Menschen zu leben, beginnt aufzuschreiben, was einst geschah. Von den ersten Kindheitserinnerungen an bis hin zum Zeitpunkt, der alles veränderte.

Nachdem der Rahmen so festgelegt ist, schlittern wir lesend in eine Mischung aus Generationen- und Familienroman, Gesellschaftskritik und Dystopie, die zu gleichen Teilen ausufernd wie beinahe nichts sagend erzählt wird. Schon zu Beginn der eigentlichen Erzählung beschleicht einem das Gefühl, hier wollte jemand möglichst viele Seiten füllen, um des Textes Willen. Gleich in den ersten Abschnitten hätte etwas weniger Detailliertheit der Handlung gut getan. So richtig warm wird man damit nie, was um so schwerer wiegt, da der Umfang eines Mammutwerks sich nicht mal eben schnell weglesen lässt.

Dabei hat die Geschichte alles an Potential, greift der Autor doch tief genug in die Nostalgiekiste hinein, zudem funktionieren Familienerzählungen grundlegend immer, wenn sie vor allem aus einer Perspektive heraus beschrieben werden. Doch weder der Ich-Erzähler noch die anderen Protagonisten gewinnen im Verlauf der Handlung an Sympathie.

Manchmal weiß man so gar nicht, an wen man sich denn halten kann, zudem bei einiger Ausgestaltung gehörig Kitsch eingeflossen ist, um mal nur den Mutter-Theresa-behafteten Sohn Bastians zu nennen, der wohl ein Gleichnis zur Letzten Generation darstellen soll oder den Erzähler selbst, der dem Klischee eines Boomers par excellence entspricht. Irgendwann ist’s auch mal gut. Hier oft genug davon viel zu viel. So kann man aber eben auch Gegensätze schaffen. Ein Mitfühlen, mit dem einen oder anderen ist aber nur in einzelnen Momenten gegeben.

So wie Genre und Protagonisten schwer zu fassen sind, bewegen wir uns durch die jüngere Vergangenheit bis hinein in die unmittelbar bevorstehende Zukunft, in der bestehende Gewissheiten auseinander gebrochen sind. Die Veränderungen zu beschreiben, ist Thomas von Steinaecker durchaus geglückt, in dem gewollten Sinne auch logisch, doch möchte man die sich darin bewegenden Figuren durchweg schütteln.

Ein gewisser Spannungsbogen ist allein durch den beschriebenen Zeitstrahl gegeben, auch wenn da leicht überprüfbare Fakten, die eingewoben wurden, schon zu Beginn durcheinander geraten. Dass man sich bei Jahreszahlen vertippt mag ja noch angehen, der Regierungswechsel von Kohl zu Schröder fand im Jahr 1998 statt, nicht zwei Jahre zuvor. Im Kanzleramt saß dann aber letzterer und nicht Joschka Fischer. Gerade solche Sachen sollten spätestens im Lektorat auffallen. Es bleibt zu hoffen, dass das mindestens mit den kommenden Auflagen oder der Taschenbuchausgabe korrigiert wird.

Der Protagonist resümiert und verliert sich in vielen Details, die uns gleichsam den Spiegel vorhalten, aber keinen Anker zum Festhalten geben. Dennoch gelingt es, sich die Welt vorzustellen, sowohl die vergangene als auch die dystopisch erdachte, doch bleiben beide seltsam kalt, selbst wenn man die eine tatsächlich ähnlich empfunden oder erlebt haben mag. Die Figuren berühren kaum, wie auch die Erzählung selbst, die kaum in Bewegung kommt, vor Themen, die der Autor unbedingt mit hineinbringen wollte. Viel ist eben nicht gleich gut.

Autor:
Thomas Freiherr von Steinaecker wurde 1977 in Traunstein geboren und ist ein deutscher Schriftsteller, Filmregisseur, Hörspielautor und Journalist. Er studierte zunächst in München und in Cincinnati Literaturwissenschaft, bevor er 2006 über literarische Fototexte promovierte.

Währenddessen arbeitete er für verschiedene Zeitschriften und sendete 2007 dem Bayerischen Rundfunk sein erstes Hörspiel. 2007 erschien sein Debütroman, der auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises gelang. Weitere Werke wurden u. a. für den Preis der Leipziger Buchmesse oder den Alfred-Döblin-Preis nominiert.

Zudem betätigt er sich als Film- und Theaterregisseur, schreibt Comic-Rezensionen u. a. für die Süddeutsche Zeitung. Seit 2017 ist er Mitglied des PEN.

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Benedikt Bösel: Rebellen der Erde

Inhalt:

Klimawandel, Artensterben und Bodendegeneration bedrohen unsere Existenz. Jede dieser Krisen ist mit den anderen verbunden und alle drei treffen sich in der Landwirtschaft. Einerseits gefährden sie diese, andererseits hat die Landwirtschaft selbst großen Anteil an der Verschärfung dieser Bedrohungen. Dass es nicht so weitergehen kann, ist offensichtlich. Die gute Nachricht: Die Transformation der Landwirtschaft könnte sie wieder zukunftsfähig, resilent machen und profitabel, gleichzeitig allen drei Megakrisen die Stirn bieten.

Benedikt Bösel, der das elterliche Gut in Brandenburg übernommen hat, zeigt, wie das funktionieren kann. In einer der landwirtschaftlich schwierigsten Gegenden Deutschlands, wo Dürre auf extrem sandigen Untergrund trifft.

(Inhalt lt. Verlag)

Rezension:

Buchtrailer Benedikt Bösel “Rebellen der Erde” (Scorpio Verlag)

Spätestens nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann die Transformation der Landwirtschaft Richtung Massenproduktion, um eine stetig wachsende, damals zudem hungrige Bevölkerung zu ernähren. Erst schleichend, dann in einem immer höheren Tempo wurden etwa Streuobstwiesen von Feldern riesiger Monokulturen verdrängt. Ein Phänomen, welches in unterschiedlicher Ausprägung weltweit zu beobachten war und deren Auswirkungen Landwirte überall zu spüren bekommen.

In der Welt und zunehmend auch unmittelbar bei uns. Extremwetterperioden vernichten Ernten, die mit immer weniger natürlichen Nährstoffen auf überdüngten Böden zurechtkommen müssen. Vielerorts wird versucht, mit Einsatz von Chemie und Pestiziden oder, wer sie sich leisten kann, teurer Technik, dagegen zu halten. Doch, wie lange geht das noch gut? Diese Frage, nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, stellen sich immer mehr Landwirte. Jahr um Jahr geben immer mehr Höfe auf.

Praktisch vor der Situation bzw. der Frage, wie das elterliche Gut zukunfts- und überlebensfähig gemacht werden kann, stand Benedikt Bösel als er dieses übernahm, in einer der trockensten und damit landwirtschaftlich schwierigsten Gegenden Deutschlands. Technische Neuerungen, das war schnell klar, waren nicht zu finanzieren, von Pesitiden und Chemie wollte er sich nicht abhängig machen. Das Problem, Hitzeperioden und der nährstoffarme Boden. Könnte man zumindest an diesem arbeiten?

So viel sei schon mal verraten, dem Autor blieb keine andere Wahl als dies zu versuchen. Er beschreibt seinen Weg in die Landwirtschaft, der keineswegs vorherbestimmt und geradlinig war, doch voller Interesse und der Annahme von Herausforderungen, die sich dieser Tage stellen und zeigt, was mit Ideenreichtum und Austausch alles verwirklicht werden kann. Entstanden ist dabei ein Bericht ohne erhobenen Zeigefinger, in dem Bösel darstellt, wie etwa Forst- oder Weidewirtschaft, der Anbau von Pflanzen neu gedacht werden muss, damit auch in Zukunft landwirtschaftliche Betriebe bestehen können. Mit und trotz des Klimawandels.

Das dies nicht einfach war und Stellschrauben von Ideen anderer angepasst werden mussten, zeigt er anhand verschiedener Projekte, um seinen Betrieb, die er und sein Team im Laufe der letzten Jahre aufgebaut haben. Dargestellt werden die einzelnen Elemente moderner Landwirtschaft, die sich dort teilweise immer noch in einer Art Versuchsphase, wissenschaftlich begleitet befinden und was im Kleinen bereits funktioniert, wie die Zukunft aussehen kann. Klar ist, die traditionelle Landwirtschaft kann so wie bisher nicht mehr weitermachen, zudem immer mehr Menschen sensibler für das Klima werden und nicht zuletzt dafür, was auf ihre Teller kommt.

Bösel gelingt es, diese Geschichte von Lebensmitteln zu erzählen, die es künftig brauchen wird, zeigt, welche Ideen und Grundlagen bereits seit Jahrzehnten existieren, nur neu oder weitergedacht werden müssen für unsere Zeit. Dies tut er mit so viel Zugewandtheit und Begeisterungsfähigkeit, ohne Rückschläge oder Herausforderungen zu verheimlichen, dass sich nicht nur sein Betrieb von der Masse abhebt, sondern auch die Lektüre von der sonstigen Schwarzmalerei.

Natürlich ist das kein Patentrezept, aber immerhin eine Blaupause dessen, wie dezentrale Landwirtschaft bereits funktioniert und eine beeindruckende Wirkung innerhalb von wenigen Jahren entfalten kann. Kann es etwa gelingen, unsere Felder vielseitiger und doch profitabel zu gestalten? Wie müssen künftig landqwirtschaftliche Nutztiere in dieses System integriert werden? Kann man beinahe tote Böden helfen, sich selbstständig zu regenieren oder Wälder umbauen, dass die kranken Monokulturen auch dort der Vergangenheit angehören? Ja, sagen Bösel und sein Team und beschreiben in diesem Sachbuch das Wie.

Es ist die Verbreitung eines Konzepts gleichsam einer Zukunftsvision, die hier vorgelegt wird, jedoch nicht nur reine Theorie. Lektüretipps, die man getrost für den heimischen Garten im Kleinen anwenden kann, finden sich da ebenso wie die zahlreichen wunderbaren Illustrationen von Romina Rosa, die das Beschriebene visualisieren. So gelingt nicht nur die Mahnschrift, sondern eben auch viel Positives zu transportieren.

Mit jeder Seite Lektüre wird man beeindruckter, auch von diesem riesigen Projekt, in dem nicht nur der Autor selbst so viel Leidenschaft hineinsteckt. Inzwischen hat dies zu einer Ansammlung weiterer Projekte dort im brandenburgischen Madlitz geführt, die allesamt Landwirtschaft in ihren Facetten neu denken. Wenn dies im Kleinen so funktioniert, man stelle sich das überall in Deutschland vor. Bösel selbst hat diese Vorstellung schon. Wird sie flächendeckend real, wäre die Landwirtschaft nicht mehr Teil des Problems sondern ein großer Baustein der Lösung. Anfangen kann man dafür unbedingt mit der Lektüre.

Autor:

Benedikt Bösel wurde 1984 geboren und studierte Business Finance in Großbritannien, dann Agrarökonomik in Berlin. Er arbeitete zehn Jahre in der Finanzindustrie, übernahm später jedoch den ökologisch bewirtschafteten Hof seiner Eltern in Alt Madlitz. Die Erfahrungen aus der Wirtschaft gepaart mit den großen Herausforderung eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs nutzt er, um den Beweis anzutreten, dass die Landwirtschaft zum Schlüssel für uns und nachfolgende Generationen werden kann. Mit seiner Passion konnte Bösel inzwischen zahlreiche Partner und Mitstreiter anstecken, die sein Projekt zu einer beherzten Gemeinschaftsaktion machen.

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Andrej Djakow: Dunkelheit – Die St.-Petersburg-Trilogie

Dunkelheit - Die St.-Petersburg-Trilogie Book Cover
Dunkelheit – Die St.-Petersburg-Trilogie Andrej Djakow Science Fiction Heyne Taschenbuch Seiten: 1135 ISBN: 978-3-453-31760-4

Inhalt:

Wir schreiben das Jahr 2033. Ein Atomkrieg hat weite Teile der Welt verwüstet. Nur in den gigantischen U-Bahn-Netzen der Städte konnten die Menschen überleben. So wie der zwölfjährige Waisenjunge Gleb, der sein Dasein im Untergrund der St. Petersburger Metro fristet. Eines Tages wird er jedoch mit einer Gruppe von Gefährten auf eine gefährliche Expedition geschickt, die sie an die verstrahlte Oberfläche führt. Für Gleb beginnt das größte Abenteuer seines Lebens… (Klappentext)

Einordnung:

Die Rezension bezieht sich auf die Gesamtausgabe der Trilogie von Andrej Djakow, die im Taschenbuch-Format bei Heyne erhältlich ist. Die Teile (Die Reise ins Licht; Die Reise in die Dunkelheit; Hinter dem Horizont) kann man auch einzeln erwerben, sollten jedoch unbedingt in der Reihenfolge gelesen werden.

Bei den einzelnen Bänden ist jeweils eine Karte des Metro-Systems von St. Petersburg zu finden, die bei der Gesamtausgabe fehlt, jedoch zur Orientierung der Handlungsorte nützlich sein kann. Die Geschichte spielt im Metro 2033/2034-Universum von Dmitry Glukhovsky, welches man widerum nicht gelesen haben muss, um der Handlung folgen zu können.

Rezension:

Die Welt ist nach einem verheerenden Atomkrieg eine andere als wir sie kennen. Auf der Oberfläche bevölkern Mutanten des Ökosystems die einst dem Menschen untertan gemachte Erde und Homo Sapiens lebt zurückgedrängt im löchrigen Schutz der bröselnden U-Bahn-Systeme längst vergangener Städte. So auch Gleb, der als Waisenjunge sein Dasein in einer Metrostation Sankt Petersburgs fristet. Ohne Eltern aufwachsend, die bei einem Krieg zwischen mehreren Metro-Stationen umgekommen sind, begeht er seinen trostlosen Alltag als ein Stalker von einer seiner Expeditionen zurückkehrt.

Dieser und andere moderne Abenteurer halten die Metro am leben, beschaffen wichtige Dinge wie Medikamente oder sonstige Materialien von der verstrahlten Oberfläche, an denen es unter der Erde mangelt. Gleb bewundert diese Männer in ihren Schutzanzügen und wird promt von Taran, einer dieser Stalker, ausgewählt, in künftig zu begleiten.

Und Gleb nutzt diese Chance, der Trostlosigkeit zu entfliehen. Für den Zwölfjährigen erweißt sich jedoch bald das große Abenteuer als schmaler Grad zwischen Leben und Tod.

Andrej Djakow schafft mit seiner Trilogie, was dem Erfinder des Science-Fiction-Szenarios Glukhovsky nicht gelungen ist. Die Qualität der Geschichte über drei Bände lang zu halten, dabei kein Wort zu viel oder zu wenig zu schreiben und überdies, die Figuren ans Herz qwachsen zu lassen.

Der zwölfjährige Hauptprotagonist ist mit seiner anfangs kindlichen, später erwachsen wirkender Sichtweise, ein positiver Sympathieträger mit charakterlich vielen Facetten. Genau so wie Taran, der kantig unnahbar erscheint, dennoch über einen guten Kern verfügt. Der Autor lässt die Charaktere sich entfalten, Fehler begehen, Abenteuer bestehen und Verluste erleiden, und sie daran wachsen. Ein großes Plus, dass selbst aus der schlimmsten Katastrophe Hoffnung erwachsen kann.

Mit viel Einfallsreichtum gelingt es Djakow positive und ruhige Momente mit schnellen und spannungsgeladenen Situationen zu wechseln, so dass die Seitenzahl gut zu bewältigen ist. Schließlich kann man die drei Romane auch einzeln und nicht nur hintereinander weg lesen, sollte dies aber der Reihenfolge nach tun.

Nachdem ich von “Metro 2034” von Dmitry Glukhovsky enttäuscht war, bin ich froh, in der selben Richtung doch noch mal einen neuen Versuch gewagt zu haben. Mit einem Autor, der offenbar aus den Fehlern seines Vorgängers gelernt hat.

Dies tut dem spannenden und zum Nachdenken anregenden Szenario gut, welches sich all die jenigen antun sollten, denen Konflikt und Machtstreben in der Welt noch nicht genug sind. Der Mensch hat das Potential sich auszulöschen und es ist nicht sicher, ob die darauffolgende Natur das Häuflein Überlebende positiv und einladend in die neue Welt mit aufnimmt.

Sorgen wir dafür, dass es gar nicht so weit kommt und wir dieses Gedankenspiel wirklich nur Gedanken sein lassen können, die im flüssigen Schreibstil Glukhovskys davon zeugen, dass wir es in der Hand haben, wie sich unsere Zukunft gestaltet.

Autor:

Andrej Gennadjewitsch Djakow wurde 1978 geboren und ist ein russischer Schriftsteller. er lebt in St. Petersburg und arbeitet als Auditor für Qualitätsmanagement. Für die Buchserie des Metro-2033-Universiums schrieb er eine großteils ins Sankt Petersburg spielende trilogie und zählt zu den beliebtesten Autoren des Science-Fiction-Szenarios.

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Sascha Mamczak: Der Weg zum Mars

Der Weg zum Mars Book Cover
Der Weg zum Mars Hrsg. Sascha Mamczack (u.a.) Heyne Erschienen am: 12.10.2015 Seiten: 298 ISBN: 978-3-453-31718-5

Inhalt:

Wie weit sind wir auf dem Weg zum Mars? Seit Jahrhunderten beobachten die Menschen den Mars. Seit Jahrzehnten schicken die Raumfahrtagenturen sonden und Rover zum roten Planeten. Seit Jahren arbeiten sie an einer bemannten Marsmission. Doch wann werden die ersten Menschen ihren Fuß auf den Mars setzen? Und welche Gefahren und Geheimnisse erwarten sie dort? Ein umfassender Überblick über den Stand von Forschung und Technik und die Visionen für die Reise des Menschen zum roten Planeten. Mit einem Vorwort von ISS-Astronaut Clayton C. Anderson. (Klappentext)

Einordnung:

Dieses Buch ist eine Mischung aus Sachbuch, populärwissenschaftlichen Roman, Science-Fiction und Gedankenszenario. Ich habe mich für eine Einordnung in ersteres entschieden, da die fachliche Komponente, die zahlreichen technischen Details, die hier beschrieben werden, die Geschichte über das gewöhnliche Maß eines Romans hinaus bestimmen.

Die Geschichte um 5 Astronauten dient nur dazu, die Details verständlicher zu machen. In Buchhandlungen ist der Titel sowohl im Sachbuchbereich als auch bei den Science Fiction Romanen zu finden.

Rezension:

Nachdem sie schon Menschen zum Mond geschickt, Sonden und Satelliten ins All geschossen und unbemannte Raumfahrzeuge (Rover) auf den Mars Proben nehmen und erforschen haben lassen, planen die staatlichen Raumfahrtagenturen, allen voran NASA und ESA bereits den nächsten Coup.

Der Mensch soll auf den Mars landen und die Geschichte des roten Planeten erforschen und dabei viele Fragen klären, die uns bewegen. Gab oder gibt es Leben auf den Mars? Wie sieht es mit Rohstoffen, wie mit Wasser aus? War der Mars einst ein zweiter blauer Planet?

Wenn ja, wie wurde er zu der lebensfeindlichen Umgebung, die er heute ist? Blüht dieses Schicksal auch unserer Erde? Und, kann man den roten Planeten eines Tages wieder besiedeln?

Dies sind Fragen, die die Astronauten auf den beraumten Marsmissionen der Staatengemeinschaften klären sollen und schon jetzt wird an Plänen zur Durchführung solcher getüftelt. Die Technik dafür existiert bereits und kann, einige Weiterentwicklungen vorausgesetzt, eingesetzt werden.

Und das Sicherheits.- und Überlebenstraining der Astronauten wurde über die Jahrzehnte immer wieder angpasst. Für die Wissenschaftler und Astronomen, den astronauten selbst sowie so, ist es keine Frage des Ob jemals Menschen zum Mars geschickt werden, die Frage ist nur noch Wann?

Sascha Mamczak und Sebastian Pirling beschreiben beeindruckend, wie weit der technische Stand zur Vorbereitung der Marsmissionenschon ist und dass es nur noch den Willen der Regierungen bedarf, ein solches Projekt zu wagen und zu finanzieren.

Anhand einer, eher nebensächlichen Geschichte um sechs Astronauten wird viel Detailwissen aus Technik und Astronomie für den Laien leicht verständlich erklärt. Der Leser erfährt zudem genug über die Vorbereiutng einer solchen Mission, vom Astronautentraining und diverser Details, die ihm sonst verschlossen bleiben.

Auch über den Sinn und Zweck einer solchen Unternehmung klären die Autoren auf, der nur vordergründig in der Mission selbst liegt. Tatsächlich gebe es viele Stoffe und Materialien (von Klebstoffen in der Industrie bishin zu besonders festen Klebeband oder Materialien für Anziehsachen) nicht, wenn sie die NASA und andere Weltraumorganisationen nicht für ihre raumfahrtflüge entwickelt hätten.

Und so liegt hiermit ein hoch interessantes Buch vor, was bezug nimmt auf all die Gedankenspiele, die sich hoch renommierte Wissenschaftlerweltweit machen, um eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft ein solches Abenteuer möglich zu machen. Die Reise zum roten Planeten.

Dieses Buch habe ich anstatt des “Marsianers” gelesen, der in der Buchhandlöung direkt daneben lag, wobei hier ein Faktencheck von Pierling und Mamczak über den Roman erstaunliches zu Tage fördert. Der Romanautor muss demnach erstaunlich gute Recherchearbeit geleistet haben.

Abgesehen davon klären die Autoren über das Für und Wider einer solchen riskanten, ja lebensbedrohlichen aber für die Wissenschaft lohnenden Unternehmung auf. Sie berichten über Schwierigkeiten und Problemen, die gemeistert werden müssen bis hin zu den Zielen und wie ein Ablauf einer solchen mehrjährigen Forschungsarbeit wäre.

Heute ist vieles davon noch Fiktion und Pionierarbeit wäre es sowie so, allein sie wird nicht mehr in allzu ferner Zukunft Wirklichkeit werden.

Obwohl sehr einfach gehalten und auf das wesentliche an Fachvokabular, welches im Glossar des Buches erklärt wird, beschränkt, wird es zu Teilen sehr technisch, gleichwohl die Rahmenhandlung in Romanform geschrieben ist.

Technisch unvermögende Leser müssen sich also konzentrieren, dann aber wird die Reise zum roten Planeten um so erstaunlicher und faszinierender werden.

Autoren:

Sascha Mamczak wurde 1970 geboren und studierte Politische Wissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Öffentliches Recht in München und Edinburgh. Er arbeitet heute als Autor, Lektor in der bayerischen Landeshauptstadt. Zuletzt ist von ihm das Buch “Die Zukunft – Eine Einführung” erschienen.

Sebastian Pirling wurde 1979 geboren und studierte nach der Schule Germanistik und arbeitete als Redakteur und Grafikdesigner. Heute ist er als Lektor im Bereich Fantasy, Science Fiction und Jugendbuch im Heyne Verlag tätig. Er lebt mit seiner Familie in München.

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