Erfahrungsbericht

Ralf Schmitz: Ralf Schmitz 2 – Schmitz’ Mama

Schmitz' Mama Book Cover
Schmitz’ Mama Reihe: Ralf Schmitz – 2 Humor S. Fischer Taschenbuch Seiten: 336 ISBN: 978-3-596-19110-9

Inhalt:

Warum sagen Mama immer “Dingens”? Was hat Mama mit Hannibal gemeinsam? Wie zum Teufel beendet man ein Telefonat mit Mama? Ralf Schmitz geht für solche und ähnlich knifflige Rätsel ungehemmt auf Lösungssuche.

Und spätestens, wenn er von Mamas schlimmsten Geschenken, unpassendsten Umräum-Aktionen und gruseligsten Kochversuchen erzählt, werden Sie sich fragen: Woher kennt Ralf Schmitz eigentlich meine Mutter?! (Klappentext)

Bücher der Reihe:

Rezension:
Manche Menschen haben Humor und gerade in Ralf Schmitz’ Familie muss schon in der Elterngernation ganz viel davon vorhanden sein. Anders lässt sich dieses Buch kaum erklären.

Der Comedian beschreibt hier witzige Episoden aus dem Leben mit seiner Mutter und angerissen, mit der restlichen Verwandtschaft, in der sich irgendwie der Leser wiederfindet.

Schließlich haben wir doch alle peinliche Eltern, eine vergessliche Oma oder einen Onkel, der hilfsbereit alles repariert und dabei die Situation noch verschlimm-bessert.

Und genau deshalb liest man dieses Buch gern, erinnert sich beim SMS-Lesen an die schönsten Textnachrichten, die man von seinen Eltern bekommen hat als diese mit dem Handy das erste Mal in Kontakt kamen, schreckliche Kleidung, in der man als Kind gesteckt wurde und allerhand peinlicher Situationen.

Und man liebt trotzdem und deswegen seine Eltern, seine Mutter heiß und innig.

In altbekannter, schmitzscher Art und Weise beschreibt Ralf episodenhaftt allerhand Situationen, in denen man sich wiedererkennen vermag. Eine etwas andere Hommage an den Menschen, der einen als erstes und vielleicht mit am meisten prägt.

Und wer nicht weiß, wer das genau ist, macht eben auf dem nächsten Foto ein Kreuz und lässt sich beim nächsten Besuch bekochen (oder doch lieber nicht!).

Im Großen und Ganzen liest sich dieses Buch, auch wieder autobiografisch, wie der Vorgänger “Schmitz’ Katze” sehr unterhaltsam und treibt Lachtränen hervor. Einmal abschalten und sich ablenken lassen. Sorgt für Aufmerksamkeit aller Außenstehenden. Musste mehrmals laut loslachen, mitten wärend einer Bahnfahrt.

Unnötig, irgendwie nicht passend, war die abgewandelte Märchengeschichte, die ein wenig über das Ziel hinausschoss und danach der etwas qualitative Abfall, der zumindest gefühlt so vorhanden war. Witzig, mit Abstrichen.

Natürlich muss man Ralf Schmitz’ Humor mögen, um das Buch mögen zu können und am besten sich dabei seine Stimme vorstellen. Als Hörbuch wirkt “Schmitz’ Mama” wahrscheinlich noch besser.

Autor:
Ralf Schmitz wurde am 03.11.1974 in Leverkusen geboren und spielte schon in seiner Schulzeit in diversen Theateraufführungen mit. Nach dem Abitur absolvierte er eine Schauspiel- sowie eine klassische Tanzausbildung und nahm Gesangsunterricht. Danach wurde er Mitglied des Imrovisionstheaters “Die Springmaus” in Bonn.

2003 wurdet er beim Deutschen Comedypreis zum Newcomer des Jahres gewählt, 2005 erhielt er ihn erneut. Als Synchronsprecher und Schauspieler war er für mehrere Kinofilme tätig, außerdem hat er mehrere Bühnenprogramme absolviert.

Bekannt wurde er einen breiteren Publikum durch Auftritte in der TV-Sendung “Schillerstraße” und “Genial daneben!”. Seine Programme sind teilweise auf DVD erschienen. Mittlerweile gibt es von ihm drei Bücher, die allesamt auf der Spiegel-Bestsellerliste waren.

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Ralf Schmitz: Ralf Schmitz 3 – Schmitz’ Häuschen

Schmitz' Häuschen Book Cover
Schmitz’ Häuschen Reihe: Ralf Schmitz – 3 Humor Bastei Lübbe Taschenbuch Seiten: 336 ISBN: 978-3-404-60806-5

Inhalt:

Ralf Schmitz baut um – und ist kurz davor durchzudrehen. Denn nichts läuft nach Plan: Maurer ziehen Wände auf der falschen Etage hoch, Maler verputzen abgeklebte Fenster, und Elektriker montieren Lichtschalter, bei deren Betätigung die Dachluke aufgeht. Und das ist erst der Anfang.. Was für ein Glück, dass der Top-Comedian bei all diesen katastrophen nicht seinen unvergleichlichen Humor verliert.

Ralf Schmitz erkundet die verrückte Welt der Heim- und Handwerker. Am Ende ist klar: Das Leben ist eine Baustelle, nach fest kommt ab – und den Rest bringt der Putz! (Klappentext)

Bücher der Reihe:

Ralf Schmitz: Ralf Schmitz 1 – Schmitz’ Katze

Ralf Schmitz: Ralf Schmitz 2 – Schmitz’ Mama

Ralf Schmitz: Ralf Schmitz 3 – Schmitz’ Häuschen

[Einklappen]

Rezension:
Ein Haus kostet den Bauherrn 5 Jahre seines Lebens und wenn man die Episoden so aneinander gereiht liest, die Ralf Schmitz erlebt hat, dann scheint selbst diese Zahl geschönt.

Wenn die Suche nach der zuständigen Behörde bereits zu einer Gedulds- und Nervenprobe wird und der Umgang mit den angeheuerten Handwerkern mitunter die gute Erziehung vergessen lässt, dann, ja dann steckt man inmitten eines großen Bauprojekts.

Die Füße fest versenkt im Zement, umgeben von falsch verlegten Fließen und Wänden, die gestrichen wurden. Mit einer anderen Farbe als bestellt. Und das ist nur für einen witzig. Für den Leser. Wie gut, dass diese es jetzt lesen können.

Mittlerweile das dritte Buch, hat sich Ralf Schmitz warm geswchrieben und so liest sich “Schmitz’ Häuschen” auch. Witzig und humorvoll schildert der Comedian die kleinen und großen Probleme, mit denen er auf seiner Baustelle konfrontiert wurde.

Übertreibungen nicht ausgeschlossen. Wir erleben Elektriker, die alles mögliche verkabeln, was nicht verkabelt werden soll, Installateure, die Schatten fühlen und Anstreicher, deren Arbeit man getrost streichen könnte.

Mehrmals schmunzeln und mindestens einmal laut lachen muss man und wer selbst einmal ein Häusle gebaut hat, mag sich in der einen oder anderen Geschichte wiederfinden. Und wer mit den Gedanken spielt, eines zu bauen, wird es sich vermutlich nach dieser Lektüre nochmals überlegen.

Dieses Buch hat mir fast noch besser gefallen als “Schmitz’ Mama” (das Buch wohlgemerkt!), wenn auch einige Episoden den Lesefluss unterbrechen und auch hier wieder mehr störten als zur Unterhaltung beitrugen.

Das tut aber den Humor des “Gesamtwerks” an sich keinen Abbruch. Man fliegt geradezu durch die Seiten. Natürlich ist die Übertreibung an der einen oder anderen Stelle allzu offensichtlich aber nun gut, einen größeren Anspruch stellt der Autor an seine Leser ja nicht.

Will er auch nicht. In diesem Sinne aber lässt es sich ganz gut lesen. Und sei es nur, um mal den Kopf frei zu kriegen.

Autor:
Ralf Schmitz wurde am 03.11.1974 in Leverkusen geboren und spielte schon in seiner Schulzeit in diversen Theateraufführungen mit. Nach dem Abitur absolvierte er eine Schauspiel- sowie eine klassische Tanzausbildung und nahm Gesangsunterricht. Danach wurde er Mitglied des Imrovisionstheaters “Die Springmaus” in Bonn.

2003 wurdet er beim Deutschen Comedypreis zum Newcomer des Jahres gewählt, 2005 erhielt er ihn erneut. Als Synchronsprecher und Schauspieler war er für mehrere Kinofilme tätig, außerdem hat er mehrere Bühnenprogramme absolviert.

Bekannt wurde er einen breiteren Publikum durch Auftritte in der TV-Sendung “Schillerstraße” und “Genial daneben!”. Seine Programme sind teilweise auf DVD erschienen. Mittlerweile gibt es von ihm drei Bücher, die allesamt auf der Spiegel-Bestsellerliste waren.

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Zelda la Grange: Good Morning, Mr. Mandela

Good Morning, Mr. Mandela Book Cover
Good Morning, Mr. Mandela Zelda la Grange btb Verlag Erschienen am: 27.04.2015 Seiten: 478 ISBN: 978-3-442-75607-0

Inhalt:

Zelda la Grange war fast zwanzig Jahre lang die persönliche assistentin von Nelson Mandela. Eine junge weiße Frau, geprägt von der rassistischen Politik des südafrikanischen Apartheidregimes. Die zunächst als Sekretärin für Mandela arbeitete und schließlich zu einer der engsten Vertrauten jenes Mannes wurde, der ihr jahrzehntelang als Feindbild gegolten hatte.

Aus der Schreibkraft wurde eine Frau, die mit Nelson Mandela um die Welt reiste, bei Treffen mit Bill Clinton, Johannes Paul II., Jassir Arafat, Morgan Freeman und Gaddafi dabei war und ihn bis zu seinem Tod begleitete. Und die wie keine andere den wahren Nelson Mandela kennenlernte.

Jene außergewöhnliche Persönlichkeit, die niemanden unebeindruckt ließ und zugleich überraschend humorvoll war. Eine Hommage an Mandelas ispirierendes Vermächtnis und ein Aufruf, dass es nie zu spät ist, ein besserer Mensch zu werden. (Klappentext)

Rezension:

Lange Zeit war der ANC, die Partei Nelson Mandelas, der Kit, der die Regenbogennation zusammenhielt, zumal als Mandela noch lebte, doch in den letzten Jahren versanken führende Mitglieder der Partei in einem Sumpf aus Misswirtschaft und Korrpution.

Und so ist es Zeit, den Blick zu schärfen, auf den Wandel, den Südafrika durchgemacht hat um sich wieder Achtung, Gleichberechtigung und Frieden, vor allem für die eigenen Menschen zu erkämpfen. Dies ist ein Prozess, der heute verlangsamt aber immer noch anhält, angestoßen insbesondere von Nelson Mandela.

Er, der vom damaligen Apartheidregime einst als Staatsfeind und Terrorist gejagd und festgehalten wurde, schaffte den Wandel des Systems, unterstützt von Menschen aus den unterschiedlichsten Schichten der Bevölkerung und Bevölkerungsgruppen. Zelda la Grange war eine von ihnen.

Sie erinnert sich an einem Menschen, zu dem ein Volk aus vielen Völkern aufsah, den Menschen aus der ganzen Welt bewunderten, der manchmal auch Fehler hatte aber vor allem Visionen und die Kraft positiv zu denken. Dabei fiel ihr das anfangs nicht leicht.

Selbst Kind des Systems Apartheid, auf der anderen Seite, misstraute sie dem, der da 1994 an die Macht kam, wie viele der Weißen Südafrikas. Doch schnell wurde aus einem Arbeits- ein Vertrauensverhältnis und la Grange änderte ihr Denken grundlegend.

Nicht, weil sie es musste sondern weil sie es wollte und sah, was Mandela bei seinen Mitmenschen auslöste.

Sie unterstützte den ersten wirklich demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas in Sachen Organisation von alltäglichen Staatsgeschäften bis hin zu Staatsbesuchen und -empfängen, organisierte Wohltätigkeitsveranstaltungen und Spendensammlungen für seine zahlreichen Hilfsprojekte, begleitete ihn auch in schweren Zeiten bis schließlich zu seinem Tod.

Dabei bleibt sie in ihrer Erzählung sehr sachlich, natürlich in Bewunderung für diesen außérgewöhnlichen Menschen und sich und ihrer Aufgabe treu. Nelson Mandela zu dienen, ihn zu unterstützen und zu verteidigen.

Zwar erkennt sie, dass auch Mandela nicht fehlerlos gewesen aber dennoch mit diesen anders umgegangen ist als es die meisten Menschen tun. Ohne ein böses Wort gegenüber andere, selbst Gegner zu verlieren, hatte Madiba etwas geschafft, was viele für unmöglich gehalten haben. Ein Land zu einen und grundauf zu verändern.

So ist dieses Buch kein Enthüllungsbuch, auch kein Buch mit brandheißen Insider-Informationen und auch um Mandela selbst geht es hier nur in zweiter (wichtiger) Linie.

Es ist der Bericht einer Frau, wie einem ein Mensch verändern kann mit seinen Ideen und Visionen, mit seinem Humor und was es heißt, integer, nicht nur tolerant zu sein, sondern für Respekt, Akzeptanz und Gerechtigkeit einzustehen.

Ein wichtiges, hoch interessantes und lehrreiches Stück Zeitgeschichte aus persönlicher Sicht. Wie Veränderungen uns verändern können und dass es sich lohnt, dafür zu leben.

Autorin:

Zelda la Grange wurde 1970 geboren und wuchs während der Apartheid in Südafrika auf. Seit 1992 war sie zunächst in verschiedenen Bereichen für die Regierung als Sekretärin tätig, bevor sie zwei Jahre später im Büro des ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas zu arbeiten begann.

Über 19 Jahre lang arbeitete sie in verschiedenen Positionen für Nelson Mandela, began als Schreibkraft und wurde schließlich seine persönliche Assistentin.

Sie blieb bis zu seinem Tod an seiner Seite und arbietete zuletzt in verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen für ihn. Seit 2002 arbeitet saie festangestellt für die Nelson Mandela Stiftung. Zelda la Grange lebt in Pretoria.

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Manuela Kuffner: Mogli – Der Kampf um mein wunderbares Kind

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Mogli – Der Kampf um mein wunderbares Kind Manuela Kuffner Knaur Erschienen am: 03.08.2012 Seiten: 348 ISBN: 978-3-426-65483-5

Inhalt:

Aljoscha erklimmt die höchsten Bäume und rennt barfuß durch den Wald. Seine Lieblingsplätze sind nah am Himmel, doch sein Paradies ist voller Gefahren. Denn der Junge, der von seiner Familie liebevoll Mogli genannt wird, ist schwer krank.

Durch eine seltene Form der Epilepsie verlor er als Dreijähriger Sprache und jedes Empfinden für Angst oder Schmerz. Seitdem bewegt er sich furchtlos durch eine Welt, deren Bedrohungen er nicht erkennt.

Und das Leben von Aljoschas Mutter hat nur noch den einen Inhalt: „Ich muss meinen Sohn vor sich selbst schützen, jeden Tag, jede Stunde.“ Doch es gibt Hoffnung: Mit Einsetzen der Pubertät könnte sich Aljoschas Zustand deutlich bessern … (Verlagsseite)

Rezension:

Wenn Aljoscha, Mogli genannt, wieder einmal einen seiner Anfälle hat, hat seine Mutter keine ruhige Minute. Ständig muss sie aufpassen, dass ihr sohn nicht ohnmächtig wird oder bei einem seiner Wutanfälle Mitmenschen nicht verletzt, Dinge kaputtmacht oder durcheinander bringt.

Und dann, am Abend, wenn ihr Sohn schläft, versucht Manuela Kuffner wenigstens für ein paar Stunden zur Ruhe zu kommen um genug Energie für den folgenden ebenso stressigen Tag zu sammeln. Eine Aufgabe, die ihr immer schwerer fällt, doch ein Mogli fordert und seine Mutter ist bereit um ihn zu kämpfen.

Diese Geschichte macht Mut. All jenen, die mit unterschiedlichen harten Schicksalschlägen zu kämpfen haben, aus denen selbst erprobte Mediziner keinen Ausweg wissen und denen, die tatgtäglich mit dem Besonderen zu kämpfen haben.

Was hier meint, die Abweichung von dem, was allgemein als normal betrachtet wird. Und dabei kann man nur den Hut ziehen, vor dieser Frau, die sich in aller Öffentlichkeit rechtfertigen muss, wenn ihr Sohn zum wiederholten Male Läden, Straßenfeste und “ruhige” Ferienorte aufmischt, ohne etwas dafür zu können.

Manuela Kuffner gibt in ihrem Buch einen eindrucksvollen Blick in ihre Welt und die ihres Sohnes, die durch ein äußerst seltenes Krankheitsbild bestimmt wird. Man mag es sich nicht vorstellen, wie es ist, auch nur einen Tag unter diesen Anforderungen zu verbringen, immer nur auf eine Besserung des Zustandes hoffen zu können und stattdessen immer wieder Rückschläge zu erleben.

Der Leser fragt sich zunehmend imm er mehr, woher die Frau bloß die Kraft nimmt, dies durchzustehen, ihren Sohn nicht aufzugeben oder in ein Heim abzuschieben, wo andere längst kapituliert hätten. Man erfährt es auch nicht.

Die Autorin weiß es oft genug selbst nicht. Sie berichtet ungeschönt von ihrer verzweiflung, von immer neuen ärztlichen Versuchen, ihrem Sohn zu helfen, vom Zerbröseln ihrer sozialen Kontakte, selbst das Auseinanderbrechen Ihrer Ehe durch die Krankheit ihres Kindes und die Vernachlässigung des Erstgeborenen, da Aljoscha alle Aufmerksamkeit braucht, die seine Eltern ihm geben können.

Stellenweise möchte man schreien, kommen einen die Tränen, wird mit seinen Gefühlen hin und her geworfen, um dann in ruhigen Momenten das Durchhaltevermögen der Frau zu bestaunen. Ein wunderbares Buch, welches den Anstoß geben kann, Menschen die von der Norm abweichen, mit anderen Augen zu betrachten.

Vielleicht gelingt es ja den einem oder anderen Leser, daraus Kraft für sich und andere zu ziehen. Dann hätte Manuela Kuffner mehr erreicht als nur, sich ihre Geschichte und die Ihres Sohnes von der Seele zu schreiben. Ein starkes Buch unter den Erfahrungs-/Lebenshilfeberichten, ehrlich und ungeschönt.

Autorin:

Manuela Kuffner wurde 1961 geboren und lebt mit ihren Söhnen im Allgäu. Ihr jüngster Sohn Aljoscha leidet am Landau-Kleffner-Syndrom. Diese seltene Form der Epilepsie führt innerhalb weniger Tage nach Ausbruch zu einer völligen Wesensveränderung. Aljoscha besucht heute eine Förderschule für Gehörlose

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Doris Kuegler: Dschungeljahre

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Dschungeljahre Doris Kuegler Erschienen am: 01.01.2011 Gerth Medien Seiten: 237 ISBN. 978-3-86591-585-6

Inhalt:

Doris und Klaus Kuegler brechen mit ihren drei Kindern auf, um bei dem neu entdeckten Stamm der Fayu in West-Papua zu leben. Sie wollen die noch unerforschte Sprache studieren und den Stammesmitgliedern von dem Gott erzählen, der alle Menschen liebt.

Eindrücklich beschreibt Doris Kuegler, was eine Mutter empfindet, die ihre Kinder inmitten eines ehemals kannibalischen Volksstammes im Dschungel großzieht. Und was es bedeutet, unter Steinzeit-Bedingungen zu leben. Fesselnd schildert sie auch, wie es den Kueglers gelang, den kriegerischen Fayu Begriffe wie Vergebung, Gnade und Liebe zu vermitteln.

Als Mutter von Sabine Kuegler, die mit ihrer Biografie „Dschungelkind“ einen Weltbestseller schrieb, gewährt Doris Kuegler einen ungeschminkten Einblick in die Dschungeljahre der Familie. Ein beeindruckender Bericht über ein Leben zwischen den Kulturen. (Klappentext)

Rezension:

Wenn jemand vom Glauben, Gott und Missionsarbeit spricht, streuben sich bei mir die Nackenhaare und alle Alarmglocken läuten, was das zeug hält, denn ich halte davon absolut gar nichts.

Anderen Menschen Wertevorstellungen überzustülpen, halte ich eher für ein Verbrechen und Religion ist für mich nur ein Druckmittel, um Macht auszuüben, so schön bestimmte Traditionen, dies auch kaschieren. In sofern war ich gespannt und sehr kritisch, die Seite der bekannten Geschichte des Dschungelkindes zu erfahren.

Mehr über die Arbeit der Eltern von Sabine Kuegler, die natürlich mit bestimmten Zielen nach West-Papua/Indonesien ausgewandert waren. Ziele, mit denen ich nicht besonders konform gehe.

Doch, schon auf den ersten Seiten wird klar, wie die Kueglers Missionsarbeit verstehen. Vorleben, was man glaubt, kein Zwang, kein Druck und keine Macht ausüben, sondern Alternativen anbieten, im Einklang mit den Traditionen, wie sie vor Ort existieren.

Darüber schreibt Doris Kuegler, die Mutter des Dschungelkindes genau so überzeugt wie eindrücklich als auch vom Aufwachsen ihrer Kindheit und wie der Stamm der Fayu die schreckliche Sitte der Blutrache überwandt, die diesen und andere Stämme der Umgebung beinahe an den Rand des Aussterbens gebracht hatte.

Es ist eine ernste und doch von Hoffnung und Liebe gespeiste Ergänzung zu den bereits vorliegenden Büchern von Sabine Kuegler, die deren Mutter hier vorgelegt hat und die es sich zu lesen lohnt.

Rein von der Tatsache, mehr aus dem Leben der Familie zu erfahren, eine andere Sichtweise als die der Kinder zu bekommen und sich natürlich den fragen zu stellen, wie man es zunächst seiner Familie überhaupt zumuten kann, fernab der Zivilisation zu leben und dazu noch mitten in eine Art Bürgerkriegsgebiet, welches ja unter den verschiedenen Stämmen herrschte.

Doris Kuegler berichtet von einer neuen Generation Fayu, die an den alten Traditionen festhält, die schlechten Seiten überwindet, über einen langen und steinigen Prozess, der den Fayu jedoch das Überleben gesichert hat.

Sie brichtet aber auch vom Zweifel an ihrer Arbeit, den Rück- und Schicksalsschlägen und wie aus dem Stamm als Gastgeber Freunde für’s Leben wurden.

Glaube, so wie von den Kueglers gelebt, ist etwas anderes als das, was die meisten Menschen unter Missionsarbeit verstehen und das Leben im Dschungel hat nicht nur romantische Seiten, wie Sabine Kuegler nach ihrem ersten Buch oftmals vorgeworfen wurde, völlig vergessen, dass auch da die schrecklichen Dinge wie Blutrache und Krieg zur Sprache kamen.

Ihre Mutter Doris hat daher völlig zurecht daran getan, eine Ergänzung vorzulegen, die man, wenn man sich mit dem Leben der Ureinwohner West-Papuas und mit der Geschichte der Kueglers auseinandersetzen möchte, unbedingt auch lesen sollte.

Denn sie lohnt sich wirklich. Es ist interessant, in diese, den meisten Menschen für immer verschlossene Welt einzutauchen, Trauer und Schmerz aber auch Liebe und Vergebung mitzuerleben aber auch die Bilanz einer Mutter zu erfahren, die diese aus dem Aufwachsen ihrer Kinder unter den Fayu zieht und für diesen Stamm sowie so, mit denen sie auf ewig verbunden bleiben werden.

Autorin:

Doris Kuegler wurde 1941 geboren und ging nach einer Ausbildung zur Krankenschwester früh in die Missionsarbeit. Sie wanderte 1971 mit ihrem Mann und ihrer Tochter Judith nach Nepal, wo sie als Sprachforscher und Missionare in einem kleinen Bergdrof lebten. Dort kamen ihre Kinder Sabine und Christian zur Welt.

1978 wanderte die Familie nach West-Papua in Indonesien aus, um bei einem bisher unentdeckten Stamm der Fayu zu leben und ebenfalls die Sprache zu erforsachen.

Seit 2006 lebt Doris Kuegler wieder in Deutschland. Die Geschichte der Familie wurde bekannt, als ihre Tochter Sabine Kuegler von ihrer Kindheit im Dschungel berichtete. Diese wurde unter dem gleichnamigen Titel “Dschungelkind” verfilmt.

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Tommy/Werner Krappweis: Sportlerkind

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Sportlerkind Tommy/Werner Krappweis Knaur Taschenbuch Erschienen am: 01.04.2016 Seiten: 242 ISBN: 978-3-426-78793-9

Inhalt:

“Mein Urgroßvater war ein begeisterter Radfahrer und besaß das größte Fahrradgeschäft in Bayern. Seine Tochter – meine Oma – lief noch im hohen Alter mit dem Schäferhund um die Wette, unterstützt von Krücken und dem Durchhaltevermögen aus zwei Weltkriegen. Ihr Sohn – mein Vater – fuhr Radrennen mit geplatztem Blinddarm, ging Langlaufen mit abgerissenem Bizeps und joggen mit gebrochenen Rippen. Sein Sohn – ich – wollte einfach nur Lego spielen …” 

Vater und Sohn erzählen von Hoffnung, Verweigerung, Lust und Leid am leistungssport – witzig, wahr und ein bisschen wahnsinnig. (Klappentext)

Rezension:

Neben Wildcampen ist Werner krappweis’ größte Leidenschaft Radrenn- und Skifahren und so muss auch sein Sohn Tommy mit ins Radrennlager seiner Sportgruppe, wo der Vater Jugendtrainer ist oder im Winter Skifahren, obwohl er lieber Lego spielen und sich kreativ “austoben” möchte. Das ist natürlich für den Vater kein richtiger Sport.

Vater und Sohn erzählen, wie auch schon im Vorgänger “Das Vorzelt zur Hölle” irrwitzige, abenteuerliche und gefährliche Geschichten von gemeinsamen und alleinigen sportlichen Unternehmungen, die es in sich haben. 

Der Leser staunt, in welche Situationen man geraten kann und vor allem, dass Werner Krappweis aus den meisten dieser “Unglücke” relativ unbeschadet herausgekommen ist. Wenn man “unbeschadet” übersetzt mit “allerhand Verletzungen aber doch lebendig”. 

Dabei meint man Seite für Seite die Situationen hautnah mitzuerleben und den Nervenkitzel, wahlweise die Schweisausbrüche nachfühlen zu können und ist zugleich dankbar, eben nur vom heimischen Lesesessel aus in Gedanken mitzureisen. Ob auf Skier oder dem Rennrad. 

Und so ist dem Sportverweigerer Tommy Krappweis und dessen Vater, einem ausgemachten Sport-Fanatiker, wieder ein wunderbares Buch über gemeinsam und doch unterschiedlich Erlebtes gelungen, welches für ein paar Stunden Unterhaltung sorgen kann.

Autor:

Tommy krappweis wurde 1972 in München geboren und arbeitet als Musiker, Comedian und Regisseur, Produzent und Autor. In der Schulzeit schrieb er erste Theaterstücke und Sketche für die Schulbühne, gründete eine Band und arbeitete nach seinem Abschluss in der Westernstadt “No Name City” als Stuntman. 

Er besuchte die Münchener Fachpberschule für Gestaltung und nahm erste kleinere Fernsehrollen an. Er arbeitete bei RTL Samstag Nacht und erfand die Kultfigur “Bernd das Brot”, für die er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.

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