Juni 2021

Shahak Shapira: Holyge Bimbel

Inhalt:

1 flyes book für den trendbewussten Yolo-Swagger, der schon alles hant.
Endlich können wirklich alle die Bibel lesen: die heilige Schrift in Internetdeutsch.

Die besten Stories aus dem freshen u old school Testyment oversetzt, icl. Bimbel Allstarz wieJesus Chrispus, Moses Def, Adolf & Eva, Jona Hill, A-Broham u numberreiche weitere Larrys! (Klappentext)

Rezension:

AM SEVENTEEN DAY checkte God die meganice Mother Earth, die er gebuildet hat, mit water u Sky, u birrds u Schrimps, u Sun u Starz u Dattelpalmen u viele Pikachus u au Adolf u Eva. U Gott sayte: „was is das für 1 nices life?“

Shahak Shapira: Holyge Bimbel

Vorweg, wer keinen Funken Humor besitzt, über die Verballhornung von Religion nicht lachen kann und Satire nicht erkennt, wenn sie vor einem einen Handstand mit doppelten Radschlag oder one nice burnenden Busch macht, der braucht diese Rezension nicht zu lesen. Alle anderen können weiter versuchen, mir zu folgen. Ist ja bei meiner normalen Schreibe manchmal schon schwer genug.

Dieser Zufallsfund war tatsächlich nicht unter Humor oder Satire in der Buchhandlung zu finden, sondern lagerte tatsächlich im Bereich bierernster religiöser Werke und alleine der Titel zog die Aufmerksamkeit auf sich. Aufgeklappt, erste Zeilen gelesen und hängen geblieben. Die bekanntesten Geschichten der Bibel in Internetsprache, Dialogform und so geschrieben, dass man es sich sofort als Theaterstück vorstellen kann. Natürlich nur, wenn man Religion alles andere als ernst nehmen und mit mehr als Augenzwinkern betrachten kann. Dann funktioniert das wunderbar.

Es ist purer Spott, der in anderen Teilen der Welt sicher Proteste ausgelöst hätte, hier aber funktioniert, nachdem sich immer mehr Teile der christlichen Kirchen selbst durch ihre Taten demontiert haben. Alles andere ist dann nur noch halb so wild. Wer damit nicht zurechtkommt, der lasse die Finger davon, für alle anderen noch eine kleine Kostprobe, wie dieser eine bekloppte Appel.

So viel rot unterstrichenes hatte ich noch nie in einem Text-Dokument.

Viele Yearz later kamen die Isralarrys in ihr Final Destination in Israland an, aber dann splilteten sie sich in 12 tribes u makten ihr eigenes Thing wie Destiny’s Child u es gab nonstop Beef mit dem Rudi-Volk der Syphilisiers.

In diesen Times of War makten immer wieder überkasse volksheroes 1 appereance: die sogecallten „großen Richtern“ wie Samulel, Debora-bora, Gidehonk oder Richterin Barbara Salesch. Aber der overste Banger vong denen war samsung. Samsung war 1 krasser strongman vong Chucknorrisness her u fickte das Leben zahlreicher Syphilister everyday aus fun an der Happiness.

Shahak Shapira: Holyge Bimbel

Autor:

Shahak Shapira wurde 1988 geboren und ist ein deutscher Künstler, Schriftsteller, Musiker, Comedian und Satiriker. Im Westjordanland aufgewachsen, emigrierte er 2002 gemeinsam mit seiner Mutter und seinem Bruder nach Deutschland. Nach dem Abitur studierte er an der Miami Ad School in Berlin und arbeitet als Creative Director für verschiedene Auftraggeber, u.a. tritt er als DJ in verschiedenen Clubs auf und produziert selbst elektronische Musik.

Anfang 2017 begann er mit seinem Projekt Yolocaust eine Debatte um die Erinnerungskultur am Holocaust-Mahnmal, in dem er zwölf dort entstandene Selfies von Besuchern mit Material aus den NS-Vernichtungslagern kombinierte. 2017 parodierte er die Bibel und nahm die deutsche Staatsbürgerschaft an. Immer wieder macht der Künstler mit Aktionen zu Themen um Rechtsradikalismuss, Hass und Religion auf sich aufmerksam, um Debatten anzustoßen.

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Ernst Peter Fischer/Detlev Ganten: Die Idee des Humanen

Inhalt:

Das moderne Verständnis von Gesundheit verdankt viel dem medizinischen Denken von Rudolf Virchow und Hermann von Helmholtz. Ihr 200ster Geburtstag im Jahre 2021 gibt die Gelegenheit, die großartige Geschichte der beiden zu erzählen. Ihre historische Leistung wird heute von der neuen Berliner Schule und von vielen Wissenschaftlern auf der ganzen Welt wie Emmanuelle Charpentier und Christian Drosten fortgeführt, damit die Idee des Humanen auch künftig Früchte trägt. (Klappentext)

Rezension:

Als man Berlin ein erstes Pesthaus errichtet, welches schon wenig später „Charite“ genannt werden wird, ahnt noch niemand, dass in diesem Gebäude, später einer Gruppe von Häusern, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte geschrieben wird. Fortwährend. Große Namen prägen diese Institution, die bald Gelehrte von Weltruf anziehen wird. Ferdinand Sauerbruch, Emil von Behring, Paul Ehrlich und Robert Koch, viel später noch Forschende wie Christian Drosten oder Emmanuelle Charpentier.

Woran liegt das? Was macht die Charite von Beginn an zu solch etwas Besonderen? Dazu lohnt ein Blick in die Mitte des 19. Jahrhunderts, als diese die Wirkungsstätte zweier Mediziner war, deren Grundverständnis von Medizin und Gesundheit diese spezielle Berliner Einrichtung bis heute prägt.

Die Autoren sind vom Fach, wissen wovon sie schreiben und erzählen ein spannendes Stück Wissenschaftsgeschichte, holen dabei weit aus und werfen einen Blick zurück. Detailliert erläutern sie die Ausgangssituation und das Innovative, welches man bis heute gerade nicht hier vermuten würde, dennoch findet.

Dabei zeigen sie auf, welche Entscheidungen der einstigen preußischen Herrscher den Weg der Charite begünstigten und wie philosophische Prägungen die dort Tätigen lenkten. Medizingeschichte lässt sich spannend erzählen. Gerade ein solches Haus, in dem viele große Persönlichkeiten wirkten, bietet dabei viel Projektionsfläche. An Biografien sich entlang hangelnd, kann man das wissenschaftliche und ärztliche Wirken bestaunen, die Faszination förmlich mit den Händen greifen.

Hans Peter Fischer und Detlev Ganten indes haben diese Chance verstreichen lassen. Im Gegensatz zu etwa Christian Hardinghaus, der anhand von Personen Geschichte spannend zu erzählen weiß, konzentrieren sich die beiden hier auf die Entwicklung eines philosophischen Grundgerüsts, was nur ergiebig ist, wenn man sich auf diesen Fokus von Beginn an einstellt. Der Klappentext suggeriert Medizingeschichte und keinen Aufsatz philosophischer Fragen.

Zumindest nicht hauptsächlich. Dazu kommt eine Aneinanderreihung spröder Formulierungen, die den Text streckenweise nur schwer lesbar erscheinen lassen. Nur gegen Ende wird es dem ähnlich, was man wohl unter einem populärwissenschaftlichen Sachbuch versteht. Bis zu diesem Punkt dürften die meisten LeserInnen jedoch kaum finden.

Immer dort stark ist die Lektüre, wo sich die Autoren auf die Tätigkeit der beiden im Titel genannten Personen konzentrieren und die medizinische Ethik außen vor lassen. Unterschiedlicher, so merkt man schnell, hätten die Ansätze von Virchow und von von Helmholtz kaum sein können und doch waren sie folgerichtig. Die daraus entstandene Dynamik prägt bis heute die Arbeit an der, heute auf mehrere Standorte verteilte Institution und nicht zuletzt das Bild der Charite nach Außen.

Die Begeisterung und Faszination dafür, die Ernst Peter Fischer und Detlev Ganten vermitteln wollten, kommt dabei nur spärlich rüber. Im Gegenteil, was davon vorhanden ist, wird durch philosophische Erläuterungen förmlich übertüncht. In der Medizin würde man wohl von einem Kunstfehler sprechen. Nichts anderem.

Autoren:

Ernst Peter Fischer wurde 1947 in Wuppertal geboren und ist ein deutscher Wissenschaftshistoriker und Publizist. Zunächst studierte er in Köln Mathematik, Physik und Biologie und promovierte 1977 am California Institute of Technology. 1987 habilitierte er in Knstanz und unterreichtete dort Wissenschaftsgeschichte, sowie später an der Universität Heidelberg.

Er schreibt für verschiedene zeitungen und Zeitschriften und ist Mitglied im PEN-Club Liechtenstein. Fischer arbietet u. a. für die Stiftung -Forum für Verantwortung und als Mitherausgeber von „Mensch und Kosmos“ (2004) und „Die Zukunft Erde“ (2006).

Detlev Ganten wurde 1941 in Lüneburg geboren und ist ein deutscher Pharmakologe. Von 1973 bis 1991 war er Professor am Pharmakologischen Institut der Universität Heidelberg und von 1997 bis 2001 Vorsitzender der Helmholtz Gemeinschaft Deutscher Forschungszentrum. 2004 war er Gründungsdirektor des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in Berlin und von 2004 bis 2008 Vorsitzender des Stiftungsrates der Charite, seit 2016 dessen Ehrenvorsitzender.

Seine Forschungsgebiete liegen vor allem im Bereich der Blutdruckregulation und der Ursachen des Bluthochdrucks. Er beteiligte sich an der Entwicklung von Konzepten zur Evolutionären Medizin, in Verbindung von Gesundheit und Krankheit und forschte zu der Evolution der Gene zur Herzkreislaufregulation.

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Georgiens erste Republik – 1918-1921. Geschichte. Literatur. Kunst.

Vom 24.-27. Juni 2021 findet, veranstaltet vom Writers‘ Hous of Georgia, in Kooperation mit dem Lettretage und dem Unesco-Project – Tiblisi World Book Capital 2021, ein Festival für Kunst, Literatur und Kultur statt. Gewidmet ist dies der ersten demokratischen Republik Georgiens von 1918-1921, dem 100. Jahrestag der sowjetischen Besatzung und dem 30. Jahrestag zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit Georgiens 1991. Viel zu feiern, also. Auch zahlreiche Autoren nehmen an diesen vier Tagen daran teil.

Neben Musikbeiträgen und Einblicken in die georgische Küche wird es unterschiedliche Beiträge auch von vielen Schriftstellern geben, auf Deutsch und Georgisch, von u.a.
Nino Haratischwili, Aka Morchiladze, Anna Kordsaia-Samadaschwili, Abo Iashagashvili, Tamta Melashvili, Salome Benidze, Merab Ninidze, Kristiane Lichtenfeld, Katja Petrowskaja, Kat Menschik, Stephan Wackwitz, Zaal Andronikashvili, Lasha Bakradze, Cornelia Zetzsche, Doris Akrap und Tilman Spreckelsen.

Sprachen: Deutsch und Georgisch

Was könnt ihr erwarten?:
Beiträge über die Kultur, Geschichte, Politik, Kunst und Literatur aus dem Georgien von 1918-1921, Diskussionen über Wendezeiten, dem Erbe von Stalins Säuberungen und der Sowjetzeit sollen zur Sprache kommen, außerdem die Wahrnehmung und die Rolle der Frau seit der ersten Republik Georgiens.

Wo könnt ihr das Programm einsehen?: Hier klicken.

Wie könnt ihr die Diskussionsbeiträge verfolgen? Wo findet ihr den Stream?:
Alle Gespräche werden auf der Facebook-Seite des Literaturhauses Lettrétage live gestreamt. Hier klicken.

Der virtuelle Spendenhut

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Michael Göring: Dresden – Roman einer Familie

Inhalt:

Fabian reist 1975 zum ersten Mal über die deutsch-deutsche Grenze zur Familie Gersberger nach Dresden. Danach kommt er fast jedes Jahr. Er verliebt sich in Anne, freundet sich an mit ihrem Bruder Kai und wird Zeuge, wie die Unzufriedenheit mit dem Staat von Jahr zu Jahr wächst. Gleichzeitig erlebt Fabian eine zwischenmenschliche Wärme in der Familie, die ihn, den Westbesucher, herausfordert und verändert.

Michael Göring schreibt eine bewegende Familiengeschichte und erzählt einfühlsam und präzise von den entscheidenden Jahren 1975-1989. (Klappentext)

Rezension:

Wie umfassend kann ein zeithistorisches Portrait sein? Wie komplex die Betrachtungen der Sichtweisen und wie vielschichtig die Protagonisten? Daran scheitern die Schreibenden großer historischer Romane immer wieder, zumal wenn zwischen vergleichsweise wenigen Seiten viel erzählt werden soll.

Besser ist es, sich auf einen genau umrissenen Ausschnitt zu konzentrieren. Das versucht der Schriftsteller Michael Göring mit seiner Erzählung „Dresden – Roman einer Familie“.

Die in Zeitsprüngen erzählte Handlung umfasst die letzten Jahre der DDR, deren Wandel er aus der Sicht des zunächst wohlwollenden Westbesuchers erzählt, der jugendlich optimistisch zunächst die Schwächen des Systems großzügig übersieht, wozu auch die ihm umgebenden Protagonisten beitragen.

Der Besucher von „Drüben“ soll einen guten Eindruck bekommen, schon die menschliche Wärme der Gastgeber nimmt Fabian in sich auf, nichts ahnend, dass sein Schicksal vom ersten Treffen an mit denen der Gersbergers eng verknüpft sein wird. So erlebt auch er immer mehr das Leben hinter der zunehmend bröckelnden Fassade, aber auch die verschiedenen Innenansichten, die die Jahre 1975-1989 prägten.

Der Autor zeichnet die Protagonisten klar, die jenigen, die sich im System eingerichtet haben und ihr kleines Glück gefunden haben, eben so, wie diese, die an den Schwächen zweifeln oder gar ihr Heil in der Flucht suchen. Das gelingt an vielen Stellen, anderes muss man mit eigenen Erfahrungen abgleichen oder mit den Geschichten, die einem selbst erzählt worden.

Klar ist, der Autor bringt in den Hauptprotagonisten teilweise seine Perspektive ein, die wohlwollend wirkt, aber nichts übersieht. Gleichsam machen auch die anderen Figuren eine langsame Wandlung durch, verstärkt durch den Kontrast der Zeitsprünge, die kapitelweise erfolgen.

Beim Lesen muss bewusst sein, dass es neben dieser auch unzählige andere Sichtweisen gibt, ja, geben muss, der Fokus liegt hier aber vor allem auf die familiäre Dynamik zwischen den Jahren, derer man sich nicht entziehen möchte.

Es ist kein Roman mit Knalleffekt oder mit Zeigefinger, zumal an nicht wenigen Stellen einfach zu knapp gehalten, gar ein sprachlicher Geniestreich. Eine nette Familiengeschichte bekommt man. Nicht mehr und nicht weniger. Manchmal reicht das aber.

Autor:

Michael Göring wurde 1956 in Lippstadt geboren und ist ein deutscher Schriftsteller. Zuinächst studierte er Anglistik, Geografie, Amerikanistik und Philosophie, bevor er sich mit englischen Literaturwissenschaften beschäftigte.

1986 war er als Hochschulassistent an der Universität München tätig und wechselte darauf zur Studienstiftung des deutschen Volkes nach Bonn. 2011 erschien sein erster Roman, darauf folgten weitere. Er ist Mitglied und Vorsitzender der ZEIT-Stiftung und lehrt an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Göring wurde mehrfach ausgezeichnet und gehört zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union.

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Michael Tsokos: Kaltes Land – Ein Fall für Sabine Yao

Inhalt:

Ein Anruf reißt Rechtsmedizinerin Sabine Yao jäh aus ihrem Berliner Arbeitsalltag im Sektionssaal. Eine Wasserleiche wurde im Umland von Kiel geborgen. Es handelt sich um ihre verschollene Tante. Alles deutet auf Mord hin. Yao fängt an, auf eigene Faust zu ermitteln. Und während sie erkennt, wie wenig sie von ihrer Tante wusste, schließt sich um sie ein Kreis gnadenloser Gewalt… (Klappentext)

Einordnung:

Die Geschichte ist Teil der Short Reads Thriller verschiedener Autoren von Droemer Knaur und kann unabhängig von anderen Geschichten des Autoren gelesen werden, sowie auch von den Büchern der Reihe.

Rezension:

Für spannungs- und wendungsreiche Thriller, die sich im Blick auf Protagonisten und Handlung überkreuzen und dennoch unabhängig von einander gelesen werden können, zudem immer wieder in Verknüpfung zu Werken anderer Autoren, gibt es zurzeit eine adresse und die liegt im Droemer Knaur Verlag mit dessen Autoren von Sebastian Fitzek bis Michael Tsokos.

Man kennt sich untereinander, tauscht sich aus und schafft zumeist sehr lesenswerte Trilogien. Für die Leserschaft ergeben sich damit folgende Fragen. Ist dies etwas für mich? Womit beginnen? Zumindest den Erzähl- und Schreibstil von Michael Tsokos kann man nun antesten. Mit „Kaltes Land“ hat der Autor eine lesenswerte Kurzgeschichte geschaffen.

Beginnen umfangreichere Thriller aus seiner Feder zunächst eher gemächlich, steigt man hier direkt in eine Handlung ein, die schon nach wenigen Zeilen Fahrt aufnimmt. Aus wechselnden Perspektiven wird schnell eine Handlung aufgebaut, die in sich schlüssig ist und natürlich die Rechtsmedizin, Fachgebiet des Autoren, als Hintergrund hat. Allzu blutig wird es dabei nicht, dennoch lassen genug Details Schauer aufkommen, wenn auch der Fokus auf die ermittelnde Hauptprotagonistin außerhalb ihres Spezialgebiets gelegt wird.

Das funktioniert wunderbar. Stakkatohaft reihen sich die Kapitel aneinander und erzählen nicht ganz so wendungsreich, wie gewohnt, die Geschichte. Schnell überliest man da Details, manches wünscht man sich im Nachhinein ausführlicher dargestellt. Einen Langroman mit der Handlung ist gut vorstellbar. Manche Wechsel wirken zu abrupt. Das fällt dies bei dieser Kurzgeschichte nicht ganz so stark ins Gewicht, gibt aber ein Gefühl für Tsokos‘ Art, seine Erzählungen wirken zu lassen.

Wer dann noch mehr lesen möchte, kann Rechtsmedizinerin Sabine Yao als eine der zahlreichen Figuren in den anderen Thrillern verfolgen.

Autor:

Michael Tsokos wurde 1967 in Kiel geboren und ist ein deutscher Rechtsmediziner und Professor an der Charite in Berlin. Er leitet seit 2007 das dortige Institut für Rechtsmedzin, gleichzeitig das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berrlin-Moabit. Zudem ist er Leiter der Gewaltschutzambulanz der Charite.

1998-99 nahm er an der Exhuminierung und Identifizierung von Leichen aus Massengräbern des Bosnienkrieges und im Kosovo teil, 2004-05 war er im Auftrag des Bundeskriminalamtes zur Identifizierung der Tsunami-Opfer in Thailand täig. Er ist Autor mehrerer Fachzeitschriften, populärer Sachbücher und Mitautor mehrerer Thriller. Seit 2014 ist er Botschafter des Deutschen Kindervereins. Tsokos lebt mit seiner Familie in Berlin.

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