Eine Buchmesse ist anstrengend. Schön, aber kräftezehrend. Für mich sind die Gespräche mit Autoren und den Verlagsmitarbeitern ein Highlight und der Grund, warum ich die Messe besuche. Nicht wegen der Neuerscheinungen, über die ich mich auch so regelmäßig informiere oder informiert werde.
Für mich sind die Begegnungen das, was die Messe für mich ausmacht. Doch, irgendwann ist auch bei mir die Luft raus und so war ich froh, am Sonntag keine Termine gehabt zu haben, sondern einfach nur über die Messe schlendern und ein paar letzte Eindrücke sammeln zu können. Natürlich hatte ich mir ein paar letzte Lesungen aufgeschrieben, aber meine Füße und mein Kopf machten sich langsam bemerkbar, so dass schnell klar war, dass ich am Sonntag eher von der Messe gehen würde.
Natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen, das letzte Gespräch mit Fitzek mir anzuhören. Er ist und bleibt mein Lieblingsautor im Bereich Krimi/Thriller, was sich ja im letzten Jahr noch gesteigert hatte, als ich das Interview zu „AchtNacht“ führen durfte. Dieses Mal ging es um sein neuestes Werk „Flugangst 7A“.
Der Bestseller-Autor Sebastian Fitzek im Gespräch.
Zuvor stellte aber der MDR noch Mitteldeutschlands besten Vorleser vor, der einen Wettbewerb eben darum gewonnen hatte und sich nun präsentieren durfte. An dem könnten sich durchaus einige Verleger und Autoren ein Bespiel nehmen.
Die letzte Lesung, die ich dann besucht und mir vollständig angehört habe, war die von Barbara Bisicky-Ehrlich, die ihre Familiengeschichte recherchiert und sie in Romanform aufgeschrieben hatte. Wie ist ihre Familie dem Holocaust entronnen? Diese Frage, die ihr Leben prägte, hat sie so spannend erzählt, dass auch dieses Buch zu denen gehört, die man wahrscheinlich gelesen haben sollte. Ich habe es mir für alle Fälle mal vorgemerkt.
Autorin: Barbara Bisicky-Ehrlich Titel: Sag', dass es dir gut geht Seiten: 182 ISBN: 978-3-95771-204-2 Verlag: Größenwahn Verlag
Im Vorbeigehen habe ich übrigens an diesem Tage noch zwei andere Lesungen gestreift, doch hatte ich inzwischen so viele Eindrücke aufgenommen, dass ich diese nicht weiter beachtet habe. Sie waren sicher ebenso hörens-, wie die Bücher lesenswert sind, doch irgendwo ist halt auch die Aufnahmefähigkeit begrenzt. So habe ich es dann dabei belassen und mich von der Messe verabschiedet. Bis zum nächsten Jahr.
Was bleibt?
Die diesjährige Messe war sehr politisch, muss aber in Bezug auf rechte Verlage noch Antworten finden. Es kam zwar nicht zu so schlimmen Verhältnissen, wie in Frankfurt, aber alleine das, was passiert ist, muss reichen und die Messeleitung hoffentlich dazu bewegen, das nächste Mal ihr Hausrecht besser zu vertreten. Freie Meinungsäußerung hin oder her.
Ansonsten war sie thematisch von den Schwerpunkten so, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe viele neue und interessante Eindrücke von der Messe mitgenommen.
Meine Interviewpartner waren allesamt freundlich und sehr zugetan. Ich freue mich schon, diese Interviews demnächst zu veröffentlichen. Die Verlagsmitarbeiter, mit denen ich sprechen, die ich kennenlernen oder wieder treffen durfte, waren wunderbar.Speziell möchte ich Kiepenheuer & Witsch für die freundliche Aufnahme an ihrem Stand danken und dem Ermöglichen von Interviews, genau so wie der netten Mitarbeiterin von C.Bertelsmann, und dtv für eine intensive Begegnung. Mairdumont danke ich für Kaffee, den ich notwendig gebraucht habe und einer Besprechung zukünftiger Projekte, die es in sich hat, den Mitarbeitern von mare und Festa, sowie Klett-Cota für eine freundliche Kontaktaufnahme.Meinen Interviewpartnern möchte ich für die Geduld danken, die sie mit mir hatten, besonders wenn ich ein- oder auch zweimal den Faden verloren hatte, meinen Büchertrefflern für das immer-wieder-über-den-Weg-laufen und wundervolle Abende. All denen, die ich hier gerade vergessen habe, zu erwähnen, ich muss mich erst einmal durch den Bücherstapel lesen, der nach der Messe eine ganze Sporttasche gefüllt hat. Ich danke auch den Verlagen von Ch. Link bis Größenwahn, Kein & Aber und Rowohlt, Gmeiner, Aufbau und Theiss, DVA und hoffe, euch alle auch nächstes Jahr wieder treffen zu können.Bis zur nächsten Messe, ihr Lieben. Bis dahin. Wir lesen uns.