Nachschlagewerk

Karin Hofmann (Übers.): DK History – Bauwerke der Menschheit

Inhalt:

Von der beeindruckenden Sonnenfinsternis vor der Maya-Pyramide Kukulcan über das fröhliche Fest zu Ehren der Athene auf der Akropolis bis zu den Menschen in Stonehenge, die ein Ritual zur Wintersonnenwende vollziehen: Entdecke die bedeutendsten Bauwerke der Menschheit durch atemberaubende 3-D-Szenen und erlebe hautnah, wie diese besonderen Orte und ihre Menschen Weltgeschichte schreiben. (Klappentext)

Rezension:

Nach den Momenten der Geschichte begeben wir uns auf eine neue Reise durch die Zeit und entdecken diese nun anhand der Bauwerke, und derer, die sie einst errichteten. Auch diesmal führt uns unsere Reise einmal quer durch die Weltgeschichte, zu den verschiedensten Orten und wieder können wir bekanntes wieder und anderes neu entdecken. Nicht nur kleine Hobby-Archäologen und Entdecker kommen dabei auf ihre Kosten, wenn sie etwa durch die Bauten der Verbotenen Stadt des Chinesischen Kaiserreichs wandeln oder das Treiben der Spiele im Kolosseum beobachten.

Der neue Band macht es möglich und lässt uns eintauchen, auf bewährte Art und Weise mit einer bunten Mischung aus liebevollen Illustrationen, hochqualitativen Grafiken und Fotografien. Zusammengestellt mit kurzen kompakten Erklärungen werden die geschichtlichen Kapitel übersichtlich gehalten. Wer liest, hält praktisch ein Wimmelbuch in den Händen.

Immer wieder gibt es neue Details zu entdecken. Dabei sorgt wieder die Mischung aus bekannteren und nicht ganz so geläufigen Themen für Abwechslung, zudem wird hier Wissen auf eine Art und Weise vermittelt, die gerade junge Lesende ernstnimmt. So funktioniert auch dieses Werk für das gemeinsame Lesen, wie auch für erste Leseversuche selbst, wenn man die Grundlagen dafür beherrscht und sich allein auf Entdeckungsreise begeben möchte.

Jedes “Kapitel” ist gleich dem ersten Band so aufgebaut, dass eine Überblicksseite mit einer großen Illustration das Thema eröffnet und danach einzelne Details erläutert werden, anhand von Kartenmaterial, weiteren Zeichnungen, abgeschlossen zuletzt durch eine großformatige Fotografie. Egal, wo das Auge hinschaut, immer gibt es etwas zu sehen. Dieses Werk lässt sich ebenso als Nachschlagewerk, wie auch zum Hintereinanderweg-Schmökern verwenden und reiht sich damit so würdevoll in sämtliche andere Bild-Enzyklopädien des Verlags ein, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Am Ende steht wieder ein Glossar zur Klärung der wichtigsten, immer wiederkehrenden Begriffe.

Natürlich kann auch dieses Werk geschichtliche Themen nur anreißen, aber es ist sehr geeignet, die Kleinsten schon zu interessieren und zu begeistern. Die Reise zu einem Empfang Ludwig XIV. wie auch in den Hafen von Karthago sei hier allen zu empfehlen.

Übersetzung:

Karin Hofmann ist freiberufliche Übersetzerin.

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Sam Hume: Wundervolle Welt. Wasser

Inhalt:

Ein wunderschönes Bilderbuch mit über 100 faszinierenden Lebewesen im Wasser: vom prächtigen haarstern über den zarten Rotfeuerfisch bis zum drachenartigen Grottenolm. Unglaubliche Fakten und kleine Geschichten sorgen für Staunen. Fantastische Nahaufnahmen und stimmungsvolle illustrationen zeigen die bewohner von Flüssen, Seen und Meeren so eindrucksvoll wie nie zuvor. (Klappentext)

Rezension:

Wir Menschen glauben, unseren Planeten genau zu kennen, doch gibt es noch allerhand zu entdecken. So bringt noch heute fast jeder Tauchgang in die Unwirklichkeit der Tiefsee neue Erkenntnisse und Entdeckungen zu Tage. Auch ein Blick unter die Wasseroberfläche von Seen und Flüssen kann sich lohnen. Hier leben faszinierende und zuweilen sonderbare Lebewesen, vom winzigen Meeresplankton bis zum riesigen Pottwal, vom urzeitlich anumtenden Schlammspringer bis hin zum elektrisierenden Zitteraal.

Grund genug, einen Blick, nun ja, auf den Grund zu werfen. Mit diesem Werk der Reihe “Wundervolle Welt”, aus dem Verlag Kindersley gelingt genau das. Wunderschön illustriert und mit ausgesuchten Fotos ergänzt führt uns Sam Hume in so vielfältige wie erstaunliche Lebensräume ein, versammelt kuriose Fakten und vermittelt mit kleinen kompakt gehaltenen Texten wunderbar Wissen.

Und so sehen die Seiten aus. Farbfoto und Grafik unterstreichen kompakt gehaltene Inhalte. (Quelle: Dorling Kindersley)

Was der Verlag mit seinen bildreichen Lexika für Erwachsene schafft, gelingt mit dieser Reihe auch für eine jüngere Zielgruppe, wobei auch ältere Lesende dazu eingeladen werden, in dieses Werk zu versinken. Man kann es hintereinander weglesen, ebenso wie als Nachschlagewerk nutzen und so sich einer Thematik widmen, die immer drängender wird, je mehr auch diese Lebensräume der dort vorgestellten Tiere und Pflanzen durch uns Menschen bedroht werden.

Das Lexikon ist ein Coffee Table Buch für Kinder, die mit leuchtenden Augen entdecken wollen, nicht zuletzt dank der wunderbaren Gestaltung in seiner Gesamtheit. Abseits des schnelllebigen Internets oder atemraubender Dokumentationen gleicht dieses Werk einer vielteiligen BBC-Dokumentation. Nicht von ungefähr, der Autor hat an dem großartigen Werk “BBC – Unsere Erde” mitgewirkt.

Mit schönen Büchern Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu begeistern, ist eine Kunst, die hier zur Perfektion getrieben wird, zudem nicht nur bekanntes Wissen vermittelt, sondern bewusst Akzente gesetzt werden. Hat man etwa vom Buntbarsch schon einmal gehört, schwimmt auch der Mondfisch durch die Seiten.

Im, am und um Wasser herum, leben faszinierende Lebewesen. Der Stirnlappenbasilisk kann übers Wasser laufen. (Quelle: Dorling Kindersley)

Die Beiträge sind in größerer Schrift gehalten und damit auch für jüngere, sowie geübte Erstlesende geeignet, die sich ernst für die Welt des Wassers begeistern können, zudem enthält jedes Kapitel jeweils ein größeres Foto und mindestens eine Illustration. Besondere Fakten werden durch einen angenehm gehaltenen Schriftartenwechsel hervorgehoben.

Zum gemeinsamen Abtauchen oder eigenständigen Erkunden laden Sam Hume, die mitwirkenden Illustratoren und Fotografen ein und setzen damit die Reihe auf qualitativ hohen Niveau fort. Einziger Kritikpunkt, das Buch ist irgendwann ausgelesen. Aber dann gibt’s ja noch die anderen Werke dieser Reihe. Zum Glück.

Autor:

Sam Hume ist ein Naturfilömer. Er studierte zunächst in Schottland Zoologie und betreute das aquarium der Universität St. Andrews. Heute lebt er in England. Dies ist sein erstes Kinderbuch.

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Empfehlung: Bill Nye (u. a.) – Das Universum

Lonely Planet macht am Horizont nicht Halt und legt den ersten und einzigen Reiseführer für das Universum vor, basierend auf aktuellen Daten der NASA. Er führt hinaus zu den Planeten des Sonnensystems und dann vorbei an Exoplaneten, neugeborenen Sternen, Überbleibseln von Supernovas, Superclustern und anderen Phänomenen bis an den Rand des beobachtbaren Universums. (Klappentext)

Diesen sehr speziellen Reiseführer möchte ich euch nicht vorenthalten und einmal außerhalb der Wertung vorstellen. Wo gibt es das schon? Einen Reiseführer quer durchs Universum, der uns über unser Sonnensystem hinaus in unendliche Weiten führt. Ich jedenfalls, kenne nichts vergleichbares. Natürlich gibt es Lexika, Nachschlage- und Übersichtswerke, sicher auch sehr gute Fachliteratur für jene, die sich damit etwas näher und professioneller beschäftigen möchten, aber ein Werk, was für fachlich Versierte ebenso wie für Laien interessant ist, welches sich hintereinander weg oder wie ein Lexikon lesen lässt, mit dieser Thematik, habe ich so noch nicht gesehen. Reich bebildert, kenntnisreich ist dieses Werk wie alle Reiseführer des Verlags aufgebaut, wenn auch sehr umfangreich, so doch leicht zu lesen. Es wundert mich eigentlich, dass der Reiseführer nicht auf der Website des Verlags zu finden ist (oder sich von mir nicht finden lässt, was es wahrscheinlich eher trifft). Auch Fachbegriffe (Was ist eine Astronomische Einheit?) werden verständlich erklärt.

Leider habe ich keine Verlagsbilder auf den entsprechenden Seiten gefunden, um euch hinein schauen zu lassen, also kann ich euch nur bitten, einmal selbst in diesen Reiseführer zu schauen, wenn der euch über den Weg läuft und ihr ihn in eurer Buchhandlung findet. Es lohnt sich auf alle Fälle.

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Anette Huesmann: Buchgenres kompakt

Buchgenres kompakt Book Cover
Buchgenres kompakt Rezensionsexemplar/Sachbuch Book on Demand, BoD Taschenbuch Seiten: 188 ISBN: 978-3-746-14511-0

Inhalt:
Genres zeigen, was Bücher gemeinsam haben und was sie unterscheidet. Ihre Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte lässt Erzähltraditionen sichtbar werden. Wo liegen die Wurzeln, was erzählten die Bücher dieser Genres früher, was heute?

Wie lassen sich Genres definieren, wie abgrenzen, wo gibt es Ungenauigkeiten und Überschneidungen? Das nachschlagewerk erläutert Genres und ihre Unterteilungen, sowie Entstehung, historische und aktuelle Zusammenhänge, anhand von Beispielen. (eigene Inhaltsangabe)

Rezension:
Geht das überhaupt? Eine komplette und vollständige Genre-Übersicht zu schaffen, anhand derer sich Literaturwissenschaftler, Kritiker, Leser oder zukünftige Autoren orientieren können?

Die erfahrene schreibtrainerin und Autorin Anette Huesmann wagte diesen Versuch, ohne Anspruch auf absoluter Vollständigkeit, eine doch umfangreiche Übersicht zu schaffen. Herausgekommen ist ein informatives Nachlagewerk, welches leicht lesbar und einfach wiedergibt, was im Laufe von Jahrhunderten innerhalb der Literatur entstand.

Zunächst klärt die Autorin über Genre auf, was das eigentlich genau ist, wie sie mit den Erzähltraditionen im Laufe der Epoche sich entwickelt haben und welche Rolle sie bei Vermarktung oder etwa den Zielgruppen spielen.

Gleich zu Beginn sei festgestellt, klare Abgrenzungen gibt es nicht, um so mehr fließende Übergänge, die anhand von Beispielen im Verlauf des Buches, welches als Lexikon zu gebrauchen ist, dargelegt wird. Genre werden dabei erst allgemein erläutert, danach aufgefächert in die einzelnen Unterteilungen. Charakteristik, Entstehungsgeschichte und Besonderheiten, sowie aktuelle Beispiele helfen in kurzen Übersichten zu verstehen, welche Zusammenhänge und Unterscheidungen es gibt.

Dies ist keine Fachpublikation, da die einzelnen Erläuterungen so kurz und einfach wie möglich gehalten werden. Im gegensatz zu Literaturwissenschaftlern richtet sich die Autorin hier an den interessierten Laien und besonders die jenigen, die mit den Gedanken spielen, selbst etwas zu Papier zu bringen.

Für Autoren ist die Einordnung wichtig in bezug auf künftige Zielgruppen und der dazu passenden Vermarktung, auch in Bezug auf Vorbilder, die man sich im schriftstellerischen Betrieb nehmen, an denen man sich messen lassen kann.

Für alle anderen Leser sind vor allem die Querverweise auf verschiedenste Werke, seien sie nun historischen oder aktuellen ursprungs interessant. Was gilt als Paradebeispiel oder gar als erstes Werk innerhalb eines Genres? In welcher Richtung entwickelten sich die einzelnen Spielarten und wo liegen die Wegsteine in der Literatur?

Schreibtheorie nicht nur für Schreiberlinge, kurzweilig zu lesen, zumal nicht apodiktisch. Das hat mir sehr gut gefallen. Für mich als Blogger künftig auch Arbeitslektüre. So viel dazu.

Autorin:
Anette Huesmann wurde 1961 geboren und ist eine deutsche Schriftstellerin und Dozentin für Kreatives Schreiben. Nach der Schule studierte sie zunächst Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft in Heidelberg, arbeitete danach als Journalistin, u.a. für die Deutsche Hochdruckliga und Online Portale verschiedener Magazine.

Sie gibt Kurse für Kreatives Schreiben und veröffentlichte dazu mehrfach Publikationen. Unter Pseudonym und Realnamen erschienen zudem Kinderbücher und Krimis. Sie ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller.

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