Leben

Lew Marschall: Heirs of the Phoenix 1 – Der Fluch des schwarzen Phönix

Einordnung:
„Der Fluch des schwarzen Phönix“ ist der erste Band der „Heirs of the Phoenix“-Reihe.

Inhalt:
Lena, eine talentierte junge Biochemikerin, wird nach ihrem Oktoberfestbesuch Opfer eines Überfalls. Statt im Krankenhaus aufzuwachen, findet sie sich als NSC in einem Computerspiel wieder, ohne Zugang zu den Menüs oder die Möglichkeit, sich auszuloggen. Als Stallmagd in einer faszinierenden Fantasy-Welt muss sie nun neue Begleiter für Helden züchten: Ratten, Einhörner und Raptoren. Dabei hasst Lena es schon, bei Freunden das Katzenklo zu säubern.

Auf der Suche nach einem Ausweg entdeckt sie Schwachstellen im Spiel, levelt ihren Charakter und erlernt einzigartige Skills. Als sie jedoch einen Spieler tötet, gelangt sie in den Besitz eines mysteriösen Artefakts, das die wahre Natur des Spiels offenbart und ihr einen gefährlichen Feind einbringt. Wird Lena als NSC das Spiel überlisten und ihrem virtuellen Gefängnis entkommen können?
(Inhalt lt. Autor)

Rezension:
Ein Computer- oder Konsolenspiel zwischen den Buchdeckeln beginnen wir zu erkunden, als wir mit Lena in eine atemraubende, komplexe Welt voller Gefahren eingesogen werden. Diese ist die Spielumgebung von „Heirs of the Phoenix“, in der die Spielenden dank modernster Technologien und Virtual Reality Herausforderungen gegenübertreten und ihre Charaktere stetig verbessern müssen. Dabei drängt die Zeit.

Lena muss schnell einen Weg finden, dieser phantastischen Welt zu entfliehen, um ihr reales Leben wieder aufzunehmen. Ist es zu spät, bleibt ihr Bewusstsein in der cloudbasierenden Umgebung gefangen. Oder, noch schlimmer, wird für immer zerstört.

Der Roman von Autor Lew Marschall ist ein temporeicher Reihenauftakt, der die reale Welt mit einer fantastischen Umgebung verschmelzen lässt, in der unsere Protagonistin sich wiederfinden muss. Schnell muss sie die Mechaniken des Spiels verstehen, und ihre Rolle darin. Auch wir werden lesend in eine uns vollkommen unbekannte Welt hineingeworfen und müssen uns zwischen Anforderungen und Charakter-Bögen zurecht finden.

Anfangs ist das gewöhnungsbedürftig, zumal, wenn dies der erste Versuch ist, sich im Genre des sogenannten literarischen Roll-Play-Game zu bewegen, doch auch das gelingt sehr rasch. Der Reihenauftakt ist da als anfängerfreundlich zu bezeichnen und hat durch die Verschmelzung zwischen realen Geschehnissen und der Auseinandersetzung der Protagonistin mit sich selbst genug Anknüpfungspunkte zu bieten.

Wenn man überhaupt einen Kritikpunkt nennen möchte, ist es der, dass Lena sich beinahe zu schnell in der neuen ungewohnten Umgebung zurechtfindet. Sie selbst ist feinfühlig ausgearbeitet. Nach und nach erfahren wir, nebst ihrer Ecken und Kanten, einzelne Begebenheiten aus ihrer Vergangenheit, was die Protagonistin greif- und nachvollziehbar macht. Sowohl in ihren Handlungen als auch dem Agieren gegenüber anderen Figuren.

Diese sind teilweise etwas blass gezeichnet, was aber daran liegen mag, dass ihnen eventuell eine stärkere Gewichtung in den Folgebänden zukommen wird. Andere Figuren, die teilweise nach Charakterzügen oder Eigenschaften benannt sind, schließt man dagegen schnell ins Herz und hofft geradezu darauf, auch in weiterer Folge mit ihnen Abenteuer zu erleben. Auch die Antagonisten sind nachvollziehbar gestaltet.

Auch die mehr als komplexe Spielumgebung ist verständlich beschrieben. Hier merkt man sofort die Spielfreude des Autoren an dieser Art von Computerwelten und auch das Interesse an Virtual Reality und künstlicher Intelligenz. Hier scheut sich Lew Marschall nicht, eine Zwischenposition einzunehmen, einerseits deren Möglichkeiten zu erkennen und ja, auch ein wenig zu träumen, andererseits die Gefahren zu benennen, sollte man sich auf diese bedenkenlos einlassen.

Nicht nur für Gamer oder Nerds ist dieser Roman, der auch im beiliegenden Artwork kreativ ist. Eine Karte der Spielumgebung zum Herausnehmen lag zumindest meiner Version (Hardcover) bei.

Mit der völlig frei erfundenen Welt nutzt der Autor sehr viele Möglichkeiten aus, verliert dabei nicht die von ihm erdachte Spielmechanik aus den Augen. Einzelne Wendungen wirken dabei etwas sprunghaft, aber es tauchen zumindest keine unerklärlichen und damit störenden Lücken auf.

Spannende Momente entstehen nicht nur durch die teilweise sehr detaillierte Beschreibung von Lenas‘ Abenteuern, sondern auch durch Rückblenden und Einschübe aus der wirklichen Welt. Nach und nach ergeben so Puzzlestücke ein Gesamtbild. So schwankt die Erzählung an manchen Stellen fast ins Thrillerhafte oder Science-Fiction-mäßige hinein. Das so gekonnt zu mischen, ist großartig. Gerne mag man sich ausmalen, was in dieser Welt so noch alles passieren mag. Immer mit einem leichten Gruselschauer im Nacken, natürlich.

Die Erzählung vermag gut zu unterhalten, zudem sie sich ebenso schnell lesen lesen lässt. An manchen Stellen wirken dabei die Nebencharaktere sogar noch ein Stück interessanter als es die Hauptprotagonistin tut. Auch klassische Motive, wie die der bösen Königin oder David gegen Goliath werden bedient. Man kann sich das alles so vorstellen.

„Der Fluch des schwarzen Phönix“ war abseits meines sonstigen Lesegeschmacks, nicht immer tue ich mich gerade mit Fantasy leicht, ein überraschend gelungener Versuch, dem ich gerne bereit war zu folgen. Potenzial nach oben ist dennoch natürlich vorhanden. Gerade deshalb lohnt es sich, die weiteren Bände nicht aus den Augen zu verlieren. Oder den Drachen in der Höhle?

Autor:
Lew Marschall zockt seit über zwanzig Jahren mit Würfel und Keybord Rollenspiele. In seinen Geschichten bündelt er die Erfahrung als Spieler, Spielleiter und Autor.

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Erich Mühsam: Unpolitische Erinnerungen

Inhalt:
Erich Mühsam schrieb seine „Unpolitischen Erinnerungen“ zwischen 1927 und 1929 als Auftragsarbeiten für eine Zeitung. Erst 1949 erschienen diese als Buch unter dem Titel „Namen und Menschen“. Er führt die Leser durch die Kneipen, Kaffeehäuser und Kabaretts, ­beschreibt die geheimen Gesellschaften, Freundeskreise, Stammtische und Wohngemeinschaften verschiedener Städte und stellt die Künstler der Boheme vor. (Inhalt lt. Verlag)

Rezension:
Posthum erschienen die „Unpolitischen Erinnerungen“ von Erich Mühsam, nachdem er 1934 im Konzentrationslager Oranienburg ermordet und nach Kriegsende die DDR gegründet worden war. Der Schriftsteller und Antimilitarist schrieb sie für eine Zeitung. Unpolitische Kolumnen eines politischen Menschen, der vom reichhaltigen und turbulenten Kulturleben der späten 1920er Jahre erzählt. Neu aufgelegt tauchen wir darin ein, erleben Frank Wedekind, Heinrich Mann und viele andere aus der Sicht eines Getriebenen.

Das vorliegende Werk ist sowohl Reportagesammlung als auch biografisches Versatzstück und zeichnet sich eben dadurch aus, dass jemand, der beständig aneckte, seine Thematik, womit er das tat, außen vorlassen musste und gerade durch diese damit entstandene Lücke erzählte. Temporeich erzählt der Autor vom wandelhaft unbeständigen Kulturbetrieb, in dem Stadtviertel zum Schmelztigel von Journalisten, Autoren und Malern wurden und ein jeder sein Auskommen suchte. Ereignisse reihen sich da aufeinander wie Perlen auf eine Kette, doch muss man aus dem Heute heraus innehalten. Was haben diese oder jene Personen zu den Zeitpunkt gemacht? Wer war das? Der Text, der sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch leicht gelesen haben muss, wirkt schwerfällig.

Und doch lohnt es sich, ihn zu lesen und nebenbei zu recherchieren. Dazu lädt Mühsam aus heutiger Sicht ein. Interessante Schauplätze für nicht minder spannende Biografien entdeckt man da und spürt doch zwischen den Zeilen, dass der Autor ihn die ganze Zeit über ahnt, den großen Knall, der da kommen wird.

Stete Wiederholungen und Rückgriffe auf Vergangenes machen es nicht leicht, im Lesefluss zu bleiben, auch den Überblick zu bewahren. Hier wird heute vor allem angesprochen, wer sich in der Kulturszene auskennt, innerhalb dessen diese Texte, die hier so schön versammelt sind, bereits auskennt. Für andere bleibt der Text nurmehr als Stichwortgeber eines ruhelosen Menschen, der stets, so scheint es, glücklos gewesen ist, dessen Biografie nur so von Rückschlägen gezeichnet ist und für sich genommen spannender wirkt als es die „Unpolitischen Erinnerungen“ vermögen, zu erzählen. Eben, weil aus heutiger Sicht der politische Teil fehlt, was nicht die Schuld des Autoren selbst ist, jedoch viel zu wenig ausführlich durch den diese Ausgabe begleitenden Text eingeordnet wird.

Und das erzeugt hier ein unrundes Werk, aus heutiger Sicht, eines Menschen mit Ecken und Kanten.

Ergänzung:
Nachtragen möchte ich hier die einordnenden Worte von Henning Venske, seines Zeichens Schriftsteller und Kabarettist. Er hat zu diesem Werk Vor- und Nachwort verfasst, die ich in meiner Rezension zunächst nicht habe berücksichtigt. Ein Text muss erst einmal so für sich alleine stehen und wirken. Nun ist der Einordnende Kenner des Metiers, in dem sich Erich Mühsam bewegte, wenn auch so einige Jahrzehnte später. Ich habe daher mir seine Worte und auch meine Rezension mir noch einmal zu Gemüte geführt. Unter der Berücksichtigung bin ich gerne bereit, hier etwas Eis abzukratzen. Mit etwas Abstand würde ich vor allem dies bezüglich nicht ganz so harte Worte wählen. Vielleicht gibt es neben der Lese-Stimmung, in der man für ein Buch sein muss, auch eine Rezensions-Schreib-Stimmung? Oder es liegt einfach daran, wenn andere Bücher zuvor einem positiver erwischt haben? Wie dem auch sei, ich ergänze gerne nach nochmaligen Überlegen, die Sterneanzahl auf 3 1/2 (nicht ganz vier) Sterne, lasse aber die ursprüngliche Rezension stehen. In der Rückschau sicherlich auch nochmal interessant, sollten beide, Henning Venske und Erich Mühsam mir noch einmal begegnen.

Autor:
Erich Mühsam wurde 1978 in Berlin geboren und war ein deutscher Schriftsteller, Publizist und Antimilitarist. Als politischer Aktivist war er 1919 maßgeblich an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt, wofür er zu Festungshaft verurteilt wurde, aus der er vorzeitig entlassen wurde. In der Weimarer Rebublik setzte er sich für die Freilassung politischer Gefangener ein. In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet.

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Kurt Fricke/Christoph Werner: Michel de Montaigne – Philosoph der Lebenskunst

Inhalt:
Der Franzose Michel Eyquem de Montaigne (1533-1592) wirkte viele Jahre als Jurist und Politiker (u. a. als Bürgermeister in Bodeaux), bevor er sich auf sein Anwesen im Perigord zurückzog. Hier schrieb er seine „Essais“ (dt. Versuche) nieder und begründete damit ein neues Literaturgenre, die Essayistik. In seinem Hauptwerk (1572-1592) widmete er sich dem Menschen in all seinen Facetten. Als Grundlage diente ihm das eigene Ich, das er für die damalige Zeit überaus offen behandelte.

So beschrieb er azuch seine körperlichen Gebrechen oder Probleme beim Geschlehctsverkehr. Obwohl nicht als philosophisches Werk angelegt, sind die „Essais“ gespickt mit Aussagen philosophischen Inhalts, die bis heute eine überraschende Originalität und Aktualität bewahrt haben. Die Autoren haben die Gedankengänge Montaignes nach philosophischen Fragestellungen geordnet und stellen sie mit biografischen Informationen vor. (Klappentext)

Rezension:
Eigentlich kein Philosoph, war Michel de Montaigne Beamter und Politiker im Dienste des Königs von Frankreich, doch befähigte seine finanzielle Unabhängigkeit und nicht zuletzt seine Bildung ihn, sich über grundsätzliche gesellschaftliche Fragen Gedanken zu machen und sie zu seinem eigenen Leben in Bezug zu setzen. Für die damalige Zeit recht fortschrittlich, war er dabei an manchen Stellen dem Denken Immanuel Kants, welcher 200 Jahre später lebte, als denen der Gesellschaft, in der er lebte. Der Historiker Kurt Fricke und der Germanistiker Christoph Werner haben sich den niedergeschriebenen „Essais“ Montaignes angenommen. Herausgekommen dabei ist eine bemerkenswerte Übersicht.

Wie in den anderen Heften der Reihe „Philosophie für untwergs“, die mittlerweile mehr als zwanzig Hefte umfasst, hat man sich hier zunächst mit der Biografie der dargestellten Persönlichkeit befasst, die, gelinde gesagt beeindruckend ist. Aus einer sichtlich priviligierten Position heraus, seiner gesellschaftlichen Stellung folgend, machte Montaigne sich durchaus ganzheitlich fortschrittliche Gedanken, ohne jedoch die Staatsform etwa, von und in der er lebte, grundsätzlich in Frage zu stellen. Dennoch war dies der Kirche nicht geheuer, so dass seine Schriften nach seinem Tod zunächst auf den Index gestellt und erst Jahrzehnte später wieder freigegeben wurden. Bis dahin hatte sich jedoch das gesellschaftliche Denken so gewandelt, dass man die von ihm dargestellten Punkte nicht mehr ignorieren konnte.

Kurzweilig und konzentriert stellen die Autoren den Lebensweg Montaignes dar, bevor sie auf die einzelnen Punkte seiner Schriften eingehen. In Bezug zu seiner eigenen Biografie stellt er Erkenntnistheorie, Ethik und Religion auf den Prüfstand, nicht zuletzt auch Politik und Gesellschaft und zeigt, für diese Zeit nicht selbstverständlich, ziemlich fortschrittliche Ansichten, die sich teilweise auch ins Heute übertragen lassen. Damit nimmt er, so erläutern dies Fricke und Werner eine Position innerhalb der Aufreihung von Philosophen ein, die ihn, obwohl er sich dort nicht hauptsächlich einordnen lässt, die ihn gleichberechtigt zu Kant, Platon und anderen erscheinen lässt, die ebenfalls Bestandteil dieser Reihe sind. Gleichzeitig wird so der Blickwinkel der Philosophie und deren Übersetzung auch in den, damaligen, praktischen Alltag veranschaulicht.

Zwischen den Heften der „Philosophie für unterwegs“, ist dieses aufgrund derer beschriebenen Person ein herausragendes, welches auch gelesen werden kann, wenn man ansonsten nur wenig Zugang zur Philosophie hat.

Autoren:
Kurt Fricke wurde 1967 in Halle/Salle geboren und ist ein deutscher Historiker, Verlagslektor und Autor. Nach Schlosserlehre und Militärdienst studierte er zunächst Geschichte und Philosophie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, bevor er als freiberuflicher Historiker tätig war. Nach seiner Promotion begann er im Lektorat beim Mitteldeutschen Verlag und verfasste verschiedene Veröffentlichungen zur deutschen Zeitgeschichte. Im Jahr 2010 erschien sein erstes Prosa-Debüt.

Christoph Werner wurde 1939 in Halle/Saale geboren und ist ein deutscher Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, Sprachlehrer und Übersetzer. Zunächst studierte er Anglistik und Germanistik und war im Anschluss Lehrer an einer Oberschule und im Hochschuldienst tätig. Seine sprachwissenschaftliche Tätigkeit schlug sich in mehreren Veröffentlichtungen zur englischen Fachsprache der Verfahrenstechnik wieder. Naxch seiner Promotion arbeitete er als selbstständiger Übersetzer und Sprachlehrer und siedelte 1989 in die Bundesrepublik Deutschland über. Bis 2002 war er wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Angewandte Sprachwissenschaft der Universität Hildesheim tätig. In diese Zeit fiel die Veröffentlung seines ersten Werkes, zudem schrieb er zahlreiche Geschichten für eine literarische Zeitschrift des Wissenschaftlichen Verlages Trier.

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Johannes Thome: Sokrates – Philosoph der Selbsterkenntnis

Inhalt:
Die Bedeutung des griechischen Philosophen Sokrates (469-399 v. Chr.) kann nicht überschätzt werden. Ohne ihn gäbe es keine europäische Philosophie, wie wir sie heute kennen. Dabei hat Sokrates selbst nichts Schriftliches hinterlassen; seine Ansichten wurden stattdessen durch seine Zeitgenossen Platon und Xenophon vermittelt. Sokrates‘ „Philosophie des Nichtwissens“ ist ein nie abgeschlossener Prozess des Bemühens um Wahrheit im Dialog. Man kann in Sokrates einen „disruptiven Influencer“ sehen, der keine unhinterfragten Meinungen gelten lässt und jede Überzeugung kritischer Prüfung unterzieht.

Im Zentrum seines Denkens steht der Mensch. Sein Anliegen ist die Erziehung zum Selberdenken, sein Ziel die Selbsterkenntnis. Für das Establishment wurde er zur Bedrohung und zum Tode verurteilt. Gerade in Zeiten, in denen das Selbstdenken zunehmend aus der Mode kommt, ist Sokrates von ungeahnter Aktualität. (Klappentext)

Rezension:
Wer war eigentlich Sokrates? Bürger der antiken griechischen Polis Athen, der mit seinem ständigen Hinterfragen den Regierenden zu gefährlich wurde, so dass sie ihn schließlich zum Tode verurteilten. Philosoph, der im Gespräch mit anderen diese zur Selbsterkenntnis bringen wollte, dessen Gedankenkonstrukt sich im steten Fluss befand, der nichts festhielt, dessen Lehre von seinen Schüler von der Straße in die Schulen und Institutionen geholt wurde, obwohl Sokrates selbst nichts davon hielt? Zumindest den Überlieferungen nach.

Der Philosoph und Sozialpsychologe Johannes Thome hat sich für die Reihe „Philosophie für unterwegs“ mit den Mann beschäftigt, der heute als einer der Grundsteinleger für die europäische Philosophie gilt, und zeigt, welche Art von Denker Sokrates heute wäre und was uns die Beschäftigung mit seinen Lehren heute gibt. Entstanden ist dabei ein weiteres kleines informatives heft, welches wie auch andere innerhalb der Reihe eine Einführung in Leben und Werk hier dieser Persönlichkeit gibt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Zunächst beschäftigt sich der Autor ausführlich mit der Biografie, jedoch nicht ausufernd, so dass wir nicht in die Gefahr der Überinterprätation geraten. Thome zeigt, wie das Leben Sokrates‘ aussah, welche Persönlichkeiten ihn umgaben und wie zu Lebzeiten mit den Menschen und damit auch seiner Methoden umgegangen wurden ist. Wer waren seine Freunde und Unterstützer? Was brachte ihn zu Fall und weshalb führte die Befolgung seiner Lehre für ihn zum Tode, gleichwohl man ihn wohl mehrere Chancen bot, dem Urteil zu entrinnen. Dies ist ausreichend, um sich ein Bild der damaligen Lebenssituation des Philosophen bewusst zu werden, um dann mit dieser Grundlage in die eigentliche Gedankenwelt Sokrates‘ einzusteigen.

Ab hier verschwimmen die Grenzen. Sein Schüler Platon baute einst in seinen Sokrateschen Dialogen, einer Gesprächstechnik, die dazu dient, das Verständnis des Gesprächpartners zu vertiefen und zu hinterfragen, Sokrates selbst als Person ein, so dass sich heute nur mehr schwer sagen lässt, wie viel davon wohl wirklich auf ihn zuzuschreiben ist. Doch kristallisieren sich mehrere Säulen seiner Methodik heraus, die der Autor hier kurz und prägnant erläutert.

Zunächst wäre da die auf Fragen basierende Gesprächstechnik, der sogenannten Elenktik, die einen Denkprozess in Gang setzen soll, als auch die Mäeutig, das Hervorbringen von Ideen und Erkenntnissen aus dem Inneren. Gewürzt mit einer gewaltigen Portion von Ironie. Der Überzeugung, zwar von vornherein keine genauen Antworten zu kennen, aber mit dem unbedingten Nachfragen und Forschen das Richtige zu tun. Am Beispiel des Prozess‘ gegen Sokrates und seiner Verurteilung, dessen Umgang damit, zeigt Thome die Auswirkungen der Philosophie am Beispiel ihres Lehrenden, als der er sich selbst nicht unbedingt gesehen haben muss.

Dies führt im Anschluss in die Übertragung auf das Heute. Schnell wird da der Bogen gespannt, zur Institutionalisierung der Philosophie, welche er wohl ebenso verabscheuen würde, wie auch die „marktschreierische Omnipräsenz eines alles- und besserwisserischen Richard David Precht“ (Zitat!) und welche Stellung er dazu einnehmen würde. Dies ist zwar ein Gedankenspiel des Autoren, welches sich aber sehr gut einfügt und den Abschluss der hier gestalteten kurzweiligen Einführung bildet.

Mehr braucht es auch dafür nicht.

Autor:
Johannes Thome wurde 1967 in Saarbrücken geboren und ist ein deutscher Psychiater und Sozialpsychologe. Er studierte Medizin, Philosophie und Sozialpsychologie und absolvierte eine Ausbildung in der Psychiatrie in Würzburg, arbeitete anschließend als Postdoktorand in Yale. Vor seiner Tätigkeit als Facharzt forschte er auf dem Gebiet der molekularen Psychiatrie und Psychopharmakologie und war unter anderen in Mannheim und Heidelberg tätig.

Von 2004 bis 2011 hatte er einen Lehrstuhl für Psychiatrie in Wales inne, seit 2011 ist er an der Universität Rostock, sowie in der dortigen Klinik und Poliklinik tätig. Er veröffentlichte zahlreiche Artikel in verschiedenen Fachzeitschriften, und beschäftigt sich mit psychiatrischen Störungen, sowie interdisziplären Aspekten, z. B. Philosophie. Er ist Mitglied verschiedener Fachverbände und engagiert sich in der Organisation unterschiedlicher psychiatrischer und pharmakologischer Forschungskongresse.

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Sidonie-Gabrielle C. Colette: Cheri

Inhalt:
Colettes bekanntester Roman „Cheri“, der 1920 veröffentlicht wurde, handelt von der alternden Halbweltdame Lea, die sich in den Sohn einer Freundin verliebt. Sie beginnt eine Liebesbeziehung mit dem nicht einmal halb so alten Cheri. Und das Verhältnis geht gut, bis Cheris Mutter beschließt, ihn zu verheiraten. In einem poetisch-erotischen Stil beschreibt Colette die gegenseitige Zuneigung des Paars in seiner luxuriösen Umgebung – die Abhängigkeit des jungen Mannes von der älteren Frau, die sich stolz gegen das Altwerden wehrt und am Ende doch ihren Frieden damit schließt. (Klappentext)

Rezension:
Ein Gesellschaftsroman wie ein Kammerspiel, das ist die Erzählung „Cheri“, der französischen Autorin Sidonie-Gabrielle Claudine Colette, die für ihr Leben und Werk als zweite Frau Frankreichs mit einem Staatsbegräbnis geehrt wurde. Erschienen ist der Text erstmals zu Beginn der 1920er Jahre und sorgte zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung durchaus für Stoff zur Diskussion. Wie aber wirkt die Geschichte heute? Ist sie immer noch genau so gut lesbar und einprägsam?

Schon zu Beginn der Erzählung wähnt man sich als Zuschauer eines Theaterstücks. Das Figurentableau wie auch die Anzahl der Schauplätze sind überschaubar. Ersteres ist auf zwei Hauptprotagonisten beschränkt, die alleine schon durch ihren Dialog an Konturen gewinnen. Wenige Nebenfiguren runden das Ensemble ab. Alleine Lea und Cheri, die sich miteinander und ihrer beider Leben auseinandersetzen müssen, reichen vollkommen aus, um die Handlung voranzutreiben. Diese plätschert so dahin, was zur Umgebung beider Personen passt, die sich um nichts auf der Welt Sorgen machen müssen.

Die Finanzen sind gesichert, woher das Geld kommt ist über weite Strecken nicht ganz klar. Man lebt in den Tag hinein, füreinander gegeneinander. Der Altersunterschied beider zueinander ist Antriebsfeder, Konfrontationspunkt und Ablenkung zugleich. Die Autorin nutzt dies als Spannungsmoment. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war dies durchaus ein Aufreger.

Wie gehen die Figuren damit, wie die Umgebung damit um? Was haben beide einander zu geben? Steckt Liebe dahinter? Zeitvertreib gegen die Langeweile eines gesellschaftlich sonst nicht aufregenden Lebens? Fragen, die man sich mit den ersten Zeilen stellt, wenn die Figuren an Konturen gewinnen. Der Konflikt indes lässt nicht lange auf sich warten. Als der jüngere Cheri verheiratet werden soll, gehen beide mit der Situation unterschiedlich um, was Folgen haben wird.

Mehr passiert im Grunde nicht. Tatsächlich kommt die Geschichte, die im Grunde nur aus inneren Gedankengängen und Dialogen besteht, ziemlich ruhig daher. Die Autorin behält ein ruhiges Erzähltempo beinahe durchgängig bei, auch unser gesellschaftliches Frauenbild oder das von Beziehungen trägt dazu bei, dass am Ende gesagt werden kann, dass eigentlich nichts passiert. Versetzen wir uns aber in die damalige Leserschaft, können wir erahnen, welche Sprengkraft dieses damals sehr aufrührende Bild hatte.

Alleine dafür lohnt es sich, diesen kleinen lieben Roman wieder zu entdecken.

Autorin:
Colette, eigentlich Sidonie-Gabrielle Claudine Colette wurde 1873 geboren und war eine französische Schriftstellerin, Varietekünstlerin und Journalistin. In ihren Romanen beschrieb sie vor allem Frauenschicksale, setzte sich mit Tabuthemen ihrer Zeit auseinander, später arbeitete sie auch als Journalistin, zuvor als Varietekünstlerin. Sie starb 1954 in Paris.

Zur Autorin: Hier klicken.

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Nicolai Schwarzer: Nie wieder ist Jetzt!

Inhalt:
Nicolai Schwarzer, Initiator der Demonstration NIE WIEDER IST JETZT!, will politisch Interessierte, vor allem junge Menschen, motivieren, sich auch und gerade in der Schule mit den Themen Demokratie, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass auseinanderzusetzen. hetze und Parolen werden in diesem Buch leicht verständlich Argumente entgegengesetzt. 327 #Hashtags vermittelnin klarer, nüchterner Sprache Botschaften für ein respektvolles Miteinander. (Klappentext)

Rezension:
Nach den Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 kam es bereits wenige Stunden danach zu Versammlungen und Kundgebungen. Unter anderen in Berlin die Menschen, doch nicht etwa um der Opfer zu gedenken, sondern um den Tätern Applaus zu spenden, in den Gesichtern Hass und Entschlossenheit, die man zuvor nur aus Fernsehbilder heraus gekannt hatte. Die Gegenbewegung, die Solidarität mit Israel bekunden sollte, gab es auch, doch mit weniger Teilnehmenden, vor allem weniger jungen Menschen?

Nicolai Schwarzer, Autor und Unternehmer, ließ dies keine Ruhe und so organisierte er mit anderen zusammen und vielfacher prominenter Unterstützung eine wenige Wochen später stattfindende Demonstration, die 10.000 Menschen bei widrigsten Wetter vor dem Brandenburger Tor versammelte. Für Demokratie, Zusammenhalt, gegen Fremdenhass und Antisemitismus. Startpunkt für ein hoch interessantes und wichtiges Projekt.

Dieses setzt in den Klassenzimmern an, jedoch abseits verstaubter Konzepte und arbeitet direkt mit einem eigens gestalteten Unterrichtskonzept und Hologrammtechnologie, die Prominente ins Klassenzimmer bringen und so dafür begeistern soll, miteinander ins Gespräch zu kommen. Flankiert wird das ganze von einem Sachbuch, welches fernab theoretischer Ausführungen kurz und prägnent die wichtigsten Standpunkte und Begrifflichkeiten klärt, ohne von oben herab zu agieren, aber immer heraus- und zur Diskussion aufzufordern.

Dabei werden auch hier Themen wie Engagement, Demokratie, Fremdenfeindlichkeiten und Antisemitismus aufgegriffen, aber ebenso, was europäischer Zusammenhalt bedeutet, ebenso, wenn man diesen verlässt, wie Medien und „soziale“ Medien agieren und wie populistische und vor allem rechtsradikale Parteien agieren. Nicolai Schwarzer verliert sich dabei nicht in Details, formuliert prägnant und auf den Punkt, zeigt vor allem, wie wichtig ein langfristiges Engagement und Interesse für die Demokratie ist und was uns Zusammenhalt und das Suchen von Gemeinsamkeiten bringt, anstatt dem Trennenden zu folgen.

Ein wichtiges Sachbuch, ergänzt ebenso wie das eigentliche Projekt, um die Stimmen Prominenter, von denen man nur hoffen kann, dass sie diesem auch langfristig verbunden bleiben. Zumindest bei einem sollte man da vielleicht berechtigt Zweifel anmelden, da sein Agieren nicht gerade dazu neigt, hier die Unterstützung zukommen zu lassen, die es benötigt. Anderen ist da schon eher zu glauben.

Wichtiger ist ohnehin, dass der Verein und dessen Projekt die Aufmerksamkeit geschenkt wird, die es verdient und Diskussionen angestoßen werden sowie über mancherlei Geschehnisse zum Nachdenken angeregt wird. Dazu kann auch dieses das Projekt flankierende Buch dienen, welches vor allem als Bildungsressource dienen und genug Anregungen für einem selbst geben sollte.

Projekt: Nie wieder ist Jetzt!

Autor:
Nicolai Schwarzer ist Unternehmer und Gründer der Schwarzer Unternehmensgruppe. Er war Organisator der Solidaritätsveranstaltung gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Berlin am 10. Dezember 2023. Er engagiert sich federführend im Bildungsprojekt „Nie wieder ist jetzt“, für neue didaktische Konzepte an Schulen.

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Stephan Orth: Couchsurfing 6 – Couchsurfing in der Ukraine

Inhalt:
Stephan Orth hat den Krieg Russlands gegen die Ukraine von Beginn an intensiv miterlebt. Durch seine ukrainische Freundin Julija verbindet ihn ein besonderes Band mit dem Land. Wie sieht der Alltag der Menschen aus, die geblieben sind, was lässt sie durchhalten? Und was hat das alles mit uns zu tun? Mit diesen Fragen reist er Tausende Kilometer zwischen Kyjiw und Kramatorsk, zwischen Charkiw und den Karpaten. Er wohnt bei den Einheimischen, ist beeindruckt von ihrem Mut. Und liefert uns einen packenden Bericht über das Leben im Ausnahmezustand, die Macht starker Geschichten und eine große Liebe. (Klappentext)

Rezension:
Die Form des Reisens bestimmt den Zugang zu den Menschen vor Ort. Beim Couchsurfing ist die Ebene eine ganz persönliche. Den geschützten Raum eines Hotels, eines Rückzugsortes gibt es nicht, ist man doch immer bei Einheimischen zu Gast. Der Journalist Stephan Orth nutzt dies, um Länder zu erkunden, die ganz andere Bedingungen, etwa aufgrund ihrer politischen Systeme, aufweisen, als wir diese aus West- und Mitteleuropa kennen. Ohne die Machthabenden, deren Meinung man nicht unbedingt teilt, zu unterstützen. Wie sieht dies jedoch aus, wenn diese Unternehmung noch eine weitere persönliche Ebene bekommt? Nicht nur dies möchte Stephan Orth erfahren, als er von der ukrainischen Hauptstadt aus das Land im Krieg erkundet.

Die ungewöhnliche Reisereportage beginnt zunächst mit einer philosophischen Frage. Darf man ein Land im Krieg überhaupt bereisen? Was macht es mit den Menschen dort, die womöglich traumatisiert sind und sich drängenderen Herausforderungen stellen müssen, als einem Journalisten Unterkunft zu gewähren, von dessen Wirken sie vielleicht nicht unmittelbar, vielleicht überhaupt nicht profitieren werden? Ist es zu vertreten, gegenüber Freunden und Familie, gegenüber sich selbst, sich selbst in Gefahr zu bringen, sich dorthin zu begeben, wo man die Kontrolle komplett aus der Hand geben muss? Und wurde nicht eh alles schon beobachtet, erzählt und aufgeschrieben? Und wie beginnt man überhaupt einen Text mit solcherlei Brisanz?

Der Autor nimmt zunächst die KI zu Hilfe. ChatGPT ist ja schließlich in aller Munde. Im literarischen Bereich wird über die Nutzung geradezu heftig diskutiert. Und scheitert dann am Eingangstext, humorvoll und mit zwinkernden Auge. Also doch der Feldversuch? Kontakte werden über die Couchsurfing-Plattform geknüpft, angeschrieben. Wenn die KI keinen ordentlichen Text zustande bringt, stellt sich ja wieder die Frage, darf, kann, soll man das? Rückmeldungen aus der Ukraine sind da positiv und die Koffer schnell gepackt. Zudem lebt doch die Freundin in der ukrainischen Hauptstadt. Einen Rückzugsort gäbe es also. Doch, was ist ein Rückzugsort der ebenso wie alle anderen Orte im Land zur Zielscheibe werden könnte?

Und so bereist Stephan Orth von dort aus sternenförmig das Land und trifft ständig auf Gegensätze. Innerhalb einer Stadt ist es da möglich, irgendwo Rotwein zu trinken, während einige Viertel weiter, Lücken zwischen Plattenbauten klaffen. Resultate und Mahnmale des letzten Raketenangriffs. Wie gehen die Menschen mit diesem Wechselbad um? Mit Verlust, der unterschwelligen Anspannung? Welche Unterschiede ergeben sich da im Osten zum Westen des Landes, von Nord nach Süd? Der Autor fragt nach und entdeckt Durchhaltewillen, Lebensfreude, Verlust und Hoffnung, Menschen, die sich engagieren, die Pläne und Träume haben oder einfach nur kämpfen, da sie schlicht keine andere Wahl haben.

Wie prägt dies das Bild der Ukrainer im Land? Was dringt davon nach außen? Was müssen vor allem wir uns vergegenwärtigen, wenn wir über den Krieg, Waffenlieferungen oder die Aufnahme von Flüchtlingen sprechen? In seiner Reisereportagae fängt Stephan Orth diese Fragen ein und stellt einzelne Punkte heraus, woraus sich neue Fragen ergeben? Schnell wird klar, der Konflikt ist so komplex wie vielschichtig. Wenn er zum Beispiel nach den Reaktionen der Menschen hierzulande gefragt wird oder er sich die Kommunikation mit seinen Kontakten aus Russland in Erinnerung ruft, wenn also Linien des Konflikts plötzlich in der eigenen WhatsApp-Liste zu Tage treten.

Im vorliegenden Sachbuch kommt dies alles zur Sprache. Nichts wird ausgespart, zudem diesmal auch die persönliche Komponente von Freundschaft und Beziehung hinzu kommt. Das ergibt ein vielschichtig komplexes Puzzle. Immer wieder werden Gegensätze herausgestellt, um zu zeigen, dass eben nichts so einfach ist, wie uns dies aus- und inländische Populisten weißmachen möchten, dass der größte Fehler jedoch ist, nichts zu tun. Dieser andere Blickwinkel ist erhellend.

Kurzweilig in klaren Sätzen weiß Stephan Orth Geschichten zu erzählen, ohne dass dies eine voyeuristische Komponente hätte. Vielmehr einfühlsam versucht der Journalist zu ergründen, worin die Ukrainer ihren Mut und Durchhaltewillen nehmen. Durchsetzt immer wieder mit Fotos, einen großen Farbbildteil und, wie in seinen anderen Reportage-Büchern auch, mit einer stilisierten Landeskarte, ist so eine lesenswerte Reportage von einem Land im Ausnahmezustand entstanden. Alle sollten sie lesen.

Autor:
Stephan Orth wurde 1979 in Münster geboren und ist ein deutscher Journalist und Autor. Zunächst studierte er Anglistik, Wirtschaftswissenschaften in Wuppertal, anschließend Journalismus in Brisbane, Australien. Von 2007-2008 absolvierte er ein Volontariat bei Spiegel Online und arbeitete anschließend als Redakteur. 2012 begab er sich auf eine Inlandeis-Expedition nach Grönland und veröffentlichte 2015 seinen Reisebericht „Couchsurfing im Iran“. Seit 2016 ist er freiberuflicher Autor. Stephan Orth lebt in Hamburg.

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Vera Politkowskaja: Meine Mutter hätte es Krieg genannt

Inhalt:
Am 7. Oktober 2006 wird die Journalistin Anna Politkowskaja vor ihrer Wohnung in Moskau ermordet. Es ist das tragische Ende einer jahrzehntelangen Verfolgung durch den russischen Staatsapparat. Auf einen Schlag wird Anna Politkowskaja zur weltweiten Symbolfigur für den Kampf um Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit. Bis heute gilt sie als eine der wichtigsten Kritikerinnen von Putins Russland. In diesem Buch erzählt ihre Tochter erstmals die ganze Geschichte ihrer Mutter: persönlich, bewegend und erschreckend aktuell. (Klappentext)

Rezension:

Meine Mutter war nie bequem. Weder für die russischen Behörden noch für den Durchschnittsbürger, der in einer Zeitung blättert und die Artikel liest.

Vera Politkowskaja: Meine Mutter hätte es Krieg genannt

Immer war sie Überbringerin schlechter Nachrichten, die Journalistin, die über die Wahrheit schrieb, über Soldaten, Banditen und gewöhnliche Menschen, die im Fleischwolf des Krieges gelandet waren. Sie sprach von Schmerz, Tod, zerfetzten Körpern und ahnte früh, dass sie dafür womöglich einen hohen Preis bezahlen müssen würde. Zwei Jahre nach einem Mordanschlag während eines Fluges nach Beslan wurde Anna Politkowskaja vor ihrer Wohnung schließlich ermordet. Genau an dem Geburtstag des Mannes, dessen schärfste Kritikerin sie war. Wladimir Putin.

Jahre nach den Mord, der aus westlicher Sicht bis heute nicht als vollständig aufgeklärt gilt, ist die Journalistin, die wie keine andere für den Kampf umd Wahrheit und Meinungsfreiheit in ihrem Heimatland vergessen, doch ihr Schaffen wirkt nach im Leben ihrer Kinder, deren Abstammung erneut zum Lebensrisiko wird, als Russland einen neuen Krieg vom Zaun bricht. Kurz nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs, der in Russland nur „Spezialoperation“ genannt werden darf, sieht sich die Tochter der Journalistin gezwungen, mit ihrer Tochter außer Landes zu fliehen und beginnt zu erzählen. Vom Leben ihrer Mutter, journalistischer Größe und dem Verschwinden der Freiheit schreibt die Autorin und setzt damit Anna Politkowskaja ein Denkmal.

Die Menschen, über die in ihren Artikeln sprach, waren nicht bloß „Quellen“, flüchtige Kontakte, die ihr lediglich dazu dienten, die für ihre Arbeit notwendigen Aussagen zu sammeln. Sie nahm Anteil an ihrem Schmerz, ihrem Unglück.

Vera Politkowskaja: Meine Mutter hätte es Krieg genannt

Beginnen tut sie in der Gegenwart und spannt dabei den Bogen zur Geschichte ihrer Familie, die immer wieder aufgegriffen wird und verrät, wie Anna Politkowskaja zu den Menschen wurde, den wir kennen und lässt zudem hinter die Fassade blicken. An Kritik sparen tut sie dabei nicht, an ihrer Mutter, die die Gefahren, die eine Arbeit wie diese, in einem zunehmend autoritärer werdenden Staat mit sich bringt, durchaus richtig einschätzen konnte und dennoch bis zur physischen Erschöpfung sich Themen und Protagonisten ihrer Texte zu eigen machte, als auch an sie als Privatmensch, der nie ein einfacher gewesen ist.

Aber auch und natürlich das System, innerhalb dessen sie Journalismus in Reinform betrieb wird nicht ausgespart. Wie gestaltete sich journalistische Arbeit gegen den Strom, gegen politischen Druck, in einem Land, welches einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft erlag? Auch dieser Frage geht Vera Politkowskaja nach, immer nach der Suche nach dem Antrieb ihrer Mutter und einer Erklärung für etwas, was nicht zu erklären ist.

Die Mehrzahl der Kollegen hatte […] eine ziemlich distanzierte, wenn nicht sogar offen kritische Haltung meiner Mutter und ihrer Arbeit gegenüber. Auch wenn sie sich nach ihrem Tod zu Lobeshymnen aufschwangen und ihre Verbundenheit beteuerten.

Vera Politkowskaja: Meine Mutter hätte es Krieg genannt

Auch wenn dies unpassend klingen mag, diese Lebensgeschichte, im Kontext des gesellschaftlichen und politischen Geschehens im Russland Politkowskajas liest sich ungemein spannend. Die Journalistin, der es immer darum ging, die Wahrheit zu beschreiben, den Menschen eine Stimme zu geben, und den Hintergründen nachzuspüren, bekommt hier klare Konturen. Eindrucksvoll werden hier die Differenzen zwischen der Privatperson und der Politkowskaja dargestellt, die die Welt kannte, aber auch, wie Journalismus unter den Druck von Extrembedingungen funktionierte. In klaren Sätzen zeigt sich der Versuch, der als gelungen zu bezeichnen ist, einem Leben nachzufühlen und zugleich, Parallelen zu sich selbst zu ziehen. Gleichwohl die Autorin einen ganz anderen Weg eingeschlagen hat.

Wie viel Druck verträgt ein Mensch? Welchen Preis verlangt die Wahrheit? Fragen, die zwischen den Zeilen gestellt werden. Andere dagegen bleiben komplett unbeantwortet. In Russland ist der Journalismus, wie ihn Anna Politkowskaja betrieben hat, die diese beantwortet hätte können, mit ihr gestorben. Mit ihren Texten und diesem Buch aber bleibt zumindest hier ihr Denkmal gewart.

Autorin:
Vera Politkowskaja wurde 1980 in Moskau geboren und ist die Tochter der weltbekannten Journalistin Anna Politkowskaja. Nach Aubruch des Ukraine-Krieges floh sie zusammen mit ihrer Tochter an einem sicheren Ort.

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Marie Parakenings: Berliner Tiere

Inhalt:
Neben aktuell 104.757 Hunden und 3,63 Millionen Menschen leben in Berlin auch rund 20.000 Wildtierarten – Arten, wohlgemerkt, nicht Exemplare! Ganz genau zählen konnte nämlich noch niemand so richtig. Fakt ist aber, dass sich nicht nur die menschlichen Bewohner*innen an die Lebensbedingungen der Hauptstadt angepasst haben. Vom Spatz, der sein Nest mit Zugarettenstummeln polstert, zur Bahnhofsmaus, deren Verdauungssystem sich an Dönerfleisch angepasst hat… Es gibt einfach tierisch viel zu entdecken in einer Stadt wie Berlin. (Klappentext)

Rezension:
In einer der grünsten Hauptstädte Europas tobt das Leben und zieht jedes Jahr mehr und mehr Menschen an. Doch nicht nur die werden in Berlin heimisch, auch viele Säugetiere, Vögel und Insekten haben sich inzwischen an das Großstadgewusel angepasst. Andere, ebenfalls eine Komponente zu uns Zweibeinern, kämpfen dagegen mit Lärm, Verkehr, Abfall oder den Auswüchsen der menschlichen Bauwut. Doch wer lebt alles zwischen Tempelhofer Feld und dem Betriebsgelände Südbahnhof, Wannsee und Tiergarten, Alexanderplatz und Regierungsviertel?

Welche Szenen spielen sich da tagtäglich beinahe unbemerkt von uns ab? Und welche Strategien haben unsere tierischen Mitbewohner entwickelt, um zwischen U-Bahngleisen, Verkehr und historischen, wie modernen Gebäuden zu überleben? Die Gestalterin und Illustratorin Marie Parakenings hat sich ihrer Heimatstadt angenommen und führt uns durch den Großstadtdschungel.

Dabei ist von Beginn an klar. Eine solche Zusammenstellung kann nur unvollständig sein und eine subjektive Auswahl. Zu viel gibt es einfach zu entdecken, wenn man mit offenen Augen und einer gewissen Neugier durch die Straßen geht. Dennoch wird nach Art eines Lexikons auf die Fauna Berlins eingegangen, die überraschend vielfältig ist. Von bekannten Bewohnern wie Waschbär und Wildschwein ist da die Rede, von Singvögel, deren Rufe lauter sind als die ihrer in der Wildnis lebenden Verwandten, um im Menschenlärm bestehen zu können, aber auch von Gelbwangenschildkröte und Goldfisch, deren erste Exemplare ehemalige Haustiere gewesen sein dürften.

Eine Doppelseite bleibt da für jeden Vertreter seiner Art, welcher mit einer wunderschönen Illustration vorgestellt wird und einem zahlenmäßigen Faktum, bei dem einem teilweise so ganz anders wird. 275 Kilogramm Taubenkacke z. B. regnet es täglich in Berlin und Nebelkrähen richteten 2014 am Berliner Hauptbahnhof Schäden im Wert von 11.000 Euro an. Aus Langeweile. Abgerundet wird die Erläuterung dieser Anekdoten im Anschluss mit stichpunktartigen Fakten und einem kleinen Tierknigge, Hinweise für Naturbanausen und Stadtkinder.

Der etwas flapsige Ton, der im Buch angeschlagen wird, passt dabei ganz gut zum Gehabe der menschlichen Bewohner, wirkt beim Lesen jedoch stellenweise etwas fehl am Platz. Ansonsten hat man hier jedoch ein amüsantes Nachschlagewerk, dessen Inhalte sich hintereinander weg lesen lassen oder einfach häppchenweise zwischendurch. Danach sieht man Fuchs und Co. mit anderen Augen und geht vielleicht etwas aufmerksamer durch die Stadt. Wenn das erreicht ist, ist schon viel gewonnen.

Autorin:
Marie Parakenings wurde 1993 in Berlin geboren und ist eine Gestalterin und Illustratorin. Sie arbeitet in diesem Bereich mit einem Fokus auf soziale Themen und der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und hat inzwischen für mehrere Städte entsprechende Naturguides veröffentlicht.

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Birge Tetzner: Fred bei den Wikingern

Inhalt:
Irgendwo an einem Fjord in Dänemark lebte vor vielen, vielen Jahren der Wikingerjunge Ivar. Der Tag, an dem Fred zu ihm kommt, ist für Ivar ein trauriger Tag: Odin hat seinen Vater nach Walhall geholt – und das Dorf hat keinen Anführer mehr. Ivar muss ein schweres Erbe eintreten.

Wie soll er jemals ein so großer Krieger werden, wie sein Vater es war? Fred wird Ivar ein treuer Freund. Doch als der streitsüchtige Jarl Eirik sich rüstet, Ivars Dorf anzugreifen, brauchen die beiden schnell einen guten Plan. Fast ein Jahr bleibt Fred bei den Wikingern. Er hört die nordischen Sagas von Odin, Thor und Loki. Er lernt den Bootsbauer Harald kennen und erfährt von ihm, wie die Wikinger ihre schnellen Langschiffe bauten. Er trifft den grimmigen Knut (den er lieber nicht getroffen hätte) und die Seherin Thorbjörk. Bevor ein Jahr vergangen ist, warnt sie ihn, muss er die Wikinger wieder verlassen haben. Sonst wird es ihm nicht mehr gelingen. (Klappentext)

Rezension:
Nach Dänemark soll es gehen, doch als Freds Opa seinem Enkel mit auf die Reise nimmt, reist dieser gleich viel weiter. Ins Wasser, durch die Zeit gefallen, taucht der Junge in der Welt der Wikinger wieder auf, wo er doch eigentlich nur einen Ausflug auf einem nachgebauten Wikingerschiff unternehmen wollte. Ivar, dem Sohn des im Kampf gefallenen Stammesführers zum Geschenk gemacht, freundet dieser sich mit ihm an, als die Dorfgemeinschaft vor einer entscheidenden Auseinandersetzung steht. Nicht nur für Fred, der so das Leben und die Sagen der Wikinger kennenlernt, wird diese zu einer großen Herausforderung werden.

Buchtrailer zu „Fred bei den Wikingern“, von Birge Tetzner. (Quelle: Youtube ultramar media)

Das neu überarbeite Kinderbuch von Birge Tetzner entführt seine jungen Lesenden wieder einmal in ein spannendes Reiseabenteuer durch die Geschichte. Dabei ist diese vieles. Abenteuergeschichte, eine Erzählung über Freundschaft, Mut, Vertrauen und Gemeinschaft, zugleich jedoch auch Wissensvermittlung, wie sie spannender nicht sein könnte, ohne erhobenen Zeigefinger.

„Fred bei den Wikingern“ wirkt dabei auf mehreren Ebenen. Da wäre zunächst einmal die Geschichte selbst, die nicht nur mit den wunderbaren kräftigen Illustrationen von Karl Uhlenbrock aufwarten kann, sondern Protagonisten folgen lässt, die man sich sehr gut vor dem inneren Auge vorstellen kann. Mit den beiden Hauptfiguren, die man einfach nur gerne haben mag, kann sich die Zielgruppe wunderbar identifizieren. Junge Lesende dürften sich ernst genommen fühlen.

Ernste Fragestellungen, manchmal fast philosophische, werden hier auf Augenhöhe verhandelt und doch leicht verständlich vermittelt. Diesen müssen sich Fred und sein neuer Freund Ivar stellen, wie auch den erwachsenen Protagonisten, die ihrerseits mit Ecken und Kanten versehen sind und den fremden Jungen nach und nach in die Gemeinschaft aufnehmen und ihre Welt erklären. Passend zu den einzelnen Kapiteln wechselt das Erzähltempo. Man kann sich das gut als Hörspiel (was auch existiert) vorstellen. Eine sehr lebendige Sprache lässt sowohl Protagonisten und Landschaftsbilder vor dem inneren Auge entstehen.

Man fiebert mit Fred und den Wikingern mit. Werden diese den gefürchteten Jarl Eirik besiegen? Und wird Fred einen Weg finden, wieder in seine Welt zu gelangen? Letztere Frage schwingt immer mit, gleichzeitig möchte man jedoch mehr über die Welt der Wikinger erfahren. Auch das funktioniert sehr gut mit der Lektüre. Immer wieder gibt es an den Seitenrändern gut aufbereitete Wissenstexte, die verständlich formuliert sind. Autorin und Illustrator merkt man dabei viel Liebe zur Recherche und zum Detail an. Das beginnt mit der beinahe exakten Darstellung des Wikingerschiffmuseums Roskilde, bis hin zu den unterstützenden Informationstexten, die, als wäre das nicht schon genug, auch noch durch ein umfangreiches Glossar anhängt, welches ebenfalls kindgerecht aufbereitet ist.

Als spannende Abenteuergeschichte, Wissensvermittlung oder einfach nur zum Vorlesen, in die Illustrationen versinkend funktioniert „Fred bei den Wikingern“, dessen Hauptprotagonist in anderen Werken schon in die Eiszeit oder ins alte Rom hinein gereist ist, auch über die Zielgruppe hinaus. Und das ist einfach wunderbar.

Hier gehts zum Wikingerschiffsmuseum Roskilde: Hier klicken.

Autorin:
Birge Tetzner ist Kunsthistorikerin, Autorin und Sprecherin. Sie spricht Reportagen, erstellt Interviews und verfasst Nachrichten, ist Autorin für Museen, Ausstellungen und Kinder(hörbüchern. Im Verlag ultramar media erscheinen von ihr Bücher und Hörbücher für Kinder.

Illustrationen:
Karl Uhlenbrock ist Illustrator und Designer für Kinderbücher, Museen und Unternehmen.

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