Leipziger Buchmesse 2017: Bericht Teil 1 – Donnerstag auf der Messe

Nun bin auch ich schmerzenden Fußes von der diesjährigen Leipziger Buchmesse zurück und liege nun in meiner Unterkunft auf den Sofa. Ob ich je wieder werde aufstehen können, weiß ich nicht. (Der Text wurde direkt nach der Messe geschrieben.) Dazu tut mir jetzt noch alles zu weh.


Die Vorbereitungen zur Buchmesse liefen dieses Jahr staatsmännisch ab. Jeder vorbereitete Präsidentenbesuch ist ein Dreck dagegen, jedenfalls hatte ich ja schon im Januar damit begonnen, Verlage anzuschreiben, zu schauen, wer da ist und welche interessanten Kontakte man doch anleiern könnte.

Dies getan, den Urlaub parallel dazu beantragt, die Akkreditierung zur Messe auch und den Visitenkartendruck in Auftrag gegeben. Die ersten Punkte hatten auch reibungungslos funktioniert. Der letzte nicht ganz so gut.

Liegt aber nicht an der Druckerei, sondern an einem gelbfarbenen Versanddienstleister, der mich bisher noch nie so ins Schwitzen gebracht hatte. Aber da wurde auf Nachfrage schnell Abhilfe geschaffen und so konnte es dann auch bald losgehen.

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Dann kamen die Termine zu den Lesungen, Podiumsdiskussionen und Autoren-Runden heraus, die ersten Blogger-Termine wurden bekannt gegeben. Auch das hat wunderbar geklappt.

Muss aber dazu sagen, dass ich noch nie so viel Zeit schon in die Planung der Messe gesteckt hatte, wie in diesem Jahr. Dann noch Fahrkarten gekauft und ab ging’s auf die Leipziger Buchmesse.

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D.h. ich kam einen Tag früher an, um mein Quartier (Danke, Brüderchen.) zu beziehen und konnte dann schon am Mittwoch meine Akkreditierung aktivieren und nach Schließfächern mich erkundigen. Hatte nämlich vor, Bücher und ein Kamera-Stativ mitzuschleppen und das möchte man ja ungern den ganzen Tag mit sich herumtragen.

Nachdem dies erledigt war, habe ich mich dann mit einem Büchertreffler (www.büchertreff.de) getroffen. Ich hoffe, der kleine Stadtrundgang, eher Schlendern, hat dir gefallen.

Den Abend haben wir dann bei einer Tasse Kaffee im Bahnhof-Starbucks ausklingen lassen, der übrigens in einer genau so schönen ehemaligen Wartehalle des Bahnhofes untergebracht ist, wie die Buchhandlung Ludwig in der anderen daneben.

Der nächse Tag war dann schon Messetag, der erste. Die Wochentage haben den Vorteil, dass die Hallen da einfach noch nicht so voll sind und man gemütlch durchlaufen kann, was ich leider nicht so konnte.

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Dafür standen einfach zu viele Programmpunkte an, die mich interessiert haben. Da muss man sich schon organisieren. Listen, Zetteleien, farbige Kalender. Hatte ich alles gemacht. Die Fehler des Systems zeigten sich erst am Sonntag, aber zu Beginn war noch alles in Ordnung.

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Die diesjährige Messe war geprägt von einem gewissen Sicherheitsbedürfnis und so mussten ja alle Besucher, auch übrigens im Presse-Zentrum, eine Taschenkontrolle über sich ergehen lassen. Ging schnell, unkompliziert.

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Die Leute waren freundlich. Und so war alles unproblematisch. Schön, dass die Messe-Organisatoren dies so hinbekommen haben. Kenne ich auch anders.

Die erste Diskussion, die ich auf den Programmpunkt hatte, war eine über den Syrienkonflikt, weiter ging es mit „druckfrisch“ eines Herrn Scheck, der Harry Potter offenbar nicht verstanden hat.

Sonst hätte er sich die Bemerkung über Joanne K. Rowlings Werk verkniffen, die er vergleichsziehend über ein anderes gemacht hat. Für mich Harry Potter Fanboy ein Unding. Das macht man nicht. Und schon gar nicht so, Herr Scheck.

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Denis Scheck stellt in gewohnter Manier Tops und Flops der Literatur vor.

Die nächste Diskussion, die ich mir dann angeört habe, war über Clemens Meyers neues Buch „Die stillen Trabanten“. Nun ist Clemens Meyer ein gern gesehener Autor auf der Leipziger Messe, da eng auch mit der Stadt verbunden, mir ist das ganze aber schon beim Anhören zu hoch gewesen. Ich werde den Roman trotzdem mal im Hinterkopf behalten.

Der Litauer Tomas Venclova über sein Buch "Der magische Norden".
Der Litauer Tomas Venclova über sein Buch „Der magische Norden“.

Literatur aus Litauen war der diesjährige Messeschwerpunkt, wurde danach vorgestellt. Den Stand dazu habe ich zwar erst am Sonntag gefunden. Sah übrigens toll aus.

Sofern übersetzt behalte ich auch da so ein wenig mal in Gedanken. Die Literaturszene des Landes ist zwar bedeutend kleiner als unsere aber nicht weniger kreativ und vielfältig. Da geht was.

E. A. Poe war zwar nicht zu Gast, wie auch, aber eine neue bessere und klarere Übersetzung wurde vorgestellt. Klang sehr interessant und ich werde versuchen, künftig nicht in meinen Träumen unter, an, auf oder irgendwie in der Nähe des in seinen Geschichten beschriebenen Pendels zu kommen.

Andreas Nohl über seine Übersetzung von E. A. poes "Unheimliche Geschichten".
Andreas Nohl über seine Übersetzung von E. A. poes „Unheimliche Geschichten“.

Lesen würde ich das aber schon ganz gerne einmal. Genau so wie das Kinderbuch „Mein Vater, das Kondom und andere nicht ganz dichte Sachen“. Die norwegische Autorin vom Erfolg selbst überrascht, hat gelesen und simultan wurde übersetzt.

Gudrun Skretting "Mein Vater, das Kondom und andere nicht ganz dichte Sachen".
Gudrun Skretting „Mein Vater, das Kondom und andere nicht ganz dichte Sachen“.

Hat gut geklappt, war witzig und interessant. Genau so, dass man auch auf Russisch rückwärts sprechen kann.

Zu der Lesung mit dem gleichnamigen Titel eines Reisetagebuches wollte ich, habe den Stand auch gefunden und konnte vorher mit der Autorin ein wenig plaudern. Sehr interessant, genau so wie die Lesung des Buches mit dem kuriosen Titel „Sowjetistan“. Auch dieses Buch ist notiert.

Erika Fatland "Sowjetistan".
Erika Fatland „Sowjetistan“.

Danach ging es zum ersten „kleinen“ Treffen der Büchertreffler-Forenmitglieder ins Pinguin (Eiscafe und Gaststätte). Wunderbar euch alle wiederzusehen, neu kennenzulernen und bis zur nächsten Messe die Gesichter sich merken zu müssen. Klappt bei mir übrigens nur bedingt. Verzeiht es mir. Es war jedenfalls ein wundebarer Abend.

Das war der Donnerstag, die übrigen Tage folgen.

 

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