Liebe

Divina Michaelis: Erotische Jahreszeiten

Erotische Jahreszeiten Book Cover
Erotische Jahreszeiten Divina Michaelis Qindi Erschienen am: 21.01.2015 Seiten: 248 ISBN: 978-150766-006-5

Inhalt:

Dem Verlauf des Jahres entsprechend befinden sich in diesem Buch vier abgeschlossene Kurzromane, die in der jeweiligen Jahreszeit spielen. Jede Menge Handlung, große Gefühle und vor allem prickelnde Erotik und Leidenschaft wurden in zusammen über zweihundert (Norm-) Seiten verpackt, sodass es dem Leser an nichts fehlen sollte. (Klappentext)

Rezension:
Heute einmal eine Rezension der ganz anderen Art als ihr es von mir gewohnt seid. Zum einem, da ich kaum Ahnung habe, was es auf dem deutschsprachigen Markt an erotischer Literatur so gibt (Übersetzungen mit eingeschlossen), zum anderen weil es mich auch ansonsten nicht interessiert.

In meinen Vorstellungen ist vielleicht einiges Lesbares dabei, bleibt dabei aber auch so stark an der Oberfläche, dass es mich kaum packen dürfte. Und ein Buch nur als W****vorlage zu missbrauchen, ist mir ehrlich gesagt zu billig. Und für meinen Geldbeutel zu schade.

Deswegen und weil sich die meisten Aufmachungen derart eh nur an das weibliche Publikum richten (Liebe klischeedenkende Verlage.) , wird mich das Genre weiterhin nur an den Büchertischen im Laden vorbeigehen sehen.

Doch, dieses Buch habe ich gelesen. Als E-Book. Zum einem, weil man ja durchaus mal über seinen eigenen Schatten springen sollte, zum anderen… Ja, man weiß ja nie.

Und auf der Buchmesse bei der Privatlesung für das Büchertreff.de-Forum habe ich mir einen Ruck gegeben und kam mit der Autorin ins Gespräch. Der Deal, wir probieren es einfach einmal und schauen, was passiert. Ich hoffe nur, dass Divina Michaelis jetzt nicht zitternd vor dem PC sitzt, wenn sie das liest. Einen Grund dazu gibt es nämlich nicht.

Der Aufbau des Romans ist schnell erklärt. Mehrere Kurzgeschichten, die kapitelmäßig in verdauliche Häppchen serviert werden, unter dem Motto der Jahreszeiten, in denen sie spielen. Es gibt dabei keinen Zusammmenhang.

Jede Geschichte kann für sich gelesen werden, immer abwechselnd aus der Sicht der jeweiligen Hauptprotagonisten. Diese sind mehr oder weniger allesamt sympathisch und nachvollziehbar gestaltet. Und, zur Freude für mich, mit zumindest einer solchen Tiefe gestaltet, dass ich sie ernstnehmen konnte. Wenn auch das eine oder andere Augenrollen bei mir auftauchte.

Das beziehe ich aber eher auf die dem Genre typischen Eigenheiten. Die erste Geschichte hat mir übrigens am besten gefallen. Trotzdem schadet wohl die eine oder andere kühle Dusche zwischendurch nicht, um sich wieder zusammenzureißen, um die nächste Kurzgeschichte zu lesen.

Auch, dass es eine Handlung gibt und nicht nur die Sache mit der Sache beschrieben wird (welch schönes Wortspiel), mochte ich.

Der lieben Divina Michaelis danke ich für die Zur-Verfügung-Stellung des Rezensionsexemplares. Fan des Genres bin ich noch immer nicht, doch glaube ich nun auch, dass es in diesem Bereich durchaus Ernstzunehmendes an Lesestoff gibt und ich bin bereit auch weiteres von der Autorin zu lesen.

Wenn es nämlich einen Kritikpunkt gibt, dann diesen, dass die Kurzgeschichten zu kurz waren. Schön natürlich, um mal etwas anderes auszuprobieren, aber ich möchte gerne wissen, wie @Divina ihre Charaktere und Geschichten entwickelt, wenn sie noch mehr Raum und Seiten einnehmen dürfen.

In sofern wird das nächste Exemplar, dann auf der Leipziger Buchmesse 2018, auch regulär erworben werden.

Autorin:
Divina Michaelis wurde 1966 in Hamburg geboren und schrieb schon für die Schülerzeitung diverse Kurzgeschichten und Satiren. Jahrelang war Sie in einem Flirt- und Liebesforum als Moderatorin tätig, bevor sie selbst an Ihrem ersten Roman zu schreiben begann. Nach einer Ausarbeitung veröffentlichte sie diesen.

Nebst kleineren und großteils jugendfreien Kurzgeschichten folgten weitere Romane. Die Autorin ist Mitglied des größten deutschsprachigen Literaturforums buechertreff.de und von Quindi, dem Autorenkollektiv für qualitativ hochwertige Indie-Literatur.

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Gisela von Radowitz: Tabaluga

Tabaluga Book Cover
Tabaluga Gisela von Radowitz Roman Knaus Hardcobver Seiten: 159 ASIN: B0021ZZWXC (antiquarisch)

Handlung:

Seit die feuerspeienden Drachen ausgestorben sind, gibt es niemanden mehr, der die Welt beschützen kann. Arktos, der Herr des eises, ein machtbesessener skrupelloser Tyrann, träumt davon, die Natur zu beherrschen und die gesamte Schöpfung tiefgefroren in einem Museum auszustellen. Nur die Bewohner einer kleinen, grünen oase im ewigen Eis leisten noch Widerstand. Als ein altes drachenei unter einer lawine entdeckt wird, keimt neue Hoffnung auf. Tabaluga, der kleine grüne Drache, wird geboren.

Er soll die Macht von Arktos brechen und seine herrschaft beenden. David gegen Goliath, der ewige kampf: Daa Gute gegen das Böse. Die Liebe gegen den Hass. (Klappentext)

Rezension:

Die Geschichte um den kleinen grünen Drachen hat inzwischen mehrere Generationen geprägt und so dürften diejenigen, die dieses Buch, inzwiwschen nicht mehr verlegt, in ihre Kindheit zurück katapultiert werden.

Der Kultstatus um den Kampf zwischen David und Goliath, Feuer und Eis, Liebe und Hass in Form dieser Fabel haben unzählige Menschen geprägt. Allen voran Peter Maffay und unzählige Musiker, sowie Autoren wie Gisela von Radewitz. Von ihr hier die Grundlage der Geschichte, von der es zuvor bereits einige Musikalben aus den Händen Maffays gegeben hatte, aufgeschrieben.

Behutsam und gefühlvoll, liebevoll illustriert wird hier die Geschichte vom letzten Drachen auf Erden Tabaluga erzählt, der innerhalb einer kleinen grünen Oase aufwächst.

Diese ist jedoch bedroht von Arktos, Schneemann und im wahrsten Sinne des Wortes eiskalter Diktator über sein Riesenreich der Kälte, welches das kleine Grünland und ihre Bewohner bedroht. Diese ahnen voller Angst, Tabaluga ist ihre einzige Chance zu Überleben.

Doch, der Bewahrer des Feuers hat ausgerechnet mit diesem so seine Probleme. Das wahre Feuer nämlich muss er erst einmal finden und das ist nicht so leicht. Vor allem nicht, wenn man ständig auf widersprüchliche Aussagen der grünländischen Bewohner trifft, eine vorwitzige Häsin im Schlepptau hat und Arktos ihn längst als Bedrohung für sein Reich aus Schnee und Eis ausgemacht hat.

Trotzdem es eine Kindergeschichte ist, funktioniert sie sehr gut. Auch später noch gelesen. Zumal, wenn man die Erinnerungen an die Musicalaufführung von 1994 im Kopf hat oder auch nur die später folgende Trickfilmserie.

In kleinen Schritten, leicht verständlich wird ohne erhobenen Zeigefinger erklärt, wie viel Liebe bewirken kann, wie viel aber auch Hass zerstört. Wie lebt es sich in einer Diktatur und was ist Mitläufertum? Alles Begriffe und Themen, die später im Geschichtsunterricht einmal aufgegriffen werden, im vorgesehenen Lesealter noch keine Rolle spielen.

Doch, Kinder wollen ernstgenommen werden. Gisela von Radowitz tut dies, ebenso wie Peter Maffay mit seiner Musik. Alleine, der Drache tut bis heute viel Gutes.

Eine gleichnamige Stiftung setzt sich für Kinder und ihre Rechte ein, für verschiedene Projekte wurde mit Tabaluga Aufmerksamkeit entfacht und vielleicht lassen sich heute wie damals ein paar Kinder von der Faszination für den Feurigsten aller Grünländer begeistern und sich später, wenn sie sich einmal entscheiden müssen, zwischen dem was richtig und dem, was bequem ist, daran erinnern.

Die veständliche Art und Weise, diese Geschichte zu erzählen, die ernste Thematik und die behandelten Themen machen dieses Buch zu einem Juwel der deutschen Kinderbuchliteratur. Möge Tabalugas Feuer noch lange nicht erlöschen.

Neuauflage:

Die Neuauflage erschien bei Gulliver/Beltz & Gelberg unter den Titel: “Tabaluga – Die Suche nach dem Feuer”.

Autorin:

Gisela von Radowitz wurde 1941 in Hamburg geboren und studierte Sprachen und Kunstgeschichte in Groß-Britannien, Frankreich und in Spanien. Danach wanderte sie nach Südafrika aus und begründete ein deutschsprachiges Theater in Johannesburg, arbeitete als Schauspielerin und führte Regie.

1971 kehrte sie nach Deutschland zurück und gab 1979 ihren ersten Roman heraus, ein jahr später wurde sie erstmalig selbst als Romanautorin aktiv. Zudem schrieb sie Drehbücher für Film und Fernsehen. Ihr Mann Helme Heine arbeitet als Illustrator und wirkte auch an ihren Büchern mit. Zusammen leben sie heute in Neuseeland.

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