Verhaftung

Autoren-Interview auf der Leipziger Buchmesse 2018: Dogan Akhanli und ein Tag in Granada

NH: Herr Akhanli, der Haftbefehl von Interpol in Spanien durch die Türkei beruhte offensichtlich auf ihre Arbeiten, die sehr kritisch mit der Politik dieses Landes umgehen, etwa mit den Völkermord an den Armeniern. In wie fern war das ausschlaggebend?

DA: Ich beschäftige mich mit der türkischen Politik, aber ich bin vorsichtiger, wenn es um politische Akteure geht. Ich bin kein Journalist. Ich beschäftige mich mit der Kontinuität des Landes. Woher kommt es, dass wir in einer ständigen Situation der Agonie leben oder dieser ständige Ausnahmezustand? Dieser Zustand endete bisher nicht.

Wenn man einen Blick in die Geschichte der Türkei wirft, sieht man dass diese Gewalt eine normale politische Form ist. Wenn ich über die Gewalt an den Armeniern rede, über die Vertreibung der Griechen oder ähnliches, spreche ich von aktuellen Themen.

NH: Kein geschichtlicher Bezug, also, weil sich das kontinuierlich durchzieht?

DA: Ja.

NH: Sie wurden in Spanien praktisch aus dem Bett heraus verhaftet. Andere Journalisten und Schriftsteller in der Türkei sind direkt im Zugriff dieses Staates. Was sagt das aus, über die heutige Situation für Autoren und Journalisten in der Türkei?

DA: Die Situation der Meinungsfreiheit hat sich in der Türkei so verschlechtert, dass man es leicht mit der Militärzeit vergleichen kann. Als das Militär an der Macht war, haben alle geschwiegen, durften auch nicht frei schreiben. Jetzt darf man angeblich schreiben, wenn man das aber macht, kommt man ins Gefängnis. Das ist die Kontinuität der Verfolgung.

Es gibt die Geschichte von zwei Brüdern, Journalisten, die verhaftet wurden. Deren Vater war auch Journalist in den 1960er Jahren und hat ähnliches durchmachen müssen. Er war Parlamentsabgeordneter, gleichzeitig Journalist und Schriftsteller. Er wurde damals schwer gefoltert. Ein halbes Jahrhundert später “gehen” die Söhne den gleichen Weg und kommen lebenslänglich ins Gefängnis.

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Dogan Akhanli über seine Verhaftung in Spanien.

NH: Sie wurden zwei Mal verhaftet, einmal 2010 und 2016. Wie gehen Sie damit um, dies zu verarbeiten, auch, wenn andere Schriftsteller, die Sie vielleicht gut kennen, ebenfalls verhaftet werden und in die gleiche Situation kommen?

DA: Obwohl ich in Deutschland, einen geschützten Raum, lebe, habe ich nach der Festnahme und Freilassung 2010 fast den Bezug zu meiner Muttersprache verloren. In dieser Zeit ist mein Vater gestorben. Ich wollte nicht mehr Türkisch schreiben und mit der Türkei nichts mehr zu tun haben. Das war eine so tiefe Verletzung, dass ich danach Jahre lang kein Buch mehr schreiben konnte.

In Spanien, nach dieser Festnahme, habe ich die Blockade überwunden, und habe über “Die Verhaftung in Granada” geschrieben. Dass war das erste Buch seit sieben Jahren. Im Vergleich mit den türkischen Kollegen bin ich in einer priviligierten Situation. Ich kann die Türkei kritisieren und angreifen. Sie dürfen es nicht, machen es trotzdem und landen dafür im Gefängnis. Dann ist es meine Freiheit, mich mit denen zu solidarisieren.

9783462318562
Autor: Dogan Akhanli
Titel: Verhaftung in Granada
Seiten: 224
ISBN: 978-3-462-31856-2
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Rezension: hier klicken

NH: Im Buch beschreiben Sie ein Gespräch zwischen einen türkischen Gefängnisbeamten und Ihnen, in der es darum geht, dass der deutsche Staat sich um seine Bürger kümmert und sorgt. Der Beamte ist dem gegenüber verständnislos, da er das so nicht kennt. Ist es flächendeckend so, dass der türkische Bürger vor dem Staat Angst hat?

DA: In der Türkei ist die Beziehung zwischen Bürger und Staat sehr interessant. Sie mögen den Staat nicht, haben eine unglaubliche Angst. Aus der Erfahrung heraus wissen sie, dass dieser Staat seine eigenen Bürger seit hundert Jahren u.a. getötet, vertrieben, gefoltert und verfolgt hat.

Das ist im Gedächtnis gespeichert. Sie gehen in etwa damit so um, wie bei einer Frau, die ständig von ihrem Mann geprügelt wird, aber jeden Tag sagen muss, dass sie ihn liebt. Aus dieser Angst heraus gibt es ständige “Liebeserklärungen” an diesen Staat. Das hat mit Liebe oder Mögen nichts zu tun, nur mit Selbstschutz.

NH: Wie gelingt es dann diesen Staat sich zu halten, wenn die Bürger nicht dahinterstehen? Halten Sie friedliche Demonstrationen und die Auflösung der macht, wie es sie in der DDR gab, für möglich oder eher nicht?

DA: Das passiert gerade. Am 8. März haben sehr viele Frauen demonstriert. Das waren tausende Menschen. Sie schrieen, wir wollen keine Diktatur. Sie waren kreativ und mutig, solche Slogen zu entwickeln, um gegen den Staat zu agieren. Es ist für mich die einzige Hoffnung, dass zukünftig häufiger eine solche Bewegung von unten kommt, dass Erdogan am Ende weg ist.

NH: Also glauben Sie an eine Zukunft der Türkei nach Erdogan?

DA: Ja. Absolut. Er hat riesige Angst vor dem Machtverlust. Deshalb begibt er sich in den Krieg und greift Syrien an. Er hat diese Bedrohung einfach erfunden. Es gab sie nicht. Er will durch die Hetze gegen die Kurden die türkische Bevölkerung zusammenhalten. Aber er kann scheitern, wenn er dies nicht schafft. Das kann für ihn sehr gefährlich werden. Wenn der kurdische Widerstand Erfolg hat, kann Erdogan seine Macht verlieren.

NH: Hierzulande sind wir sehr abhängig von den Bildern aus den Medien, die natürlich immer nur einen Ausschnitt zeigen können. Die Deutschen sind darauf in unsicher, ob sie z.B. in die Türkei weiter reisen sollen oder nicht. Sind Sie zufrieden mit der Berichterstattung hier über dieses Land?

DA: Die sachliche Berichterstattung der deutschen Medien finde ich nicht schlecht. Sehr distanziert, keine feindseelige Stimmung. Das gefällt mir. Ob man in die Türkei reisen darf oder nicht, ob man durch den Tourismusboykott die Opposition verstärken kann, bin ich mir nicht sicher. Wenn ich die Vergangenheit anschaue, haben solche Boykottaufrufe nicht viel gebracht.

Wenn es den Menschen schlecht geht, beschäftigen sie sich nur mit dem Überleben und sind von der Politik abgewendet. Ich würde weiter empfehlen, Urlaub in der Türkei zu machen. Die Begegnungen mit den Menschen in der Türkei sind wichtig.

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"Die Begegnungen mit den Menschen in der Türkei sind wichtig."

Man kann es nicht pauschalisieren, dass alle Türken Anhänger von Erdogan sind. Ich finde es schade, wenn die Begegnungen nicht stattfinden können. Die Touristen kommen mit einen anderen Blick, andere Werte, eine andere Weltanschauung. Diese Begegnungen können etwas bewirken.

NH: Ihre Situation wurde medial sehr aufmerksam beobachtet. Es gab eine große Berichterstattung. Was muss sich ändern, für Kollegen, die vielleicht nicht wissen, dass sie auf irgendeiner Liste stehen und für die die Aufmerksamkeit nicht ganz so groß ist?

DA: Wir haben als zivile Gesellschaft nicht so viele Möglichkeiten. Wir können uns aber mit bedrohten oder sich in Haft befindlichen Kollegen solidarisieren, z.B. über Briefkontakte mit Inhaftierten. Man muss Wege finden, dass die Menschen nicht ins Vergessen geraten. Das ist unsere Aufgabe. Von der deutschen Politik erwarte ich, dass sie sich nicht zum Komplizen der türkischen Despotie macht. Da sollte man sehr vorsichtig sein. Erdogan ist keine vertrauenswürdige Person.

Die deutsche Regierung sollte alle diplomatischen Wege versuchen, bevor man nicht mehr miteinander redet. Das hat etwas mit Verhandlungen zu tun. Es mussten rote Karten gezeigt werden, dass z.B. Deniz Yücel immer noch in Haft ist. Deutschland sollte seine eigenen Möglichkeiten etwas besser nutzen als früher. Nicht leise sein und sich zurückhalten, sondern an die Möglichkeiten glauben.

NH: Wie viel von dem, was für Ihre Freilassung im Hintergrund getan wurde, haben Sie mitbekommen?

DA: Viel. 2010, aber auch 2017 in Spanien war es ein Glück, dass die Öffentlichkeit schnell reagiert hat. Diese schnelle Reaktion von der deutschen Presse, der zivilen Gesellschaft und der Regierung hat mich wirklich aus einer schwierigen Situation gerettet. Ich habe viel Unterstützung aus allen Kreisen bekommen.

NH: Wie ist Ihre Situation in der türkischen Gemeinde aufgenommen worden?

DA: Das weiß ich nicht genau, weil ich so wenige Kontakte habe. Ich habe hauptsächlich Kontakt zu Exil-Personen und ein paar andere, nicht aber AKP-Kreise. Nur zwei Leute daraus, auch Kollegen von mir, haben zu mir Kontakt und dadurch bekomme ich ein wenig die Stimmung mit. Warum sie so denken und eine gewisse Zuneigung zu Erdogan haben, weiß ich nicht.

NH: Das ist teilweise sehr schwer für die Deutschen nachzuvollziehen.

DA: Das ist normal. Auswanderer unterstützen meist die Mächtigen des Herkunftlandes. In der deutschen Geschichte war das auch so. In der Nazi-Zeit haben die Deutschen im Ausland oft auch die Nazis unterstützt. Das ist nicht außergewöhnlich. Für mich ist es auch unerklärlich, dass viele, die hier geboren, zur Schule gegangen sind und diese Demoratie kennen, trotzdem diesen Mann schätzen. Es gab mal eine Umfrage einer wissenschaftlichen Studie, dass die Mehrheit der türkischen Einwanderer Merkel mehr als Erdogan als ihren Präsident sehen. Sie schätzen Frau Merkel zehn Mal mehr als ihn.

NH: Das Pendeln zwischen diesen zwei Welten, der türkischen und der deutschen. Wie sehr hat sie das beeinflusst, jetzt auch nochmal in Hinblick Ihrer Situation 2017?

DA: Ich lebe isoliert von türkischen Kreisen, aber ich würde auch nicht unterscheiden. Ich habe keine Möglichkeiten zwischen zwei Welten zu unterscheiden, da ich mit Leuten mehr in Kontakt bin, die der gleichen Meinung wie ich sind. Ich möchte einen Dialog mit meinen Landsleuten, sie auch verstehen, warum sie so gekränkt sind, wenn man über Erdogan so eine kritische Stimme erhebt. Warum empfinden sie so gekränkt? Ich habe leider wenige Möglichkeiten, mit denen in Kontakt zu treten.

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Dogan Akhanli: "Ich bin isoliert von türkischen Kreisen."

NH: Was müsste sich konkret ändern, damit Sie wieder in die Türkei reisen würden wollen?

DA: Die Situation hat sich seit 2010 verschlechtert, und damals war es schon willkürlich. Ich kann sowie so in die Türkei nicht reisen, da es einen Haftbefehl gegen mich gibt. Auch, wenn der nicht da wäre, könnte ich nicht dorthin, weil es so unberechenbar geworden ist. Da muss sich etwas Grundsätzliches ändern.

NH: Wie sehr waren Sie von der Situation in Granada überrascht?

DA: Sehr. Ich dachte, ich bin Deutscher und geschützt in Europa. Habe nie gedacht, dass sie mich festnehmen würden, aber es ist passiert. Es war eine Ohnmachtssituation, später Wut, dann Heilung, aber es hat mich wirklich überrascht.

NH: Wann haben Sie 2017 zum ersten Mal gemerkt, dass es sich für Sie dann doch in eine positive Richtung entwickelt. Wann war der Moment, jetzt wird alles gut?

DA: Sofort. Am nächsten Tag, da ich die Berichterstattung aus Deutschland mitbekommen hatte. Alle großen Zeitungen haben darüber berichtet und die deutsche Regierung sich eingemischt hat. Da dachte ich, dass es mir nicht so schlecht gehen kann.

NH: Hätten Sie es denn der spanischen Regierung zugetraut, sie abzuschieben?

DA: Nein. Das wäre ein Skandal gewesen, und illegal. Ich bin als Flüchtling hergekommen und habe diese Anerkennung. Nach dem Beschluss des Europäischen Gerichtshofes wusste ich, dass sie politisch anerkannte Flüchtlinge nicht abschieben dürfen. Trotzdem haben sie zwei Monate gebraucht, zum Punkt zu kommen. Richtige Angst hatte ich nicht.

NH: Was sind Ihre zukünftigen Pläne?

DA: Eigentlich, wie immer. Ich schreibe Romane, mache Begegnungsprojekte zwischen Türken und Deutschen, dass die Menschen aus unterschiedlichen Kreisen zusammenkommen. Und ich werde weiter schreiben.

NH: Dann danke ich Ihnen für das Gespräch.

Das Interview und Bildmaterial darf ohne Genehmigung nicht vervielfältigt oder andersweitig verwertet werden. Dies ist redaktionsrechtlich geschützt. Die Rechte liegen bei findosbuecher.com, den Verlag Kiepenheuer & Witsch und Dogan Akhanli.

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Dogan Akhanli: Verhaftung in Granada

Verhaftung in Granada Book Cover
Verhaftung in Granada Rezensionsexemplar/Bericht Kiepenheuer & Witsch Taschenbuch Seiten: 222 ISBN: 978-3-462-05183-4

Inhalt:
19. August 2017: Spanische Polizisten verhaften Dogan Akhanli, einen deutschen Staatsbürger, in Granada. Die Türkei hatte ihn über Interpol zur Festnahme ausgeschrieben. Die Tür seiner Zelle schließt sich hinter ihm – wieder einmal:

Wie in einer Zeitkrümmung durchlebt er erneut die Monate und Jahre, die er in der Türkei als politischer Häftling verbracht hat – 1975, 1985-1987 und ab August 2010. “Verhaftung in Granada” ist, bei aller Grausamkeit und allem Unrecht, von denen die Rede ist, eine abenteuerliche, poetische und oft auch humorvolle Reise durch die letzten 40 Jahre, die uns hilft zu verstehen, warum in der Türkei noch immer und wieder Willkür und Gewalt herrschen. (Klappentext)

Rezension:
Eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen, oder was von diesem Status noch übrig ist, trudelt seit der Staatsgründung immer wieder von krise zu Krise.

Eine explosive Mischung aus Machtgier, Neid, Missgunst, falschen Geschichtsbewusstsein und Willkürordnen die Machtverhältnisse in unregelmäßigen Abständen immer wieder neu, was folgt ist ein Unterdrückungsregime im Schafspelzmantel.

Je nachdem, wer an der Macht ist, mit weniger oder eben mehr negativen Auswirkungen. Dogan Akhanli hat sie mehrmals, die harte Hand der diktokratischen Herrscher zu spüren bekommen. Gefängnisaufenthalte, die ihn immer wieder an sich und an die türkische Gesellschaft zweifeln lassen und ihn versuchen zu brechen.

Doch, Akhanli bleibt selbstbewusst und unbequem.

Wer ist dieser Mensch, der inzwischen Deutschland als seine Heimat betrachtet und dessen Name 2017 Schlagzeilen in den Zeitungen und Medienberichten machte?

Weshalb wurde Akhanli wochenlang in Spanien von der spanischen Polizei auf Ersuch des türkischen Präsidenten Erdogan festgehalten und was sagt das über einen Staat aus, der sich international demokratischer Mittel bedient, um Rache und Willkür walten zu lassen?

Wo stand die Türkei in den 70er, in den 80er Jahren, wohin treiben die jetzigen Machteliten dieses Land und wie sieht die Zukunft aus? Fragen, die gestellt werden müssen. Und Akhanli denkt laut darüber nach.

Es ist das Selbstprotrait eines Menschen, der die Ereignisse aus seiner Sicht schildert, die Deutschland beschäftigten und immer noch Probleme bereiten, wenn es um Staatsbürger geht, die als Journalisten unterwegs sind, praktisch von ihrer Arbeit abgehalten werden oder einfach so im Machtbereich der Türkei festgehalten und zum Spielball der Politik werden.

Akhanli schildert, sehr ernst und eindringlich, wie die Mächtigen in der Türkei zu unterschiedlichen Zeiten ihre Bevölkerung unterdrückten und bei unbequemen Fragen selbst unbequem werden. Zu Lasten der Bürger, die nichts anderes kennen, als einen Wechsel von demokratisch scheinenden aber im Grunde willkürlichen Systemen.

Mit Ernst und einer kleinen Prise Humor, anders wären die Qualen wohl kaum zu ertragen gewesen, schildert Akhanli Ursachen und Wirkungen, zieht Linien zur Entstehungsgeschichte und dem dunkelsten Kapitel der türkischen Geschichte, welches erst vor wenigen Jahren z.B. im Deutschen Bundestag geächtet wurde.

Der Autor schildert detailliert die subtilen Ungewissheiten eines menschenverachtenden Systems, welches nicht nur Gehirnwäsche betreibt, sondern auch Gewalt anwendet, ob psychischer oder physischer Natur, wenn niemand genau hinsieht.

Die Niederschrift Akhanli ist eine Ansage, dass es sich lohnt unbequem zu bleiben, dass es aber auch weiterhin hunderte Menschen gibt, Türken oder Ausländer, die unter Erdogans Häschern leiden. Auf dass sie nicht vergessen werden.

Dogan Akhanli hatte das Glück, die richtigen Kontakte und auf die richtigen Menschen zu treffen, bei allen seinen Gefängnisaufenthalten in der Türkei, doch müssen wir uns sein und die anderen Schicksale ständig in Erinnerung rufen, zumal wenn sie keine große Lobby haben.

Nur so besteht vielleicht irgendwann einmal die Chance, dass die türkische Bevölkerung ihren Weg unbesorgter gehen kann. Das Buch des Autoren ist vielleicht ein erster Schritt dazu.

Autor:
Dogan Akhanli wurde 1957 in der Türkei geboren und ist ein türkischstämmiger Schriftsteller. Nachdem er zuerst in seinem Heimatort die Schule besuchte, zog er später nach Istanbul zu einem älteren Bruder, um seine Schulbildung fortzusetzen.

Nach der Schule studierte er geschichte und Pädagogik, wurde 1975 wegen Kaufs einer linksgerichteten Zeitschrift verhaftet und begann sich politisch zu engagieren. Nach den Militärputsch 1980 ging er in den Untergrund, wurde Mitte der 1980er Jahre erneut verhaftet. 1991 floh er nach Deutschland ins politische Asyl.

Seit dem lebt er in Köln. 1998 wurde er von der Türkei ausgebürgert. Er ist Mitglied der Internationalen Schriftstellervereinigung PEN und engagiert sich in sozialen Projekten.

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