Vatikan

Stefan von der Lahr: Bariello & Montebello 3 – Dämonen im Vatikan

Inhalt:

Mitunter ist man im Vatikan der himmlischen Ruhe näher, als einem lieb ist. Diese Erfahrung macht auch das Ermittlerduo Commissario Bariello und Weihbischof Montebello in seinem dritten Fall: Als die Archäologie geheiligte Glaubensgrundsätze zu erschüttern droht, ruft sie Verteidiger auf den Plan, die vor nichts zurückschrecken. In einem Nebel aus Lügen, Intrigen und rätselhaften Todesfällen scheint ein unseliges Machtkartell auf dem Weg zum ewigen Heil sehr irdische Interessen zu verfolgen. Hinter den Mauern des Vatikans ist bald schon niemand mehr sicher. (Klappentext)

Einordnung in der Reihe:

Stefan von der Lahr: Bariello & Montebello 1 – Das Grab der Jungfrau
Stefan von der Lahr: Bariello & Montebello 2 – Hochamt in Neapel
Stefan von der Lahr: Bariello & Montebello 3 – Dämonen im Vatikan

[Einklappen]

Rezension:

Selbst Rom kann sehr kalt sein. Dennoch ist Commissario Bariello überrascht, als er zu einem Toten gerufen wird, der offenbar erfroren ist. Wie das im Hochsommer möglich ist, ist zunächst völlig unklar, ebenso, was es mit den Dämonen auf sich hat, die das Opfer, ein Priester und Redakteur des Osservatore Romano zuvor zu sehen geglaubt hatte.

Vor einem ganz anderen Rätsel steht indes Montebello, der Weihbischof von Neapel, der in einer einzigartigen Ausgabe der Legenda Aurea, einst das meistgelesene Buch des Mittelalters, Zeichnungen entdeckt, die die Grundfeste der katholischen Kirche erschüttern könnten. Beide Nachforschungen stören schnell offenbar gleichermaßen die Interessen von Wirtschaftspotentaten und Kirchenfürsten. Sehr schnell häufen sich die Todesfälle. Innerhalb der Mauern des Vatikans ist bald niemand mehr sicher.

Dass das Machtzentrum der katholischen Welt sich für packende Geschichten förmlich anbietet, dürfte spätestens mit den Veröffentlichungen von dan Brown oder etwa Robert Harris jedem bewusst sein. Auch im Verlag C. H. Beck, der jetzt nicht gerade für packende Krimis bekannt ist, die gehören normalerweise nicht zum Verlagsprogramm, ist eine derart und doch sehr besonders angelegte Reihe zu finden, die es in sich hat. Vorausgeschickt, die vorangestellten Bände sind mir noch unbekannt, und so habe ich den dritten sozusagen als Stand Alone ohne Vorwissen mir zu Gemüte geführt. Das funktioniert mit Kriminalromane recht gut und auch hier wurde ich nicht enttäuscht, konnte ohne Probleme in die Geschichte eintauchen.

Stefan von der Lahr hat hier nur wenige Seiten benötigt, um die Vorgeschichte aufzubauen, die für einen Kriminalroman zunächst relativ unscheinbar beginnt, gleichwohl man ahnt, dass mit wenigen Sätzen eine Dynamik angelegt wird, derer man sich lesend kaum entziehen wird können. Schnell gewinnt die Geschichte an Tempo. Vielleicht muss man, wer jetzt nicht häufig mit südländischen Namen in Berührung und von kirchlichen Hierarchien keine Ahnung hat, das eine oder andere Mal innehalten, aber das gibt sich schnell. Genau so wie die Perspektivwechsel der sehr kompakt angelegten Kapitel, die ihren Anteil zur Dynamik beitragen.

Interessant ist, das wird mit den vorangegangenen Bänden nicht anders sein, die Figurenkonstellation, durch die zunächst getrennte Ansätze in der Ermittlung durchgeführt, jedoch sehr schnell zusammengeführt werden müssen. Diese unterschiedlichen Sichtweisen des Ermittler-Duos, diese Perspektiven werden spannend dargestellt, was jedoch dem Autoren nicht genügt. So hat von der Lahr auch die Sichtweisen der Gegenspieler eingewoben, ohne sich in der Vielzahl der Handlungsstränge zu verlieren. Der Autor behält den Überblick bis zuletzt, den sich die Lesenden zusammen mit den beiden sympathischen Protagonisten Bariello und Montebello erst schaffen müssen.

Beide Charaktere sind gut ausgestaltet, wozu man jetzt keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden haben muss, wenn auch Anspielungen natürlich vorhanden sind. Die sind dann durch Fußnoten gekennzeichnet. Nicht nur daran erkennt man übrigens, die Nähe des Autoren zum Verlagshaus. Das dem Roman zugrunde liegende Recherchematerial, welches zur Konstruktion des Szenarios verwendet wurde, wird ebenso aufgelistet, wie verschiedene Begriffe innerhalb eines Glossars und richtig gut, ein Personenverzeichnis. Könnte dies bitte jeder Roman oder Krimi bekommen? Es erleichtert wirklich das Behalten des Überblicks ungemein.

Mit diesen Aspekten versehen liegt hier eine sehr spannende und schlüssige Erzählung vor, in der penibel darauf geachtet wurde, keine sichtbaren Logikfehler aufkommen zu lassen. Um dies so auszugestalten braucht es die für das Genre doch im Vergleich zu anderen Werken relativ hohe Seitenzahl. Keine Zeile ist überflüssig, jedes Wort ist notwendig und keines zu viel. Auch das trägt zur Spannung bei, wie auch zahlreiche Wendungen, die vor allem in der Zahl der den Handlungssträngen zu Opfer fallenden begründet liegen. Gefühlt zumindest stirbt ständig jemand. Ob das wirklich so ist, ist es wert, das selbst herauszufinden.

Stefan von der Lahr schafft es damit, die Lesenden in diese sehr eigentümliche Welt, in der nicht nur religiöse Interessen verfolgt werden, hinein zu ziehen. Fast meint man, die Abläufe hinter den Mauern des Vatikans sich genau so vorstellen zu können. Das ist dann auch irgendwie bezeichnend für die reale Instution. Den Weg der Auflösung des Falls und die Zusammenhänge zu ergründen, ist ungeheuer spannend, nicht nur für Fans der an solch besonderen Orten spielenden Geschichten, die natürlich für eine sehr eigene Atmosphäre sorgen.

Auch Lesende klassischer Krimis mit einem einnehmenden Ermittler-Duo im Vordergrund kommen auf ihre Kosten. Wer dazu noch schon Gelegenheit hatte, einmal die italienische Hauptstadt und den Vatikan selbst zu besuchen, für dem ist das entstehende Kopfkino perfekt. Ob man wohl mit diesem Krimi in der Tasche eingelassen werden würde?

Nochmal zu den Vorkenntnissen, weder religiöse noch zu den vorangegangenen Bänden muss man welche haben. Unklarheiten werden durch die Figuren selbst beseitigt. Die Lust, Buch 1 und 2 zu lesen, ergibt sich ohnehin durch die Lektüre. Und das muss ein dritter Band auch erst mal schaffen. Es lohnt sich sicherlich und es bleibt zu hoffen, dass mögliche Nachfolge-Bände genau so packend sein werden. Der Spurensuche Bariellos und Montebellos folgt man nämlich gern.

Autor:

Stefan von der Lahr ist promovierter Altertumswissenschaftler und arbeitet seit dreißig Jahren bei C. H. Beck.

Stefan von der Lahr: Bariello & Montebello 3 – Dämonen im Vatikan Read More »

Veit Etzold: Clara Vidalis 8 – Höllenkind

Inhalt:

Es ist ein einmaliges Ereignis für den vatikan und ganz Rom: die Verbindung der alten römischen adelsfamilien Sforza und Visconti durch eine prunkvolle Hochzeit in der Sixtinischen Kapelle. Doch plötzlich krümmt sich die Braut vor Schmerz, und auf ihrem strahlend weißen Hochzeitskleid erblühen große rote Flecke. Bevor irgendjemand eingreifen kann, bricht sie tot zusammen.

Der zuständige Ermittler des Vatikans, Commendatore Adami, ahnt, dass er allein in diesem außergewöhnlichen Fall nicht weiterkommt. In Rom kursiert schon länger der Name einer Patho-Psychologin, die bereits in einen Fall von Satanismus involviwert gewesen war: Clara Vidalis vom LKA Berlin … (Klappentext)

Reihenfolge der Bücher:

Veit Etzold: Clara Vidalis 1 – Final Cut

Veit Etzold: Clara Vidalis 2 – Seelenangst

Veit Etzold: Clara Vidalis 3 – Todeswächter

Veit Etzold: Clara Vidalis 4 – Der Todenzeichner

Veit Etzold: Clara Vidalis 5 – Tränenbringer

Veit Etzold: Clara Vidalis 6 – Schmerzmacher

Veit Etzold: Clara Vidalis 7 – Blutgott

Veit Etzold: Clara Vidalis 8 – Höllenkind

[Einklappen]

Rezension:

Schon beim Lesen der ersten Zeilen des hier vorliegenden Thrillers möchte man an ein Eigenleben der Protagonisten glauben. Wie sonst ist dieser neue Fall von Clara Vidalis zu erklären, der nun aus der Feder Veit Etzolds vorliegt?

Vorab, die Geschehnisse sind im Klappentext zur Genüge beschrieben. Mehr muss man nicht verraten. Es sei jedoch festgestellt, dass man die vorangegangenen Bände der Reihe nicht gelesen haben muss, um der Geschichte, insbesondere den Hauptprotagonisten folgen zu können.

Der Autor hat die Einführung in seine Geschichten mittlerweile perfektioniert und legt auch hier wieder den Fokus auf die eigentliche Handlung, wenn auch Kenntnisse aus anderen Bänden zumindest Anspielungen erkennen lassen. Bemerkungen der Protagonisten in Bezug auf vergangene Fälle sind mit Sternchen-Verweis zu den anderen Werken der Reihe versehen.

Es ist ein moderner Thriller, der kompakt und vor allem in schnellen Erzähltempo kaum Atempausen lässt, nachdem die Geschichte ins Rollen gekommen ist. Dabei verfolgen wir mehrere zunächst unabhängige Handlungsstränge, die erst nach und nach ein Gesamtbild ergeben. Im Gegensatz zu manch anderen Werken, greifen diese schlüssig ineinander und auch Wendungen werden sinnvoll zu Ende geführt. Cliffhanger gibt es zahlreiche.

Das Leben war eine Hölle, die bis zum Tod ging.

Veit Etzold: Clara Vidalis 8 – Höllenkind

Besonders plastisch wird es für die jenigen, die den Vatikan und seine Gebäude, die sie umgebende Stadt Rom und vielleicht auch das ferne Florenz schon einmal mit eigenen Augen gesehen haben. Veit Etzold zieht mit seinen Beschreibungen die Lesenden förmlich in diese Szenarien. Die Protagonisten, nicht nur die Hauptfiguren sind wunderbar differenziert ausgestaltet und vielseitig.

Fast wirkt es, als würde man sich mit den Protagonisten im gleichen Raum befinden. Man fühlt das römische Kopfsteinpflaster, die Erhabenheit der römischen Villen in jeder einzelnen Zeile, sowie die menschlichen Tragödien ihrer Protagonisten, die der Autor so wunderbar in Szene setzt. Gekonnt im Wechsel von Handlungssträngen und Orten.

Mit einem überraschenden Twist, auf dem ich beim Lesen nicht im Leben gekommen wäre, setzt Etzold zudem den Grundstein für weitere Geschichten um Clara Vidalis, einer Reihe, die wohl nur dann beendet wird, wenn dem Autoren die Ideen ausgehen. Zumindest aktuell wirkt es nicht so, als ob dies der Fall wäre.

Autor:

Veit Etzold wurde 1973 in Bremen geboren und ist ein deutscher Schriftsteller, zudem Hochschullehrer für marketing. Nach seiner Ausbildung studierte er Anglistik, Kunstgeschichte, Medienwissenschafen und General Management in Oldenburg, London und Barcelona. Im jahr 2005 promovierte er in Medienwissenschaften.

Neben Belletristik verfasst er Sachbücher in diesem Bereich. An der Hochschule Aalen unterrichtet er Storytelling, marketing und Positionierung. 2010 wurde sein erster Thriller veröffentlicht. Bei Bastei Lübbe und Droemer Knaur erfolgten weitere. Bekannt ist er für seine Reihe um die Berliner Kriminalkommissaren Clara Vidalis. Etzold lebt in Berlin.

Veit Etzold: Clara Vidalis 8 – Höllenkind Read More »

Reisebericht Rom – Die ewige Stadt

Städtereisen möchte Keiner aus meiner Familie mit mir unternehmen. Auch aus meinen Bekanntenkreis findet sich niemand, der sich dazu bereit erklärt, so etwas mit mir zu machen. Das liegt daran, weil ich Städtetrips für gewöhnlich ausdehne und auch viel anschauen möchte.

Zwar sitze ich auch gerne mal in einem Cafe, aber eben nicht nur. Irgendwo kriege ich einen Rappel und muss mir mindestens zwei sehenswürdigkeiten am Tag oder ein Museum ganz ausführlich anschauen. Da hat schon so mancher Mitreisender kapituliert, also mache ich das alleine. Für alle Beteiligten, auch für mich entspannter.

Los ging es am Samstag-Morgen und ich bin natürlich, wie immer zu früh am Flughafen gewesen. Als Touristiker sowie so tagtäglich mit Notfällen und allerlei Kuriositäten konfrontiert, weiß ich halt, was passieren kann, aber es hat alles geklappt. Einchecken, Kofferabgabe, der Flug war sehr ruhig. Was will man mehr? In Rom angekommen, erst einmal orientieren und das Gepäck holen.

Mit den Leonardo-Express, netter Schnellzug, ging es dann zum Hauptbahnhof Termini mitten ins Zentrum Roms. Beim Zugkartenkauf ein kleiner Schreck, der Automat wollte meine Kreditkarte nicht haben. Am Schalter ging’s jedoch. Die Fahrt selbst dauerte nicht mehr als eine halbe Stunde. Zwei Straßen von Termini entfernt lag dann auch mein Hotel.

Das Haus, wo das Hotel einquartiert war, beheimatete mehrere Hotels, pro Etage eines und insgesamt waren es drei. Wie sich ein paar Zimmer als Hotel rentieren, ist mir schleierhaft, aber für’s Übernachten reichte es. Immerhin war das Zimmer sauber.

In den Fahrstuhl im Treppenhaus habe ich mich allerdings nicht getraut. Das schien einer aus der Zeit gewesen zu sein, als die Dinger erfunden wurden. So eine Art Korb oder Käfig. Da mein Zimmer in der zweiten Etage lag, habe ich dort immer die Treppe genommen.

Als erstes bin ich zum Monument Vittorio Emanuele II. gelaufen, dieser große monolithische Klotz, den die Einheimischen “Hochzeitstorte” nennen und einfach nur pompös ist. Wenn man durch das gebäude durchläuft und die Fahrstuhlfahrt nach ganz oben bezahlt, hat man von dort aber eine herrliche und beeindruckende Aussicht über Rom. Die kann ich jeden nur empfehlen.

Nach einem kleinen Trattoria-Besuch in der Gegend bin ich dann zum Colosseum gelaufen und habe ein paar Nachtbilder gemacht. Es war schon dunkel. Eis gegessen, und irgendwie sollte das so mein abendliches Rom-Ritual werden. Man gönnt sich ja sonst nichts.

https://www.instagram.com/p/Bo4fyREFWeC/

Auch das oben beschriebene Monument ist bei Nacht übrigens sehr beeindruckend, wie wohl alle sehenswürdigkeiten Roms, zumal sich dort an der Piazza venezia und in der Gegend um Forum Romanum und Colosseum die straßenkünstler tummeln. Da kann man schon eine Weile verbringen.

Am nächsten Tag habe ich zwei Reiseführer-Rundgänge mitgemacht, die mich einmal zu verschiedenen Mosaiken und vielen Kirchen geführt haben, u.a. der Lateranskirche, der noch immer der Bischof von Rom, also der Papst vorsteht und dann den Bernini-Spaziergang, der mich zu verschiedenen Brunnen geführt hat, die ja irgendwie das Markenzeichen Berninis sind und das Stadtbild wesentlich prägen.

Mein nicht funktionierender Orientierungssinn, fehlerhafte Stadtpläne und unzureichende Beschilderungen der Straßen führten im Übrigen dazu, dass ich mich heillos verlaufen habe. Mehrmals. Und wenn ich dabei schöne Plätze und Wege gefunden habe, kann ich euch nicht mehr sagen, wie man dahin kommt und wo das genau war. Ich bin foh, dass ich wieder auf bestimmte Wegpunkte zurückgefunden habe, die mir dann etwas Orientierung ermöglichten.

https://www.instagram.com/p/BpKMq97lo4b/

Dabei habe ich aber die spanische Treppe entdeckt, das Pantheon und den Bernini-Brunnen, in den man doch bitte eine Münze werfen sollte, um vielleicht einmal wieder nach Rom zurückzukehren. Ist mir nicht gelungen, bei den Menschenmassen das auch nur ansatzweise zu versuchen. Ich kam einfach nicht an den Brunnen nah genug heran. Wohl Pech gehabt. Aber, ich habe dort in der Nähe gut gegessen.

Nicht direkt dort, das sind zumeist Touristenfallen, aber ein zwei Seitenstraßen weiter. Und wieder einmal Eis. In der Nähe des Pantheons befindet sich übrigens eine Gelatoria, die derer 150 Sorten verkauft. Googlet das mal. Das ist toll anzusehen und schmeckt im Übrigen auch.

Am nächsten Tag ging es dann in den Vatikan. Ich hatte mein Ticket vorreserviert, empfehle das auch jeden anderen reisenden. Die Schlange der Ticketlosen war schon um neun Uhr einmal so lang, dass ich das Ende nicht mehr sehen konnte und ich stand in der Reihe daneben und kam dank Ticket innerhalb einer halben Stunde in das Vatikanische Museum, was aus mehreren Bereichen besteht, rein.

https://www.instagram.com/p/Bo9ry1_lhHc/

Tipp, nehmt euch ein oder zwei Sammlungen des Museum vor und dafür Zeit, alles schafft man nicht anzuschauen, da es einfach so viel zu sehen gibt. Man wird zwar überall durchgeschleußt, aber irgendwo ist ja auch die Aufnahmefähigkeit begrenzt.

Die Ägyptische und die Griechische Sammlung haben mich am meisten beeindruckt, sowie die Galeria della Geografiche, ein lang gestreckter Saal, deren Decken mit Szenen aus der Schöpfungsgeschichte verziert sind, sowie an den seitenwenden detailliert gemalte Karten der einzelnen Regionen Italiens aus den Mittelalter dargestellt sind. Schön gestaltete alte Landkarten, so etwas begeistert mich und davon habe ich mir dann auch ein Kunstbuch gekauft.

https://www.instagram.com/p/Bo9tRGIFnge/

Danach bin ich noch auf die benachbarte Engelsburg gegangen und auch das ist sehr sehenswert. Wer dort einmal ist, sollte sich diese Sehenswürdigkeit, alleine schon wegen des Ausblickes über den Tiber und die Umgebung und den Kontrast in der Architektur wegen, nicht entgehen lassen.

Der nächste Morgen begann sehr früh, ich wollte nämlich noch auf die Kuppel des Petersdoms, wofür man sich extra anstellen muss. In den Petersdom kommt man ja so rein, aber ohne Bargeld eben nicht auf die Kuppel und ich hatte am Vortag keines mehr. Aber ich war ja dann am nächsten tag dort, habe die Variante für Faule genutzt, die Hälfte des Weges per fahrstuhl, dann nochmal einige Treppenstufen. Die letzten Meter sind sehr abenteuerlich.

Die Wände des aufganges werden immer schräger, bald läuft man selbst schräg und sehr beengt, zuletzt dient ein festes Tau als Geländer. Aber der ausblick von Oben in den Petersdom hinein und schließlich über den Petersdom und Rom ist spektakulär und dafür lohnt sich das. Höhen- und Platzangst sind allerdings nicht zu empfehlen.

https://www.instagram.com/p/Bo_1tNfFTGV/

Danach ging es nach Trastevere und dort habe ich praktisch den ganzen restlichen Tag verbracht. Das war auch so ein im Reiseführer beschriebener Rundgang, der das zeigte, was heute die Stadt als traditionelles Trastevere verkauft. Für fotos allemal sehr schön, aber man weiß halt nicht, was für Touristen extra so gemacht wurde und was tatsächlich wirklich ist.

Findet ob der Touristenströme dort überhaupt noch echtes römisches Leben statt? An manchen Straßenecken hatte ich da so meine Zweifel. Übrigens, dort wie auch woanders in rom beim essen aufpassen. Die Pasta hat überall geschmeckt, das Eis auch, aber von drei Pizzen waren zwei einfach ekelhaft.

Nächster Morgen, neue Kraft in den Füßen. Man läuft da echt Kilometer, die man zu Hause nicht macht, ging es in die Innereien des antiken Roms. Ich habe das Forum Romanum, der Kapitolshügel und das Colosseum besucht. Und praktisch jeden Stein, vermute ich, aus jeden Winkel fotografiert.

https://www.instagram.com/p/BpCc3hiFBcO/

Ich mag ja so etwas. Hier sieht man das, was in den Geschichtsbüchern beschrieben wird und kann sich die Triumpfzüge nach siegreichen Schlachten, die Gladiatorenkämpfe und überhaupt das römische Leben in der Antike richtig gut vorstellen.

Man sieht, was damals schon möglich war zu bauen und kann auch den einen oder anderen Archäologen bei der Arbeit beobachten. Gegraben wird da nämlich noch immer. Danach bin ich wieder über die Piazza Venezia durch die Gassen gegangen und habe am Plazza del Teatro die beste Eisdiele meines Rom-Besuches entdeckt. Wer sich also dahin verirrt, die haben sehr schönes Apfel-Zimt-Eis.

Im Folgenden wollte ich auch noch die Villa Borghese besichtigen. Diese beherbergt eine Vielzahl von Skulpturen und auch die Parkanlage soll wunderschön sein. ich hatte dazu sogar eine Führung gebucht, alleine der römische Berufsverkehr hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.

https://www.instagram.com/p/BpEa1VPheoV/

Ich kam erst in die fünfte U-Bahn der Linie, die ich nehmen musste und dann ist es ja noch ein ganzes Stück zu Fuß. auf die Idee, mit den Bus von Termini bis praktisch direkt davor zu fahren, bin ich leider nicht gekommen und so war ich viel zu spät da. Und das, bei nur zwei möglichen Besichtigungsterminen pro Tag, der am Nachmittag war auch schon ausgebucht. Damit der weite Weg, wirklich weit, nicht umsonst gewesen ist, bin ich dafür dann in den benachbarten städtischen Zoo gegangen.

Man vergleicht ja ganz gerne. Ist ein hübsches Glände, das alles, etwas klein und die Tierwelt auf ein paar wenige Exoten beschränkt, aber die haltungsbedingungen sind ordentlich, wenn auch ich das besser kenne und natürlich durch meinen Heimatzoo Leipzig entsprechend verwöhnt bin. Aber, wie geschrieben, ich wollte ja den Tag trotzdem vernünftig verbringen.

Nach den Zoo-Besuch bin ich dann noch zurückgeschlendert, bis zur Spanischen Treppe, von dort aus durch zahlreiche Gassen. Eigentlich bin ich nicht der Typ für’s einfach so Schlendern und sich Treiben lassen, ich plane und wehe es geht etwas schief. Aber da und dort gibt es hübsche Trattorien und das eine oder andere Eis macht auch so manchen Fehlversuch wett.

Am nächsten Tag schließlich die Kapitolinischen Museen und die waren schon toll. Dort steht u.a. auch die Statue von der Romulus und Remus’ säugenden Wolfin und noch weitere Skulpturen, die wir alle aus Geschichtsbüchern und Dokumentationen kennen. Ein Besuch lohnt sich also, doch ich habe so gegen Ende meines Urlaubes dann doch meine begrenzte Aufnahmefähigkeit bemerkt.

https://www.instagram.com/p/BpHLgOglAZz/

Die Katakomben z.B. am nächsten Tag habe ich ausgelassen und bin stattdessen weiter durch die Gassen gestromert, noch einmal zum Pantheon. Irgendwie fasziniert mich dieses Gebäude, zur Spanischen Treppe und noch mal dies und das von Außen besichtigt, in einige Kirchen hineingegangen, nachdem ich die vollendete Diskriminierung erlebt habe. Muss wahrscheinlich auch sein, aber ich wollte doch nur Klamotten kaufen, hatte einen Laden meiner eigentlichen Lieblingsmarke entdeckt.

Nein, der Verkäufwer verkauft nur an “Italien persons”, dann bin ich halt einfach gegangen und kaufe das Zeug halt in heimischen läden. Da versteht man mich wenigstens.

Insgesamt bin ich nicht ganz so überzeugt von Rom, wie vielleicht einige andere. Klar, dies und das und jenes sollte man gesehen haben, aber das war’s dann auch schon. Ich möchte, so es sich ergibt, natürlich nochmal zu den antiken Stätten, in den vatikan und auf die Kuppel hinauf, aber das muss nicht mehr in Rahmen eines solchen Tripps erfolgen.

Mich interessieren jetzt andere Städte mehr. Von Italien vielleicht Neapel mit Vesuv, Pompeij und Herkulaneum, wobei man das auch an einem verlängerten Wochenende erledigen könnte. Oder Venedig, wo man einfach mal das Treiben zwischen den Kanälen beobachten kann oder vielleicht Mailand, wobei ich über diese Stadt noch so gar nichts weiß. Nächstes Jahr soll es aber in eine andere Himmelsrichtung gehen. Wohin, steht noch nicht fest.

Souvenirs:
– Harry Potter 1 auf Italienisch (ich Sammler halt)
– Kunstbuch über die Galleria Carte della Geografiche
– Limoncello und Lakritzlikör, die beide den Flug heil überstanden haben

https://www.instagram.com/p/BpCdceFl94p/

Der virtuelle Spendenhut

Dir hat der Beitrag gefallen? Dann freue ich mich über eine virtuelle Spende. Vielen lieben Dank.

Reisebericht Rom – Die ewige Stadt Read More »