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Guido Knopp: Schampus für alle – ALDI – Eine deutsche Geschichte

Inhalt:

Die beiden Brüder Karl und Theo Albrecht schaffen ein nachkriegsdeutsches Wirtschaftswunder. Aus einem kleinen Krämerladen im Herzen des Ruhrgebiets formen sie einen milliardenschweren Weltkonzern. Mit einem schmalen, dafür aber gut sortierten Sortiment und niedrigen Preisen locken sie die Kunden ins Geschäft. Mitte der 70er-Jahre gibt es schon kaum eine deutsche Stadt mehr, die keinen ALDI-Markt hat.

Doch die permanente Konstenminimierung geht zu Lasten von Mitarbeitern, Lieferanten und der Umwelt. Dennoch hat das System ALDI mehr als 60 Jahre lang Konsumverhalten und Esskultur der Deutschen wesentlich geprägt. Der Aufstieg der Albrechts erzählt deshalb auch von unserem Land. (Umschlagstext)

Rezension:

Wer durch die Straßen des Essener Vororts Schonnebeck geht, läuft mitunter an einem unscheinbaren Gebäude vorbei, in dem einst die Geschichte eines Weltkonzerns und nicht zuletzt, die zweier Brüder, begann. Heute befindet sich dort kein Ladengeschäft mehr. Zu klein, zu eng waren die Räumlichkeiten geworden. Nicht mehr zeitgemäß. Doch, hier entwickelten Karl und Theo Albrecht ein Konzept, welches die Gewohnheiten der Deutschen über Jahre prägen sollten und exportierten es von dort, fast immer erfolgreich, in die Welt.

Beinahe nirgendwo sind Lebensmittel so günstig zu erwerben, wie in Deutschland. Dass dies so ist, hat Gründe, die in der Geschichte unseres Landes liegen, ebenso wie im Denken zweier Brüder, deren Erfolg sie bis zu ihrem Tode immer wieder Spitzenplätze auf der Liste der reichsten Deutschen einnehmen ließ.

Ein Segen für jene, dieses Geschäft, die mit einem schmalen Budget haushalten müssen, mitunter ein Fluch für Mitarbeiter, Lieferanten und die Umwelt. Der Journalist und Historiker Guido Knopp hat sie recherchiert, diese Geschichte, ehemalige Wegbegleiter der Albrechts befragt und Wendepunkte im Leben der beiden Brüder beleuchtet. In seinem neuen Werk zeigt er auf, wie der Konzern zu einem weltumspannenden Unternehmen wurde und wo ran Theo und Karl Albrecht junior mitunter scheiterten.

Nicht gerade ein Wirtschaftskrimi zeigt der Autor dennoch auf, wie spannend Wirtschaftsgeschichte sein kann und schließlich auch die von Personen. ALDI ist das eine, wie das andere. Verschwiegen fast immer, nach außen ruhig, im Inneren schon einmal turbolent.

Minutiös beschreibt er den Werdegang der Albrechts, beginnt die Schilderung mit einem Wendepunkt und verfolgt dann den Weg der beiden über Jahrzehnte. Das ist unterhaltsam und bezeichnend, nicht zuletzt in Bezug auf das Konsumverhalten der Deutschen, welches sie wesentlich prägten. Knopp zeigt aber auch, dass selbst den Erfolgsverwöhnten nicht immer alles gelang und der Konzern heute von mehreren Seiten vom Jäger zum Getriebenen wurde.

In übersichtlichen und kurzweilig formulierten Kapiteln erzählt Guido Knopp die Geschichte zweier Brüder und irhes Unternehmens, beschönigt dabei nichts und erzählt dabei auch etwas über uns Deutsche. Nach dem jahrelang politischen Fokus jetzt einmal diesen Blick einzunehmen, ist durchweg unterhaltsam.

Einige Themen hätten jedoch ausführlicher behandelt werden können. Aufgrund der Schweigsamkeit der jenigen, bei denen die Quellen liegen, ist dies jedoch vermutlich nicht gegeben gewesen. Wer deutsche geschichte jedoch aus einem anderen Blickwinkel erleben möchte, nehme dieses Werk.

Autor:

Guido Knopp wurde 1948 in Treysa, Hessen, geboren und ist ein deutscher Journalist, Historiker, Publizist und Fernsehmoderator. Er studierte Geschichte, Politik und Publizistik in Frankfurt/Main, Amsterdam und Würzburg. Nach seiner promotion war er Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung 1978 wechselte er zum ZDF.

Seit 1984 leitete er die Redaktion “Zeitgeschichte” und schuf zahlreiche Fernsehreihen und Dokumentationen. Seit 2010 ist er Vorsitzender des Vereins “Unsere Geschichte. Das Gedächtnis der Nation.”, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Erinnerungen von Zeitzeugen für die Nachwelt festzuhalten. Er lehrt Journalistik u.a. in Gießen und lebt mit seiner Familie in Mainz.

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Frauke Bolten-Boshammer: Diamanten im Staub

Inhalt:

Innerhalb weniger Minuten nach der Landung in Australien fasst Frauke den Entschluss, schnellstmöglich nach deutschland zurückzukehren. Die staubige Grenzstadt Kununurra ist kein Ort für eine Frau. Frauke bleibt dennoch, entschlossen, ihrem Mann Friedrich beim Aufbau eines neuen Lebens zu helfen. Drei Jahre später nimmt sich Friedrich das Leben, und Frauke bleibt allein mit den Kindern im Outback zurück. Doch mit harter Arbeit und unerschütterlicher Hoffnung erschafft sie für sich und ihre Familie ein neues Zuhause – und wird in einer der unbarmherzigsten Regionen der Erde zu einer der erfolgreichsten Diamantenhändlerinnnen Australiens. (Klappentext)

Rezension:

Wie viel Leid kann ein Mensch eigentlich ertragen? Wie viel Glück und Durchhaltevermögen benötigt man, um solches zu überstehen? Diesen Fragen muss man sich unweigerlich beim Lesen dieser, mehr als beeindruckenden, Biografie stellen. Mit “Diamanten im Staub” legt der Verlag nicht nur die geschichte einer faszinierenden Frau auf, sondern auch eine Erzählung vom Zusammenhalt im Outback und einen Bericht von dem, was menschenmöglich ist, wenn man gezwungen ist, über sich hinauszuwachsen.

Dabei beginnt zunächst alles ganz harmlos, mit einer jungen Liebe, die Frauke Bolten, wie sie zunächst heißen wird, bis nach Australien führen wird, wo sie nacheinander gleich mehrere Schicksalsschläge erreilen werden. Doch die junge Frau gibt nicht auf, fällt, kämpft sich immer wieder aus scheinbar ausweglosen Situationen heraus. Wer im Inneren Australiens überleben und erfolgreich sein möchte, muss hart im Nehmen sein, Rückschläge wie Staub von dern Ärmeln wischen.

Das Outback kann ein schrecklich einsamer Ort sein, aber es ist auch ein Ort, an dem man Liebe finden kann, wenn man es gerade am wenigsten erwartet.

Frauke Bolten-Boshammer “Diamanten im Staub”, erschienen bei mairdumont.

Nicht nur ist es ein Bericht einer lebenslangen Reise, eine, die die ganze Familie auf immer prägen wird, im Guten, wie im Schlechten. Die Autorin weiß bescheiden und doch sehr spannend von ihrem Weg zu erzählen. Der Text ist zugleich Sinnbild für den Zusammenhalt einer eingeschworenen Gemeinschaft, für ein Pioniertun, welches heute wahrscheinlich nur noch an solch abgelegenen Orten der Welt möglich ist.

Frauke Bolten-Boshammer ist eine starke Frau, die zeigt, warum sich das Durchhalten lohnen kann, aus welchen Dingen sich Glück schöpfen lässt und dass selbst die Diamanten, die sie haben erfolgreich werden lassen, nichts gegen eine Familie sind, die trotz schwerer Schläge nie aufgegeben hat. Mit Humor und Einfühlungsvermögen erzählt die Autorin intelligent und bescheiden über ihr Leben, beschreibt, wie die Prägung einer Nachkriegskindheit ihre Zukunft beeinflusste, die Werte, welche sie an die nachfolgenden Generationen ihrer Familie weiterzugeben versuchte.

Genau so kurzweilig wie spannend lesen sich die einzelnen Kapitel. Der heutigen Leserschaft wird die eine oder andere Situation ein Stirnrunzeln entlocken, doch muss man die Entscheidungen der Autorin im Spiegel der Zeit sehen, in der sie getroffen wurden. Um so bewundernswerter ist es, was Frauke Bolten-Boshammer und ihre Familie durchleben mussten und schließlich geschafft haben. Nach dem Lesen ist nur eines sicher. Den Satz, dass etwas unmöglich ist, gibt es nicht. Die Geschichte der Unternehmerin ist der beste Beweis dafür.

Autorin:

1940 in Norddeutschland geboren, wanderte die Autorin und spätere Diamantenhändlerin im Jahr 1981 nach Australien aus, wo ihr Mann einen landwirtschaftlichen Betrieb gründen wollte. Zuvor hatten die beiden bereits in Deutschland und in Simbabwe gelebt. Drei Jahre später, als die Farm in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckte, begang ihr Mann Suizid. Auf sich gestellt, mit der Hilfe von Freunden und einer neuen Liebe baute die Autorin sich ein neues Leben im Outback auf und gründete ein Diamantengeschäft. 2019 wurde sie in die Western Australian Women’s Hall of Fame aufgenommen.

Der Bericht, die Biografie wurde im Rahmen der Aktion -Sachbuchmonat Januar 2021- gelesen. #SachJan21 #SachJan2021

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Alexandra Reinwarth: Das McBook

Das McBook Book Cover
Das McBook Alexandra Reinwarth Riva Verlag Erschienen am: 16.10.2017 Seiten: 192 ISBN: 978-3-7423-0386-8

Inhalt:

McDonalds ist ein Unternehmen der Superlative. Weltweit werden pro Sekunde über 75 Burger verkauf, die Kundenzahl spricht pro Tag etwa einen Prozent der Weltbevölkeurng. Die Restaurantkette ist längst Bestandteil unserer Kultur und um diese ranken sich hartnäckige Legenden. Doch, was steckt drin, in unseren Burgern?

Welche Prozesse von der Entwicklung bis zum fertigen Produkt, bis zum Verkauf am Tresen durchlaufen die Produkte des gelben M. Alexandra Reinwarth sammelt kuriose Anekdoten, klärt absurde Mythen auf und versammelt kuriose Fakten. (Klappentext abgewandelt)

Rezension:

Die Pommes enthalten Holzspäne und in den Chicken McNuggets ist alles enthalten, außer Chicken. Wer kennt sie nicht, diese und andere Legenden, die boulevardjournalistisch immer wieder aufgegriffen und von Verschwörungstheoretikern verbreitet werden?

Doch, was steckt eigentlich hinter der Fassade vom klinisch durchorganiserten Verkaufsthresen des gelben M? Wie entsteht das, was letztendlich auf’s Tablett oder in die Juniortüte kommt und wie sieht sie aus, das McDonald’s der Zukunft?

Die Journalistin und Autorin Alexandra Reinwarth begab sich auf Spurensuche.

Und die führt quer durch Deutschland, nach München in die Zentrale der Hamburger University bishin zu riesigen Produktionshallen quer durch Deutschland. Klinisch rein, durchgetaktet und immer wieder überprüft wird jedr einzelne Produktionsschritt, die sich gewaschen haben.

Dies ist dann auch wörtlich zu nehmen. Herausgekommen ist dabei ein amüsant zu lesendes Heft, welches Lust macht, auf den nächsten Besuch in einer der amerikanischen “Botschaften”. Der Burger als positives Zeichen einer fleischgewordenen Kulturszenerie.

Das ist aber auch leider schon alles, was vom “McBook” zu erwarten ist. Zwar ist klar, dass an den Mythen nicht viel dran ist, die sich dennoch hartnäckig halten, das kriegt man aber auch ohne die Lektüre auf die Reihe.

Auch, dass die Fastfoodkette im Wandel begriffen ist, dürfte zumindest Großstädtern schon aufgefallen sein, die die neuesten renovierten Filialen in Berlin oder München etwa besucht haben. Dazu benötigt man einfach kein extra Buch. Alleine unterhaltend ist es.

Ob das genügt, ist eine andere Sache. Aber die Frage stellt sich ja auch schon, wenn man in eines dieser Schnellrestaurants geht, um sich tatsächlich einen Burger zu bestellen. Keiner sagt offen, dort hinzugehen, jeder hat es aber schon gemacht.

Sünde des schnelllebigen Alltags, die fast jeder durchgehen lässt. Ein Burger so auf die Hand, kippt ja nicht gleich die gesamte Ernährung um.

Kurzweilig geschrieben, sind amüsant Fakten aneinandergereiht. Der Leser bekommt einen Einblick, wie ein Konzern arbeitet, der wie kein anderer das amerikanische Lebensgefühl transportiert, dass man aber auch nicht jede Meldung über das ach so schlechte Fastfood für bare Münze nehmen sollte.

Dennoch, Kritik wird ausgespart. Ray Kroc (der Gründer) jedenfalls hätte sich über diese journalistische Schützenhilfe gefreut. Kann man lesen, muss man nicht. Beim Burger ist es mit dem Essen aber genau so.

Autorin:

Alexandra Reinwarth wurde 1973 in Regensburg geboren und ist eine deutsche Journalistin und Buchautorin. Nach der Schule studierte sie in München Sozialpädagogik und lebt seit 2000 in Barcelona. Sie ist als Produzentin tätig und Autorin mehrerer Publikationen

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Ray Kroc: Die wahre Geschichte von McDonald’s

Die wahre Geschichte von McDonald's Book Cover
Die wahre Geschichte von McDonald’s Ray Kroc Finanzbuchverlag Erschienen am: 13.04.2017 Seiten: 291 ISBN: 978-3-95972-057-1 Übersetzerin: Almuth Braun

Inhalt:

Er ist der Mann hinter dem goldenen “M” und einer “Vom Tellerwäscher zum Millionär”-Geschichte, die ihresgleichen sucht: Ray Kroc, der Gründer von McDonald’s. Nur wenige Unternehmer können wirklich von sich behaupten, dass sie unsere Art zu leben für immer verändert haben. Ray Kroc ist einer von ihnen. Doch noch viel inetressanter als Ray Kroc, die Businesslegende, ist Ray Kroc, der einfache Mann.

Ganz im Gegensatz zum typischen Start-up-Gründer oder Internetmillionär war er bereits 52 Jahre alt, als er auf die McDonald-Brüder traf und sein erstes Franchise eröffnete. Was folgte, ist legendär, doch kaum einer kennt die Anfänge. In seiner öffiziellen Autobiografie meldet sich der Mann hinter der Legende selbst zu Wort.

Ray Kroc ist ein begnadeter Geschichtenerzähler und unverwüstlicher Enthusiast – er wird Sie mit seiner McDonald’s-Story mitreisen und ispirieren. Sie werden ihn danach nie mehr vergessen. (Klappentext)

Rezension:

Anfangs ist er noch ratlos. Wie soll er das essen, was er in die Hände gedrückt bekommen hat? Er hat doch kein Besteck.

Doch bald ist er fasziniert von der Schnelligkeit, der Ordnung und dem System, welches er im Restaurant der McDonald-Brüder vorgefunden hat und beginnt zum Entsetzen seiner Frau seinen sicheren Job nach und nach aufzugeben und schließlich sein erstes eigenes Restaurant als Franchise zu eröffnen.

Bald stoßen Freunde dazu und der kometenhafte Aufstieg einer beispiellosen Unternehmensgeschichte beginnt.

Es ist die Geschichte des fleischgewordenen amerikanischen Traumes vom Tellerwäscher zum Millionär. Kein anderer verkörpert sie so sehr im Amerika der Nachkriegszeit wie Ray Kroc, der mit standardisierten Fertigungsverfahren das Essverhalten erst der Amerikaner, dann der ganzen Welt, revolutionierte.

Erzählt wird sie von ihm, der mehr als einmal beinahe in den unternehmerischen Ruin gerutscht wäre, und erst in seiner zweiten Lebenshälfte Erfolg hatte. Er erzählt auch von der Faszination des Ergreifens von Chancen, unternehmerischen Glück und der Religiosität von Hamburgern.

Faszinierend ist es in dieses Stück amerikanischer Esskulturgeschichte einzutauchen, mag man aus gesundheitlicher Sicht davon halten, was man will. Es sind die detailreichen Anekdoten, die diese Biografie so faszinierend machen, die Hintergründe der Schnellimbissküchen der Botschaften mit dem gelben „M“.

Natürlich ist es einseitig. Für die McDonald-Brüder, deren Nachfahren den Film „The founder“ als Rehabilitierung ihrer Großväter sehen, die ihrer Meinung nach mehr am Erfolg von Ray Kroc hätten beteiligt werden müssen, hat dieser nur ein Kopfschütteln übrig.

Auch sind die negativen Seiten der Ernährungsphilosophie des Unternehmens noch kein Gesprächsthema, wie in heutiger Zeit. Das Buch natürlich, wurde 1977 veröffentlicht. Die Probleme, denen sich McDonald’s heute stellen muss, waren zu Krocs Zeit noch nicht gegeben.

Wer aber abseits von Hamburger und Filet-o-Fish etwas mehr über eine amerikanische Erfolgsgeschichte lesen möchte, findet sie hier faszinierend erzählt. Große Erfolge werden thematisiert, ebenso warum der Hula-Burger es nie in Serie geschafft hat.

Heute gibt es einige Versuche, den Konzern, der ursprünglich nur Hamburger und Pommes anbot, wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Mit einem heutigen Ray Kroc würde es dem Konzern sicher gelingen.

Kurzweilig erzählt, verteilt sich die Personengeschichte Ray Krocs auch in Buchform in mundgerechte Häppchen, die dennoch detailreich, mit einer Prise Optimismus und unternehmerischer Freude eine sättigende Mahlzeit ergibt. Sättigender als mache Fleischbeilage zwischen zwei Brötchenhälften und Ketchup.

Ray Kroc ist der Steve Jobs der Systemgastronomie, Feindbild und Vorbild zugleich. Kritik ist hier zugelassen, doch wird der Leser hier  vorwiegend ins Gelingen verliebt sein müssen. Kroc jedenfalls, gelang erstaunlich viel.

Autor:

Ray Kroc wurde 1902 in Oak Park, Illinois geboren und arbeitete nach der Schule als Pianospieler in Bars, Restaurants und Kaufhäusern, bevor er als Vertreter einer Firma für Milkshake-Maschinen auf Touren ging, um das Küchenzubehör zu verkaufen. Auch im Verkauf von Pappbechern war er tätig, bevor er auf die McDonald-Brüder traf.

Fasziniert von der Schnelligkeit der Systemgastronomie der Brüder, erwarb er eine Franchise-Lizenz und gründete sein erstes eigenes Restaurant in Des Plaines, Illinios.

1961 kaufte er das Unternehmen der McDonald-Brüder und eröffnete rund um die Welt McDonald’s-Restaurant, erweiterte das Systemgastronomie und Immobilien-Geschäft stetig. er wurde in der Liste des Times-Magazines der “100 einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts” aufgenommen und schrieb 1977 seine Autobiografie. Er starb 1984 an Herzversagen.

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Ka Sundance: Mit 6 Kindern um die Welt

Mit 6 Kindern um die Welt Book Cover
Mit 6 Kindern um die Welt Ka Sundance Riva Erschienen am: 10.04.2017 Seiten:: 238 ISBN: 978-3-7423-0105-5

Inhalt:

Sie sind zu acht und sie sind auf der ganzen Welt zu Hause. Ob Costa Rica, Thailand, Kanada, Australien, Marokko oder La Palma – die Sundance-Familie zeigt, dass man auch mit Kindern frei und unabhängig sein kann.

Ihr zwangloses und unbeschwertes Leben, von dem sie öffentlichkeitswirksam auf YouTube und Facebook berichten, übt auf viele eine große Faszination aus.

Manch einer hält sie für Glückspilze. Aber für Ka Sundance und seine Familie steht fest: Das hat nichts mit Glück zu tun, sondern beruht auf einer klaren Entscheidung.

Angefangen bei den Reiseerlebnissen aus seiner Jugend berichtet der sechsfache Vater, was ihn und seine Frau vor über 20 Jahren zu der Entscheidung bewogen hat, ihr altes Leben in Deutschland aufzugeben und sich von ihren festen Gewohnheiten und alltäglichen Verpflichtungen zu lösen.

Er erzählt, wie sie ihrem Leben durch das Reisen mehr Sinn, Fülle und Freiheit verliehen haben und wie es ihnen gelungen ist, aus ihrem Lebensentwurf ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das nicht nur satt, sondern auch zufrieden macht – getreu ihrem Motto: Tu, was du liebst! (Klappentext)

Rezension:

Ein Traum, der sicherlich von vielen gehegt wird. Einfach ein Flugticket kaufen, fliegen und nie mehr zurückkommen. Das ganze Leben eine Reise um die Welt. Ka und Katie Sundance haben dies gewagt,l alle Sicherheiten in Deutschland aufgegeben und bereisen den Globus, seit sie sich kennenlernten.

Immer am finanziellen Limit, doch auch mit dem Glauben an die glücklichen Fügungen des Schicksals. Und sie haben Glück. Wird ein Käufer für den zum Wohnmobil umgebauten Bauwagen gesucht, findet sich ein Interessant, brauchen die beiden Jobs, um über die Runden zu kommen und das nächste Flugticket zu finanzieren, eröffnet sich vor Ort eine Arbeitsmöglichkeit.

Und nebenbei wächst die Familie. Die Kinderschar wird größer. Dabei krempeln die Sundances ihr Leben um, ernähren sich vegan und verhindern so die Asthma-Erkrankung des Zweitgeborenen, betreiben World-Schooling und werden immer öfter gefragt, wie sie es schaffen, dieses Lebensmodell umzusetzen.

Einige Zeit von Sozialhilfe abhängig, kommen diese Anfragen gerade recht. Als das Internet erste schritte macht und zum Massenmedium wird, wagt das Ehepaar den Schritt, eine Online-Firma zu gründen, die genau über diese Lebensweise aufschluss geben soll.

Mit Hilfe von E-Books, später Online-Kursen und Tutorials wird das Spektrum nach und nach erweitert. Die Familie, die ungewöhnliche Art zu leben als Geschäftsmodell. Dabei immer auf den Teppich bleibend, sympathisch ihren Träumen folgend.

Das hat Erfolg. Mittlerweile müssen die Sundances nicht mehr jeden Cent dreimal umdrehen und leben in Costa Rica und unternehmen von dort aus Reisen rund um den Globus.

https://www.youtube.com/watch?v=EanjYd8LsCI
Familie auf Weltreise. Die Sundances.

Die Kinder haben Freunde in vielen verschiedenen Ländern, haben praktisch von selbst mehrere Sprachen gelernt zu sprechen und kommen mit unterschiedlichsten Menschen und Kulturen in berührung. Und heute bauen die Sundances eine Stiftungen für Hilffsprojekte auf.

Zuerst skeptisch wird der Leser sehr schnell von der ruhigen und unaufgeregten Art, sowie den unerschütterlichen Optimismus Ka Sundances eingenommen, der es schafft, in kurzweiligen Kapiteln sein Lebensmodell nahezubringen. “Tu, was du liebst!”, ist das Motto, welches sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch durchzieht.

Träume sollten verfolgt und nicht aufgegeben werden, Widerstände überwunden und manchmal einfach Schritte gewagt werden, auch wenn der Rest der Welt einen für verrückt erklärt.

Das kann mal schwer werden, ist sicher jedoch befriedigender, als der graue Alltag der Durchschnittsbevölkerung und jeder kann dies 8im Rahmen seiner Möglichkeiten) umsetzen. Man sollte es auf einen Versuch ankommen lassen.

Ka Sundance missioniert nicht aber er zeigt, dass es auch anders geht. Man muss sich keinen Zwängen unterwerfen, kann selbstbestimmt leben und das Glück finden. er berichtet von einem Leben mit Nackenschlägen, dem kleinen und dem großen Glück, einer lebenslangen Weltreise und neugierigen Kinderaugen, für die ein Leben als Globetrotter zur Selbstverständlichkeit geworden ist.

Teil, einer lebenslangen Reise. Quer durch die Wüste.

Seine Erfahrungen mit Veganismus und einem minimalistischen Lebensstil kommen ebenfalls zur Sprache, wie auch das neueste Projekt einer Stiftung zum Aufbau für Hilfsprojekte, bei denen sie selbst mit anpackt. Denn die Reise und Ideen der Sundances sind noch lange nicht am Ende angelangt.

Homepage:

https://www.m-vg.de/riva/shop/article/12397-mit-sechs-kindern-um-die-welt/


Facebook: https://www.facebook.com/DieSundanceFamily/
Instagram: https://www.instagram.com/sundancefamily/

Wer sich inbesondere für die Reisen interessiert:

https://www.youtube.com/user/DieRohkostFamilie

Autor:
Ka und Katie Sundance lernten sich 1997 kennen und heirateten ein Jahr später. Ihren Traum, um die Welt zu reisen, setzten sie um und sind seit dem unterwegs.

Nirgendwo sesshaft, gründeten sie ihre Familie mit inzwischen sechs Kindern und bauten in einer Notlage mit Hilfe der Anfänge des Internets ein Online-Business auf und beraten durch Online-Kurse und E-Books zu Themen wie Online-Marketing und Überzeugungsmanagement, verganer Ernährung und alternativer Lebensweise.

Nebenbei bereisen sie mit ihren Kindern die Welt und nutzen ihre Reichweite zum Aufbau einer Stiftung, die Hilfsprojekte unterstützt.

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Veit Etzold: Skin

Skin Book Cover
Skin Thriller Bastei Lübbe Taschenbuch Seiten: 415 ISBN: 978-3-404-17375-4

Inhalt:

Ein Schlüssel, der dich zu einem grausigen Fund führt. Ein Video, dessen Bilder du niemals vergessen wirst. Ein Mörder, der deine dunkelsten Ängste kennt… (Klappentext)

Rezension:

Christian König steigt schnell auf in der Tretmühle Unternehmensberatung ECC, bei der er seinen neuen Job beginnt. Von Termin zu Termin, unter Zeitdruck arbeiten er und seine Kollegen am nächsten Großprojekt, einer stauchelnden Bank aus der Krise zu helfen.

Doch, dass ist nicht so einfach. Als einer von seinen Kollegen an der Programmierung einer Excel-Tabelle scheitert, übernimmt Christian diese Aufgabe, meistert sie mit mehr Glück als Verstand und rückt damit auf dessen Platz. Doch, mit dem Erfolg kommt das Grauen. In Form einer E-Mail, einem Link, einem Video. Dieses zeigt eine verwesende Leiche. Erschrocken wendet sich Christian an die Polizei und setzt damit Ereignisse in Gang, die ihn immer näher in den Kreis der Verdächtigen rücken.

Am Ende ist sich der junge Unternehmensberater selbst nicht mehr sicher. Hat er diesen Menschen ermordet?

Abgesehen davon, dass wohl alle Berliner Psychothriller-Autoren Kontakt zu dem Rechtsmediziner Michael Tsokos haben, ist Veit Etzold mit “Skin” ein interessanter Thriller gelungen, der es in sich hat. Zunächst ziemlich leise dahinplätschernd, wird der Leser in die Karriereschleuder Unternehmensberatung eingeführt, die bei Versagen ein sofortiges Karriere-Aus für die Betroffenen bedeutet.

Anschaulisch beschreibt der Autor diese sehr eigene Welt zwischen Flügen, Bonus-Meilen, ständigen Terminen, schwindender Konzentration und Überstunden, Beruf vor Privatleben und bettet darin eine Geschichte ein, die es in sich hat.

Mit der ersten Kontaktaufnahme Christians mit dem Grauen in Form von zunächst Bildern und Videos, dann immer mehr real Fassbaren (im wahrsten Sinne), gewinnt der Thriller an Tempo. Der Leser wird gleichsam den Protagonisten in einem Strudel gerissen, der kaum durchatmen lässt.

Der Autor weiß vor allem auf den ersten Seiten, von was er schreibt. Der Leser merkt, wie tief Etzold mit dem Thema Unternehmensberatung verbunden ist ubnd für alles andere hat sich der Autor die richtigen Leute zur Beratung geholt.

Man sollte Rechtsmediziner in der Familie und im Bekanntenkreis nutzen und der Leser gewinnt so einige grausige medizinische Kenntnisse in diesem Bereich, die den Nervenkitzel noch einmal erhöhen.

Kurz und prägnant ist der Schreibstil, mit zunehmender Seitenzahl steigt das Lesetempo und die Spannung obwohl die Cliff-Hanger rarer gesät sind als z.B. bei Fitzek. Das Ende ist dafür nicht ganz so verdreht, erst auf den letzten Seiten bekommt man eine Ahnung, wer der Täter ist. Einzig die Figur des ermittelnden Polizisten ist klischeehaft nervig, gerade so an der Grenze, bevor es ins Unerträgliche kippt.

Abgehalftert, durch seine Arbeit desillusioniert und nah dran, die Grenzen dessen, was an Ermittlungstätigkeit überhaupt erlaubt ist, sich zu schnell auf einen Täter fokussierend, wobei in Deutschland immer zuerst die Unschuldsvermutung gilt, findet Etzold immer noch einen Weg, den Polizisten Deckhard gerade so positiv erscheinen zu lassen, dass man schon froh darüber ist, keine ermittelnde skandinavisch-alkohlisierte Fahne vor sich zu haben.

Die Auflösung kommt dann jedoch ein wenig zu schnell. Es hätten der Geschichte noch fünfzig zusätzliche Seiten sicher gut getan. Trotzdem ist “Skin” ein Thriller, der unter die Haut geht und uns den nächsten E-Mail-Link und das nächste Schließfach mit größter Vorsicht öffnen lässt.

Autor:

Veit Etzold wurde 1973 in Bremen geboren und ist ein deutswcher Schriftsteller. Er studierte Anglistik, Kunstgeschichte, Medienwissenschaften und General Management in Oldenburg, London und Barcelona. Seine Dissertation beendete er im Jahr 2005. Während des Studiums arbeitete er für Medienkonzerne, Banken und Unternehmensberatungen, war zugleich in der Management-Ausbildung tätig.

Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit ist er weiterhin als Vortragsredner und Unternehmensberater tätig. 2009 veröffentlichte er zusammen mit dem Rechtsmediziner Michael Tsokos sein erstes Sachbuch, ein Jahr darauf seinen ersten Roman. Er lebt mit seiner Frau, Rechtsmedizinerin, in Berlin.

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