Ureinwohner

Alexandra Endres: Niemand liebt das Leben mehr als wir

Niemand liebt das Leben mehr als wir Book Cover
Niemand liebt das Leben mehr als wir Alexandra Endres Verlag: mairdumont Erschienen am: 08.10.2019 Seiten: 330 ISBN: 978-3-7701-8249-7

Inhalt:
Mexiko – ein unglaublich vielfältiges Land, landschaftlich und kulturell. Und vom Drogenkrieg gezeichnet. Alexandra Endres durchquert das Land, welches oft für viele nur eine Durchgangsstation ist.

Ein Land voller Gewalt, in dem täglich Menschen spurlos verschwinden, aber auch ums Überleben kämpfen, um die Natur und ihr kulturelles Erbe. Alexandra Endres trifft auf das indigene Erbe der Maya ebenso, wie auf traditionelle Mezcal-Brenner und engagierte Umweltschützer.

Sie lernt Menschen kennen, die sich unerschütterlich für ihr Heimatland einsetzen und von einer besseren Zukunft träumen. (abgewandelter Klappentext)

Rezension:

Niemand liebt das Leben mehr als wir, weil für uns der Tod so sehr präsent ist.

Guillermo del Toro

Der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro fand einst diese Worte, um das Lebensgefühl seiner Landsleute zu umschreiben. Doch, wie sieht es aus, das heutige Mexiko, welches, wenn überhaupt, hierzulande nur in die Schlagzeilen gerät, wenn mal wieder ein hochrangiger Drogenboss den Behörden ins Netz geht oder die Dramen an der Grenze zu den USA nicht mehr von den Nachrichten-agenturen ignoriert werden könne?

Alexandra Endres, Redakteurin, u.a. von ZEIT Online, hat sich aufgemacht, auf Spurensuche durch ein faszinierendes und vielfältiges Land.

Von Süd nach Nord hat die Autorin den mittelamerikanischen Staat durchquert, der für so viele nur eine Durchgangsstation zum Traum von einem besseren Leben sein soll, der jedoch spätestens im Norden für allzu viele zerplatzt.

Endres nimmt sich Zeit für die Begegnungen mit Menschen, denen ihre Heimat nicht egal ist, die etwas für sich und Andere bewegen wollen, die Abwärtsspirale aus Korruption und Drogenhandel, Umweltverbrechen, nicht akzeptieren.

Aufgrund vermittelter Kontakte begab sie sich auf eine Reise, die ihres Gleichen sucht, zumal als Frau alleine in dieser Gegend zuweilen nicht ganz ungefährdet. Der Blick geschärft für Details schildert sie lebendig das Leben der Menschen, die sie daran teilhaben lassen und zeichnet so ein vielschichtiges Bild.

Kurzweilig sind die Kapitel, immer entsprechend ihrer gewesenen Reiseabschnitte gegliedert, doch beginnt die kurzweilige Reisereportage mit einer Beobachtung, die fast gegen Ende der Reise selbst stattfand. Um so beeindruckender sind die nachfolgenden Schilderungen.

Die Autroin schafft es ihre Bedenken, ihre Zweifel, vor allem aber auch ihre Neugier auf das Unbekannte und ihre Zugewandtheit den Menschen gegenüber lebendig werden zu lassen. Ein Reisebericht kann dabei immer nur einen Ausschnitt aus einem Land zeigen, dessen ist sich die Autorin bewusst.

Sie versucht dennoch einen Rundumblick zu bekommen. Wo stehen Mexiko und seine Menschen heute? Mit welchen Problemen haben sie zu kämpfen und was heißt es, dort zu überleben, wo einem der Tod so nahe ist?

Alexandra Endres schildert all dies nicht nüchtern. In lebendigen Farben gibt sie wieder, was sie gesehen hat und herausgekommen ist der nachhallende Zustandsbericht eines Landes, welches mit keinem anderen zu vergleichen ist.

Durchgangsstation und Endpunkt langer, beschwerlicher Reisen, unfreiwilliger Schmelztigel und indigene Völker auf der Suche nach ihrer Identität, vermischt mit christlichen Traditionen. All dies zusammen führt zu einer besonderen Mischung, die man mit Zeile zu Zeile als Lesender zu verstehen versucht, jedoch immer noch mehr Fragen bekommt.

Aufgelockert durch zahlreiche Skizzen, die Wege markieren, Kartenmaterial im Inneren der Umschlagseiten, sowie einem Fototeil, zeigt die Autorin die Vielfältigkeit dessen, was sonst nur einseitig in unseren Medien dargestellt wird.

Mit jedem Wort wird klarer, wie nah Freude, Zuversicht, Mut und Verzweiflung beieinander liegen, gerade wenn sie mit Umweltschützern, Frauenrechtlerinnen oder Indigenen spricht, die sich für ihre Interessen, nicht ohne Gefahr für sich selbst, einsetzen. Beeindruckend, um nur ein Wort zu nutzen. Bewundernswert in jedem Fall.

Mexiko, so bleibt festzustellen, ist ein unerschrocken unermüdliches Land mit Menschen, die an sich glauben, an ihr Leben hängen. Es lohnt sich, dies zu beobachten und zu verfolgen. Alexandra Endres ist dies im Rahmen ihrer Möglichkeiten gelungen. Wünschenswert, wenn es in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit für die Menschen gibt, die das Leben so sehr lieben.

Autorin:

Nachd er Schule studierte Alexandra Endres in Köln Volkswirtschaft in Kombination mit Realpolitik, bevor sie Redakteurin bei der FAZ wurde und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Wirtschaftsgeographischen Institutes der Uni Köln. Seit 2006 arbeitet sie für ZEIT Online und unternimmt immer wieder Reisen nach Südamerika.

2014 arbeitete sie als Gastredaktuerin für eine kolumbianische Zeitung. Die südamerikanischen Länder (die sie immer wieder bereist), ihre Rohstoffe und Ressourcen, sowie Entwicklung und Menschenrechte gehören zu ihren Hauptthemen. 2016 bereiste sie Kolumbien erneut. Ihre Erlebnisse veröffentlichte sie auf ihren Blog und ausführlich in Buchform.

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Birgit Weidt: Das Lächeln der Vergangenheit

Das Lächeln der Vergangenheit Book Cover
Das Lächeln der Vergangenheit Rezensionsexemplar/Sachbuch Mairdumont Taschenbuch Seiten: 239 ISBN: 978-3-7701-8291-6

Inhalt:

Neukaledonien, Archipel am anderen Ender der Welt. Hier begibt sich Birgit weidt auf die Suche nach der geschichte hinter einem mysteriösen Talisman. Sie taucht ein in eine Welt, in der Schamanen die Zukunft aus Palmblättern voraussagen, Unterschiede zwischen den Geschlechtern anhand von Wurzeln erklärt werden und Frauen ihre Gesichtsfalten tragen wie kostbaren Schmuck. Eine Reise, die den Blick für das Magische öffnet, das uns überall und jederzeit umgibt. (Klappentext)

Rezension:

Unweit von Australien und doch am anderen Ende der welt erstreckt sich eine kleine Gruppe von Inseln, die in Europa kaum jemand kennt, und doch (noch) französisches Überseegebiet sind. Neukaledonien. Das ist die Heimat der Muskatnuss und das Gebiet des weltgrößten Nickelvorkommens. Und es war das Sehnsuchtsziel von Birigt Weidt.

Die freie Journalistin machte sich auf, um zu erfahren, wie die Menschen dort leben, was sie bewegt und beschäftigt, wie sehr ihr Leben sich von unserem unterscheidet und um ein Geheimnis zu lüften. Doch die Reise hält mehr Überraschungen und Begegnungen bereit, als die Autorin zu träumen gewagt hätte.

Sie erlebt uralte Bräuche, die Wirkung von tropischen Regen und warum die älteren Bewohner dieser Südseeinseln das Wasser scheuen. Doch vor allem öffnen die Bewohner Grande Terres, Lifou und Ouveas ihre Herzen und geben Einblick in ihr Leben. Fortan ist Weidt der Faszination Neukaledoniens erlegen.

Reisereportagen müssen den Spagat schaffen, journalistisch neutral aber gut recherchiert, spannend erzählt zu sein, aber auch die persönliche Komponente, den Eindruck, mit einzubringen. Kippt die Waage Richtung einer Seite entsteht ein Ungleichgewicht, welches entweder dazu führt, dass man es nur noch mit reinem Faktenwissen zu tun hat oder zur anderen Seite, und dann hat der Leser eine Gefühlsduselei sondergleichen vor Augen.

Birgit Weidt zumindest gelingt dieser Spagat weitgehend sehr gut, wenn auch zum Ende hin ein paar Ausrutscher zu verzeichnen sind. Doch, die autorin schafft es ungemein ein Gefühl des Fernwehs zu erzeugen. Praktisch so, als wäre man mit dabei, begleitet die Autorin auf ein Insel-Filmfest und beobachtet sie beim Vollrichten eines uralten Brauches, um Einblick in das Leben der Ureinwohner zu erhalten.

Viel erfährt man darüber, doch hat man unweigerlich das Gefühl selbst Neukaledonien bereisen zu müssen, um das Geschriebene nachzuvollziehen. Der Sand in den Schuhen, das Ploppen der Kokusnüsse, wenn sie reif von der Palme auf den Boden fallen, und die Suche nach dem richtigen Mittelweg zwischen Tradition und Moderne.

An manchen Stellen wirkt die Autorin selbst etwas überdreht, starkes Kontrastprogramm zur sonst nüchtern und beobachtend gehaltenen Erzählweise, die Informationen über die Inselwelten so ganz nebenbei einfließen lassen.

Wie sehen die Einwohner die Zukunft dieser bedrohten Idylle, wo Chancen, was macht es aus, dieses Leben? Birigt Weidt sucht diese Fragen und antworten darauf zwar nicht, doch stößt sie darauf, lässt sich treiben. Sie begegnet Businessfrauen, die ganz aus ihrer traditionellen Rolle fallen und Künstler, die sich von der sie umgebenden Natur inspirieren lassen, Wunderheiler und Häuptlinge, denen in der Gesellschaft immer noch ein hoher Stellenwert zukommt.

Der Leser wird sich wünschen, dass die Menschen Neukaledoniens auch weiter so ihren Weg gehen können und wird mit einer Fülle von Eindrücken die letzte Seite umschlagen, vielleicht eine Reise buchen, so als wäre man (fast) da gewesen. Und das ist doch etwas.

Wer dann immer noch nicht genug hat, kann auch die auf ihren Reisen durch die Südsee gesammelten Rezepte nachkochen. Damit wäre man dann auch endlich reif für die Inseln.

Autorin:

Birgit Weidt wurde 1962 geboren und lebt in Berlin. Die freie Journalistin schreibt Reisereportagen u.a. für GEO Saison, DIE ZEIT, Frankfurter Allgemeine Zeitung und NZZ. Zuletzt wurde sie für ihre Reportagen mit den unabhängigen Journalistenpreis des Niederländischen Büros für Tourismus & Convention ausgezichnet

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Charles C. Mann: Amerika vor Kolumbus

Amerika vor Kolumbus Book Cover
Amerika vor Kolumbus Charles C. Mann Rowohlt Erschienen am: 21.10.2016 Seiten: 720 ISBN: 978-3-498-04536-4

Inhalt:

Charles C. Mann schreibt die Geschichte des vorkolumbianischen Amerikas. Er zeigt, dass die indianischen Kulturen oftmals weiter entwickelt waren als die europäischen Gesellschaften, und gewährt uns überraschende Einblicke in die Lebensweise der Ureinwohner. “Amerika vor Kolumbus” ist ein wichtiges, mitreißend erzähltes Buch. (Klappentext)

Rezension:

Auf den Gebiet der späteren Vereinigten Staaten von Amerika riesige Bisonherden, auf den Südkontinent einzelne bevölkerte Fleckchen Erde, einsame Dörfer im Regenwald und nur wenige Konzentrationspunkte von Hochkulturen wie den Maya, Inka und Azteken. Ansonsten, eine romantische Idylle, die durch die Ankunft der Europäer zerstört wurde.

Dies ist das Bild, welches wir heute von der Kolonialisierung Amerikas seit seiner Entdeckung haben, welches zudem in zahlreichen Filmen vertieft wird? Doch, wie war es wirklich? Wie erlebten die Menschen, Eroberer und Eroberte die Ankunft der Europäer? Welchen Einfluss nahmen diese auf das Leben der Urbevölkerung und in welchen Punkten waren die Einwohner Amerikas Ursache selbst für ihren Niedergang?

Der Wissenschaftsjournalist Charles C. Mann begab sich auf Spurensuche, besuchte Ruinen und Ausgrabungsstätten, befragte Archäologen, Biologen und Geographen zu ihren teils kontroversen Ansichten und sichtete zahlreiches Quellenmaterial. Entstanden ist eine biografische Entwicklungsgeschichte des Amerikas vor, während und direkt nach seiner Entdeckung vom Wilden Westen bis hinein in die peruanischen Anden.

Ausgiebige Recherchearbeit, dargestellt durch ein wahrhaft beeindruckendes Anmerkungs- und Quellenverzeichnis wird für den Laien verständlich, vertiefend und geordnet präsentiert.

Beeindruckend die Auseinandersetzung mit den verschiedensten Theorien nimmt Mann seine Leser von den allgemeinen Fragen zum Thema hinein in die Details und erklärt, warum der Urwald in Wahrheit ein riesiger angelegter Garten war, dass die Ureinwohner vor ihrer Entdeckung bereits im Niedergang begriffen waren, warum einige Europäer selbst wie die Indianer leben wollten und welche Erkenntnisse sich aus der Vergangenheit ziehen lassen.

Aufgelockert durch Fotografien und Kartenmaterial wird der Leser durch das Thema gelotst, muss jedoch seine volle Aufmerksamkeit auf die Lektüre richten, ohne die man es nicht schaffen wird, dabei zu bleiben.

Diese Ausgabe aus den Rowohlt Verlag ist ein Paradebeispiel dafür, wie Sachbücher gestaltet und geschrieben werden können, für wirklichen Erkenntnisgewinn, den man auch fachlich nutzen kann und der hoffentlich auch bei der weiteren Lektüre des Fortsetzungsbandes von Nutzen sein wird.

Dazu übrigens eine Besonderheit und wohl auch Einblick in die Arbeit von Verlagen: Im Land des Autoren ist dies der erste Band, der jedoch im Deutschen als zweiter erschien. Man mag nun spekulieren, ob dies einfach der Erwartung geschuldet ist, dass ein Band als erfolgversprechend angesehen wird, um den zweiten zu refinanzieren, oder ob dies andere Gründe hatte? Es ist jedenfalls gelungen. Als besonderes Sachbuch und vertiefende Lektüre ist dieses Werk sehr zu empfehlen.

Autor:

Charles C. Mann wurde 1955 in Michigan/USA geboren und ist ein US-amerikanischer Autor und Journalist. Er schreibt regelmäßig für mehrere Wissenschaftsmagazine, einige Artikel auch für Zeitungen wie die New York Times und beschäftigt sich insbesondere mit den Folgen der Entdeckung Amerikas. Seine Werke wurden ausgezeichnet, u.a. von der National Academy of Science. Zwei seiner Werke wuden bereits ins Deutsche übersetzt.

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Alexandra Endres: Wer singt, erzählt – Wer tanzt, überlebt

Wer singt, erzählt - wer tanzt, überlebt Book Cover
Wer singt, erzählt – wer tanzt, überlebt Alexandra Endres mairdumont Erschienen am: 10.07.2017 Seiten: 281 ISBN: 978-3-7701-8284-8

Inhalt:

Von der Karibikküste über die Anden bis an den Pazifik – Alexandra Endres taucht ein in den Alltag und die Rhythmen Kolumbiens. Sie lauscht den Cantaoras von Cali und den Rappern von Medellin. Sie folgt den Spuren von Gabriel Garcia Marquez in Cartagena und begegnet den heiligen Männern der Arhuaco, die im Gebirge von Santa Marta das Gleichgewicht der Welt bewahren. Ein Reiseabenteuer für jeden, der Kolumbien in seiner ganzen Vielfalr verstehen möchte. (Klappentext)

Rezension:

International bestimmt der Drogenhandel oder der Raubbau an Gold und Kohle, der schlimmste Umweltzerstörungen hinterlässt, die Schlagzeilen, positive Meldungen berichten vorsichtig von den schwierigen Bemühen um Frieden in einem zerrüttelten Land.

Und doch ist die Bevölkerung sehr gastfreundlich und zugänglich, das positive Denken steht im Vordergrund und alle werden aufrecht gehalten durch die Klänge südamerikanischer Musik. Die Rede ist von Kolumbien, ein Land voller Gegensätze. Hier ist das Gefälle zwischen Arm und Reich, abgesehen vielleicht von Mexiko, besonders groß, doch wird hier nicht weniger als das Gleichgewicht der Welt bewahrt.

Alexandra Endres begibt sich auf Spurensuche, dieses Mal, nach allen kritischen Berichten, die sie über Politik, Wirtschaft und den Zustand des Landes geschrieben hat, die schönen Seiten Kolumbiens zu entdecken. Herausgekommen ist ein Länder-Portrait, welches umdenken lässt. Abseits der typischen Klischees beschreibt Alexandra Endres zielgerichtet ihre Eindrücke, die sehr facettenreich ein völlig anderes Bild ergeben, als das, welches man von Kolumbien in den Medien kennt.

Die Rede ist von Hoffnungsträgern und Menschenrechtlern, Planern und den Ureinwohnern dieses Landes, die Rede ist von Vergebung und Frieden, aber auch dem Überwinden von Grenzen in den Köpfen der Menschen.

Die Autorin zeigt, wie die Bevölkerung die zarten Bande des Friedens knüpft, Angst jedoch hat, vor erneuten Terror und Zerstörung, jedoch auch, wie die Menschen versuchen, das es gelingt. Ein friedliches und zukunftsorientiertes Land für alle Einwohner Kolumbiens.

Feinfühlig beschreibt sie das Leben der Menschen, die sie trofft, was sie bewegt und antreibt, welche Hoffnungen und Wünsche, aber auch Ängste, sie haben. Wir reisen in die (teiilweise schwer) zugänglichen Regionen des Landes, erleben Gesang und Tanz, pure Lebensfreude und Männer und Frauen, die sich und andere noch lange nicht aufgegeben haben.

Ein Land auf schwierigen Pfaden. Aber, im Aufbruch. Der Leser begleitet die Autorin. Fast ist es, als stünde man neben ihr im überfüllten Überlandbus oder schwitze in der tropischen Hitze den letzten Tropfen Wasser aus seinem Körper, nur um das Kolumbien von heute zu erfahren und zu begreifen.

Diese Strapazen lohnen sich. Das lateinamerikanische Land ist so vielfältig wie überraschend. Gut recherchiert, mit interessanten weiterführenden Tipps und einem helfenden Glossar kolumbianischer Begrifflichkeiten, findet der Leser sich schnell ein, in einem Land, welches beschlossen hat, in Frieden zu leben. Der Leser wird danach ein völlig anderes Bild haben. Das, eines wahrhaft faszinierenden und interessanten Landes, welches sich lohnt, zu entdecken. Es unbeobachtet zu lassen, wäre fatal, denn Kolumbiens Zukunft, sie hat gerade begonnen.

Autorin:

Nachd er Schule studierte Alexandra Endres in Köln Volkswirtschaft in Kombination mit Realpolitik, bevor sie Redakteurin bei der FAZ wurde und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Wirtschaftsgeographischen Institutes der Uni Köln.

Seit 2006 arbeitet sie für ZEIT Online und unternimmt immer wieder Reisen nach Südamerika. 2014 arbeitete sie als Gastredaktuerin für eine kololumbianische Zeitung.

Die südamerikanischen Länder (die sie immer wieder bereist), ihre Rohstoffe und Ressourcen, sowie Entwicklung und Menschenrechte gehören zu ihren Hauptthemen. 2016 bereiste sie Kolumbien erneut. Ihre erlebnisse veröffentlichte sie auf ihren Blog und ausführlich in Buchform.

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