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Leipziger Buchmesse 2024: Alles außer flach

In wenigen Tagen steht die Messestadt wieder ganz im Zeichen der Literatur. Der traditionelle Frühjahrsauftakt der Buchbranche, in dem Verlage, Autorinnen und Autoren auf ihre Leserschaft treffen und nicht nur Cosplayer für ein buntes Innenleben sorgen, findet mit über 2500 Veranstaltungen und 2900 Mitwirkenden statt, und einer ganz besonderen Gastregion. Auch ich bin wieder mit dabei.

Im vergangenen Jahr waren gleich zu Beginn die Messehallen mehr als voll. (Quelle: Privatbesitz)

Bereits ohne Blog habe ich mir damals regelmäßig mehr Lesungen und Diskussionen aus dem Messeprogramm herausgeschrieben, als ich in der Lage gewesen wäre, diese zu verfolgen. Alles, was irgendwie interessant klang, wurde erst einmal notiert. Entschieden, welche Veranstaltungen ich mir tatsächlich ansehe, habe ich dann auf der Messe selbst, was bisher immer zu einem veritablen Chaos geführt hat. Das hat sich auch mit der Schreibarbeit nicht geändert, ist eher schlimmer geworden, da jetzt nebst den regulären Angeboten auch Presse- und Bloggertermine hinzukommen, zwischen denen ich auswählen muss. Kurz vor knapp aber steht die Planung und die Vorfreude steigt.

Damit auch euer Messe-Besuch gelingt, hier einige Tipps für euch:

In diesem Jahr hat die Messe wieder ihren angestammten Platz im Kalender bekommen und findet vom 21.-24. März statt, nicht nur auf dem Messegelände selbst, auch finden im gesamten Stadtgebiet verschiedenste Veranstaltungen unter dem Motto “Leipzig liest” statt. Einen Überblick über das Programm könnt ihr euch hier verschaffen (oder in der App der Leipziger Buchmesse), diesmal mit besseren Filter-Funktionen, die man verbessert hatte, nachdem es da 2023 so einige Kritikpunkte gab, die die Planung eher erschwerten als dass sie eine Hilfe waren.

Wie ihr zum Messegelände kommt, seht ihr hier, die besonderen Punkte der parallel verlaufenden Klimabuchmesse sind hier zu finden. Eine Übersicht über die Ticketpreise gibt es hier (wer vorher kauft, hat im Ticket die Fahrt von und zum Messegelände enthalten). Für die Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln empfiehlt es sich, Stehvermögen mitzubringen, die eine oder andere Tram an sich vorbeifahren zu lassen und Wartezeiten einzukalkulieren. Wer eine Unterkunft in der Innenstadt hat, dem empfiehlt sich, nicht am Hauptbahnhof, sondern eine Haltestelle vorher, am Augustusplatz, in die Tram zu steigen.

Was das diesjährige Gastland Niederlande und die Region Flandern zu bieten haben, könnt ihr hier erfahren.

Nehmt euch etwas Essen wie Energieriegel oder Nüsse mit und unbedingt eine Flasche Wasser oder ähnliches mit. Zwar wird dort sicher wieder an vielen Ecken frisch gepresster Orangensaft angeboten, flüssiges Gold wäre jedoch günstiger.

Ihr könnt sowohl an den Ständen und in den von Hugendubel organisierten Messebuchhandlungen Bücher kaufen, vom ersten Messetag an.
Sogar Messe-Merch gibt es diesmal, an einem Stand in der Glashalle.

[Einklappen]

Eine Übersicht über die für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Bücher findet ihr hier.

Ich werde einen Tag eher anreisen, um dann entspannt am nächsten in die Messe einzutauchen und erste Eindrücke sammeln, nachdem ich in der Innenstadt ein Interview geführt habe, welches ihr nach der Buchmesse auf den Blog lesen könnt. Mit wem, wird noch nicht verraten.

Bei verschiedenen Verlagstreffen und Bloggerveranstaltungen werde ich ebenso sein, wie auf Lesungen. Nur nicht ganz so überladen wie sonst, da ich diesmal mit etwas weniger Technik auskommen muss. Trotz zusammengestellten Programm dürfte es daher für mich etwas entspannter ablaufen als sonst. Sprecht mich also gerne an, wenn ihr mich seht. Ich beiße nicht. 🙂

Ich wünsche uns allen eine tolle Zeit auf der Buchmesse. Vielleicht sehen wir uns ja.

Euer Nick.

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Entengrütze und der Geruch von Erdbeeren

Mit den Fingern streiche ich vorsichtig über das Papier, erfahre Glätte und Unebenheiten, an einer Stelle ist das Papier rauh. Ich reibe vorsichtig zwei Finger aneinander, und verbinde fortan einen neuen Geruch mit Büchern, der so zuvor noch nicht mit ihnen in Verbindung stand. Der Duft von frischen Erdbeeren steigt mir in die Nase, ein Gefühl von Sommer kommt auf, doch schaue ich durch das Fenster sehe ich das Wetter unschlüssig, öffne ich das Fenster kommen mir die Gerüche (und der Lärm) der Straße entgegen. Ich wohne inmitten der Stadt.

Der Sommer existiert plötzlich nur noch auf den Papier.

Ein Kinderbuch aus Lettland ist es, was dieses Hin und Her auslöst. Geschrieben hat es die Autorin Lote Vilma Vitina, auch die liebevollen Illustrationen stammen von ihr. Erschienen ist “Der kleine Dichter und der Duft”, in der deutschen Übersetzung von Lil Reif bei Mirabilis. Der Dichter folgt einer Wolke nach draußen, Gerüche inspirieren ihn. Die mich in den Sommer versetzende Erdbeere duftet tatsächlich. Im Vorsatzpapier ist sie zu finden.

Im Frankfurter Ostpark geht es nicht ganz so idyllisch zu. Enten und Nilgänse sind sich nicht grün, da kann noch so viel Entengrütze für alle vorhanden sein. Missgunst bestimmt den Tag. Schnell geraten die schöne Gans Nilgül und der schlaue Enterich Hausen zwischen die Fronten ihrer Vogelscharen. Es wäre doch einfacher für alle, an einem Strang zu ziehen. Nur, wie zusammenfinden, wenn vermeintliche Unterschiede als kaum zu überwindende Barrieren erscheinen? Doch Freundschaft und Zusammenhalt können viel bewirken.

Liebevoll illustriert von Viktoria Wagner erleben “Nilgül und Hausen” in der Geschichte aus der Feder von Riccarda Gleichauf dieses große Abenteuer. Und alle kleinen Leser und Leserinnen (oder allen, denen diese wunderschöne Geschichte vorgelesen wird) können sich nicht nur an den Ententeich träumen, die beiden Hauptfiguren laden auch zum Singen ein. Drei Lieder, abrufbar bei Youtube oder per QR-Code runden Text und Bild ab. Dieses Kinderbuch ist interaktiv, im besten Sinne.

Geschichten für die Kleinsten, interaktiv oder haptisch erlebbar, so lieb, dass ich keine Sterne-Bewertung, sondern einfach nur beide Bücher allen ans Herz legen möchte, die gerne ihre oder andere Kinderbuchregale sinnvoll auffüllen möchten. Wer kann schon etwas gegen dönerfutternde Enten sagen oder Erdbeeren?

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Empfehlung: Rafik Schami – Sieben Doppelgänger

Er kann einfach nicht nein sagen. Immer wenn ein Buchhändler, eine Volkshochschule oder eine andere Kulturinstitution anruft und um eine Lesung oder einen Vortrag bittet, sagt er zu. Also hetzt der begnadete Erzähler kreuz und quer durch Deutschland, kennt jedes Hotel – und wird sich selbst dabei ganz fremd. Da bringt ihn eines Tages ein Freund auf die Idee, sich zu vervielfältigen. Mit einer Zeitungsannonce werden Doppelgänger gesucht, die fortan für ihn auf Reisen gehen sollen, während der echte Rafik Schami zu Hause in Ruhe neue Bücher schreiben kann. Doch die Katastrophe bleibt nicht aus … (Inhalt lt. Verlag)

Autor:
Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus geboren. Er studierte Chemie und zählt zu den erfolgreichsten Schriftstellern in deutscher Sprache und wurde in zahlreichen Sprachen übersetzt.

Diesen kleinen Roman möchte ich einmal ohne Rezension grundsätzlich empfehlen oder zumindest präsentieren, da ich mich mit “Sieben Doppelgänger” mit Rafik Schamis Schreiben versöhnt habe. Vor Jahren hatte ich eine Kurzgeschichten- oder Kolumnensammlung von ihm zur Hand genommen und das hat für mich ganz eindeutig nicht funktioniert. Zugegeben, damals wusste ich vielleicht auch nicht, dass für mich Kolumnen und Kurzgeschichten nur bedingt bis gar nicht funktionieren.

Vom Umfang her klappt das mit kürzeren Romanen oder Novellen besser. Während also eine seiner Kurzgeschichtensammlungen bei mir durchfiel, hat dieser Roman, bei dem Figuren genug Platz bekommen haben, um ausgestaltet zu werden, doch zumindest so funktioniert, dass ich mich mit dem Werk des Autors versöhnt habe. Ob ich nochmal ein Buch von Rafik Schami lesen werde, steht indes in den Sternen. Dafür ist mein Stapel ungelesener Bücher einfach sehr groß, aber zumindest möchte ich es nicht mehr ausschließen. Das sah vorher anders aus. Daher zumindest diese kleine kurze Empfehlung hier.

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Christine Westermann: Die Familien der anderen

Inhalt:

Christine Westermann taucht ein in die wechselvolle Geschichte ihrer Familie – anhand der Bücher, die ihr Leben geprägt haben.

Elegant, ehrlich und warmherzig erzählt sie von Büchern, die die Familien der anderen beschreiben. Von Lektüren, die helfen, die eigene Geschichte besser zu verstehen.
(Klappentext)

Rezension:

Der Traum eines jeden bibliophilen Menschen. Christine Westermann träumt ihn schon als Kind. Eine Bibliothek mit Leiter soll es sein, um auch mal die oben stehenden Bücher zu erreichen. Dort oben, im Regal ihrer Eltern, stand z. B. “Der Zauberberg” von Thomas Mann, dieser Roman, der alleine schon durch seinen Umfang zu beindrucken weiß. Die Journalistin, die selbst jahrelang im Fernsehen und Rundfunk schon unzählige Bücher empfohlen und einige geschrieben hat, nimmt ihn sich nun vor, während sie ihr neues Werk schreibt, in dem sie sich entlang der Werke hangelt, die sie für ihr Leben prägten.

In diesem Sinne ist es keine klassische Biografie, die uns Lesenden mit “Die Familien der anderen” vorgelegt wird, auch eine Art Ratgeber sucht man hier vergebens, obwohl die Werke von Christine Westermann in diese Rubrik einsortiert werden. Vielleicht sind es eher zu Papier gebrachte Überlegungen, ein wenig von allem.

So wie in der Öffentlichkeit sie nur Bücher empfehlen möchte, die ihr selbst zusagen, schreibt und erzählt sie, nachdenklich, melancholisch zuweilen, mit einer Prise Humor, denen die das lesen werden, zugewandt. Ausschweifend wie Thomas Mann, gar hochtrabend, wie der, der sein Vorwort Vorsatz nannte, möchte sie nicht sein. Kann sie auch nicht.

Das Lesen dieses Werks fordert, ist anstrengend, die Erinnerungen an erste Auftritte im Literarischen Quartett, an Lesereisen, an deren Ende meist ein Kölsch auf dem Tisch steht oder zermürbende Diskussionen in Sitzungen der Jury zum Deutschen Buchpreis, immer wieder auch das Rückbesinnen auf die eigene familiäre Vergangenheit, zudem, warum sie heute noch mehr an Familienkonstellationen, Brüchen und Wandlungen interessiert ist als an allem anderen.

Das Hochtrabende geht ihr ab, kompakt hangelt sich entlang der Bücher, die sie prägten. Eine sehr interessante Lektüreliste steht am Ende des Buches. Und “Der Zauberberg” von Thomas Mann? Hat sie ihn beenden können, bewältigt diesen Berg? Muss man das überhaupt? Ist abbrechen auch eine Option, wenn man sehr lange schon anderen Bücher empfiehlt? Wenn nicht empfehlen, vielleicht selbst schreiben? Wie macht man das, wird Christine Westermann auf einem Klassentreffen gefragt.

Mir hat diese Art der biografischen Lektüre sehr gefallen. Der Wechsel zwischen Anekdoten der Vergangenheit und Gegenwart, dem Vergleichen mit gelesener Lektüre und wahrscheinlich nicht nur Abgabedatum des Manuskriptes im Nacken, sondern eben auch schwergewichtige Lektüre auf den Nachttisch. Das wirkt sehr locker, sehr nahbar. Was kann ich reinen Gewissens empfehlen, doch bitte nur das, was ich selbst gern gelesen habe. Verrisse versucht Christine Westermann Zeit ihres Lebens zu vermeiden.

Ein paar Anekdoten verraten viel, die Bücherliste der Autorin noch viel mehr, über sie selbst, die für ihre Auswahl der Lektüre oft genug gescholten wurde, nicht nur von Quartett-Kollegen. Doch, was nützt die beste Lektüre, wenn sie die Lesenden nicht erreicht. Das gelingt Christine Westermann mit “Die Bücher der anderen” viel besser.

Autorin:

Christine Westermann wurde 1948 in Erfurt geboren und ist eine deutsche Moderatorin, Journalistin und Autorin. Nach der Übersiedlung von Erfurt nach Mannheim, machte sie nach der Schule ein Volontariat beim Mannheimer Morgen und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Von da an arbeitete sie als freie Journalistin für verschiedene Radio- und Fernsehsender, produzierte Filme und Reportagen.

Später moderierte sie im ZDF “Die Drehscheibe”, später bis 2002 die “Aktuelle Stunde”. Von 1996-2016 moderierte sie die Sendung “Zimmer frei!” und wurde zusammen mit Götz Alsmann dafür mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Von 2015-2019 war sie eine der Teilnehmerinnen des Literarischen Quartetts, daneben präsentiert sie per Podcast und Radiosendung Bücher. Ihr erstes Buch erschien 1999, weitere folgten. Christine Westermann lebt in Köln

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Empfehlungen für Superlesende

Mit welcher Reihe wurdest Du an das Lesen herangeführt, mit welchen Büchern hast Du in Themenwelten eintauchen und dich gänzlich verlieren können. Wie hast Du deine Fragen beantworten, deinen Wissensdurst stillen können? Viele von uns denken da sicher an Reihen wie die der “Was ist was”-Bücher des Tessloff-Verlags, aber auch andere Häuser haben sehr interessante Reihen, zuweilen gar schon für jene, die gerade erste Sätze lesen lernen, sich aber natürlich auch bereits für verschiedenste Sachen interessieren. An anderer Stelle habe ich bereits einen Versuch gezeigt, Kinder für Kunst zu begeistern. Der Verlag Dorling Kindersley hat jedoch auch Werke zu zahlreichen anderen Themen. Auch die können spannend und kindgerecht aufbereitet werden. Dies zeigt die nun überarbeitete Reihe “Superleser!”, die verschiedenen Inhalte den Kleinsten zugänglich macht, ob dies Natur und Tierwelt betrifft, Sport oder Personen, deren Namen man im Gespräch oder im Fernsehen aufschnappen könnte.

In vier verschiedenen Abstufungen werden Themen wie etwa die “Tiere des Regenwalds” oder die “Expedition zum Mars” aufbereitet, je nachdem ob Kinder gerade beginnen, lesen zu lernen und noch an einfachen Sätzen üben müssen; hier ist die Schrift extra groß, Sätze sind sehr einfach gehalten und Silben markiert; oder schon kleinere Sachtexte gelesen werden können. Das Spektrum bewegt sich dabei vom Können im Grundschulbereich der ersten bis zur dritten Klasse. Dies dient der Leseförderung und funktioniert in Begleitung von Illustrationen, Fotos, einem Lese-Quiz sowie einer hintenan gestellten kindgerechten Begriffsklärung.

Dem Blog wurde die Ausarbeitung “Das Leben von Anne Frank” zur Verfügung gestellt, welches die Lesestufe 3 bedient. Sehr kompakt stellt der Autor Stephen Krensky das Leben des Mädchens, ihr Schicksal und dies ihrer Familie dar, immer mit den Fokus, welche Fragen haben Kinder, wenn sie vielleicht den einen oder anderen Satz irgendwo zufällig aufschnappen. Wie kann man das schier Unerklärliche irgendwie fassbar machen? Dieses Buch ist für das gemeinsame Lesen und Sprechen geeignet. Andere Werke aus der Reihe, wie z. B. über Dinosaurier können durchaus alleine geschmökert werden. Es kommt, wie bei allem, auf die Thematik und das Kind selbst an. Es ist ein gelungener Ansatz, Kindern bestimmte Inhalte zugänglich zu machen und sicher für den Verlag auch, sich auch die jüngsten Lesenden zu erschließen, aber auch ein schmaler Grat ob der Auswahl an Themen. Wichtig zunächst, es gibt sie. Die bereits große Auswahl scheint jedenfalls ein Indiz dafür zu sein, dass der Verlag durchaus mit der Reihe einen gewissen Erfolg hat.

Überblick über die Lesestufen:

Extraleicht
– Markierte Silben, sehr einfache Wörter, sehr kurze Sätze
– Extragroße Fibelschrift
– Lese-Quiz
– Ab 1. Klasse

Lesestufe 1
– Markierte Silben, sehr einfache Wörter, kurze Sätze
– Extragroße Fibelschrift
– Lese-Quiz
– Ab 1. Klasse

Lesestufe 2
– Klare Gliederung, einfache Wörter, kurze Kapitel
– Große Fibelschrift
– Lese-Quiz
– Ab 1./2. Klasse

Leseprofis
– Spannende Geschichten und Sachtexte, längere Kapitel
– Fibelschrift
– Lese-Quiz
– Ab 2./3. Klasse

Es bleibt zu hoffen, dass noch mehr Bücher dieser Art hinzukommen. Wissen, aufbereitet für die Kleinsten, ist ja schließlich nie verkehrt.

Das Buch wurde zur Vorstellung der Reihe dem Blog vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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Das Bloggen mit Büchern: Wie machst Du das?

Über das Schreiben. Über das Bloggen.

Es ist egal, über welche Themen man in einem Blog schreibt. Ein interessierter Mensch wird immer nur die veröffentlichten Beiträge sehen, lesen und kommentieren. Vielleicht teilt jemand den Artikel auch in den sozialen Netzwerken oder jemand fühlt sich inspiriert, ebenfalls seine Gedanken dazu niederzuschreiben? Alleine, die Hintergrundarbeit bleibt zumeist im Dunkeln.

Und so möchte auch ich, inspiriert von lesestunden.de in dieser Kategorie über das Buch-bloggen schreiben und meine Gedanken mit euch teilen. Für den ersten Beitrag hierfür, habe ich mich an den Fragen von Tobias orientiert.

Angefangen habe ich mit einer Homepage aus dem Baukastenprinzip, da ich mich zunächst weder mit den technischen, noch mit den rechtlichen Hintergründen auseinandersetzen wollte. Ich wollte einfach nur über mein liebstes Hobby schreiben. Das Lesen. Freunde und Arbeitskollegen hatten mir das ans Herz gelegt, zumal man mich praktisch immer mit einem Buch sieht. Irgendetwas lese ich immer, warum also nicht meine Gedanken mit Interessierten teilen?

Nur, was bringt das mir? Was bringt es den Lesern? Gibt es nicht schon genug Schreiber im Netz und auch sonst? Sicher, gerade im Internet herrscht eine Vielfalt, wie es sie vor Jahrzehnten vielleicht in der Presse gab, aber gerade das macht es spannend.

Gelesen habe ich dort schon länger, in Foren wie buechertreff.de, dem größten deutschsprachigen Literaturforum im Netz und erste Versuche beim Verfassen von Rezensionen gewagt. So war es dann nur noch ein kleiner Schritt bist zum wirklich eigenen Blog, der natürlich zu Beginn noch nicht einmal halb so professionell war, wie heute. Mittlerweile macht mir sogar auch die Hintergrundarbeit Spaß.

Veit Etzold und Ich auf der Leipziger Buchmesse 2019.

Ich schreibe grundsätzlich zu jedem Buch, welches ich lese, eine Rezension. Ausnahmen gibt es natürlich, z.B. Mangas oder Bücher, die ich, was sehr selten vorkommt, abbreche. Über erstere schreibe ich nicht, da mir dazu noch Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Zu wenig habe ich in diesem Bereich bisher gelesen. Über letztere will ich es mir nicht anmaßen. Wie soll man bitte ein ausgewogenes Urteil über ein Buch fällen, von dem man vielleicht nur die Hälfte des Inhalts kennt?

Ansonsten wird alles verschriftlicht. Nachdem Lesen ist das Schreiben ein schöner Abschluss. Die Inspiration zum Lesestoff geben mir Verlage, literarische Agenturen, Freunde, Blogger, Instagram und Booktuber, sowie Mitglieder des besagten Literaturforums. Der eine oder andere Gang in die heimischen Buchläden schadet natürlich auch nicht.

Mein Blog dient mir für mich als Gedankenstütze. Ich freue mich aber über jeden Leser, den es interessiert, was andere schmökern und auf die Meinung von uns Bloggern wert legt. Literaturblogs können Filter sein für all jene, die sich nicht durch Vorschauen der Verlage wühlen und herausfinden möchten, was außerhalb der Bestsellerlisten und Buchpreise zu finden ist.

Manchmal werden auch Buchläden im Urlaub zu Fundgruppen. Dieses Kleinod entdeckte ich am Rand von Rhetymnon auf Kreta.

Wobei mich persönlich auch manche Werke davon begeistern.

Ansonsten ist der Blog für mich Archiv, Filter, Ausgleich, in jedem Fall mehr als ein bloßes Hobby. Vielleicht kompensiere ich auch damit, dass ich nicht Journalist geworden bin? Das bleibt jedoch mein kleines Geheimnis. Vorerst.

Nachdem Lesen schreibe ich direkt drauf los. Vielleicht lasse ich mir einen Tag oder zwei Zeit, aber dann muss ich meine Gedanken in Worte fassen, sonst gehen sie mir verloren. Wie schwer das Schreiben im Nachhinein ist, merke ich immer dann, wenn ich im Urlaub gelesen habe und mit einer Woche Abstand darüber schreiben möchte.

Das funktioniert dann mehr schlecht als recht.

Das eigentliche Verfassen einer Rezension dauert dann zumeist nicht mehr als eine Stunde. Zusammen mit der Aktualisierung des Blogs und den Social Media Posts, gehen noch mal weitere zwei Stunden auf das Zeitkonto. Für das Lesen selbst nehme ich mir am Tag mindestens eine Stunde, meist mehr, Zeit. So erscheinen mehrere Beiträge pro Monat, in unregelmäßigen Abständen. Ich schreibe so, wie ich lese. Unbeständig. Nur im Urlaub setze ich länger aus.

Manchmal viel, manchmal wenig. Feste Zeiten gibt es da nicht, wobei ich oft abends schreibe. An freien Tagen kann es jedoch durchaus mal eine morgendliche Aktion werden. Die meisten Beiträge werden sofort danach veröffentlicht, jedoch immer erst, wenn ich wirklich zufrieden bin. Ein Artikel erfährt also durchaus mehrere Updates. Fehler korrigiere ich, wenn ich sie entdecke. Genau so unregelmäßig kümmere ich mich um die technische Hintergrundarbeit, z.B. die Aktualisierung von Plugins oder WordPress. Technik, sehr wichtig und Social Media, für mich weniger, sind leider große Zeitfresser. Das hätte ich gerne etwas weniger.

https://www.instagram.com/p/B-lwv3aK1tq/
Technische Updates am Blog. Immer wieder eine zweifelhafte Freude.

Bloggen ist für mich zunächst wie das Lesen eine einsame Tätigkeit. Ich mach das ja zunächst für mich, doch die Kommunikation im Hintergrund durch E-Mails, Rückmeldungen und Feedback belebt dies, auch wenn man das hier, wie auch in vielen anderen Blogs nicht unbedingt an der Anzahl von veröffentlichten Kommentaren sieht. Die könnten mehr sein.

Zudem tausche ich mich aber über mehrere Plattformen mit anderen Lesern aus. Eine kurze Zeit lang habe ich auch Youtube ausprobiert. Dort geht man jedoch als Einzelgänger schnell unter. Daher diese Variante. Hier bin ich Leser, Schreiber, Mensch. Hier darf ich sein. Und das funktioniert gut. Mich mit jemanden über Blogbeiträge abstimmen, kann ich mir nicht vorstellen.

Nur als Teil einer Aktion (z.B. #ComicMärz), aber doch bitte nicht mehrere Autoren auf einem Blog. Nein, ich weiß, wie ich ticke. Das ist manchmal schlimm genug. Blogbeiträge entstehen dabei am Schreibtisch oder, wenn ich unterwegs bin, am kleinen Laptop. Fotos nutze ich entweder eigene oder, bei Buchcover, die der Verlage.

Wo Verlage erwähnt werden, ist die Frage nach Rezensionsexemplaren und mein Umgang damit nicht weit. Über meine Zusammenarbeit in diesem Sinne mit Verlagen, Autor/innen und literarischen Agenturen werde ich vielleicht in einem anderen Beitrag eingehen. Dieser Artikel sprengt schon jetzt den Rahmen. Dazu dann vielleicht auch etwas über den Einfluss dieser und anderer Faktoren (auch Blogger) auf mein Schreiben.

Der Austausch mit Verlagen und Autoren ist wichtig. Hier z.B., beim Sommerfest von Kiepenheuer & Witsch (LCB Berlin 2018) und Galiani Berlin oder auch auf den Buchmessen.

Zuletzt möchte ich noch Tobias‘ Frage nach der Aktualität der Bücher beantworten, die ich lese. Fangen wir vielleicht jedoch mit dem Genre an oder den Themen. Mich interessieren vor allem Sachbücher, Romane und Coming-of-age-Geschichten, wobei ich durchaus für Neues zu haben bin. Jagen kann man mich mit New Adult, High Fantasy, Chick-Lit und Esoterik. Damit kann ich nichts anfangen.

Ein Sachbuch muss zudem ausgewogen und gut recherchiert, darf sehr ausführlich sein. Bei Romanen sind mir Spannungsbögen und die Vielschichtigkeit von Protagonisten wichtig. Themen in Sachbüchern können biografische sein, geschichtliche oder geografische. Wichtig für mich ist auch, dass, wenn ich hier etwas vorstelle, jeder, der Interesse hat, es auch bekommen kann.

Was nützt die Vorstellung eines vergriffenen Romans, der nicht wieder aufgelegt oder nur noch zu Mondpreisen zu bekommen ist? Was nützt auch die Vorstellung eines längst veralteten Sachbuches, welches sich durch die Entwicklungen da draußen überholt hat? So habe ich auch schon Beiträge zu Büchern über die Entwicklung von arabischen Ländern gelöscht, da diese nicht mehr haltbar waren.

Im Großen und Ganzen halte ich mich jedoch für beständig, genau so wie meine Spleens immer mehr ausufern. Und das ist doch sehr schön, oder?

Euer findo.

P.s. Und wie bloggt ihr?

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Statt Buchmesse – Rückblick

Manchmal muss man die Situation so nehmen, wie sie ist und da nun einmal der Urlaub eingeplant war, die Verwandtschaft darauf vorbereitet, mich unterzubringen und ich die Zugtickets gebucht hatte, hatte ich mich trotzdem dazu entschlossen, nach Leipzig zu fahren.

Wer konnte, hatte sein Hotel umgebucht oder storniert. Viele hatten diese Möglichkeit nicht und hatten die Zeit genutzt, die Messestadt zu erkunden oder sich Alternativen zum Programm “Leipzig liest!” zu suchen, welches nur in sehr komprimierter Form stattfand.

Hashtags, wie #Buecherhamstern, machten seit der Bekanntgabe der Messe-Absage im Internet auf das Programm unabhängiger und kleiner Verlage aufmerksam. Große Verlage, wie dtv oder Carlsen, veranstalteten eigene Aktionen. Selbst die Medien, wie MDR Kultur, stellten kurzerhand quasi eine Online-Messe zusammen. Blogger vervollständigten das Bild mit Aktionen, wie den #ComicMärz. Die Buchmesse ging in die Digitale.

https://www.instagram.com/p/B9g7cUUAQkS/
Bücherhamstern.

Dies brachte zumindest ein wenig Ersatz für volle Messehallen, Lesungen und Autorenrunden, brachte Leser und Leserinnen diesmal auf anderen Wege einander näher und zeigte auf, was möglich ist, wenn eine Ausnahmesituation die Tage bestimmt. Und das war großartig.

Bücherfreunde halten zusammen. Wenn wir dies als Fazit in das nächste Jahr mit hinein nehmen könnten, wäre dies klasse. Natürlich kann dies alles eine reale Messe nicht ersetzen, und so habe ich mir auch die Tage entsprechend ein Alternativprogramm gestaltet.

Für mich und einige andere Bücherfreunde ging es auf Goethes Spuren durch die Leipziger Innenstadt, am Sonnabend in den Zoologischen Garten, den kleinen Elefanten bewundern. Und natürlich wurden trotz fehlender Lesungen Bücher begutachtet und gekauft. Ich habe mich diesmal nur auf die Bücher beschränkt, die ich ohnehin vorhatte, mir näher anzuschauen.

Gelesen habe ich auch. Ganze zwei Bücher habe ich geschafft. Wenn Buchmesse wirklich ist, komme ich nicht einmal zum Lesen.

https://www.instagram.com/p/B9t3JLLKR09/
Der kleine Elefant im Leipziger Zoo.

Und einen Schuber, der schrittweise hier vorgestellt werden soll, und jedweden Rahmen sprengt. Lesestoff für die kommenden Wochen.

https://www.instagram.com/p/B9moaBKKQLc/
Das sprengt den Rahmen oder den Koffer.

In diesem Sinne waren es trotzdem schöne Tage. Leipzig, natürlich, eine wunderschöne Stadt, die es sich lohnt, zu besuchen. Ich hoffe aber dennoch, dass wir im nächsten Jahr alle wieder eine farbenfrohe, bunte und vielfältige Buchmesse besuchen können und wieder live begegnen werden.

Und, dass wir alle unbeschadet aus dieser Situation herausfinden.

Gesundheit ist schließlich das Wichtigste.

In diesem Sinne, Leipzig liest dennoch.

Euer findo.

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Thomas Böhm/Carsten Pfeiffer (Hrsg.): Die Wunderkammer der deutschen Sprache

Die Wunderkammer der deutschen Sprache Book Cover
Die Wunderkammer der deutschen Sprache Thomas Böhm/Carsten Pfeiffer (Hrsg.) Erschienen am: 01.09.2019 Verlag: Das kulturelle Gedächtnis Seiten: 300 ISBN: 978-3-946990-31-4

Inhalt:
Wenn es ein Wimmelbuch für Erwachsene gibt, so ist es wohl dieses. Gefüllt mit Geheimsprachen und Figurengedichten üben wir Zungenbrecher und Beschimpfungen.

Die Alchemie des Deutschen auf den Zahn gefühlt und Wortschätze mit Küchenlatein vermischt. Wo sagt man wie 6:15 Uhr und kennt ihr Schnadahüpfeln schon?

Die deutsche Sprache ist nicht nur nicht in gut dreißig Jahren zu lernen, sie steckt voller Geschichten und Wunder, die es zu entdecken gilt. Steigt ein, in diese Wunderkammer. (eigene Inhaltsangabe)

Rezension:
Wer eigene Kinder hat oder früher selbst eines gewesen ist (Einige erinnern sich.), kennt sie. Wimmelbücher. Bildgewaltig kommen sie daher und detailreich sowie so. Auf jeder Seite gibt es viel zu entdecken und zu bestaunen.

Nun gibt es dergleichen auch für Erwachsene, eine Art Wimmeltextbuch. Zusammengetragen und erstellt haben es Thomas Böhm und Carsten Pfeiffer vom Verlag -Das kulturelle Gedächtnis-. Gestalterisch eine Wucht, in diesem kräftigen Blau und Orange gehalten, eröffnet sich zwischen den Buchdeckeln die Vielfalt der deutschen Sprache.

Abseits jeder zum Abgewöhnen stattfindenden Rechtschreibform tut sich Seite für Seite ein Füllhorn auf. Landkarten der Sprache gibt es, auf denen man mit dem Fingern zwischen Brötchen und Schrippen etwa entlangwandern oder für den nächsten Hamburg-Trip das Nachtjargon Sankt Paulis üben kann.

Vielleicht erklimmt ein Leser des Buches den babylonischen Turm der Kriechtiere, um dann bei den Polynomen zu landen? Was waren, gleich nochmal Homonyme? Hier wird all das und noch viel mehr erklärt und beispiel-, wie meisterhaft gezeigt.

Figurengedichte sind dort zu finden. Plötzlich kann ein Leser den Fontane-Code entschlüsseln. Deutsche Sprache, schwere Sprache, zumal nach nur dreißig Jahren in aller Gänze zu erlernen, sagte einst Mark Twain. Wie heißt wo die Stechmücke?

Wie koch man mit Teekesselchen im Fundus der Wörter und welche sind eigentlich Erik Fosnes Hansen liebste? Einen irren Spaß muss es gemacht haben, diese und andere Schätze zusammenzustellen. Schwer muss die Auswahl gefallen sein.

Intensive Recherche, Lust am Stöbern und eine “Gestaltungswut”, die ihres Gleichen sucht, haben zu diesem sprachlich bunten Feuerwerk geführt, in dem Namdeutsch ebenso eine Rolle spielt, wie Seemannsprache. Wenn man so will, ist dies die witzige Variante des trögen Deutsch-Buches aus Schulzeiten oder ein Duden für Humorvolle.

Schnadahüpfln wird ein Leser nach der Lektüre ebenso kennen, neu wissen, welche Wörter das Kosovo-Albanische aus dem Deutschen übernommen hat.

Wer bis hier hin den Überblick behalten hat, wird ihn spätestens nach der Lektüre verloren oder vertieft haben, in jedem Fall aber, eine Liebe zur deutschen Sprache neu entdecken.

Autoren:
Thomas Böhm und Carsten Pfeiffer sind Herausgeber und Autoren für den Verlag -Das kulturelle Gedächtnis- und Liebhaber der deutschen Sprache. Ersterer wurde 1968 in Oberhausen geboren, lebt aber in Berlin und ist Literaturvermittler, Schriftsteller und Moderator.

Nach einer Mitarbeit für eine Literaturzeitschrift, für die er als Lektor und als Redakteur arbeitete, übernahm er die Programmleitung des Literaturhauses Köln, moderierte ein Literaturfestival, schreibt sich um Kopf und Kragen.

Carsten Pfeiffer ist Mitgesellschafter beim für das Buch verantwortlichen Verlag, war vorher bei Egmont tätig, sowie bei Cornelsen. Spezialgebiet, Marketing und Vertrieb.

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Durch’s Buch gebloggt – 2019

Ein Rückblick durch mein Bloggerjahr

Tut sich irgendjemand noch die Rückblicke der großen TV-Sender an? Einen habe ich dieses Jahr tatsächlich geschaut, aber insgesamt wird das bei mir immer weniger? Auch Streaming-Angebote habe ich mir sehr reduziert angesehen, vom Gebrauch der Online-Mediatheken ganz zu schweigen. Mein Lesejahr 2019 war dagegen ein voller Erfolg.

Also, doch Zeit zurück zu blicken.

Insgesamt habe ich 87 Bücher gelesen. Das ist ein Buch mehr als im Vorjahr 2018. Damit habe ich mein Ziel von einem Buch pro Woche im Jahr übererfüllt. Insgesamt waren es 6-8 Bücher pro Monat, wobei der November mit drei Büchern der schwächste war, erstaunlicherweise der Januar mit elf Werken der produktivste.

Rezensionsexemplare habe ich von Verlagen, literarischen Agenturen und Autoren direkt bekommen. 49 mal schenkte man mir das Vertrauen. Dafür nochmals vielen lieben Dank, auch wenn nicht jedes Buch für mich funktioniert hat. “Die Moskauer” von Andreas Petersen waren mein Jahresflop, womit mal wieder bewiesen ist, dass auch Rezensionsexemplare einmal durchfallen können.

Highlights hatte ich dagegen zahlreiche. Ulrich Woelk z.B., einer der Kandidaten für den Deutschen Buchpreis 2019 oder Nicoletta Giampietro mit ihrem fulminanten Debüt “Niemand weiß, dass du hier bist“. Diese beiden Romane werden mir ebenso im Gedächtnis bleiben, wie spannende und abwechslungsreiche Sachbücher, Reise- oder Erfahrungsberichte, z.B. Stephan Orths “Couchsurfing in China“, um nur einen zu nennen.

Nicoletta Giampietro “Niemand weiß, dass du hier bist”, eines meiner Jahreshighlights.

Drei Autoren haben sich auf der vergangenen Leipziger Buchmesse meinen Fragen gestellt (Constanze John, Veit Etzold und Michael Tsokos). Mehrere Verlagspräsentationen durfte ich erleben und so Robert Harris und Edgar Rai (“Im Licht der Zeit“) einmal persönlich kennenlernen.

Robert Harris und Ich auf der Lesung “Der zweite Schlaf”.

Ein E-Book habe ich gelesen, nur ein oder zwei Bücher auf Englisch, dafür eine Manga-Reihe fortgesetzt, wenn auch nicht rezensiert. Mehrere interessante Nebenschauplätze, wie VDSIS (vom Verein Schule gegen Gewalt e.V), welches Kinder und Jugendliche in Musikprojekten fördert, gab es. Ein weiteres wird demnächst ausgiebig vorgestellt werden.

Das ist überhaupt eines meiner Vorhaben, den Blog ein wenig mehr aufzulockern und beobachtenswerte Kulturprojekte vorzustellen. Zudem soll es künftig Monatsrückblicke geben, in denen auch angesprochen wird, was sonst nicht rezensiert wird. Auch Buchmesseberichte wird es wieder geben und hoffentlich das eine oder andere interessante Interview.

Die Zusammenarbeit mit literarischen Agenturen soll noch enger werden, der Fokus auf kleinere Verlage ohnehin und natürlich wird es wieder eine Weltreise-Challenge geben. Letztere habe ich für dieses Jahr erfolgreich beenden können. So ganz ohne Druck, übrigens.

Nächstes Jahr möchte ich in den Social Media Kanälen stärker aktiv sein, meinen Instagram– und Twitter-Channel bespielen, sowie meinen Facebook-Account nutzen, den ich kürzlich erstellt habe, außerdem die Form des Podcasts ausprobieren und auch Monats-Rückblicke soll es geben. In wiefern das alles so klappt, sei dahingestellt, vornehmen kann man sich das ja mal.

Michael Tsokos im Interview zu seinem Thriller “Abgeschlagen”.

Die meisten meiner Leser sind still und doch sehe ich an den Zahlen, wie jeder einzelne Beitrag gerne angenommen wird. Ganz zu Beginn habe ich nur für mich geschrieben, ohne Hoffnung, dass das irgendjemanden interessiert und staune auch heute noch darüber, bei der Vielzahl an Inhalten, die es im Web gibt, dass es noch Menschen gibt, die solche textlastigen Sachen sich zu Gemüte führen. Das ist toll.

Ihr seid toll. Das muss einmal gesagt werden, und damit all die jenigen, die das Vertrauen in mir setzen, Bücher zu lesen und zu empfehlen oder eben auch nicht und auch Verlage und Autoren, die sich damit regelmäßig auf’s Glatteis begeben und manchmal auch ausrutschen.

Durch das Bloggen habe ich so viele interessante Menschen kennengelernt und dieses Jahr den Blick über den Tellerrand hinaus erweitern können, was ich auch weiterhin tun möchte. Ich freue mich, wenn ihr auch nächstes Jahr wieder mit dabei seid.

Euer findo.

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Leipzig liest und findo liest mit – Messetag 3 – 2019

Dieses Jahr hat es sich ergeben, dass zwar der Freitag von den Veranstaltungen her, die ich besuchen wollte, überschaubar blieb, das Wochenende jedoch nicht. So hatte ich dann auch am Samstag wieder ein volles Programm und machte mich früher als sonst zum Messegelände auf. Die Tram war trotzdem voll. Umfallen konnte man nicht. Luft zum Atmen blieb dennoch. Irgendwie.

Nach einem Kaffee im Pressebereich ging ich direkt zur ersten Buchvorstellung des Tages und lauschte dem Gespräch am Stand von MDR Kultur in der Glashalle. Dort stellte Julia Finkernagel ihren Reisebericht “Ostwärts – oder wie man mit den Händen Suppe isst, ohne sich nachher umziehen zu müssen” vor.

Julia Finkernagel (links) über ihr neues Buch “Ostwärts”.

Dort beschreibt sie ihre ersten Erfahrungen als Moderatorin einer Reisereportage für den MDR und dies, wie ich inzwischen bestätigen kann, auf eine sehr humorvolle Art und Weise. Wer des Untertitel Rätsels Lösung erfahren möchte oder auch, wie man in der Steppe auf#s Klo geht ohne gesehen zu werden, der sollte dieses Buch lesen. Auch die anderen, dort beschriebenen, Episoden lohnen übrigens einen Blick hinein.

Danach wurde es mörderisch. Zumindest für mich, denn ich hatte bereits Wochen vor der Buchmesse zwei Interview-Termine vereinbart. Der eine mit Michael Tsokos, deutschlands wohl bekanntesten Rechtsmediziner und der andere mit Veit Etzold. Unternehmensberater, Thriller-Autor. Die Interviews werde ich alle beide noch verschriftlichen, zumal zumindest letzterer fast ins Wasser gefallen wäre und deswegen kurz gehalten musste. Veit Etzold stand nämlich zunächst im Stau. Es wurde dann aber doch noch ein sehr interessantes Gespräch. Dafür danke ich den Droemer Knaur Verlag und den beiden Autoren. Ich war so nervös.

Ob Michael Tsokos erleichtert war, als wir das Interview beendet hatten?
Veit Etzold und ich.

Hat dann jedoch alles ganz gut geklappt.

Tschechien war das diesjährige Gastland auf der Buchmesse und so bestimmten auch viele Themen die Lesungen und Gersprächsrunden mit tschechischen Autoren, die unsere Nachbarn bewegen. In einer Gesprächsrunde ging es u.a. um die Aufspaltung der damaligen Tschechoslowakei in die zwei Staaten Tschechische Republik und Slowakei und die politischen entwicklungen seit diesen Zeitpunkt.

Erkenntnis, die Spaltung in zwei Staaten war wohl eher dem Gockelverhalten der Politoberen geschuldet als dem Willen des Volkes, welches anders entschieden hätte, hätte man ihn berücksichtigt. Wusste ich so auch noch nicht und lässt sich doch auf viele andere Situationen in unserer Gesellschaft übertragen, oder? Ich werde dabei die Diskussion um den derzeit im Umlauf befindlichen Artikel 13 nicht als beispiel nennen. Ups. 😉

Danach ging es zum traditionellen Bücherforen-Blogger-Booktuber-Bookstagramer-Treffen, was seit einigen Jahren irgendwie immer parallel und am gleichen ort stattfindet. Bei der Messebuchhandlung in Halle 4, hinter den viel zitierten ominösen schwarzen Vorhang. Wir werden dabei jedes Jahr immer mehr Leute. Es ist einfach schön, mit so vielen Menschen das gleiche Interesse zu teilen, fern aller Ansichten und Denkweisen, die uns voneinander unterscheiden.

Nur einen Nachteil gibt es vielleicht. Es findet eben in der Nähe der Messebuchhandlung statt. Mein armes Portemonaie, was die Tage über schon genug zu leiden hatte. Nun ja, Messe ist ja schließlich nur einmal im Jahr (Ja, ich weiß um die Frankfurter Messe, aber auf der war ich bisher noch nicht zugegen und werde es auch dieses Jahr wieder nicht schaffen, dorthin zu fahren.).

Es folgte eine Lesung in China, genauer gesagt mit Stephan Orth, der sein Buch “Couchsurfing in China” vorstellte, nachdem er zuvor schon den Iran und Russland nach dieser Methode bereist hatte. Nur so viel sei gesagt, genau ein Hund hat diesen Trip wohl nicht überstanden. Wer mehr wissen möchte, muss den Reisebericht lesen. Wurde bereits kurz vor Messebeginn gekauft. Ich freue mich schon darauf, das zu lesen.

Stephan Orth “Couchsurfing in China – Durch die Wohnzimmer der neuen Supermacht”

Danach war Free Flow und ich habe den Messetag ausklingen lassen. So langsam hatten sich nämlich meine Füße bemerkbar gemacht. So viel laufe ich sonst nie am Stück. Zur Signierstunde von Katja Brandis konnte ich mich noch bewegen, ebenso wie zur Kinderbuchlesung von Salah Naoura, der aus seinem Roman “Matti und Sami” las, und auch, wenn dies ein Kinderbuch ist und ich längst nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, Erwachsene wie Kinder haben gleichermaßen und ausgiebig lachen müssen. Ich auch. Sehr witzig war das und wird in jedem Fall irgendwann einmal gelesen werden. Nur, nicht heute. Vorgemerkt ist es jedoch.

Salah Naoura “Matti und Sami”

Der Rest des Tages war Familienzeit. Ist immer schön. In Leipzig kann ich wunderbar beides miteinander verbinden und so habe ich den Abend noch auf einer Geburtstagsfeier verbracht und war am Ende des Tages voller abwechslungsreicher Eindrücke. So soll es ja auch sein, oder?

Fortsetzung folgt…

Der Bericht enthätl unbezahlte Werbung. Fotos gehören dem Bloginhaber und dürfen weder vervielfältigt noch weiter verbreitet werden. Für Verlagscover gilt das Übliche.


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