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Frank Engehausen/Michael Erbe (u. A.): Deutsche Geschichte – von der Antike bis heute

Inhalt:
Das große Werk zur deutschen Geschichte – von der Spätantike bis heute

Umfassend und fundiert werden hier 2000 Jahre deutsche Geschichte in acht Epochen dargestellt. Ein Zeitstrahl und eine Einführung zu jedem Kapitel bieten einen Überblick über die Meilensteine und die prägenden Entwicklungen der jeweiligen Zeit. Die über 500 Fotos, Karten, Tabellen, Kurzporträts und Schlüsselbegriffe machen Zusammenhänge deutlich und erwecken deutsche Geschichte zum Leben. (Klappentext)

Rezension:

Gerade die Darstellung historischen Überblickwissens hat des Öfteren den Knackpunkt, dass je mehr man sich der Gegenwart annähert, auf Ereignisse zur Sprache kommt, deren Ausgang man noch gar nicht kennen kann, so dass es einer ständigen Aktualisierung bedarf. Hier endet die Darstellung des Überblicks der deutschen Geschichte mit dem Beginn der Übernahme der Macht einer neuen Regierung nach der der ersten Bundeskanzlerin Angela Merkel, doch zuvor ist viel passiert. Zweitausend Jahre Geschichte hat ein Team von Historikern nun zu einem Lexikon der Historie ausgearbeitet, vom Anbeginn der Antike bis hinein in unsere Zeit. Dargestellt wird unsere Geschichte, welche zugleich auch ein wichtiger Teil europäischer Geschichte ist, in all ihren aufregenden und zuweilen auch grausamen Fascetten.

In acht Abschnitten werden ausführlich Antike und Völkerwanderung, das Mittelalter, das konfessionelle Zeitalter (1495-1648), das Ancien Regime, das bürgerliche Zeitalter, die Zeit der Weltkriege und die Geschichte der deutschen Teilung, sowie der Wiedervereinigung dargestellt. Den Abschluss findet die Betrachtung in den 1990er Jahren bis hin zu den ersten Monaten der Regierung Scholz.

Ausführlich werden Wege beleuchtet, Wendepunkte und Kontraste unserer Geschichte, ergänzt mit zahlreichen Bildmaterial, Karten und Kurzbiografien, sowie ebenfalls an den Seitenrändern herausgestellten Begriffsklärungen. Man kann dies hintereinanderweg lesen oder als Lexikon gebrauchen, wie es wahrscheinlich von vielen Lernenden und Interessierten gebraucht wird. Dabei wird der Fokus nicht nur auf die große Politik gelegt, sondern auch auf Entwicklungen in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur eingegangen, um ein umfassendes Bild zu erhalten.

Autorenkollektiv: Deutsche Geschichte – von der Antike bis heute, Seiten: 512, ISBN: 978-3-411-71020-1, Duden Verlag

Die einzelnen Texte sind von Stil und Machart her einheitlich gehalten, auf den neuesten Stand historischer Forschungen und ohne Vorwissen lesbar, wie dies bereits in vorangegangenen Wissensübersichten des Verlags der Fall ist. Wieder gelingt hier der Spagat zwischen ausführlicher und detaillierter Darstellung und kompakter Aufbereitung. Jedem Kapitel wird ein Zeitstrahl, sowie einer gesonderten Einführung vorangestellt.

Die Bewertung des Werks hierbei darf sich nicht auf den Inhalt als solchen beziehen. Unsere Geschichte ist verlaufen, wie sie es eben ist und die Bewertung derer erfolgt zwangsläufig immer durch ihr Ergebnis und der Betrachtung nachfolgender Generationen. Hier sei aber der sachliche Stil genannt, sowie die Aufbereitung, mit der man eine Bleiwüste verhindert hat. Ist man mit der Lektüre von einigen Abschnitten durch, hat man sich sicher nicht nur einen Gutteil Wissen für die Geschichts- oder auch Deutschprüfung (wenn es da um die historische Komponente geht) angeeignet. Einen modern aufbereiteten Rundumblick griffbereit zu haben, schadet ja nicht.

Insofern ist dies eine sinnvolle Ergänzung für das Regal.

Autorenkollektiv:
Frank Engehausen, Michael Erbe, Kay Peter Jankrift, Jörn Leonhard, Gabriele Metzler, Walter Mühlhausen, Dietmar Schiersner, Axel Schildt und Hans-Ulrich Thamer
(mehr über diese Personen: hier)

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Tom Chesshyre: Slow Train

Slow Train - Eine Liebeserklärung an Europa heute in 25 Stationen Book Cover
Slow Train – Eine Liebeserklärung an Europa heute in 25 Stationen Tom Chesshyre Dumont Reise/mairdumont Erschienen am: 14.04.2020 Seiten: 334 ISBN: 978-3-7701-6696-1 Übersetzerin: Astrid Gravert

Inhalt:

Die Freiheit auf Schienen genießen – dafür begibt sich Tom Chesshyre auf eine abenteuerliche Zugreise quer durch Europa, von London über die Ukraine bis nach Venedig. Das eigenetliche Reiseziel, Europa und seine Bewohner kennenlernen.

Tom Chesshyre reist ohne genauen Plan, eben dorthin, wohin die Schienen führen, und freundet sich unterwegs mit seinen Mitreisenden an – und natürlich mit dem ein oder anderen Schaffner. Ein persönlicher Reisebericht, der zeigt, was Europa zusammenhält. Und eine leidenschaftliche Einladung, sich mit dem nächsten Zug selbst auf den Weg zu machen. (Klappentext)

Rezension:

Als Groß-Britannien sich dafür entscheidet, die Europäische Union zu verlassen, besteigt der Reiseschriftsteller Tom Chesshyre einen Zug und begibt sich auf die Suche nach eben dem, wovon sich so viele seiner Landsleute entfernt zu haben scheinen. Was ist das, dieses Europa? Welche Bedeutung hat der Begriff, der für die Einen Hoffungsschimmer und Sehnsuchtsort, für die anderen Projektionsfläche allen Übels darstellt?

Was können wir heute noch von diesem Zusammenhalt für uns mitnehmen, der zunehmend zu bröckeln beginnt. Mit einem Interrailticket durchquert der Autor den Kontinent, von West nach Ost, Endstation Venedig.

Reiseberichte sind Momentaufnahmen bestimmter Zustände und zumeist sehr subjektiv. Da nimmt sich dieser von Tom Chesdshyre nicht aus, dessen Liebe zu Zügen bereits auf den ersten Seiten auffällt. Der Leser begleitet den Autor von Station zu Station, die Kapiteleinteilung folgt der Reiseroute. Eindrücklich sind die Schilderungen von Begegnungen im Zug, kurzen Momenten der Beobachtung an den Bahnsteigen. Passieren tut nicht viel.

Tom Chesshyre lässt sich treiben und überraschen, ob von belgischen Schaffnern oder im Museum der zerbrochenen Beziehungen, irgendwo im ehemaligen Jugoslawien. Das macht nichts. Interessant sind ohnehin die Gedanken des Briten, die mit zunehmender Entfernung von zu Hause immer mehr zum dortigen politischen Geschehen schweifen. Werden in einem Europa, in dem sich die Staaten immer mehr von einander entfernen, Reisen wie diese noch möglich sein?

Am Rande der Bahnsteige, Bahnhöfe, zeigen sich für Autor und LeserInnen, wie Europa heute noch wirkt und was das für die Menschen bedeuten kann, etwa im gebeutelten Kosovo oder in der von den jüngsten Auseinandersetzungen mit Russland geplagten Ukraine.

Sachlich, doch immer auch mit viel Emotionen verbunden, beschreibt Chesshyre was er sieht ohne ins Kitschige abzugleiten. Nur manchmal ist das Technische, die Eisenbahnliebhaberei dann doch etwas zu viel des Guten. Fans des Rollwerks auf Schienen kommen jedoch auf ihre Kosten. Liebhaber von Reiseberichten, ohnehin.

Ein Plädoyer für Europa, ob nun innerhalb eines politischen Gebildes, so doch als Gemeinschaft, in der ein jeder sein eigenes Leben lebt und doch auf den jeweils Anderen einwirkt. Die Eisenbahn verbindet heute noch ganze Länder und Regionen, funktioniert auch dort zuweilen, wo Politik gerade auseinander triftet.

Auf persönlicher Ebene scheint noch zu klappen, was offiziell immer schwieriger wird. Tom Chesshyre beobachtet, saugt auf und spricht mit den Menschen, hört zu. Das Reisen auf Schienen macht neugierig, verbindet, verändert Blickwinkel. Einen hauch davon kann man aus diesem Bericht mitnehmen. Damit ist dann schon ein Anfang gemacht.

Autor:

Tom Chesshyre wurde 1971 geboren und ist ein britischer Reiseschriftsteller. Für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften veröffentlichte er mehrere Reportagen, u.a. bei The Times. Auch für National Geographic war er bereits tätig. Über das Zugreisen schrieb er bereits mehrere Reiseberichte. Chesshyre lebt in London.

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Deutsche Bundesbank: Geld und Geldpolitik

Geld und Geldpolitik Book Cover
Geld und Geldpolitik Deutsche Bundesbank (Hrsg.) Gedruckt durch: DZB ISBN: 978-3-86558-998-9 Klappenbroschur Neuauflage: 15.10.2019

Inhalt:

Ohne Geld funktioniert eine moderne Volkswirtschaft nicht, doch was ist das überhaupt? Wie entsteht Geld, was wird als Geld angesehen und warum? Wie kommt es in den Umlauf und warum ist stabiles Geld so wichtig? Welche Rolle spielen die Deutsche Bundesbank oder die Europäische Zentralbank?

Wie steuert man den Geldfluss und welche Entscheidungen müssen für einen kontinuierlichen Geldkreislauf getroffen werden? Wie nimmt die Bundesbank darauf Einfluss? Was sind sind ihre Aufgaben?

Wie funktioniert das Banken- und Finanzystem? Welche Rolle spielt der Euro, das Eurosystem und was ist das, die europäische Geldpolitik? Das vorliegende Sachbuch klärt diese und andere spannende Fragen, rund um unser Geld? (eigene Inhaltsangabe)

Rezension:

Geld alleine macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein, wenn man welches hat. Den Auspruch kennt, so oder in ähnlicher Form, wohl jeder. Spätestens, wenn’s darum geht, beim nächsten Einkauf sich zwischen Produkten anhand unterschiedlicher Preise oder überhaupt bei Konsum- und anderen Gütern zu unterscheiden.

Tatsächlich hat unser Geld eine lange und aufregende geschichte, die heutigen Verflechtungen, die damit einher gehen, machen Geld und Geldpoltiik jedoch für den Laien kaum verständlich. und das in einer Zeit, die so unbeständig ist, dass es um so wichtiger ist, welche Rolle das spielt, was wir als Geld bezeichnen.

Mit diesem Sachbuch zeigt die Deutsche Bundesbank, dass das, was so kompliziert und verklausuliert oft übermittelt ist, auf einfachen und verständlichen Grundlagen beruht.

Kostenfrei zur Verfügung gestellt, kann man das leicht verständliche Sachbuch von der Bundesbank direkt beziehen und zieht daraus einen Mehrwert für sich, der einen mit Sicherheit durch den Wirtschaftsunterricht und auch sonst hilft. Nicht ohne Grund wird das Buch deutschlandweit an Schulen mit wirtschaftlicher Ausrichtung verwendet. Aber auch so, wer Interesse hat oder sich weiterbilden möchte, kann seinen Nutzen ziehen.

In kurzen und verständlich formulierten Kapiteln werden dennoch hoch detailliert die Grundlagen der Aufgaben der Deutschen Bundesbank und der Europäischen Zentralbank dargestellt, sowie Geld und Geldpolitik in all ihren Zusammenhängen gezeigt. Wirtschaft ist hochspannend, gerade weil es jeden Einzelnen von uns betrifft.

Natürlich hat dieses Format so seine längen, was aber rein an der Thematik liegt. So ist es kein Buch zum Nebenher lesen, jedoch ein gutes Nachschlagewerk und Lehrbuch für alle, die verstehen wollen.

Augfgelockert durch Grafiken und Tabellen werden anfangs komplizierte Themen verständlich gemacht. Farblich hervorgehobene Merksätze und am Ende eines jeden Kapitels abgedruckte Zusammenfassungen erhöhen die Lesbarkeit und den Zugang zu einem an sich trockenen, so aber gut fassbaren Sachverhalt.

Intensiv damit beschäftigt, lässt scih ein Mehrwert für Prüfungen, den Unterricht an sich, für Wiederholungen und zur Vertiefung feststellen, für die jenigen, die in der Thematik drinstecken aber auch für Leser, die eine klare und eindeutige Einführung bekommen möchten.

Herausgeber:

Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland mit Hauptsitz in Frankfurt/Main. Sie ist Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken und gehört zur mittelbaren öffentlichen Verwaltung. Sie hat die Stellung einer Obersten Bundesbehörde, ist politisch unabhängig. Ihre Aufgaben sind im Bundesbankgesetz geregelt.

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