Februar 2018

Sabine Ludwig: Felix 3 – Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft

Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft Book Cover
Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft Reihe: Felix – 3 Kinderbuch Dressler Hardcover Seiten: 157 ISBN: 978-3-7915-0089-8

Inhalt:

Kaum hat Felix sich am Otto-Leonard-Gymnasium eingewöhnt, verkündet sein Vater, dass die ganze Familie nach Dubai ziehen wird. Hätte doch Felix mal das Sagen!

Dieser Wunsch geht schneller in Erfüllung als gedacht, denn plötzlich schrumpfen seine Eltern auf Miniaturgröße. Doch Felix muss sich nicht nur um die beiden kümmern, sondern auch die Schule vor der bösen Hulda Stechbarth retten! (Klappentext)

Bücher der Reihe:

Sabine Ludwig: Felix 1 – Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft

Sabine Ludwig: Felix 2 – Hilfe, meine Lehrerin geht in die Luft

Sabine Ludwig: Felix 3 – Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft

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Rezension:
Eine Geschichte zu modernisieren und neu aufzulegen ist etwas, was bei Filmen in schöner Regelmäßigkeit schief geht und nur in Ausnahmefällen funktioniert. Mit literarischen Stoffen kann man ebenso sein Ziel verfehlen, der neue Roman zum Film “Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft” zeigt jedoch, was passiert, wenn man ein glücklicheres Händchen hat.

Die Handlung ist schnell erzählt. Wieder einmal werden die Erwachsenen zur Räson gebracht bzw. aufgrund eines unglücklichen Zufalls geschrumpft und das Kind muss die Misere ausbaden und versuchen, diese wieder groß zu bekommen.

Gar nicht so einfach, wenn man dazu noch erwachsene Gegenspieler hat und überhaupt alles auf einem an Alltagsstress einprasselt, was man dann so gar nicht gebrauchen kann.

In diesem Falle, Felix, ist schon darin geübt, ist doch erst vor kurzem seine Lehrerin Schmitt-Gössenwein vom Schulgeist seines Gymnasiums geschrumpft und nach einem aufregenden Abenteuer der beiden wieder auf Normalgröße gebracht wurden.

Nun sind es seine Eltern, die die Größe von Playmobil-Figuren innehaben, nachdem sie zuvor ihm verkündet hatten, ihr berufliches und damit auch sein Leben nach Dubai verlegen zu wollen.

Als wäre das nicht alles schon schlimm genug, überwältigt auch noch Hulda Stechbarth den Schulgeist, um selbst einer zu werden. Das Chaos ist perfekt, und so können nur noch Felix und seine Freunde die Schule retten.

Die Fortsetzung des, 2006 erschienen, Kinderbuchbestsellers “Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft” basiert auf Grundlage des Kinofilms, zudem Sabine Ludwig auch das Drehbuch geschrieben hat.

Die Geschichte macht einen etwas moderner wirkenden Eindruck, lässt sich gut und flüssig lesen. Nicht zuletzt die Spannung und das vorprogrammierte Chaos kommen nicht zu kurz.

Ein Spannungsbogen, der die lesende Zielgruppe bis zur letzten Seite in Atem hält, die Charaktere im Gegensatz zum Erstling der Dilogie noch einmal vertieft. Insgesamt ist dies zwar sprachlich keine Hochliteratur, aber eine amüsante Kinderunterhaltung, an der auch erwachsene Vorleser ihren Spaß haben können.

Da beides ziemlich parallel zu einander entstanden sind, sind Buch und Film sehr nah beieinander und können in beliebiger Reihenfolge erst gelesen und dann angeschaut, oder eben umgekehrt, werden.

“Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft”, ist eine gelungene Fortsetzung und ein witzig spannendes Lesevergnügen, vor allem für die Kleinen (und die Geschrumpften).

Autorin:
Sabine Ludwig wurde 1954 in Berlin geboren und studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie. Nach ihrem Staatsexamen arbeitete sie als Gymnasiallehrerin, danach als Regieassistentin, Pressereferentin und zuletzt als Rundfunk-Redakteurin des SFB/RBB, für eine Kinder-Radio-Sendung.

1983 veröffentlichte sie ihr erstes Buch, welches promt ausgezeichnet wurde. Momentan arbeitet sie als freie Journalistin, veröffentlicht vor allem aber Kinder- und Jugendbücher. Für mehrere ihrer Übersetzungen aus dem Englischen wurde sie für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Ludwig lebt mit ihrer Familie in Berlin.

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Uderzo, Abert/Goscinny, Rene: Asterix – Die Gesamtausgabe 9

Asterix - Die Gesamtausgabe 9 Book Cover
Asterix – Die Gesamtausgabe 9 Comic Egmont Ehapa Hardcover Seiten: 168 ISBN: 978-3-7704-3711-5

Inhalt:
In “Der große Graben” verschlägt es Asterix und Obelix in ein befreundetes gallisches Dorf, welches aufgrund eines schwelenden Streits in zwei Hälften geteilt ist. Die verfeindeten Dorfbewohner müssen sich zusammenraufen, als die römische Armee sie ins Auge fasst. Unterdessen bahnt sich auch eine Liebesgeschichte zwischen Tochter und Sohn der zerstrittenen Häuptlinge an.

“Die Odyssee” beginnt, als Asterix und Obelix für Miraculix eine wichtige Zutat für den Zaubertrank beschaffen müssen. Dem Druiden ist das wertvolle Steinöl ausgegangen und dieses ist nur im Gelobten Land zu finden. Die Römer bekommen davon Wind, und versuchen dies mit aller Kraft und einem Spion zu verhindern.

Asterix staunt nicht schlecht, als er eines Morgens ein Baby vorfindet. Abgelegt vor seiner Tür, werden der gallische Krieger und sein Freund Obelix zu Ersatzvätern, was natürlich allerlei Dorftratsch zur Folge hat. Auch römische Legionäre haben Interesse an den Säugling, der inzwischen das Dorf und seine Bewohner in Atem hält.

Einordnung:
Die Gesamtausgabe Nr. 9 enthält die Geschichten “Der große Graben”, “Die Odyssee” und “Der Sohn des Asterix”. Insgesant gibt es 14 Gesamtausgaben mit jeweils 3 Geschichten.

Rezension:
Goscinny und Uderzo waren die seit jeher unbestrittenen Säulen des Erfolgs der Comicbände um das unbeugsame gallische Dorf, dessen Krieger um Asterix und Obelix den Römern ein ums andere Mal ein Schnippchen schlugen. Um so einschneidender war der Tod des textgebenden Goscinnys 1977, der eine scheinbar unüberbrückbare Lücke hinterließ.

Um so erstaunlicher ist es jedoch, was folgte. Die Fortsetzung der französischen Erfolgsgeschichte durch den Verbliebenen der beiden kreativen Köpfe. Der Zeichner Uderzo war ja immer noch am Leben und hatte noch genug Ideen.
So erblickte 1979/1980 ein neues Abenteuer um Asterix und Obelix das Licht der Welt, welches zum Verkaufsschlager an den Kiosken avancieren sollte.
“Asterix und der große Graben” zeigt mit einer ebenso großen Liebe zum Detail, wie die vorangegangenen Abenteuer, die Liebe des Zeichners zu seinen Figutren, der fortan auch als Texter wirken sollte.

Verstanden als Anspielung an einen Neuanfang, Einschnitt oder, je nach Nationalität, z.B. an den Konflikt zwischen Flamen und Wallonen in Belgien erinnernd, war dieser Comic jedoch eine Anspielung an die deutsche teilung, was beim Nachbarland Frankreichs laut Uderzo jedoch niemand bemerkte.
Zehn Jahre vor der Wiedervereinigung glückt am Ende dieselbe zumindest in Gallien. Auch die weiteren zwei Comics zeigen Anspielungen auf reale Ereignisse und Figuren, so taucht auch Goscinny selbst noch einmal auf, als Figur in “Die Odyssee”, eine Reise Asterix’ zwischen Orient und Okzident.

Auch hier wieder ein feiner Federstrich, der zur gewohnten Tiefe der Comicserie führt, nicht zuletzt durch weiter zu findende geniale Wortspiele, die die Geschichten rund um die Gallier ausmachen. In dieser Gesamtausgabe, die wieder ummantelt ist mit einem blauen Ledereinband und mit zusätzlichen Informationen zur Entstehungsgeschichte ergänzt, lohnt sich auch Nr. 9 für das heimische Bücherregal.

Die drei Geschichten zeigen, dass ein Abenteuer weitergehen kann, selbst wenn eine tragende Säule (hier, Goscinny) wegbricht. Uderzo konnte, da jahrelang mit ihm zusammen gearbeitet, den schmerzlichen Verlust verarbeiten und kompensieren. Das Schlussbild von “Der Sohn des Asterix” zeigt jedoch das Ende der klassischen Asterix-Comics an. Alles, was danach kam, ist Zusatz. Um so lesenswerter ist dieser Band. 

Autoren:
Rene Goscinny wurde 1926 in Paris geboren und war ein französischer Comicautor. Er schuf zusammen mit dem Zeichner Alber Uderzo u.a. die Comics der unbeugsamen Gallier Asterix und Obelix (ab 1959), für die er internationale Bekanntheit erlangte. Ab 1955 textete er außerdem die von Morris gezeichneten Comics “Lucky Luke”. Als Autor wurde er für seine von Sempe illustrierten Geschichten über den “Kleinen Nick” bekannt.

Albert Uderzo wurde 1927 in Fismes bei Reims in Frankreich geboren und ist Zeichner und Mit-Autor der bekannten Comic-Serie “Asterix”. Er wuchs als Sohn italienischer Einwanderer auf, die 1934 die französische Staatsbürgerschaft erhielten. Inspiriert von Wat Disney eignete er sich teils autodidaktisch das Handwerkzeug des Comic-Zeichnens an. Er hat eine Rot-Grün-Sehschwäche und arbeitet teilweise mit nummerierten Farbtönen. Die Comic-Serie “Asterix erschien zunächst in der zeitschrift “Pilote”, später dann in einem eigenen Verlag. Seit de, Tod Goscinnys 1977 produzierte Uderzo die Asterix-Abenteuer alleine, unter Zuhilfenahme eines Teams von Zeichnern seines eigenen Unternehmens.

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Dietmar Rothermund: Geschichte Indiens

Geschichte Indiens Book Cover
Geschichte Indiens Serie: C.H. Beck Wissen Rezensionsexemplar/Sachbuch C.H. Beck Taschenbuch Seiten: 128 ISBN: 978-3-406-71878-6

Inhalt:

Indiens Vielfalt an Sprachen und Kulturen ist einzigartig, und doch konnte das riesige Land immer wieder politisch geeint werden. Dietmar Rothermund erzählt seine Geschichte vom Zerfall des antiken Guptareichs über die glanzvolle Zeit der Großmoguln bis zur Gegenwart.

Ein Schwerpunkt liegt auf dem 20. Jahrhundert, in dem das Land in einem dramatischen Freiheitskampf gegen die Briten die Unabhängigkeit errang und zur größten Demokratie der Welt wurde. (Klappentext)

Rezension:

Seit den “Dschungelbüchern” von Rudyard Kipling vermag wohl kaum ein Land so zu faszinieren, wie es Indien tut. Die bevölkerungsreichste Demokratie der Erde. Ein Land zwischen den Traditionen des Kastenwesens und den Religonen, im Spannungsfeld zwischen Pakistan und China, zwischen Landwirtschaft und IT-Technologie, und einer bewegten Vergangenheit.

Dies und noch viel mehr prägt die indischen Einwohner, denen es einst gelungen ist, mit friedlichen Mitteln eine Hegemonialmacht zu vertreiben, doch daran gescheitert ist, Einheit zu bewahren. Dietmar Rothermund erzählt sie, die Geschichte des hinduistischen Staates vom europäischen Absatzmarkt bis zum atomaren Globalplayer.

Geografie kann spannend sein, Geschichte ebenso, zumindest wenn sie komprimiert und deutlich erläutert wird. Genau diese Aufgabe fällt den Autoren zu, so ihre Werke in der Reihe C.H.Beck Wissen verlegt werden, die das juristische Sortiment des Verlages um ein weiteres faktenorientiertes erweitert. Dies ist hier ungemein gelungen.

Schnörkellos wird sie erzählt, die nie ganz spannungsfreie aber immer reiche Geschichte des indischen Subkontinents. Eine Region, die uns auch heute noch in vielen Dingen fremd erscheinen mag, ohne die jedoch wirtschaftlich in Asien nichts mehr geht.

Wie funktioniert der Zusammenhaft der Bevölkerungsteile, die in mehreren Sprachgemeinschaften aufgesplittet ist? Wie erlebte das Land den Wandel von kleinen Herrschaftsgebieten über Handels- und Politikschauplatz der Briten bis hin zum heutigen Super-Staat dieses Wechselbad im Kräftespiel asiatischer Länder?

Und, woran liegt es, dass Konflikte wie Grenzstreitigkeiten mit Pakistan oder der Kashmir-Konflikt bis heute zu Differenzen in der Region führen?

Dietmar Rothermund schlüsselt detailliert und doch kompakt, schnörkellos auf, was wichtig ist und bringt ein wahrhaft faszinierendes und facettenreiches Land zur Geltung. Sehr wissenschaftlich im Stil, jedoch für den Laien nicht zu schwer oder abgehoben, ist dieser Überblick dazu angetan, Wissen und Horizont zu erweitern.

Über die Politik Ghandis, dass Selbstverständnis.einer Nation aus vielen Gemeinschaften bestehend und einer lebensbejahenden und positven Kultur, überraschender Geschichte.

Der Leser taucht ein in die Welt der Maharadschas und herrlichen, aber auch düsteren Zeiten, die eines nie geschafft haben, nämlich Indien in die Knie zu zwingen. Dieses Land ist so stark, wie die Publikation über es selbst. Ein elementares Überblickswerk über ein vielfältiges Land.

Autor:

Dietmar Rothermund wurde 1933 in Kassel geboren und ist ein deutscher Historiker und emeritierter Professor für die Geschichte Südasiens an der Rubrecht-Karls-Universität Heidelberg. Er studierte nach der Schule Geschichte und Philosophie u.a. in Marburg, München und Philadelphia und promovierte in den USA 1959 mit einer Arbeit zur amerikanischen Sozialgeschichte.

1963 arbeitete er für die Universität Heidelberg und erhielt Ende der 1960er Jahre die Professur für die Geschichte Südasiens. Ab 1986 war er geschäftsführender Direktor des Südasien-Instituts, 1991 initiierte er die Heidelberger Südasiengespräche.

Rothermund hatte von 1997-2006 den Vorsitz der European Association of South Asien Studies inne. Für sein wissenschaftliches Werk erhielt er u.a. das Bundesverdienstkreuz, 2011. Rothermunds Arbeiten zur indischen Geschichte gelten als Referenzwerke und wurden in mehreren Sprachen übersetzt.

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T.C. Boyle: Die Terranauten

Die Terranauten Book Cover
Die Terranauten T.C. Boyle Erschienen am: 09.01.2017 Hanser Verlag Seiten: 606 ISBN: 978-3-446-25386-5

Inhalt:

Zwei Jahre lang darf keiner der acht Bewohner die Glaskuppel von “Ecosphere 2” verlassen. Egal, was passiert. Touristen drängen sich um das Megaterrarium, Fernsehsender filmen, als wäre es eine Reality-Show. Eitelkeit, Missgunst, Rivalität – auch in der schönen neuen Welt bleibt der Mensch schließlich doch, was er ist. Und es kommt, wie es kommen muss: Der smarte Ramsay verliebt sich in die hübsche Dawn – und sie wird schwanger. Kann sie das Kind in der geschlossenen Sphäre austragen oder muss das experiment abgebrochen werden? […] (Umschlagtext)

Rezension:

Die amerikanische Weltraumorganisation NASA und auch ihr europäisches Pendant ESA arbeiten bereits seit einigen Jahren an Plänen für die Zukunft der bemannten Raumfahrt. Diese sollen die Menschen nicht nur erneut zum Mond, sondern auch, im Idealfalle auf den Mars führen. Ein Szenario, was nach derzeitigen technischen Stand durchaus realistisch ist.

Nur, wie bereitet man sich auf solch eine Mission vor? Wie trainiert man ein Überleben in geschlossenen Systemen, abhängig von den vorhandenen Ressourcen und nur wenigen Menschen, wie sie einem auch in einer ebensolchen Mission zur Verfügung stehen würden? Doch wohl nur auf der Erde.

Dieses Experiment, man bringe acht Menschen in eine Art Biospäre unter und sehe zu, wie sie überleben, sich ihre Nahrung selbst erwirtschaften und mit den vorgewundenen Bedingungen zurechtkommen oder auch nicht, hat es Anfang der 1990er Jahre tatsächlich gegeben. Heute ist das Projekt, dessen Überreste noch immer für universitäre Forschungen genutzt werden, als gescheitert anzusehen. Genau so, wie Boyls darauf basierender Roman.

Angelehnt an die tatsächlichen Geschehnisse und diese, zumindest die von der ersten Crew erlebten Tage, spinnt Boyle eine Geschichte menschlicher Intrigen, Liebe, Neid, Hass und all der anderen Abgründe und schafft so die Grundlage für eine interessante Geschichte. Die Protagonisten einmal eingeführt, sind kaum bis überhaupt nicht sympathisch, rauben jedoch ihren Lesern die letzten Nerven. So viel Gesülze und Oberflächlichkeit versammelt, zieht der Autor diese Linie bis zum bitteren Ende durch und bleibt oberflächlich. Zeile für Zeile.

Kaum ein Spannungsbogen wird längerfristig gehalten, eine charakterliche Entwicklung der Figuren ist nicht auszumachen und vom Alltag hinter Glas erfährt man gerade einmal ansatzweise etwas, und erlebt ansonsten nur Geplänkel wie in einer schlechten amerikanischen Sitcom.

Der Schreibstil, schlicht und einfach, lässt zwar die Leser nicht in Stich, Boyle jedoch tut es. Triebgesteuerte Erwachsene, die sich mehr als pubertär verhalten. Möchtegernwissenschaftler, deren Charakterzüge der Autor zwielichtig und ansonsten uneinsichtig geformt hat. So, dass man geneigt ist, dieses Buch selbst in eine Ecospähre zu verwünschen, auf dass sie die dort Eingeschlossenen in den Wahnsinn treibe. Der Autor hätte gut daran getan, einen historischen Roman zu schreiben, um die tatsächlichen Geschehnisse.

Dann wäre dieses Projekt nicht annähernd so gegen die Wand gefahren, wie das wirkliche Experiment, welches allenfalls 08/15 Erkenntnisse erbracht hatte, die man auch ohne “Biosphäre 2” über kurz oder lang gehabt hätte. Davon abgesehen, dass sich die Wirklichkeit eines geschlossenen Systems in einem nachgebauten auf der Erde befindlichen nie so darstellen lässt, wie es sich in einer Raumstation etwa abbilden lassen würde oder irgendwann tatsächlich auf den Mars.

Ein Roman, der auf ganzer Linie, von der ersten bis zur letzten Seite enttäuscht und nur nicht vollständig von der Werteskala runterfällt, da die Idee an sich nicht schlecht, man zumindest eine Ahnung (leider nicht mehr) vom tatsächlich gemachten Experiment bekommt, außerdem die Frage der Skrupelosigkeit gestellt wird, die zwangsläufig entsteht, wenn Wissenschaft einhergehen muss mit wirtschaftlichen und öffentlichen Interesse.

Das hätte Boyle, zuzüglich eben der wissenschaftlichen Seite mehr ausbauen müssen. So aber bleibt leider nur ein gescheiterter und oberflächlicher Beziehungsroman. Rundablage P.

Autor:

T.C. Boyle wurde 1948 geboren und ist ein US-amerikanischer Schriftsteller. Boyle, der in schwierigen Verhältnissen aufwuchs studierte nach der Schule Englisch und Geschichte und nahm an Kursen für Kreatives Schreiben teil.

Danach arbeitete er als Lehrer an einer High School und schrieb erste Erzählungen.

Eine Veröffentlichung davon brachte ihn die Aufnahme in einem Schreibworkshop ein. 1977 erwarb er einen Doktortitel in englischer Literatur. Seit 1986 ist er ordentlicher Professor an der University of Southern California. 1982 veröffentlichte er seinen ersten Roman. Boyles Werke wurden mehrfach ausgezeichnet.

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Dogan Akhanli: Verhaftung in Granada

Verhaftung in Granada Book Cover
Verhaftung in Granada Rezensionsexemplar/Bericht Kiepenheuer & Witsch Taschenbuch Seiten: 222 ISBN: 978-3-462-05183-4

Inhalt:
19. August 2017: Spanische Polizisten verhaften Dogan Akhanli, einen deutschen Staatsbürger, in Granada. Die Türkei hatte ihn über Interpol zur Festnahme ausgeschrieben. Die Tür seiner Zelle schließt sich hinter ihm – wieder einmal:

Wie in einer Zeitkrümmung durchlebt er erneut die Monate und Jahre, die er in der Türkei als politischer Häftling verbracht hat – 1975, 1985-1987 und ab August 2010. “Verhaftung in Granada” ist, bei aller Grausamkeit und allem Unrecht, von denen die Rede ist, eine abenteuerliche, poetische und oft auch humorvolle Reise durch die letzten 40 Jahre, die uns hilft zu verstehen, warum in der Türkei noch immer und wieder Willkür und Gewalt herrschen. (Klappentext)

Rezension:
Eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen, oder was von diesem Status noch übrig ist, trudelt seit der Staatsgründung immer wieder von krise zu Krise.

Eine explosive Mischung aus Machtgier, Neid, Missgunst, falschen Geschichtsbewusstsein und Willkürordnen die Machtverhältnisse in unregelmäßigen Abständen immer wieder neu, was folgt ist ein Unterdrückungsregime im Schafspelzmantel.

Je nachdem, wer an der Macht ist, mit weniger oder eben mehr negativen Auswirkungen. Dogan Akhanli hat sie mehrmals, die harte Hand der diktokratischen Herrscher zu spüren bekommen. Gefängnisaufenthalte, die ihn immer wieder an sich und an die türkische Gesellschaft zweifeln lassen und ihn versuchen zu brechen.

Doch, Akhanli bleibt selbstbewusst und unbequem.

Wer ist dieser Mensch, der inzwischen Deutschland als seine Heimat betrachtet und dessen Name 2017 Schlagzeilen in den Zeitungen und Medienberichten machte?

Weshalb wurde Akhanli wochenlang in Spanien von der spanischen Polizei auf Ersuch des türkischen Präsidenten Erdogan festgehalten und was sagt das über einen Staat aus, der sich international demokratischer Mittel bedient, um Rache und Willkür walten zu lassen?

Wo stand die Türkei in den 70er, in den 80er Jahren, wohin treiben die jetzigen Machteliten dieses Land und wie sieht die Zukunft aus? Fragen, die gestellt werden müssen. Und Akhanli denkt laut darüber nach.

Es ist das Selbstprotrait eines Menschen, der die Ereignisse aus seiner Sicht schildert, die Deutschland beschäftigten und immer noch Probleme bereiten, wenn es um Staatsbürger geht, die als Journalisten unterwegs sind, praktisch von ihrer Arbeit abgehalten werden oder einfach so im Machtbereich der Türkei festgehalten und zum Spielball der Politik werden.

Akhanli schildert, sehr ernst und eindringlich, wie die Mächtigen in der Türkei zu unterschiedlichen Zeiten ihre Bevölkerung unterdrückten und bei unbequemen Fragen selbst unbequem werden. Zu Lasten der Bürger, die nichts anderes kennen, als einen Wechsel von demokratisch scheinenden aber im Grunde willkürlichen Systemen.

Mit Ernst und einer kleinen Prise Humor, anders wären die Qualen wohl kaum zu ertragen gewesen, schildert Akhanli Ursachen und Wirkungen, zieht Linien zur Entstehungsgeschichte und dem dunkelsten Kapitel der türkischen Geschichte, welches erst vor wenigen Jahren z.B. im Deutschen Bundestag geächtet wurde.

Der Autor schildert detailliert die subtilen Ungewissheiten eines menschenverachtenden Systems, welches nicht nur Gehirnwäsche betreibt, sondern auch Gewalt anwendet, ob psychischer oder physischer Natur, wenn niemand genau hinsieht.

Die Niederschrift Akhanli ist eine Ansage, dass es sich lohnt unbequem zu bleiben, dass es aber auch weiterhin hunderte Menschen gibt, Türken oder Ausländer, die unter Erdogans Häschern leiden. Auf dass sie nicht vergessen werden.

Dogan Akhanli hatte das Glück, die richtigen Kontakte und auf die richtigen Menschen zu treffen, bei allen seinen Gefängnisaufenthalten in der Türkei, doch müssen wir uns sein und die anderen Schicksale ständig in Erinnerung rufen, zumal wenn sie keine große Lobby haben.

Nur so besteht vielleicht irgendwann einmal die Chance, dass die türkische Bevölkerung ihren Weg unbesorgter gehen kann. Das Buch des Autoren ist vielleicht ein erster Schritt dazu.

Autor:
Dogan Akhanli wurde 1957 in der Türkei geboren und ist ein türkischstämmiger Schriftsteller. Nachdem er zuerst in seinem Heimatort die Schule besuchte, zog er später nach Istanbul zu einem älteren Bruder, um seine Schulbildung fortzusetzen.

Nach der Schule studierte er geschichte und Pädagogik, wurde 1975 wegen Kaufs einer linksgerichteten Zeitschrift verhaftet und begann sich politisch zu engagieren. Nach den Militärputsch 1980 ging er in den Untergrund, wurde Mitte der 1980er Jahre erneut verhaftet. 1991 floh er nach Deutschland ins politische Asyl.

Seit dem lebt er in Köln. 1998 wurde er von der Türkei ausgebürgert. Er ist Mitglied der Internationalen Schriftstellervereinigung PEN und engagiert sich in sozialen Projekten.

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Uderzo, Albert/Goscinny, Rene: Asterix – Die Gesamtausgabe 5

Asterix - Die Gesamtausgabe 5 Book Cover
Asterix – Die Gesamtausgabe 5 Comic Egmont Ehapa Hardcover Seiten: 176 ISBN: 978-3-7704-3784-9

Inhalt:
Moralestix, ein gallischer Stammeshäuptling bittet Majestix einen Kessel voller Münzen im Dorf vor den Steuereintreibern Cäsars zu verstecken. Kurz darauf wird der Kessel samt Inhalt gestohlen und Asterix aus den Dorf verbannt. Fortan versuchen Asterix und Obelix den Kessel wieder mit Geld zu befühlen, doch das ist leichter gedacht als getan.

Der Sohn eines spanischen Häuptlings wird von den Römern als geisel genommen und nach Gallien entführt, die dies mitbekommen und den Jungen befreien. Fortan besteht die Mission darin, den kleinen stolzen und launischen Jungen zurück zu seinem Dorf zu bringen, was sich als nicht ganz einfach herausstellt.

Die Stärke der unbeugsamen Gallier liegt in ihrer Einigkeit, folglich versuchen die Römer nun Zwietracht unter den Dorfbewohnern zu sähen, was auch gelingt. Fortan ist die Dorfgemeinschaft gespalten und in großer Gefahr. Die Römer sehen den günstigen Moment, um anzugreifen.

Einordnung:
Die Gesamtausgabe Nr. 5 enthält die Geschichten “Asterix und der Kupferkessel”, “Asterix in Spanien” und “Streit um Asterix”. Insgesant gibt es 14 Gesamtausgaben mit jeweils 3 Geschichten.

Rezension:
Wie hier schon mehrfach geschehen, wird auch dieses Mal eine Gesamtausgabe der Asterix-Comics, des Egmont Ehapa Verlages besprochen. Und zwar nicht, weil sich nur die Einzelbände der Geschichten von Uderzo und Goscinny nicht lohnen würden, sondern weil die in blauen Leder gebundenen Ausgaben eine besondere Würdigung des Zeichner- und Autorenduos sind.

Dieses Mal ist der fünfte Band an der Reihe, es ist aber nicht wirklich wichtig, wann man welche Geschichte der gallischen Krieger sich zu Gemüte führt. Man kommt auch so in die Handlung und in die Figurenkonstellation hinein, zumal das Grundschema immer gleich bleibt.

Asterix und sein Freund, der Hinkelsteinlieferant Obelix, werden ein um das andere Mal in ein Abenteuer verwickelt, was sie quer durch die damals bekannte und, manchmal sogar, noch unbekannte Welt treibt, schlagen Römer, Wildschweine und Piraten in die Flucht. Und am Ende gewinnt wieder einmal David gegen Goliath.

In der Reihenfolge gelesen, offenbaren sich jedoch bei genaueren Hinsehen Details, die im weiteren Verlauf eine Rolle spielen. In einem Band wird z.B. Idefix eingeführt, in „Asterix in Spanien“, bekommt erstmals Automatix Contra. In Form eines Fischhändlers. Spitzfindigkeiten, auf die noch einmal näher eingegangen wird, wenn man diese besonderen Ausgaben besitzt.

Auch hier wird wieder en detail erklärt, welche Anspielungen die Erfinder unserer gallischen Superhelden eingebaut und somit einen vergnüglichen Geschichtsunterricht gleichsam zur Gesellschaftsparodie wohlgemerkt, die Zeit der Entstehung der Comics) gemacht haben. Wieder einmal in hohem Maße gelungen, wenn etwa der Wohnwagentourismus eine Erfindung der antiken Reisenden ist oder das Sprichwort „die Luft anhalten, bis man platzt“ eine besondere Bedeutung erfährt.

Zeitreisende mögen also auch hier, in den Geschichten selbst, und auf Seiten mit unzähligen Zusatzinformation zur Entstehungsgeschichte der enthaltenen Comics, Gefallen an den unbeugsamen Galliern finden, die Dank Zaubertrank, Glück und Ideenreichtum auch hier wieder dafür sorgen werden, dass einem nicht der Himmel auf den Kopf fällt. Unbedingte Empfehlung.

Autoren:
Rene Goscinny wurde 1926 in Paris geboren und war ein französischer Comicautor. Er schuf zusammen mit dem Zeichner Alber Uderzo u.a. die Comics der unbeugsamen Gallier Asterix und Obelix (ab 1959), für die er internationale Bekanntheit erlangte. Ab 1955 textete er außerdem die von Morris gezeichneten Comics “Lucky Luke”. Als Autor wurde er für seine von Sempe illustrierten Geschichten über den “Kleinen Nick” bekannt.

Albert Uderzo wurde 1927 in Fismes bei Reims in Frankreich geboren und ist Zeichner und Mit-Autor der bekannten Comic-Serie “Asterix”. Er wuchs als Sohn italienischer Einwanderer auf, die 1934 die französische Staatsbürgerschaft erhielten. Inspiriert von Wat Disney eignete er sich teils autodidaktisch das Handwerkzeug des Comic-Zeichnens an. Er hat eine Rot-Grün-Sehschwäche und arbeitet teilweise mit nummerierten Farbtönen. Die Comic-Serie “Asterix erschien zunächst in der Zeitschrift “Pilote”, später dann in einem eigenen Verlag. Seit dem Tod Goscinnys1977 produzierte Uderzo die Asterix-Abenteuer alleine, unter Zuhilfenahme eines Teams von Zeichnern seines eigenen Unternehmens.

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Uderzo, Albert/Goscinny, Rene: Asterix – Die Gesamtausgabe 4

Asterix - Die Gesamtausgabe 4 Book Cover
Asterix – Die Gesamtausgabe 4 Comic Egmont Ehapa Hardcover Seiten: 176 ISBN: 978-3-7704-3724-5

Inhalt:
Falbala, die als junges Mädchen das unbeugsame Dorf verließ, um in Condate zu studieren, kommt in ihre Heimat zurück, wo sich Obelix promt in sie verliebt. Doch, Falbala ist schon verlobt, doch Tragicomix wurde von den Römern aufgegriffen und zwangsverpflichtet, nach Afrika verschickt, wo er mit anderen “Freiwilligen” in Cäsars Armee Aufständische bekämpfen soll. Asterix und Obelix beschließen Legionär zu werden, um Falbalas Freund zu retten.

Majestetix, Häuptling und großer Chef, hat’s mit den Magen und wird zur Kur ins Avernerland geschickt. Natürlich begleitet von seiner Eskorte, die aus Asterix und Obelix besteht und nicht, ohne auf die Römer zu treffen, die einen bestimmten Schild suchen, der ihren Sieg über Fast-ganz-Gallien symbolisiert, jedoch im Laufe der Jahre verloren gegangen scheint. Asterix und Obelix machen auch hier den Römern wieder das Leben schwer.

Und schließlich treten die zwei Freunde die Reise nach Olympia an, um an den sportlichen Wettkämpfen teilzunehmen, die die bekannte Welt bewegen. Zum Leidwesen der Römer, die unbedingt siegen müssen, und sonst Cäsars Zorn erregen würden. Das gilt es zu vermeiden, doch es ist gar nicht so einfach, gelassen zu bleiben, wenn die Gallier mit ihren Zaubertrank die Selbstsicherheit des römischen Spitzenathleten auf die Probe stellen. Doch, zum Glück für die Römer, gibt es schon damals ein Anti-Doping (Topf) Gesetz.

Einordnung:
Die Gesamtausgabe Nr. 4 enthält die Geschichten “Asterix als Legionär”, “Asterix und der Avernerschild” und “Asterix bei den Olympischen Spielen”. Insgesant gibt es 13 Gesamtausgaben mit jeweils 3 Geschichten.

Rezension:
Wer kennt sie nicht, die Geschichten um den kleinen gallischen Krieger, seinen Freund, den Hinkelsteinlieferanten Obelix (“Ich bin nicht dick!”) und ihrer Freunde und so geht das Abenteuer in die nächste Runde.

Auch dieses Mal sind die Geschichten rund um die unbeugsamen Gallier gespickt mit vielen Anspielungen auf unseren Alltag, einer Prise gewaltigen Humors und auch dieses Mal siegt wieder David gegen Goliath, bzw. das gallische Dorf gegen die Größe Roms.

Sehr detailliert gezeichnet, versammeln sich in diesem wunderschönen, in bläulichen Leder gebundenen Band, drei Geschichten, eine besser als die andere. Kennzeichnend ist auch hier, wie bei allen Sammelbänden auch, eine einführung vor jedem Comic, die nochmal deren entstehung beleuchtet. Wie kam man auf die oder die Idee? Welche Anspielungen haben die Macher in den Geschichten versteckt und welche Besonderheiten gibt es vor allem für die jenigen, die vielleicht noch die ersten erschienenen Asterix-Comics in Form der Zeitschrift “Pilote” etwa, oder “MV”, in Erinnerung haben?

Durchsetzt mit Tuschezeichnungen, Entwürfen, am Anfang jedes Comics, gar gespickt mit mehreren zusätzlichen zweiseitigen Kurzgeschichten von Uderzo und Goscinny ist dieses Band ein besonderes Juwel der Sammlung. Nicht zuletzt, da sie die auflagen- und resonanzmäßig beliebteste Geschichte um Asterix und Obelix enthält.

Dieser Band ist stark, die Zeichnungen sind im Gegensatz zum ersten Band (und da waren sie schon detailliert) noch eine Spur feiner, Anspielungen noch eine Spur schärfer. So machen Comics Spaß, dem Leser sowie so, Troubadix dem Barden nie.
Am Ende geht natürlich alles gut aus. Man hat ja noch weitere Geschichten zu füllen, doch wenn eine Geschichte jeder Altersgruppe zugänglich ist, so ist es ganz bestimmt diese. Leiden müssen indes nur die Römer, Wildschweine und wie viele Schiffe die Piraten inzwischen verloren haben, wer zählt das schon?

Mehr als einmal zaubern diese und andere Running Gags und zahlreiche Überraschungen den Lesern mehr als ein Lächeln auf’s Gesicht und man freut sich, wenn die Römer mal wieder, wortwörtlich, schwarz werden oder der Koloss von Rhodos bei den Olympischen Spielen seinen Wettkampf bestreitet.

Veni, vedi, vici und wenn nicht eines Tages den Galliern der Himmel auf den Kopf fällt, oder Majestetix von seinem Schild, so loohnt es sich getrost diese reihe fortzusetzen oder zu beginnen. Wer das noch nicht getan hat, sollte sich unbedingt Zaubertrank einflößen lassen und in die Welt um ca. 50 v Chr. eintauchen. Es lohnt sich.

Autoren:
Rene Goscinny wurde 1926 in Paris geboren und war ein französischer Comicautor. Er schuf zusammen mit dem Zeichner Alber Uderzo u.a. die Comics der unbeugsamen Gallier Asterix und Obelix (ab 1959), für die er internationale Bekanntheit erlangte. Ab 1955 textete er außerdem die von Morris gezeichneten Comics “Lucky Luke”. Als Autor wurde er für seine von Sempe illustrierten Geschichten über den “Kleinen Nick” bekannt.

Albert Uderzo wurde 1927 in Fismes bei Reims in Frankreich geboren und ist Zeichner und Mit-Autor der bekannten Comic-Serie “Asterix”. Er wuchs als Sohn italienischer Einwanderer auf, die 1934 die französische Staatsbürgerschaft erhielten. Inspiriert von Wat Disney eignete er sich teils autodidaktisch das Handwerkzeug des Comic-Zeichnens an. Er hat eine Rot-Grün-Sehschwäche und arbeitet teilweise mit nummerierten Farbtönen. Die Comic-Serie “Asterix erschien zunächst in der Zeitschrift “Pilote”, später dann in einem eigenen Verlag. Seit dem Tod Goscinnys1977 produzierte Uderzo die Asterix-Abenteuer alleine, unter Zuhilfenahme eines Teams von Zeichnern seines eigenen Unternehmens.

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Deutsche Bundesbank: Geld und Geldpolitik

Geld und Geldpolitik Book Cover
Geld und Geldpolitik Deutsche Bundesbank (Hrsg.) Gedruckt durch: DZB ISBN: 978-3-86558-998-9 Klappenbroschur Neuauflage: 15.10.2019

Inhalt:

Ohne Geld funktioniert eine moderne Volkswirtschaft nicht, doch was ist das überhaupt? Wie entsteht Geld, was wird als Geld angesehen und warum? Wie kommt es in den Umlauf und warum ist stabiles Geld so wichtig? Welche Rolle spielen die Deutsche Bundesbank oder die Europäische Zentralbank?

Wie steuert man den Geldfluss und welche Entscheidungen müssen für einen kontinuierlichen Geldkreislauf getroffen werden? Wie nimmt die Bundesbank darauf Einfluss? Was sind sind ihre Aufgaben?

Wie funktioniert das Banken- und Finanzystem? Welche Rolle spielt der Euro, das Eurosystem und was ist das, die europäische Geldpolitik? Das vorliegende Sachbuch klärt diese und andere spannende Fragen, rund um unser Geld? (eigene Inhaltsangabe)

Rezension:

Geld alleine macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein, wenn man welches hat. Den Auspruch kennt, so oder in ähnlicher Form, wohl jeder. Spätestens, wenn’s darum geht, beim nächsten Einkauf sich zwischen Produkten anhand unterschiedlicher Preise oder überhaupt bei Konsum- und anderen Gütern zu unterscheiden.

Tatsächlich hat unser Geld eine lange und aufregende geschichte, die heutigen Verflechtungen, die damit einher gehen, machen Geld und Geldpoltiik jedoch für den Laien kaum verständlich. und das in einer Zeit, die so unbeständig ist, dass es um so wichtiger ist, welche Rolle das spielt, was wir als Geld bezeichnen.

Mit diesem Sachbuch zeigt die Deutsche Bundesbank, dass das, was so kompliziert und verklausuliert oft übermittelt ist, auf einfachen und verständlichen Grundlagen beruht.

Kostenfrei zur Verfügung gestellt, kann man das leicht verständliche Sachbuch von der Bundesbank direkt beziehen und zieht daraus einen Mehrwert für sich, der einen mit Sicherheit durch den Wirtschaftsunterricht und auch sonst hilft. Nicht ohne Grund wird das Buch deutschlandweit an Schulen mit wirtschaftlicher Ausrichtung verwendet. Aber auch so, wer Interesse hat oder sich weiterbilden möchte, kann seinen Nutzen ziehen.

In kurzen und verständlich formulierten Kapiteln werden dennoch hoch detailliert die Grundlagen der Aufgaben der Deutschen Bundesbank und der Europäischen Zentralbank dargestellt, sowie Geld und Geldpolitik in all ihren Zusammenhängen gezeigt. Wirtschaft ist hochspannend, gerade weil es jeden Einzelnen von uns betrifft.

Natürlich hat dieses Format so seine längen, was aber rein an der Thematik liegt. So ist es kein Buch zum Nebenher lesen, jedoch ein gutes Nachschlagewerk und Lehrbuch für alle, die verstehen wollen.

Augfgelockert durch Grafiken und Tabellen werden anfangs komplizierte Themen verständlich gemacht. Farblich hervorgehobene Merksätze und am Ende eines jeden Kapitels abgedruckte Zusammenfassungen erhöhen die Lesbarkeit und den Zugang zu einem an sich trockenen, so aber gut fassbaren Sachverhalt.

Intensiv damit beschäftigt, lässt scih ein Mehrwert für Prüfungen, den Unterricht an sich, für Wiederholungen und zur Vertiefung feststellen, für die jenigen, die in der Thematik drinstecken aber auch für Leser, die eine klare und eindeutige Einführung bekommen möchten.

Herausgeber:

Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland mit Hauptsitz in Frankfurt/Main. Sie ist Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken und gehört zur mittelbaren öffentlichen Verwaltung. Sie hat die Stellung einer Obersten Bundesbehörde, ist politisch unabhängig. Ihre Aufgaben sind im Bundesbankgesetz geregelt.

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Lesung: Rattatatam, mein Herz – mit Franziska Seyboldt

Jeder kennt doch jemanden, der irgendeine Phobie zu haben pflegt. Fast jeder sechste Deutsche leidet einmal in seinem Leben unter einer Angststörung, andere entwickeln lebenslang eine Phobie, unter der sie leiden. Egal, ob das nun Flugangst, die Angst vor Spinnen oder Hunden, oder die Angst vor Bällen ist (Fragt mich nicht.).

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Sarah Hilary: Seelenkinder

Seelenkinder Book Cover
Seelenkinder Sarah Hilary btb Verlag Erschienen am: 11.09.2017 Seiten: 479 ISBN: 978-3-442-74808-2

Inhalt:

Ein grauenvoller Fund: In einem alten Londoner Bunker, tief unter der Erde, werden die Leichen von zwei Jungen entdeckt. Und schon bald verschwinden weitere Kinder. Ein Fall, der Detective Marnie Rome mit den Schatten der eigenen Vergangenheit konfrontiert. Die Ermittlerin ahnt: Jetzt zählt jede Sekunde. (Klappentext)

Rezension:

In der Heimat des Meisterdetektivs Sherlock Holmes ermitteln heute Polizisten mit der modernen Technik, neuesten forensischen und psychologischen Methoden, die den Ermittlern unserer Zeit zur Verfügung stehen.

Doch, genau so wie damals ist der eigene Spürsinn, Intuition und manchmal auch eine gewaltige Portion Glück von Nöten, um komplizierte Verwicklungen und Fälle zu lösen. Spannend verpackt, ergibt sich eine interessante und abwechslungsreiche Geschichte. Solch eine, wie sie Sarah Hilary zu Papier gebracht hat.

Der neue Stern am englischen Krimiautoren-Himmel ist Sarah Hilary nicht zu Unrecht und so begibt sich der Leser im zweiten Band der Marnie Rome Reihe auf Spurensuche durch die dunkelsten Abgründe Londons. Im wahrsten Sinne.

In einem der alten Bunker der britischen Millionenmetropole, genauer in einer der vorstadtsiedlungen, werden zwei Kinderleichen entdeckt. Einmal ins Rollen gebracht, überschlagen sich die Ermittlungen von Rome und ihrem Team, welches Stück für Stück mit den ihnen eigenen psychologischen Schwierigkeiten und, bei Rome zusätzlich, mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, als noch weitere Kinder verschwinden.

Der problematische zweite Band ist hier alles, nur kein Problem. Auch wenn man den Auftakt nicht kennt, so wirkt die Geschichte doch in sich geschlossen. Der Spannungsbogen setzt hoch an, und wird abwechslunsgreich über die kurzweiligen Kapitel hinweg weitergeführt.

Perspektivwechsel zwischen den Ermittlern und ihren Gegenparts, auch unterschiedliche Zeitebenen veranlassen, mitzurätseln. Klassische Ermittlungsarbeit und düstere Szenarien inklusive. CSI auf Britisch. Charakterentwicklung wird es wahrscheinlich über die Reihe als gesamtes Paket geben, findet im Band als solchen jedoch nur marginal statt.

Ist auch nicht notwendig. Der Fokus liegt ganz klar auf den zu lösenden Fall, in dem mehrere Handlungsstränge behutsam, aber doch temporeich zusammengeführt werden.

Die Figuren sind abwechselnd sympathisch, jedoch weicht die Autorin vom klassichen Gut-Böse-Schema ab. Es gibt hier keine absolute Größe, nur viele Grautöne, wie Hilary mit ihren Protagonisten zeigt. Es ist keine große literatur, doch besser als das Tatort-Gedöns im Fernsehen allemal.

Die Ermittlerarbeit, erfolgreiche und scheinbar aussichtslose Situationen sind zum Greifen nah. Der Krimi kommt überdies ohne viel Blut und Gewalt aus, auch schon eine Besonderheit in den Bücherregalen heute, wenn man von der Ausgangssituation ausgeht.

Gewalt, auch psychologische Gewalt, spielt sich vor allem im Kopf des Lesers ab, alleine die Rückblenden, wenn man es bei Büchern so formulieren möchte, haben es an manchen Stellen in sich. Wer mit Kindern als Opfern ein Problem hat, sollte hier sowie so vorsichtrig sein.

Wer das aber lesen kann, den erwartet ein tolles Ermittlerteam und ein spannender Fall in und unter London.

Autorin:

Sarah Hilary ist eine britische Schriftstellerin. Geboren in Cheshire, war sie nach der Schule als Buchhändlerin, bei einem Reiseführerverlag und bei der Royal Navy tätig, bevor sie zu schreiben began.

Für mehrere Kurzgeschichten wurde sie für verschiedene Preise nominiert und ausgezeichnet, bevor 2014 ihr erster Romn erschien. Ihr Krimidebüt wurde in England als bester Krimi des Jahres ausgezeichnet. Im Jahr 2015 erschien dieses erstmals in deutscher Sprache.

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